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Können sich Krebse langweilen?

... Aber normalerweise verbringen Krebse meist den ganzen Tag im Versteck um nachts auf Futtersuche zu gehen. Sie können im Aq allerdings "lernen", dass ihnen dort keine Gefahr droht und sie deshalb auch tagsüber unterwegs sein können ...


Hallo Wolfgang,

da kann ich Dir nur bedingt zustimmen.
Nach meinen Erfahrungen treten da doch große Unterschiede, die nicht auf subjektiven Erfahrungen der Krebse basieren, auf.
Ich halte meine Krebse ja alle unter den gleichen Bedingungen (mittlerweile schon über zehn Jahre).
Also meine Erfahrungen sind folgendermaßen, obwohl bei den einzelnen Arten auch nochmals Unterschiede auftreten:

- Cambarellus-Arten sind tagaktiv und wuseln ständig im Aquarium herum

- Procambarus-Arten sind auch wenig scheu, wobei der clarkii am "dreisteste" , der llamasi etwas weniger und der vasquezae doch etwas "schüchterner" ist

- Cherax-Arten sind sehr unterschiedlich, je nach Herkunft; der quadricarinatus aus Australien ist zutraulich (liegt eventuell auch daran, daß er schon Jahrzehnte als Speisekrebs gehalten wird), die Arten aus Neuguinea (peknyi, sp. blue moon, holtuisi, sp. orange tip), die wunderschöne Farben haben sind bei mir kaum zu sehen, leben also sehr versteckt

Gruß Klaus
 
Hallo Cindy!
Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, steckenbleiben tun die Tierchen auf keinen Fall, so doof sind sie nicht.
Außerdem wirst Du staunen, in was für kleine Höhlen sich Krebse allgemein zwängen können.
Gruß Klaus
Das heißt ich könnte ihr auch Höhlen kaufen, die keine 20cm und länger sind? Das würde nämlich 1. ne Menge Platz und 2. auch Nerven bei der Suche sparen :D
 
Hi,

die Arten aus Neuguinea (peknyi, sp. blue moon, holtuisi, sp. orange tip), die wunderschöne Farben haben sind bei mir kaum zu sehen, leben also sehr versteckt

Was imho hauptsächlich daran liegt, das die verkauften Tiere aus Importen (Teichnachzuchten) stammen. Beim Cherax sp. Black Scorpion (DNZ), von dem ich gerade die 5. Generation (bei mir) freischwimmen habe, ist es definitiv nicht so. Die Tiere sind den ganzen Tag unterwegs. Ob das auch auf die anderen Neuguinea-Arten zutrifft, werden wir in Zukunft sehen. Ich gehe davon aus das auch Blue Moon, Irian Jaya, pecknyi usw. nach ein paar Generationen im Aq. tagsüber unterwegs sind. Dazu sollte man aber auch tagsüber füttern, wenn man so füttert das die Krebse nachts Leckerlis finden, kommen sie auch nur nachts raus.



@Klaus, Deine Quadris sind bestimmt auch schon die x-te Aquariengeneration.

Edit fällt grad ein, das einige Arten zB der Quadri aktiver sind wenn Fische im Aq. schwimmen, es kommt mir immer mehr so vor, dass scheue Arten, sich an anderen orientieren. Nach dem Motto, wenn die rumschwimmen kann kein Feind in der Nähe sein. Das ist ein pure Vermutung, die ich mir aufgrund eigener Beobachtungen zusammengereimt habe. Auf der anderen Seite hatte ich mal einen Blue Moon, den ich in den ganzen 3 Jahren nur ein paarmal gesehen habe, auch nachts mit der Taschenlampe saß der meist in seinem Bau, da halfen auch Fische nichts.
 
Das heißt ich könnte ihr auch Höhlen kaufen, die keine 20cm und länger sind? Das würde nämlich 1. ne Menge Platz und 2. auch Nerven bei der Suche sparen :D


Hallo Cindy,

Du kannst z.B. einen Ton-Blumentopf nehmen, in den Du Dir von Deinem Freund ein 5x5 cm großes Zugangsloch flexen läßt und den Du dann auf den Kopf stellst (natürlich den Topf und nicht den Freund).
Oder ein 10-15 cm langes Plastikrohr, das Du dann aus optischen und Gründen der Stabilität mit Steinholz verkleidest.
Der Möglichkeiten gibt es viele, und Frauen haben doch enorme Phantasie.

Gruß Klaus
 
Hallo Hans,

so hundertprozentig kann ich Dir nicht zustimmen, daß die Vertrautheit der Krebse nur an der Zeit der Aquarienhaltung liegt.
Vielleicht hat das ja einen Einfluß nach Jahrzehnten der menschlichen Züchtung als Speisekrebs, wie beim Clarkii oder Quadricarinatus, aber meines Wissens dürfte doch die Aquarienhaltung von den Neuguinea-Cherax-Arten und den Cambarellus-Arten sowie den Procambarus-Arten (z.B. llamasi, vasquezae) zeitlich nicht sehr differieren, aber ihr Verhalten ist doch sehr unterschiedlich.

Gruß Klaus
 
Du kannst z.B. einen Ton-Blumentopf nehmen, in den Du Dir von Deinem Freund ein 5x5 cm großes Zugangsloch flexen läßt und den Du dann auf den Kopf stellst (natürlich den Topf und nicht den Freund)
haha :D Ich bin leider nicht sehr kreativ, aber irgendwas krieg ich schon gebacken :)

Also über ihre Tagaktivität kann ich mich nicht beschweren, sie ist eigentlich fast den ganzen Tag zu sehen und hat auch vor so ziemlich nichts mehr Angst. Woran das liegt, keine Ahnung, aber mich freut's ;)
 
haha :D Ich bin leider nicht sehr kreativ, aber irgendwas krieg ich schon gebacken :)
;)

Hallo Cindy,

Du solltest nur darauf achten, daß Du nicht aus relativ schweren Elementen (z.B. Steinholz) wacklige Konstruktionen baust, denn die Tierchen neigen manchmal dazu (z.B. vor einer Häutung) wie irre rumzubuddeln, was dann zu Einstürzen führen kann.

Gruß Klaus
 
Hallo Klaus,

das Buddeln kenn ich von ihr nur zu gut, da wird nix wackeliges rein gebaut! ;)
 
Hallo Cindy,

das mit dem großen Buddeln kommt bei meinen Quadris aber sehr selten vor. - Wohl dreimal in zehn Jahren.
Also andere Krebse sind da schlimmer.

Gruß Klaus
 
Hallo Klaus,

mein Quadri buddelt ständig, fast jeden morgen sieht das Becken anders aus und tagsüber ist sie auch sehr oft dabei :) Das stört mich aber auch nicht, fand diese Eigenschaft an Krebsen schon sehr toll, als ich noch keinen hatte.
 
Hi

Den Einsturz kann man verhindern, wenn man a) die Steine auf den Glasboden setzt, evtl. je nach Schwere und Form mit einer Acrylglasplatte als Schutz für den Glasboden, und dann erst Sand hineingibt b) die Steinaufbauten solange sie noch trocken sind , mit Silikonkautschuk zusammenkleben oder mit Korallenkleber, der auch auf feuchtem bis nassem Untergrund haftet.

MfG.
Wolfgang
 
Harry,

Hm, irgendwie kann ich deiner Logik von hier:

Krebse haben definitiv kein Bewusstsein.

zu hier nicht ganz folgen:

denn: wie kann man überhaupt herausfinden, dass das Tier Bewusstsein hat?.

Zu deinen Ausschweifungen über Nervenzellen sag ich besser mal Nichts – Du weißt natürlich dass Flusskrebse die Gesichter ihrer Artgenossen individuell unterscheiden können und sich merken? (aber wahrscheinlich gibt´s da ja ein extra Gesichtsscan-Gangion?)

Long story short: niemand wird jemals sagen können was in den Tieren vorgeht (unabhängig vom gehypten Ich-Bewusstsein) – aber wir sollten uns davor hüten die Welt in schlaue „yeah, I see my face in the mirror“- Champs und doofe „mäh, ich hab nur paar Ganglions mit überarbeiteten Neuronen“ – Würmer einzuteilen....
Eine Wüsten-Ameise würde sich wahrscheinlich köstlich darüber amüsieren dass Homo sapiens zu blöd ist in der Wüste von A nach B zu laufen (nicht ahnend, dass der gar kein polarisiertes Licht sehen kann). Der evolutive Kontext macht die Musik und unser Empfinden von Intelligenz und Bewusstsein ist natürlich unweigerlich extrem anthropozentrisch verzerrt.

Aber zum Rest geb ich Dir uneingeschränkt Recht, Vermenscheln tut selten gut, und die meisten Krebshalter wären wahrscheinlich schockiert was ihre „kleinen Charakterköpfe“ wirklich umtreibt.

@ Cindy: Gestalte einfach dein Becken von Zeit zu Zeit völlig um. Dann ist die Kleine gut mit Neuorientierung, Hohlenbauen usw. beschäftigt und Du musst Dir keine Sorgen über mangelnde Beschäftigung machen ;)
 
Hallo Wolfgang,

werde ich berücksichtigen, wenn ich was zum Bauen gefunden habe :)

Hallo Chris,

das werd ich machen, dann sind wir auch beide beschäftigt ;)
 
... Gestalte einfach dein Becken von Zeit zu Zeit völlig um. Dann ist die Kleine gut mit Neuorientierung, Hohlenbauen usw. beschäftigt und Du musst Dir keine Sorgen über mangelnde Beschäftigung machen ;)

Hmm, damit wird das Tierchen ja in Dauerstreß versetzt. - Also ich lasse die Aquarieneinrichtung, bei gleichem Besatz, nach Möglichkeit immer unverändert.

Gruß Klaus
 
Ich musste ihr Becken inzwischen eh schon ein paar Mal neu aufbauen, weil sie aus ihren Minihöhlen vom Anfang raus gewachsen ist und da natürlich neue her mussten. Sie schiebt das dann sowieso so hin, wie ihr das passt, ich lasse es überwiegend so. Aber an und an ne kleine Veränderung wird bestimmt auch nicht stressiger sein, als die normalen Veränderungen in der Natur. Da ist ja auch nicht immer alles gleich :)
 
Hmm, damit wird das Tierchen ja in Dauerstreß versetzt. - Also ich lasse die Aquarieneinrichtung, bei gleichem Besatz, nach Möglichkeit immer unverändert.

Gruß Klaus

Hallo Klaus,

nicht wirklich – Flusskrebse spazieren *draußen* schon mal bis zu 3 km pro Nacht – one way, d.h. ohne Rückkehr zu einem bestimmten Ausgangspunkt. Zudem ist die „Treue“ zu bestimmten Verstecken oft nicht besonders groß. Unterm Strich ist ein gelegentlicher Tapetenwechsel im Aquarium also mit Sicherheit nicht abträglich und deutlich naturnäher als eine "festzemmentierte" Umgebung ;)
 
Hallo Klaus,

nicht wirklich – Flusskrebse spazieren *draußen* schon mal bis zu 3 km pro Nacht – one way, d.h. ohne Rückkehr zu einem bestimmten Ausgangspunkt. Zudem ist die „Treue“ zu bestimmten Verstecken oft nicht besonders groß. Unterm Strich ist ein gelegentlicher Tapetenwechsel im Aquarium also mit Sicherheit nicht abträglich und deutlich naturnäher als eine "festzemmentierte" Umgebung ;)

Hallo Chris,

natürlich wandern Krebse auch außerhalb der Gewässer rum, manche wohnen da sogar größtenteils (z.B. Cambarus Diogenes), aber das ist die Ausnahme.
Wie Du jetzt auf genau "bis zu 3 km pro Nacht" kommst, ist mir schleierhaft, aber wir können uns gern auf kilometerweit einigen.
Meines Wissens (sind natürlich reine Annahmen, denn keiner von uns war ja schon mal Krebs [naja, eigentlich ich schon bzw. bin es immer noch, wenn auch nur als Sternzeichen]) verlassen die Tierchen ihr Gewässer aber bloß, wenn ihnen etwas nicht zusagt (Nahrungsmangel, schlechte Wasserqualität, Überbesatz, fehlende Sexualpartner), also nur wenn es ihnen unumgänglich erscheint, und nicht aus "Neugierde bzw. "Jux und Dollerei".
Also ich bin weiterhin der Meinung, daß man mit einem "Tapetenwechsel" als Selbstzweck unseren Freunden den Krebsen keine Freude macht.
Wobei eine "Zementierung" der Einrichtung nicht sein muß, sondern natürlich neue Dekorationsgegenstände oder Pflanzen eingebracht werden können, aber das dient wohl lediglich zur Freude des Halters, was ja auch sein muß, und stört die Krebse wahrscheinlich auch nicht sonderlich, aber Freude macht es ihnen wohl nicht.

Gruß Klaus
 
Yeah, 100 Punkte für aneinander Vorbeireden ;)

Das *draußen* bezog sich auf *in freier Wildbahn*, nicht auf Landgänge (yepp, das war wohl zu zweideutig). ..

Die 3 km (und paar zerquetschte) sind durch eine Telemetrie-Studie bei P. clarkii nachgewiesen (innerhalb eines Gewässers). Für andere Arten, z.B. Edelkrebse existieren vergleichbare Werte.

Was ich damit sagen wollte ist, dass Flusskrebse bei weitem nicht die Standorttreue zeigen die ihnen bisweilen angedichtet wird. Dazu kommen altersabhängig oft klar verschiedene Präferenzhabitate. Es ist daher wenig naturnah einem Flusskrebse im Aquarium ständig dieselbe Landschaft vor die Nase zu setzen...
 
Hi,

verlassen die Tierchen ihr Gewässer aber bloß, wenn ihnen etwas nicht zusagt

sag das mal den Clarkiis hier bei mir im Riedheimer Baggersee, die rennen so oft draussen rum, dass die Leute in Riedheim sie schon die "amerikanischen Wanderkrebse" nennen. Auch dürften sich bereits diverse landgebundene Jäger ( keine Ahnung was evtl. Krähen) auf die wandernden Krebse eingeschossen haben, weil auf der Wiese zwischen dem See und der Autobahn jede Menge Clarkii-Schalen rumliegen.

@ Chris ToS?
 
Was ich damit sagen wollte ist, dass Flusskrebse bei weitem nicht die Standorttreue zeigen die ihnen bisweilen angedichtet wird. Dazu kommen altersabhängig oft klar verschiedene Präferenzhabitate.

Daß Jungkrebse andere Anforderungen an ihre Umwelt haben ist doch logisch.
Sie bevorzugen natürlich, schon aufgrund ihrer Größe, anders strukturierte Versteckmöglichkeiten als adulte Exemplare.
Und genau so haben sie andere Ansprüche an ihre Nahrung (natürlich meist größeren Bedarf an tieríschem Eiweiß, da sie ja möglichst schnell wachsen müssen).

Es ist daher wenig naturnah einem Flusskrebse im Aquarium ständig dieselbe Landschaft vor die Nase zu setzen...

In der Natur können sie sich aber halt ihren Lebensraum selber aussuchen.
Daher erscheint mir ein ständig wechselnder Lebensraum, der ihnen im Aquarium ja Deiner Meinung nach aufgezwungen werden soll, genau so wenig naturnah und verursacht nur Streß.

Gruß Klaus
 
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