Liebe Freund_innen der gepflegten rückgrat-, ähm, wirbellosen Unterhaltung,
Mein Urlaub neigt sich dem Ende zu, es regnet, der Gasthund will raus, aber ich nicht, da ist es doch eine schöne Gelegenheit für ein kleines Update. Es hat mich etwas Nerven gekostet, das Update so lange hinauszuzögern, aber ich hatte Gründe. Gute Gründe. Entertainmentgründe.
Wie der/die ein oder andere ja vielleicht mitbekommen hat, ist mein Urlaub nicht so gelaufen wie geplant, da wir aufgrund eines spontan notwendig gewordenen Krankenhausaufenthalts (nicht von mir) nicht wie geplant wegfahren konnten (an dieser Stelle Grüße an die Reiserücktrittsversicherung: Ich warte!). Das war natürlich weniger schön, und die eigentlich dringend benötigte Erholung blieb so ziemlich auf der Strecke. Deswegen hat mich bereits an Tag 2 der freien Tage die Umtriebigkeit gepackt und ich bin ein Projekt angegangen, das ich erst nicht wahrhaben wollte und dann mit umso größerer Nachdrücklichkeit umgesetzt habe, denn ich hatte ja plötzlich Zeit: Der Bodengrund im Quader sollte raus, denn er war mir nicht geheuer. Von Anfang an zu hoch aufgeschüttet, hatte ich trotz TDS und wurzelnder Alternanthera immer ein wachsames Auge darauf, dass sich keine Gammelstellen bilden. Dann kam ja recht früh nach dem Einfahren das Cyano-Problem, das sich in zwei Anläufen - scheinbar - in den Griff kriegen ließ. Nach Absammeln, Filtertausch und jeder Menge Wasserzusätze sah auch alles längere Zeit gut aus, bis ich jetzt doch wieder verdächtige Nester im Bodengrund gefunden habe. Vielleicht nur etwas Gammel, vielleicht aber auch mehr, das war mir zu heikel. Da ist mir die Hutschnur geplatzt und es war klar, das Zeug muss raus. Und da ich eh schon dabei war alles auszuräumen, sah es eines Tages so bei mir aus:
In dem Karton befinden sich Lavasteine sowie ein 7-Kilo-Sack Seachem Fluorite Black Sand. Dazu diverse Pflanzen, eine baumstumpfige Wurzel, Bakterienzusätze, Bio CO2, Haarnetze (!) und eine Menge Verpackungsmüll.
Es folgte eine sehr lange dauernde Stellprobe.
So, oder lieber so, oder doch ganz anders? Und warum sind die einzelnen Triebe der Wurzel zu lang? Und wie lagen jetzt doch gleich die Steine aufeinander, sodass es passt...?
Am Ende hieß es dann doch Steine verkleben, Wurzel wässern, Sand waschen, einen Tag warten und dann begann der Spaß. Man nehme einen Eimer, verfrachte den Filter dort hinein. Dann nehme man alle Pflanzen und Deko raus und lasse das Wasser bis auf ein Minimum ab. Dann nehme man einen Kescher, ein feines Sieb, Futterplättchen, einen steifen Nacken, ausgeprägte Angeltalente und viel Geduld und versuche, die Garnelen einzufangen. Nach ungefähr zwei Stunden hatte ich alle, wobei alle ca. 150 bedeutet.
Dann Becken auswaschen, trocknen, und mit neuem Sand befüllen. Ganz wichtig: Zu wenig davon nehmen, damit später die Pflanzen nicht halten und man neuen nachkippen muss.
Platzierung von Wurzel und Steinen. Rechts ein Stein mit Perlmoos, das mit einem Haarnetz umwickelt ist. Mal sehen, ob das klappt.
Dann mehr Pflanzen. Genauer gesagt: Pogestemon erectus, Glossostigma elatinoides, Staurogyne repens, Elocharis sp. montevidensis, Limnophila hippuridoides, Hydrocotyle cf. tripartita, Rotala sp. colorato, Hornkraut und zwei Tage später dann noch zwei weitere behaarnetzte Steine, dieses Mal mit Flame Moss und Cameroon Moss.
Wasser drauf und schauen, was passiert.
Im Laufe der kommenden Tage fiel vor allem eine Entwicklung auf: Pogestemon scheint lecker zu sein, es ist nämlich weg:
Diverse Übeltäter.
Alles andere scheint aber soweit ganz gut anzuwachsen, nach mehreren Fluchtversuchen des Glossos, die zum Teil durch das Auflegen von Steinen verhindert wurden. Das gleiche gilt für die damals noch auftreibende Wurzel.
Vor allem der Wassernabel gefällt mir sehr gut, da er so schön Richtung Wurzelarme und Steine rankt.
Abendstimmung:
Soviel erst einmal dazu, ich brauche eine kurze Pause. Und der Gasthund auch.
Grüße
Mortifera