Hallo Ben,
erstmal vielen Dank für deine Antwort, und das du Dir so viel Zeit nimmst für dieses Thema!!
Gerne, denn es ist wichtig, dass man sich mit solchen Themen differenziert auseinander setzt.
Du hast Recht die Antwort Nr4 gibt die (alte?) (Lehr-)Meinung wieder.
Ich glaube da vertust du dich.
Antwort Nr.4 gibt die (neue) Internet-Meinung wieder.
Je nachdem im welchem aquaristischen Umfeld und Schwerpunkt du dich bewegst, sind und waren kleine Aquarien schon immer zur Haltung und Zucht absoluter Usus. Das sind zwar keine Cubes, weil das nunmal ein relativ neuer aquatistischer Trend ist, aber es sind meist Rechteckbecken mit ähnlicher Literzahl.
Aber was erzähl ich dir, du müsstest das doch eigentlich kennen.
Diese ganze "Fische erst ab 54L" Geschichte ist nur im Internet angesagt und das auch nur auf Grund der Empfehlung des BMELV, die ein Großteil der Leute weder richtig gelesen, noch verstanden hat.
Ich glaube nicht, das man die aktuellen Ergebnisse in einer Diskussion reinfließen können. Denn man kann ja sagen, guck mindestens 5 Leute haben es erfolgreich gemacht, was spricht dagegen?
"25 andere raten dringend davon ab" spricht dann dagegen.
Der Neuling differenziert da nicht, denn er glaubt noch, dass die 25 anderen auch wissen was sie tun.
Ich bin mir jetzt nur nicht im klaren, ob man einen Anfänger,"generell" der gerade in seinen Cube einrichtet, und keine Aquaristiksche Erfahrungen hat, und sich mit der Wasserchemie nicht so fit ist, Fische empfehlen kann.
Wenn ich mir anschaue, was manche Leute hier für ein Theater um ihre Garnelen machen, dann ist die Fisch-Aquaristik inzwischen die deutlich einfachere, sofern man sich nicht die absoluten Spezialisten ins Haus holt.
Gerade in der heißen "Anfangsphase" kann viel schief gehen, wo dann Garnelen auch sterben.
Das mag sein, aber solang sie nicht vom Beibesatz gefressen werden, muss man diese Probleme einfach mal unabhängig voneinander betrachten.
Wenn der Cube stabil läuft, keine Ausfälle usw, dann sollte es keine Probleme geben - ich finde die paar Wochen Geduld, sollte man schon haben.
Es hat auch niemand behauptet, dass man alles aufeinmal einsetzen sollte.
Solche Empfehlungen wirst du von mir genauso wenig lesen, wie Empfehlungen irgendein Becken wochenlang ohne Besatz laufen zu lassen.
Wir reden hier über Lebewesen, und da sollte man nicht mal eben "probieren" auf kosten von Leben.
Dazu würde ich gerne deine Meinung lesen, die mich wirklich interessiert.
Genau da bringst du das Argument, was die Contra Fraktion immer als Totschlagargument bringt.
Es könnte doch was schief gehen.
Es kann immer was schief gehen und bei Anfänger geht auch immer mal was schief.
Das gehört zum Lernprozess dazu.
Wenn du nun zu ein paar Garnelen ein paar kleine Fische setzt, die den Garnelen nicht gefährlich werden, so z.B. ein paar kleine Boraras, oder Zwergkärpflinge, dann kannst du da eigentlich schon mal nicht mehr viel falsch laufen, was nicht auch ohne die Fische falsch laufen würde.
Das Argument des starken Besatzes ist in dem Zusammenhang auch Nonsens, denn an 100+ Garnelen stört sich in so einem Becken niemand, bei 12 kleinen Fischen, die häufig nicht größer als die Garnelen sind, ist aber alles in Gefahr.
Da sind die Garnelenfreaks gerne etwas scheinheilig
Dort ist die Meinung je größer das Becken umso stabiler läuft es.
Das diese Aussage ein Märchen ist, wurde glaub ich inzwischen hinreichend durchgekaut.
Aber außerhalb des Internets kenne ich auch nur sehr wenige die das für wahr halten.
Wohl auch wieder so ein Phänomen?
Hier stoßen Aquarianer auf Garnelenhalter ;-) Was in Internet ist, wirst man nie los, denn das Intener vergißt nichts :-(
Garnelenhalter sind erstmal auch Aquarianer, sie haben meist nur weniger mit Fisch am Hut.
Aber nur weil sie Garnelen und keine Fische halten, ändert das nix daran, dass ein Aquarium nach den selben Regeln funktioniert.
Verständlich das du dich aufregst, aber wenn du das den Leuten normal erklärst, "warum" das nicht mehr so ist, hilfst du den Usern mehr, wirklich.
Weißt du, wenn man den Mist nicht alle paar Wochen von vorne erzählen müsste, dann würde das auch deutlich entspannter laufen.
Leider machen sich die Leute aber nicht die Mühe zu lesen und zu verstehen.
Und, auch wenn man sich noch so sehr aufregt, sollte man Respekt vor den anderen haben, und es der Person sachlich erklären.
Ich nehme mein Gegenüber jeder Zeit ernst, solang es sich auf einer vernünftigen Sachebene bewegt und mir keinen Blödsinn verkaufen will.
Wenn ich jemandem der meine Art der Aquaristik zum No Go erklären will erst noch Grundlagen der Aquaristik erklären muss, dann wird das mit dem ernst nehmen aber irgendwann schwierig.
So wie es aussieht hast du ziemlich viel Erfahrung in der Aquaristik, quasi ein Yoda-Aquaristiker, las uns teilhaben :-)
Nö, ich bin ein kleiner Fisch, ich weiß noch wie viel Aquarien ich im Haus stehen habe, auch wenn die Finger nicht mehr zum abzählen reichen.
LG