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Keimzahl messen - DIYS

Warum hast gerade diese Tiere auf dem Soil Setup?
 
Weil die Tiere (auch adulte) aus einem ADA-Becken stammen und ich gelernt habe keine Umsetz-Vergewaltigungen mehr durchzuführen.
Den Nachwuchs kann man ohne Probleme umgewöhnen. Ein Züchtergenosse von mir hält und zieht Shadow-Shrimp auf Rheinsand (pH7.5-8), den Stamm hat er vor 2 Jahren auf Soil gestartet.
 
Danke, ist in etwa so wie erwartet. Wieviel Soil und Sinterglas (in wieviel Topffiltern) sind da im Einsatz? Besatz nur die 5 Tiere oder mehr?
 
5 Tiere, 30l Becken 8-10cm Schütthöhe, 1 Topffilter.
Also ich bin nicht so überzeugt vom Ergebnis, da ich 24/7 Licht eingefahren habe und nichts füttere...
 
Hi! Mich würde interessieren welchen Sandfilter du für den Test in Verwendung hattest?
 
Hi, einen Eigenbau.
Einfach eine Ionentauscher-Kartusche mit Poolfiltersand befüllen. Diese lässt sich auch zwischen einen Außenfilter schalten, ich hatte den Sandfilter mit einer Lavabrunnenpumpe in Betrieb.

VG
 
Hi! Hört sich interessant an... Hast du solche Filter nach wie vor im Einsatz? Meistens solitär oder am Außenfilter?
Kannst du mir billige, gute Bauteile(Ionentauscher Kartusche, Poolsand) für den low cost bau eines solchen Filters empfehlen?
Gibt's im Netz eine Bauanleitung dazu?
Wie lange sind die Standzeiten....bzw. wann muss der Sand getauscht werden?
Danke schon mal...
 
Hallo zusammen,
ich will euch da jetzt wirklich nicht die Motivation rauben, denn ich find das wirklich interessant mit dem Kartoffelagar. Aber ich muss da ein paar Hintergrundinfos los werden:
Also das mit der Keimzahlbestimmung ist nicht ganz so einfach. Sicherlich wächst auf dem beschrieben "Kartoffel-Agar" irgendetwas. Denn "Keime" gibt es im Aquarium in Massen. Aber nicht alle dieser Keime sind bedenklich, viele sind sogar durchaus erwünscht. Ohne sie würde unser "Mikro-Ökosystem" Aquarium gar nicht funktionieren. Viele glauben, bei einem Aquarienfilter sei ein ausgeklügeltes System von Filtermassen das wichtigste und wenn hinten möglichst klares Wasser raus kommt wäre alles in bester Ordnung. Für einen gut funktionierenden Aquarienfilter braucht man zunächst mal Filtermasse, die den "Keimen" möglichst viel Platz, also Wohnfläche bietet. Denn es sind sie "Keime" die unser Aquarienwasser reinigen. Die wichtigsten sind z.B. die sog. nitrifizierenden "Keime", wie z.B. Nitrosonomas sp. Diese Bakterien fressen sozusagen das für unsere Aquarienebewohner giftige Ammoniak. Diese entsteht, wenn sog. Destruierten (Bakterien, die Biomasse abbauen) pflanzliche oder tierische Reste abbauen. In Kurzform funktioniert das wie folgt:
abgestorbene Biomasse + Destruenten -> Ammoniak (uam.) -> nitrifizierende Bakterien + Sauerstoff -> Nitrit + Sauerstoff -> Nitrat
Das Nitrat können die Pflanzen als Stickstoffquelle verwerten und neue Biomasse produzieren. Somit schließt sich der Kreislauf. Eine Kläranlage klärt das Abwasser nach genau diesem Prinzip. Auch in unseren Aquarien befindet sich sozusagen eine Kläranlage, nämlich im Mulm. Der Mulm ist unser effektivste Filter. Weil eine Dicke Mulmschicht nicht gerade "schön" ausschaut ist irgendwann mal ein Tüftler auf die Idee gekommen und hat den Hamburger Mattenfilter erfunden (das waren aber sicherlich NICHT die Schweizer). Wer das mit der Nitrifikation genauer wissen will kann gerne mal bei wikipedia vorbei schauen.

Wenn man also auf dem "Kartoffelagar" viele Keime findet bedeutet das zunächst mal nur das viele Bakterien im Wasser sind. Das Ergebnis sagt aber absolut nichts über die Qualität der Keime aus. Da man bei diesem Test nicht unter Sauerstoffabwesenheit testet, wachsen auf den Platten z.B. keine Keime, für keinen Sauerstoff mögen. Darunter befinden sich zum Beispiel Bakterien, die aus Nitrat wieder Nitrit machen. Das wollen wir aber in unserem Aquarium möglichst nicht haben.

Die Bestimmung der verschiedenen Bakterienarten ist ziemlich aufwändig und eigentlich nur im mikrobiologischen Labor möglich. Der Standard-Nährboden der dort verwendet wird besteht neben Agar (als Bindemittel) meist auch aus Hefeextrakt, Fleischextrakt (Pepton), Zucker und Kochsalz (s.link). Daneben gibt es noch zahlreiche Rezepturen für bestimmte Bakterienarten.


http://www.carlroth.com/media/_de-de/usage/AE93.pdf

Die Wahrscheinlichkeit, das wir E. coli in unserem Aquarienwasser finden ist ziemlich gering, eigentlich unmöglich. Es sei den wir haben sie irgendwie eingetragen. Z.B. Hände nicht gewaschen, verunreinigtes Tümpelwasser, ... Escherichia coli ist ein Darmbakterium, welches ausschließlich im Darm von warmblütigen Tieren vorkommt (Säugetiere, Vögel, Menschen, ...). E. coli an sich ist nicht gefährlich, es ist sogar für uns Warmblüter sehr wichtig. E. coli ist ein wichtiges Verdauungsbakterium, es produziert ausserdem Vitamin K.
E coli ist sehr gut untersucht, es ist inzwischen das "Haustier" der Molekularbiologen.
Wenn nun in einem mikrobiologischen Test z.B. bei der Gewässergüte von Badeseen, von coliformen Keimen die Rede ist, ist das zunächst mal nicht weiter tragisch. Da aber E. coli nur im Darm von Warmblütern vorkommt muss man davon ausgehen, dass Fäkalien ins Badeseewasser gelangt sind. Mit den Fäkalien können zahlreiche Krankheitskeime eingebracht worden sein. E. coli ist also nichts anderes als ein "Marker" für Sch....

Das war ein kleiner Exkurs in die Mikrobiologie.

Ich würde mir die Arbeit mit dem Kartoffelstampf nicht machen. Ich würde mir einen Bakterien-Nähragar entweder selbst aus den richtigen Zutaten mischen, oder gleich Fertigware besorgen. Den Kartoffelstampf würde ich selbst essen, zusammen mit Sauerkraut und Bratwurst, oder Saumagen, oder ...

Ich muss jetzt Schluss machen, ich hab Hunger.

VG, MacBu

Alle Schreibfehler sind absichtlich eingefügt!
 
du musst die Verdünnung deiner Probe so einstellen, daß du später auf der Platte einzelne Kolonien sehen kannst. Denn aus jedem Keim wächst eine kleine Kolonie (ca. 2 mm Durchmesser). Die Verdünnung musst du natürlich mit sterilem Wasser (gut abgekocht geht zur Not auch) herstellen.
Beispiel: du nimmst 1 ml Aquarienwasser und musst dieses 1:10 verdünnen, um am Ende einzelne Kolonien zu sehen. Zum ausplattieren verwendest du 1 ml dieser Verdünnung. Dabei ist wichtig, daß du diesen ml komplett auf der Platte verteilst, also nicht die Hälfte in den Ausguss schütten. Dann zählst du z.B. 56 Kolonien, d.h. mit dem Verdünnungsfaktor ergibt sich eine Gesamtzahl von 560 Keimen/ml Aquarienwasser.

Viel Spass beim Keime zählen
 
Hier geht's ja heftig zur Sache. So schnell kann ich ja garnicht zweifingeradlersuchsystem tippen wie hier die Antworten einlaufen.
Soll ich mal eine kleine Anleitung schreiben, wie man das mit einfachen Mitteln besser machen kann mit der Keimzahlbestimmung?
So ein kleines Mikrobiopraktikum für Aquarianer.

VG MacBu
 
????????
 
Jaaaaaa, mach mal, finde ich hochinteressant.
 
Wie lange ist so ein Nährboden haltbar? (unbenutzt natürlich)
 
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