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Warum eigentlich Wasserwechsel?

Schmiddy84

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Hallo an alle,

ich weiss das ich hier ein sehr heisses Eisen ausgrabe, aber ich verstehe wirklich nicht warum so oft so ein Aufsehen um den Wasserwechsel gemacht wird. Ich habe mein 30L Becken nun seit 4 Wochen ohne Wasserwechsel laufen und alle Wasserwerte sind stabil, den Nelen geht es hervorragend und auch die Pflanzen gedeihen prächtig. Das einzige Wasser das reinkommt ist das was verdunstet, das wird natürlich nachgefüllt einmal pro Woche ca 1 L.

Insofern drängt sich mir die Frage auf, wieso hier die meisten einmal pro Woche Wasserwechsel machen. Ich möchte hier auch wirklich niemanden angreifen, mich verwundert es nur das mein Becken so stabil ist obwohl es doch immer heisst kleine Becken sind besonders anfällig was die Wasserchemie betrifft.

MfG,

Mathias
 
hallo,

die relationen von wasservolumen, filtervolumen und besatz sind wohl entscheident, ob und wie schnell sich ein nicht-wasserwechseln auswirkt.

greetz roland
 
Hallo Mathias!

Die Aussage, dass große Becken stabiler laufen als kleine ist eher so zu interpretieren, dass größere Becken einen eventuellen Schadstoffeintrag eher verzeihen, da der Verdünnungseffekt stärker ist. Bei kleinen Becken ist also mehr Fingerspitzengefühl gefragt.

Zu den Wasserwechseln muss man sagen, dass diese oft einfach vorbeugend gemacht werden, ehe eine Schadstoffkonzentration auch nur annähernd gefährliche Ausmaße annehmen kann. Ein Biotop, was in einem wirklichen Gleichgewicht steht braucht natürlich keine Wasserwechsel. Ein derartiges Gleichgewicht ist aber in 99,9% aller Aquarien sicherlich nicht vorhanden.

Ob man nach 4 Wochen Laufzeit von einem Erfolg sprechen kann wage ich aber zu bezweifeln.
 
Moin Zusammen,

ich habe es ähnlich wie du in meinem Sulawesi-Becken (es fasst 20 l); hier hole ich wöchentlich ca. 1/2 Liter raus und fülle wieder auf (entspricht ca. 1,5 l wöchentlich).

In meinem 30iger Becken muss ich einfach Wasserwechsel machen, da ich da blaue Tiger ohne Ende drin hab und das Wasser einfach dann trüb wird.

In allen anderen Becken wechseln wir nicht wöchentlich. Sie sind nicht allzu stark besetzt und von daher sind dort nicht so viele Schadstoffe.

Es hängt halt auch vom Besatz mit ab - dieses Gefühl entwickelt man irgendwann
 
Ob man nach 4 Wochen Laufzeit von einem Erfolg sprechen kann wage ich aber zu bezweifeln.

Dann ist es ja gut dass ich garnicht erst von einem Erfolg gesprochen habe ;)

Ne aber im ernst, mein Aquariumhändler hat mir auch ans Herz gelegt sorgsam mit dem Aquarium und dem Futter umzugehen und nicht auf den Zug aufzuspringen, ständig WW zu machen. Er hat mir unter Anderem auch erzählt, dass es in seiner Jugend noch normal war ein Altwasseraquarium zu halten und sich der Trend immer mehr zu Teilwasserwechseln verschoben hat. Laut ihm ist es eine Geschmackssache, es würde beides funktionieren wenn man verantwortungsvoll genug mit dem Aquarium umgeht.
 
Hi,

man macht einen Wasserwechsel, um die die Keimdichte zu reduzieren. Diese ist mit herkömmlichen Wassertests nicht messbar, denn es handelt sich hierbei um Bakterien und Sporen. Keinen Wasserwechsel zu machen mag eine ganze Weile gut gehen. Wenn allerdings auch nur ein Tier erkrankt in so einem kleinen Becken, wird sich das dann schnell rächen, denn die Tiere sind durch den ewigen Kampf gegen die sie umgebenden Keime u.U. geschwächt und besitzen dann keine entsprechende Immunabwehr mehr gegen die sie nun bombardierenden Krankheitserreger.

Man sollte solche Überlegungen nicht auf Schadstoffe wie Nitrit und Nitrat reduzieren. In so einem AQ gibt es weit mehr Kleinstorganismen, die das Wohlbefinden der darin wohnenden Tiere beeinflussen.

(Mal davon abgesehen: meine Krebse zeigen, wenn ich mal ein paar Tage den WW hinausschieben muß, ausgesprochenes Unwohlsein, da sie Frischwassertiere sind. Sowas würde ich denen nie zumuten)
 
Laut ihm ist es eine Geschmackssache, es würde beides funktionieren wenn man verantwortungsvoll genug mit dem Aquarium umgeht.

"Geschmackssache" würde ich nicht sagen. Vielmehr kommt es auf Besatz und Pflanzen an. Es muss eben das viel angesprochene Gleichgewicht herrschen.



@Jutta

Deinen Ausführungen kann ich nicht ganz zustimmen. Ein Immunsystem wird erst durch ständigen "Kampf" gegen Keime stark. Fehlen Keime bildet es sich zurück.
 
Hallo,

ich betreibe alle meine Becken seit Jahren als Altwasserbecken und habe für mich die Erfahrung gemacht, das sie so stabiler laufen.
Als ich noch wöchentlich Wasserwechsel gemacht habe, hatte ich des öfteren Probleme in meinen Becken. Seit ich sie als Altwasserbecken betreibe habe ich keine Probleme außer einmal.
Dieses eine mal hatte ich in einem Becken Probleme mit den Pflanzen, allerdings hat sich das gelegt nachdem ich das Licht geändert habe, so das es wohl darauf zurück zu führen ist.
Ob jemand nun Wasserwechsel macht oder nicht, muss jeder für sich selbst und seine Tiere herausfinden. Dort ist gutes Beobachten gefragt und nicht abruppt mit dem Wasserwechseln aufhören. Lieber erstmal die Abstände erhöhen

Gruß
Yvonne
 
@Jutta

Deinen Ausführungen kann ich nicht ganz zustimmen. Ein Immunsystem wird erst durch ständigen "Kampf" gegen Keime stark. Fehlen Keime bildet es sich zurück.

auch, wenn keime nur in geringen zahlen vorhanden sind reagiert das immunsystem auf diese und wird somit gestärkt. wenn du eine grippe hast arbeitet dein immunsystem auf hochtouren und du bist trotzdem anfälliger für andere erreger (und gut fühlt man sich dann ja auch nicht ;) )

greetz roland
 
auch, wenn keime nur in geringen zahlen vorhanden sind reagiert das immunsystem auf diese und wird somit gestärkt. wenn du eine grippe hast arbeitet dein immunsystem auf hochtouren und du bist trotzdem anfälliger für andere erreger (und gut fühlt man sich dann ja auch nicht ;) )

greetz roland

Sicherlich. Der Knackpunkt hier ist aber weniger die Anzahl der Keime, sondern die sich plötzlich ändernde Keimdichte. Bei einer langsam steigenden Keimdichte reagiert das Immumsystem weniger explosiv und reguliert unauffälliger.

Nur als Beispiel: Ein Kind, was unter klinisch sauberen Bedingungen aufwächst, mit antibakterieller Seife und solchen Scherzen zum Beispiel, wird jede kleinste Erkältung stark mitnehmen.
 
Nur als Beispiel: Ein Kind, was unter klinisch sauberen Bedingungen aufwächst, mit antibakterieller Seife und solchen Scherzen zum Beispiel, wird jede kleinste Erkältung stark mitnehmen.

die aquarien sind aber nicht klinisch sauber und gegen vorhandene keime/bakterien/viren hat das immunsystem eine mögliche abwehr gebildet und gespeichert( spezielle b-lymphozyten zur antikörperproduktion). bei "bekannten" belastungen kann so recht schnell reagiert werden. bei neuen unbekannten erregern hast du recht, da ist sicherlich ein langsamer anstieg der konzentration besser zu verkraften.


greetz roland
 
"Geschmackssache" würde ich nicht sagen. Vielmehr kommt es auf Besatz und Pflanzen an. Es muss eben das viel angesprochene Gleichgewicht herrschen.

Mit Geschmackssache meinte ich auch eher , wofür man sich entscheidet :)


Als ich noch wöchentlich Wasserwechsel gemacht habe, hatte ich des öfteren Probleme in meinen Becken. Seit ich sie als Altwasserbecken betreibe habe ich keine Probleme außer einmal.

Genau das war auch das Argument meines Zoohändlers. Ständiger Wasserwechsel bei schankenden Wasserwerten sollen im Endeffekt anstrengender sein für die Nelen als ein gut eingefahrenes Altwasserbecken.
 
Sicherlich. Der Knackpunkt hier ist aber weniger die Anzahl der Keime, sondern die sich plötzlich ändernde Keimdichte. Bei einer langsam steigenden Keimdichte reagiert das Immumsystem weniger explosiv und reguliert unauffälliger.

Nur als Beispiel: Ein Kind, was unter klinisch sauberen Bedingungen aufwächst, mit antibakterieller Seife und solchen Scherzen zum Beispiel, wird jede kleinste Erkältung stark mitnehmen.

Ein Immunsystem hält aber immer nur einer bestimmten Größe von Belastungen stand. Alles, was darüber hinaus geht, führt zu Infektionen. Wenn die Keimdichte immer höher steigt, ist diese Grenze mit höherer Wahrscheinlichkeit irgendwann überschritten, als wenn man diese Dichte durch regelmässige Wasserwechsel immer wieder reduziert. Dem Immunsystem tut die Reduzierung keinen Abbruch, die Abwehrstoffe gegen bestimmte (bekannte) Erreger werden trotzdem gebildet.

Ein gutes Beispiel dafür sind aktive Impfungen. Warum werden dafür nur minimale Anzahlen von Erregern benutzt? Weil eine zu hohe Anzahl zum Ausbruch der Krankheit führen würde....

Sorry, wenn ich das jetzt mal anmerke: Da ich, wie schon weiter oben bemerkt, beim Wasserwechsel immer das Getümmel in meinen Becken beobachte, wie die Viecher (incl. Garnelen) Richtung frischem Wasserstrahl flitzen und darin duschen, gehe ich jetzt mal davon aus, daß es den Tieren nicht behagt, in ihren eigenen Exkrementen zu schwimmen und daß die Brühe dabei immer "dicker" wird.
Ich für mein Teil liebe ja auch frische Luft. Mir ist der WW manchmal auch lästig, aber trotzdem würde ich never ever auf "Altwasser" umsteigen, weil mir meine Tiere dafür einfach zu leid tun (und Krebse können ihr Empfinden recht deutlich zur Schau tragen).

Ich denke, Altwasserverfechtung hat auch was mit Bequemlichkeit zu tun.....

Genau das war auch das Argument meines Zoohändlers. Ständiger Wasserwechsel bei schankenden Wasserwerten sollen im Endeffekt anstrengender sein für die Nelen als ein gut eingefahrenes Altwasserbecken.

Warum sollen die Wasserwerte ständig schwanken? Ich für mein Teil erhöhe lediglich die Karbonathärte, damit der pH-Wert über 7 bleibt. Das kann ich durchaus bei jedem Wasserwechsel erledigen. Ich brauche für 4,5 Becken knapp 1,5 Stunden. Ich glaube, die sollten wöchentlich drin sein.
 
Ein Immunsystem hält aber immer nur einer bestimmten Größe von Belastungen stand. Alles, was darüber hinaus geht, führt zu Infektionen. Wenn die Keimdichte immer höher steigt, ist diese Grenze mit höherer Wahrscheinlichkeit irgendwann überschritten, als wenn man diese Dichte durch regelmässige Wasserwechsel immer wieder reduziert. Dem Immunsystem tut die Reduzierung keinen Abbruch, die Abwehrstoffe gegen bestimmte (bekannte) Erreger werden trotzdem gebildet.

Ein gutes Beispiel dafür sind aktive Impfungen. Warum werden dafür nur minimale Anzahlen von Erregern benutzt? Weil eine zu hohe Anzahl zum Ausbruch der Krankheit führen würde....

Mit den Wasserwechseln und der damit verbundenen künstlichen Reduzierung der Keime nimmt man dem Gesamtsystem jedoch die Möglichkeit, sich selbst zu regulieren und damit in ein Gleichgewicht zu kommen.
Nochmals: Hauptsächlich spielt die schnelle Änderung der Keimdichte eine Rolle bei Infektionen, denn ein optimal laufendes System ist gut in der Lage die Anzahl der Keine selbst zu regulieren.
Ändert sich die Keimdichte langsam reagiert das Immunsystem und reguliert.


Ich denke, Altwasserverfechtung hat auch was mit Bequemlichkeit zu tun.....

Das hat weniger etwas mit Bequemlichkeit zu tun. Beobachtungsgabe und Verständnis des Ökosystems sind hier wesentlich mehr gefragt als bei der "Aquaristik nach Lehrbuch".
 
Hi

eine Reduzierung der Keimdichte ist mit den üblichen 1x wöchentlichen TWW nicht möglich !

warum nicht ? weil sich in einen laufenden System(Aquarium) sich eine Stabile im Gleichgewicht befindende Keimdichte aufbaut hat ... nun mit TWW greift mann hier entschieden ein und reduziert diese natürlich erstmal aber nach einen TWW jenach Nahrungsangebot für die Keime kommt es zur Massenvermehrung der Keime bis das Gleichgewicht im System wieder hergestellt ist ... soll heißen nichts da mit Reduzierung da jetzt nach Herstellung des Gleichgewichtes wieder die selbe Keimdichte vorhanden ist wie vor den TWW ...
 
Hi

Außer der Keimdichte ist auch eine stressbedingte, momentane Abwehrschwäche für den Ausbruch einer Krankheit verantwortlich. Dann kommen, "gutgenährte, aggressive" Erreger in Umlauf, und die Epidemie ist da. Mit dem Frischwasser ist es wie mit der Frischluft: sie kann zur Abhärtung führen aber auch schwächen. Es ist eine Gratwanderung. Aber ich meine, Wasser wird ständig aufgefrischt, wenn es zu einem guten und reichlichen Pflanzenwachstum kommt. Pflanzen nehmen zum einen CO2, Nitrat, Phosphat und anderes raus und geben dafür Sauerstoff rein. Es kann also kaum zu Schadstoff"anreicherungen" kommen. Das zumindest zeigt die Ecosphere.

MfG.
Wolfgang
 
Sorry, wenn ich das jetzt mal anmerke: Da ich, wie schon weiter oben bemerkt, beim Wasserwechsel immer das Getümmel in meinen Becken beobachte, wie die Viecher (incl. Garnelen) Richtung frischem Wasserstrahl flitzen und darin duschen, gehe ich jetzt mal davon aus, daß es den Tieren nicht behagt, in ihren eigenen Exkrementen zu schwimmen und daß die Brühe dabei immer "dicker" wird.
Ich für mein Teil liebe ja auch frische Luft. Mir ist der WW manchmal auch lästig, aber trotzdem würde ich never ever auf "Altwasser" umsteigen, weil mir meine Tiere dafür einfach zu leid tun (und Krebse können ihr Empfinden recht deutlich zur Schau tragen).

Ich denke, Altwasserverfechtung hat auch was mit Bequemlichkeit zu tun.....

Das mit den flitzen und darin duschen tun die Tiere aber auch genauso wenn man den Filter über die Wasseroberfläche macht und das Wasser einplätschern lässt. Was genauso darauf rückzuführen ist, das ihnen die erhöhte Strömung willkommen ist und nicht allein das frische wasser dafür verantwortlich sein muss.
Mit Bequemlichkeit hat das nichts zu tun., denn wie oben beschrieben hatte ich mit regelmäßigen Wasserwechsel öfter Probleme, ohne nicht. Also lasse ich es einfach zum Wohl meiner Tiere. Wenn du bei deinen Tieren das Gegenteil feststellst, solltest du auch weiter wasserwechsel machen. Wie gesagt das muss jeder selbst herausfinden, was er für seine Tiere für besser hält durch ständiges beobachten.
Und zum Thema Krebse: Auch hier kann ich nicht feststellen das es meinen Krebsen schlecht geht. Sie sind munter, fressen und vermehren sich. Ich hatte sowohl bei den Hoa Creeks bereits Junge, die auch groß geworden sind und ebenso habe ich zur zeit wieder Nachwuchs bei den CPO`s. Auch diese Jungen wachsen und gedeihen und sind bereits zwischen 1,5 und 2 cm.
Gruß
Yvonne
 
Tja.....
Lange Rede, kurzer Sinn...
Um es auf den Punkt zu bringen, stelle ich doch einmal die Frage: wer von denen, die ein sogenanntes Altwasserbecken betreiben hat denn schlechte Erfahrungen damit gemacht?

samjo
 
die aquarien sind aber nicht klinisch sauber und gegen vorhandene keime/bakterien/viren hat das immunsystem eine mögliche abwehr gebildet und gespeichert( spezielle b-lymphozyten zur antikörperproduktion). bei "bekannten" belastungen kann so recht schnell reagiert werden. bei neuen unbekannten erregern hast du recht, da ist sicherlich ein langsamer anstieg der konzentration besser zu verkraften.


greetz roland
Hi Wilos besitzen keine Lymphen.
Du meinst wohl Phagozytosen.
 
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