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Keimzahl messen - DIYS

Hallo Bernhard!

Ich habe noch eine Frage an dich :) Ich habe gerade im Internet ein Nährmedium "Kartoffelextrakt-Dextrose-Agar" gefunden, mit folgender Zusammensetzung:

- Glucose: 20.0 g/l
- Agar: 15.0 g/l
- Kartoffel Aufguss: 200.0 g/l

Könnte man das auch verwenden?

Viele Grüße
Lisa
 
Ja logisch, Glucose ist Traubenzucker/Monosaccarid. Gibts in der Apotheke.
 
Tolle Sache!
Ich frag mich nur warum gerade 5ml Beckenwasser?
Warum nicht einen Tropfen, 1ml oder 10ml?

Das letzte Mal als ich was mit Petrischalen etc zu tun hatte reichte ein einmaliges draufhauchen, draufhusten oder ein Abstrich bzw das kurze Andrücken einer Türklinke um später Bakterienrasen darauf zu sehen...
 
Hallo,

statt des Tesafilms kann man auch Parafinstreifen verwenden. Die sind atmungsaktiv und lassen Gase durch.

Ich möchte aber ergänzen, dass diese Methode lediglich Keime erfasst die frei im Wasser schweben und nicht die die in BioFilmen eingebettet sind. Aber es ist eine gute Methode als Indikator den allgemeinen Zustand eines Aquariums wiederzuspiegeln. Daraus lassen sich Filterleistung und Beckenpflege ableiten. wenn man eine hohe Keimzahl bereits in diesem Test nachweisen kann, braucht man bei empfindlichen Arten keinen großen Erfolg erwarten.
 
Hallo Bernhard!

Vielen Dank für diese tolle Anleitung! Das sieht sehr spannend aus.

Wie genau desinfiziert man die befüllten Petri-Schalen im Schnellkochtopf? Ist der Tesafilm dicht genug, damit man die Schalen in kochendes Wasser legen kann?

Viele Grüße
Lisa
Servus, lege die Schalen mit aufgesetztem Deckel in den Ofen bei 120 Grad- ohne Tesa! Der kommt erst drauf wenn die Schale berührbar ist ~50 Grad
 
Moin Bernhard,
was machst Du mit den "ausgebrüteten" Schalen? Wegwerfen? Spülen?
Ich kann mich noch aus meiner Schulzeit an Abstrichproben erinnern die auf keinen Fall geöffnet werden durften weil es sich um Krankheitserreger handeln könne.
Wie sieht das hier aus?

Für die Idee und die Anleitung schonmal ein Dankeschön und n "Daumen hoch!" ;)
 
Hi Micha,

wenn ich mal was einwerfen darf ... wenn Du keine neuen Schalen kaufen willst, dann würde ich die einfach nochmal desinfizieren .. dann sind die Kulturen auch hin.

Gruß
Micha.
 
Hi,

was machst Du mit den "ausgebrüteten" Schalen? Wegwerfen? Spülen?

Wenn man Petrischalen aus Glas hat, kann man die mehrfach benutzen, die aus Plastik sind Einwegprodukte weil sie sich nicht sterilisieren lassen.

20 fertige Petrischalen kosten übrigens bei 3,2,1... auch nur ein paar Euronen (ca. 50 Cent das Stück, wenn ich es richtig im Kopf habe).
Ich frag mich nur warum gerade 5ml Beckenwasser?
Warum nicht einen Tropfen, 1ml oder 10ml?
Weil in 10 ml doppelt so viele Keime sind wie in 5 ml, wenn man vergleichbare Ergebnisse haben will, muss man immer exakt gleich
viel Wasser nehmen....

Man sollte aber noch anmerken, dass man zu Keimzahlbestimmung die Petris bei definierter Temperatur und definierter Zeit brütet. Es macht schon einem erheblichen unterschied ob die Bakterien 24 Stunden bei 20°C wachsen oder 48 Stunden bei 36°C. (Ich habe jetzt keine Lust die Versuchsanleitung aus dem Mikrobiologie-Praktikum raus zu suchen...)

Eine weitere Fehlerquelle ist die Keimzahl in der Luft, wenn man die Petrischale eine Minute offen stehen lässt, kann man die Ergebnisse vergessen. Für repräsentative Werte muss man eigentlich die ganze Zeit steril arbeiten. Ohne Mundschutz braucht man z.B. nur einmal auf die Schale atmen und das Ergebniss ist auch verfälscht.

Wer keine mikrobilogischen Grundkenntnisse hat wird kaum brauchbare Ergebnisse erhalten.

LG
 
Hi Micha & Jayce,

es ging mir dabei nicht darum was die Dinger kosten oder ob man sie sterilisieren kann. Es ging hauptsächlich um die Gesundheitsgefährdung die von einer bebrüteten Schale ausgehen könnte.
Vielleicht nochmal für die Kids: Wenn ihr schicke, bunte oder flauschige Kulturen in den Petrischalen habt: Nicht dran lecken oder rumspielen!
Behandelt sie so wie Bernhard vorgeschlagen hat! Natürlich dürft ihr nicht vergessen das Tesa vorher abzuziehen. ;)
 
Man sollte aber noch anmerken, dass man zu Keimzahlbestimmung die Petris bei definierter Temperatur und definierter Zeit brütet. Es macht schon einem erheblichen unterschied ob die Bakterien 24 Stunden bei 20°C wachsen oder 48 Stunden bei 36°C. (Ich habe jetzt keine Lust die Versuchsanleitung aus dem Mikrobiologie-Praktikum raus zu suchen...)
Das hier soll keine praktische Prüfung zum Mikrobiologen darstellen, sondern mal was spannendes wenn es draußen mal ******e kalt ist.
Das Impfen der Schalen mit dem Beckenwasser dauert exakt 4 Sekunden, man benötigt hier keine Laborbedingungen um mal zu schauen wie der mikrobielle Zustand des Wässerchens ist, Roy hat es auf den Punkt gebracht, ich füge nur noch die erhöhte Verpilzungsrate der Eier bei extremen Keimzahlen hinzu.
 
@ Micha:
Natürlich hast du in dem Moment, wenn du die bewachsene Petrischale auf machst eine erhöhte Keimbelastung in der Luft. Förderlich für die Gesundheit ist das sicher nicht aber bestimmt auch nicht gefährlicher als die Wolke, die an warmen Sommertagen aus der Biomülltonne kommt.
Letztlich hast du alles was in der Petrischale ist ja auch im AQ, du setzt dich also einem ähnlichen Risiko aus wenn du da dran hantierst. Aber dank der Propaganda der Putzmittel-Industrie haben ja heute alle Panik vor Bakterien.

Allgemein:
Ich für meinen Teil habe es wieder aufgegeben zu hause mit Petrischalen rumzuspielen, weil mir die im Hausgebrauch doch zu schnell mit irgendwelchen Keimen kontaminiert werden. So was merkt man natürlich erst wenn man versucht mit Reinkulturen zu arbeiten und die Petris dann doch irgendwann alle möglichen Farben annehme.
Eine Keimzahlbestimmung ist im Hausgebrauch wäre vielleicht schon drin, wobei ich das dann eher mit einer Thoma-Zählkammer versuchen würde, wenn man ein vernünftiges Mikroskop hat ist das bei weitem nicht so aufwendig wie das hantieren mit Petrischalen.

Spannend ist es natürlich schon zu sehen was so alles wächst...

LG
 
Hi Micha & Jayce,

es ging mir dabei nicht darum was die Dinger kosten oder ob man sie sterilisieren kann. Es ging hauptsächlich um die Gesundheitsgefährdung die von einer bebrüteten Schale ausgehen könnte.
Vielleicht nochmal für die Kids: Wenn ihr schicke, bunte oder flauschige Kulturen in den Petrischalen habt: Nicht dran lecken oder rumspielen!
Behandelt sie so wie Bernhard vorgeschlagen hat! Natürlich dürft ihr nicht vergessen das Tesa vorher abzuziehen. ;)


Danke Micha, hier wichtige Sicherheitshinweise:
  1. Kontaminierte Petrischalen niemals öffnen !
  2. Kontaminierte Petrischalen ohne Tesa bei 120-150 Grad am besten +30 min in den Ofen.
  3. Die durch die Hitze abgetöteten Kolonien und den Nährboden mit heißem Wasser ausspülen.
  4. Petrischale mit Desinfektionsmittel oder hochprozentigem Schnaps (ich teste gerne die Eignung) säubern.

http://homepages.thm.de/~alng72/Arbeitsmaterialien Mikrobiologie BTA.pdf
 
Ich danke fuer den interessanten Thread. Da soll noch jemand sagen es gaebe nicht fuer alles ein Hausmittelchen.
Kann mir nciht vorstellen in der Praxis das bei mir zu praktizieren.. aber finde es sehr spannend!

Danke Bernhard
 
Hoi Bernhard,

hatte ich Dich richtig verstanden? Du wolltest doch Ergebnisse Deiner Tests mit uns teilen. Von wegen Becken mit verschiedener Filterung und den dazugehörigen Keimzahlbelastungen...

In freudiger Erwartung grüßt
Frank
 
HI, nur mit der Ruhe...habe Frische angesetzt.

Hier eine andere Möglichkeit für die Nährlösung anstatt Kartoffeln:

DSCF6974.JPG

Hier wurde ein besonders hochwertiges Futtermittel (Nuclein-Food) anstatt Kartoffeln verwendet.
Leider habe ich es nicht rechtzeitig zum Ofen geschafft, die 2 äußeren Schalen sind schon etwas am Rand karamellisiert , nicht weiter tragisch.

Die Kartoffelpetris brüten...
DSCF6975.JPG


Versuchsbecken mit folgenden Filtermethoden:


  1. Sandbodenfilter-Becken (sehr langsamer Durchfluss)
  2. Sandbodenfilter-Becken (moderater Durchfluss)
  3. Aussenfilter
  4. Riesel+Schwammfilter-Kombi
  5. Dennerle Eckfilter(Kohle und Filtergranulat) + Schwammfilter
 
Hallo Bernhard,

ich vermute mal die Langsame Bodensandfiltermerhode oder?

Muss sagen das mich das wenig überrascht da Langsamfiltration seid Langen zur Wasserentkeimung eingesetzt wird. Die anderen senken die Keimbelastung nicht da sie ja auf höchstes Bakterienwachstum ausgelegt sind. (Gute Belüftung optimales Futter für die Bakterien durch hohe Durchflussrate.) Deren Vorteil liegt meiner Meinung nach im schnelleren Abbau/Umbau der Stickstoffverbindungen. Optimal müsste eine Kombination aus beiden sein.


VG Gernot
 
Genau Gernot, seit rund 1 Jahr betreibe ich Versuche in Sachen Sand, dieser Werkstoff wird leider mehr als unterschätzt.
Tipp für alle welche mal Lust auf was "Anderes" haben: Google Aquarium Systems Sandfilter mit Pumpe.
Dieses Sytem nennt sich fluidized bed reactor oder fluidized sand filter kurz FSF.
 
Hallo Bernhard ,
nochmals ein ganz dickes D A N K E für deine Arbeit .
Wirklich sehr klasse und wer hätte das gedacht !
Silbermann ?
 
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