Hi,
Danke für die links, sobald ich mal Zeit habe werde ich die mir anschauen. Das es bei Garnelen gar keine Inzuchtschäden gibt habe ich auch nicht gemeint, sondern ich bin der Meinung das Inzucht bei Fischen und Wirbellosen nicht diese Schäden hervorruft wie bei z.B. Säugetieren. Fakten wie Vermehrungsrate, erreichbares Lebensalter, Fertilität habe ich bestimmt nicht in dem Ausmaß berücksichtigt wie es notwendig wäre, sondern halt mit den Tieren weitergezüchtet die es taten, Es ist also keine Überraschung das es Inzuchtschäden gibt, es ist eher überraschend das es dazu Untersuchungen gibt.
Wieviele rote Bienengarnelen gab es wohl ursprünglich, genau 1 und genau von diesem einen Tier stammen alle roten Bienengarnelen heute ab, logisch kann die sich nicht alleine vermehren also wurde sie mit einer Wildbiene verpaart, sie war ja selbst eine. Die Nachkommen waren natürlich erstmal schwarzgrundig, durch Verpaarung untereinander kam das Rot wieder in den Phänotyp, seither werden sie untereinander vermehrt. Es dürfte immer wieder Einkreuzungen von Fremdblut gegeben haben, trotz der geringen Auswahl. Übertrieben haben es die damaligen Züchter bestimmt nicht damit, schließlich will man in der Zucht auch vorwärts kommen. Man kann sich auch mal anschauen von wie vielen Tieren diverse Aquarienpopulationen von Fischen/Wirbellosen abstammen. Die meiste Zeit betreiben wir doch nicht nur Inzucht ( Verpaarung von Verwandten 2. und 3.. Grades)mit den Tieren sondern Inzest-Zucht (Verwandte ersten Grades)und das auch noch eine Generation nach der anderen. Dann besorgen wir uns Tiere zwecks Blutauffrischung die auch Verwandte sind, nur nicht so eng verwandt. Säugetiere oder Vögel würden das gar nicht mitmachen, beim Wisent z.B. sind Überlegungen im Gang durch Einkreuzung des Bison( wurde schon gemacht) oder sogar durch das Klonen von alter DNA Einzeltiere zu erschaffen um die genetische Diversität zu erhöhen. Beim Schwarzfussiltis wurde etwas ähnliches schon gemacht, es handelte sich um konservierte Zellen aus den 1980er Jahren mit denen ein Tier erschaffen wurde das mit keinem anderen Schwarzfussiltis verwandt ist, genetisch eine Kostbarkeit.
Was noch hinzu kommt, diese ganzen Mutationen der Bienengarnele sind rezessiv, wenn man züchterisch bei Vögeln mit rezessiven Mutationen arbeitet ist es extrem schwierig auch nur 2 solcher Merkmale zu kombinieren, die doppelt rezessiven Jungtiere sind extrem hinfällig. Bei Garnelen stellt die Kombination von 2 rezessiven Merkmalen kein größeres Problem dar, Blue Bolt sind z.B. doppelt rezessiv, jede rote Shadow-Bee ist doppelt rezessiv, die Redbolt ist sogar eine Kombination von 3 Merkmalen (Taiwan, Rot und Snow) auch die Viererkombinationen sind möglich, dazu muß man nur bei einer RedBolt noch OE hinzufügen oder bei einer RedDevil das Snowgen.
Nun wären Untersuchungen über die genetische Diversität der Aquarienpopulationen verschiedener Arten interessant.