Tarazed
GF-Mitglied
Moin!
Ich möchte euch hier den Umbau meines 54er-Beckens zum Strömungsbecken "Bachausschnitt" dokumentieren.
Da ich seit Dezember 2008 Fächergarnelen (Atyopsis moluccensis) halte, möchte ich ihnen mit meinen Möglichkeiten einen naturnahen Lebensraum bieten. Im „alten“ Becken war zuletzt eine Strömungspumpe vorhanden, in dessen Bewegung die Molukken immer gesessen und gefächert haben.
Ich habe mich mit Absicht für ein 54l-Becken entschieden, weil ich dann besser und gezielter füttern kann. In einem größeren Becken wäre die Futtermenge, die ich zur gleichen Versorgung ins Wasser geben müsste, entsprechend größer. Außerdem sind die Molukken nicht die schwimm- und bewegungsfreudigsten Garnelen (Außer beim Paarungsschwimmen – dann geht’s zu wie bei Crystal Red’s!).
Kurz zur Technik:
- Eheim Aquaball 1212 (650l/h) mit Diffusor
- Aqua Medic PF 1000 (1000l/h)
- Beleuchtung 15W T8
- selbstgebautes Rohrsystem
Ich betreibe dieses Aquarium ohne Filtermedium, damit die Schwebstoffe nicht sofort wieder herausgefiltert werden. Beide Pumpen sind vollkommen offen und feuern die Partikel immer munter im Kreis herum, bis sie sich irgendwo absetzen.
Bepflanzung:
- Anubias barteri
- Anubias barteri var. nana
- Hygrophila difformis
- Lilaeopsis brasiliensis
- Bolbitis heudelotii
- Wasserlinsen
Besatz:
- Atyopsis moluccensis
- Annamia normani
- Posthorn- und Blasenschnecken
- Anentome helena
Das Rohrsystem:
Das Rohrsystem habe ich nach einer Idee von der Website loaches.com gebaut.
Bestehend aus 2cm-Marley-Kabelkanal und Klebeverbindern (Fa. unbekannt), angepasst an die Grundfläche 60x30 des Beckens.
Einzelteile
Zusammengesteckt
Detail
Das ganze Setup mit Pumpen und Absaugkörben
Für die Ansaugkörbe musste ich ein wenig basteln, damit ich die originalen den Pumpen zugehörigen Ansaugkörbe passgenau auf die Rohre bekomme. Hier kam ein Schlauch mit 2cm Innendurchmesser zum Einsatz, der als Muffe fungierte. Genauso habe ich auch die Pumpenköpfe auf die Rohre gepfriemelt (Schlauch mit Feuerzeug heiß machen, draufquetschen, ausrichten, passt).
Die Ansaugkörbe haben aber noch mal die Seiten getauscht. Der große Korb ist in den Hintergrund verbannt worden.
Vorbereitungen – Die Deko:
Ich wollte ein steiniges Bachbett simulieren mit spärlicher Bepflanzung. Die Anubias hatte ich schon vorher nur mit einem Saugnapf an den Scheiben festgepappt. Diese Methode wollte ich nun für die gesamte Rückwand verwenden. Da ich schon einen Wedel Wasserfarn hatte, musste der natürlich mit einziehen (es werden demnächst noch ein paar mehr!). Für die dezente Zwischensteinbegrünung habe ich wieder ein paar Büschel Lilaeopsis eingesetzt. Ich weiß nicht, wie lange sich die Hygrophila halten wird, da ich sie immer wieder radikal zurückschneiden muss und werde; ich mache sie also Bonsai – oder sie geht ein.
Die Steine habe ich als „25kg Flusskies bunt (Rhein)“ im Baumarkt gekauft. Die erste Sondierung der Steinchen musste ich anhand der Form machen, denn sie waren alle grau!
Eine gründliche Wasserspülung brachte wahre Schönheiten hervor:
Los geht’s!
29.08.2009: So, nun ran an die Arbeit.
Noch ein letzter Blick auf das alte Becken…
Gesamt
…dann ging’s los:
Pflanzen raus:
Die Fächergarnelen sitzen immer noch stur auf ihrem Stein.
(„Nö, wir gehen nicht!“)
Aber auch sie mussten dann ausziehen:
In ein provisorisches Übergangsheim mit Pumpe.
Becken ohne Technik und Bewohner:
Helenas heraussieben
Ein bisschen später:
Becken leer
Rohrsystem
Es fehlen an dieser Stelle leider Bilder
- mit Bodengrund und Matsch (Kies nicht durchgespült)
- Dekorieren im Dunklen – Fischen im Trüben
Ich habe den Kies nicht durchgespült, sondern mit dem letzten Zentimeter Wasser darüber rausgeschaufelt und dieselbe Suppe wieder eingefüllt.
Das Wasser war schwarz!
Ich musste es ein paar Stunden setzen lassen, bis ich wenigstens etwas sehen konnte. Die Steine habe/musste ich dann komplett blind setzen, weil immer wieder Schmodder aufgewirbelt wurde. Nunja, die Nacht kam sehr gelegen dazwischen.
Über Nacht habe ich nur den Aquaball laufen lassen und das bekam ich am nächsten Morgen zu sehen:
30.08.09: Ui, das Steinarrangement beim Fischen im Trüben doch erstaunlich harmonisch getroffen
Sieht schon ganz gut aus.
Die dicke Mulmschicht ist für dieses Becken sehr wichtig. Es soll nicht geputzt aussehen – das macht die Strömung im sichtbaren Bereich. Die Ecken dürfen voller Mulm sein, damit die Bakterien eine Siedlungsmöglichkeit haben.
Wie gesagt: Im Moment lief da nur der Aquaball.
Komplettes Arrangement nach abschließender Bepflanzung und mit Diffusor am Aquaball und laufender 1000er-Pumpe. Noch ist es trüb.
31.08.09: Am nächsten Morgen:
Und ganz klar:
That’s it!
Jetzt müssen nur noch die Bewohner einziehen.
Aktuell war der PH-Wert noch etwas hoch (7,6), das Bio-CO2 muss nach Neubefüllung erstmal anlaufen. Nitrit ist nicht vorhanden. Temperatur liegt bei 24° ohne Heizung.
Nach ca. einer Woche hat sich der PH-Wert wieder gelegt (7,2) und nach zwei Nitritmessungen konnten dann die Bewohner wieder einziehen.
14.09.09: Mittlerweile steht das Becken schon 2 Wochen und sieht nach finaler Bepflanzung so aus:
Noch ein paar Impressionen:
Molukken in der Strömung
Seite links
Seite rechts
Fächergarnelen-Gruppe
Fächer in der Höhle und Annamia normani
Zwischen den „Felsen“
Irgendwie bin ich jetzt ein wenig stolz auf mein Projekt
Schön ist’s geworden…
Ich freue mich auf euer Feedback!
Ich möchte euch hier den Umbau meines 54er-Beckens zum Strömungsbecken "Bachausschnitt" dokumentieren.
Da ich seit Dezember 2008 Fächergarnelen (Atyopsis moluccensis) halte, möchte ich ihnen mit meinen Möglichkeiten einen naturnahen Lebensraum bieten. Im „alten“ Becken war zuletzt eine Strömungspumpe vorhanden, in dessen Bewegung die Molukken immer gesessen und gefächert haben.
Ich habe mich mit Absicht für ein 54l-Becken entschieden, weil ich dann besser und gezielter füttern kann. In einem größeren Becken wäre die Futtermenge, die ich zur gleichen Versorgung ins Wasser geben müsste, entsprechend größer. Außerdem sind die Molukken nicht die schwimm- und bewegungsfreudigsten Garnelen (Außer beim Paarungsschwimmen – dann geht’s zu wie bei Crystal Red’s!).
Kurz zur Technik:
- Eheim Aquaball 1212 (650l/h) mit Diffusor
- Aqua Medic PF 1000 (1000l/h)
- Beleuchtung 15W T8
- selbstgebautes Rohrsystem
Ich betreibe dieses Aquarium ohne Filtermedium, damit die Schwebstoffe nicht sofort wieder herausgefiltert werden. Beide Pumpen sind vollkommen offen und feuern die Partikel immer munter im Kreis herum, bis sie sich irgendwo absetzen.
Bepflanzung:
- Anubias barteri
- Anubias barteri var. nana
- Hygrophila difformis
- Lilaeopsis brasiliensis
- Bolbitis heudelotii
- Wasserlinsen
Besatz:
- Atyopsis moluccensis
- Annamia normani
- Posthorn- und Blasenschnecken
- Anentome helena
Das Rohrsystem:
Das Rohrsystem habe ich nach einer Idee von der Website loaches.com gebaut.
Bestehend aus 2cm-Marley-Kabelkanal und Klebeverbindern (Fa. unbekannt), angepasst an die Grundfläche 60x30 des Beckens.
Einzelteile
Zusammengesteckt
Detail
Das ganze Setup mit Pumpen und Absaugkörben
Für die Ansaugkörbe musste ich ein wenig basteln, damit ich die originalen den Pumpen zugehörigen Ansaugkörbe passgenau auf die Rohre bekomme. Hier kam ein Schlauch mit 2cm Innendurchmesser zum Einsatz, der als Muffe fungierte. Genauso habe ich auch die Pumpenköpfe auf die Rohre gepfriemelt (Schlauch mit Feuerzeug heiß machen, draufquetschen, ausrichten, passt).
Die Ansaugkörbe haben aber noch mal die Seiten getauscht. Der große Korb ist in den Hintergrund verbannt worden.
Vorbereitungen – Die Deko:
Ich wollte ein steiniges Bachbett simulieren mit spärlicher Bepflanzung. Die Anubias hatte ich schon vorher nur mit einem Saugnapf an den Scheiben festgepappt. Diese Methode wollte ich nun für die gesamte Rückwand verwenden. Da ich schon einen Wedel Wasserfarn hatte, musste der natürlich mit einziehen (es werden demnächst noch ein paar mehr!). Für die dezente Zwischensteinbegrünung habe ich wieder ein paar Büschel Lilaeopsis eingesetzt. Ich weiß nicht, wie lange sich die Hygrophila halten wird, da ich sie immer wieder radikal zurückschneiden muss und werde; ich mache sie also Bonsai – oder sie geht ein.
Die Steine habe ich als „25kg Flusskies bunt (Rhein)“ im Baumarkt gekauft. Die erste Sondierung der Steinchen musste ich anhand der Form machen, denn sie waren alle grau!
Eine gründliche Wasserspülung brachte wahre Schönheiten hervor:
Los geht’s!
29.08.2009: So, nun ran an die Arbeit.
Noch ein letzter Blick auf das alte Becken…
Gesamt
…dann ging’s los:
Pflanzen raus:
Die Fächergarnelen sitzen immer noch stur auf ihrem Stein.
(„Nö, wir gehen nicht!“)
Aber auch sie mussten dann ausziehen:
In ein provisorisches Übergangsheim mit Pumpe.
Becken ohne Technik und Bewohner:
Helenas heraussieben
Ein bisschen später:
Becken leer
Rohrsystem
Es fehlen an dieser Stelle leider Bilder
- mit Bodengrund und Matsch (Kies nicht durchgespült)
- Dekorieren im Dunklen – Fischen im Trüben
Ich habe den Kies nicht durchgespült, sondern mit dem letzten Zentimeter Wasser darüber rausgeschaufelt und dieselbe Suppe wieder eingefüllt.
Das Wasser war schwarz!
Ich musste es ein paar Stunden setzen lassen, bis ich wenigstens etwas sehen konnte. Die Steine habe/musste ich dann komplett blind setzen, weil immer wieder Schmodder aufgewirbelt wurde. Nunja, die Nacht kam sehr gelegen dazwischen.
Über Nacht habe ich nur den Aquaball laufen lassen und das bekam ich am nächsten Morgen zu sehen:
30.08.09: Ui, das Steinarrangement beim Fischen im Trüben doch erstaunlich harmonisch getroffen
Sieht schon ganz gut aus.
Die dicke Mulmschicht ist für dieses Becken sehr wichtig. Es soll nicht geputzt aussehen – das macht die Strömung im sichtbaren Bereich. Die Ecken dürfen voller Mulm sein, damit die Bakterien eine Siedlungsmöglichkeit haben.
Wie gesagt: Im Moment lief da nur der Aquaball.
Komplettes Arrangement nach abschließender Bepflanzung und mit Diffusor am Aquaball und laufender 1000er-Pumpe. Noch ist es trüb.
31.08.09: Am nächsten Morgen:
Und ganz klar:
That’s it!
Jetzt müssen nur noch die Bewohner einziehen.
Aktuell war der PH-Wert noch etwas hoch (7,6), das Bio-CO2 muss nach Neubefüllung erstmal anlaufen. Nitrit ist nicht vorhanden. Temperatur liegt bei 24° ohne Heizung.
Nach ca. einer Woche hat sich der PH-Wert wieder gelegt (7,2) und nach zwei Nitritmessungen konnten dann die Bewohner wieder einziehen.
14.09.09: Mittlerweile steht das Becken schon 2 Wochen und sieht nach finaler Bepflanzung so aus:
Noch ein paar Impressionen:
Molukken in der Strömung
Seite links
Seite rechts
Fächergarnelen-Gruppe
Fächer in der Höhle und Annamia normani
Zwischen den „Felsen“
Irgendwie bin ich jetzt ein wenig stolz auf mein Projekt
Schön ist’s geworden…
Ich freue mich auf euer Feedback!