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Welche Gase gasen aus?

Katzenfische

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Beim Wasserwechsel ist es gut, das vorbereitete Wasser noch stehenzu lassen damit dasGaswelches durch den Druck in der Wasserleitung ins Wasser gedrückt wird ausgaben kann. Wichtig, damit Fische nicht mit der Gasblasenkrankheit gefährdet werden.

Ich fülle mein zubereitetes Wasser in 5-L-Kanister. Wenn man diese beim verschliessen etwas zu einem Vacuum zusammen drückt gasen sie sichtlich schneller aus.

Nun meine Fragen:
Welche Gase werden da alles aus dem Wasser entzogen? Und sollen überhaupt alle Gase raus gezogen / ausgegast werden? Ich denke da an Sauerstoff und CO2.
 
Na, es gibt auch Chlorgase, die beiden anderen werden meines Wissens im AQ gebraucht, also Sauerstoff und CO2 (für die Pflanzen). Ich fülle das Leitungswasser immer direkt ins AQ. Bis jetzt gab es noch nie Probleme deshalb. So meine Erfahrung damit.
LG Winni
 
[...], das vorbereitete Wasser noch stehenzu lassen damit dasGaswelches durch den Druck in der Wasserleitung ins Wasser gedrückt wird ausgaben kann.
In den Leitungen würde nur Gas im Wasser gelöst, wenn es sich ebenfalls in der Leitung befindet.
Welche Gase werden da alles aus dem Wasser entzogen?
Hier finden Ausgleichvorgänge in beide Richtungen mit allen beteiligten Gasen statt. Dabei geht das einzelne Gas immer in die Richtung des niedrigeren Partialdruckes. Je höher die Partialdruckdifferenz ist, desto schneller wird diffundiert. Ist die Partialdruckdifferenz irgendwann Null, finden keine Ausgleichvorgänge mehr statt.
 
Hi Mephistopheles, hättest du vielleicht einen (guten, verständlichen) Link parat, in dem das etwas näher erklärt wird? Das interessiert mich nämlich wirklich. Wenn nach dem Auffüllen mit frischem Wasser viele Gasbläschen an den Pflanzen hängen, welches Gas ist das? Und ist es das, was den Fischen schaden könnte? Schadet es auch Garnelen?
 
Ich fülle das Leitungswasser immer direkt ins AQ. Bis jetzt gab es noch nie Probleme deshalb.
Hi Winni,

Hier müsste man wissen, ab welchem Leitungsdruck man aufpassen muss wegen der Gasblasenkrankheit bei Fischen.

Direkt aus der Leitung möchte ich das nicht mehr machen. Da hatte ich mal Probleme bei einem ca. 30-%-Wasserwechsel mit dem Temperaturunterschied. Kurz danach hatten die Fische im grösseren Becken einen Ichtyobefall. Da fand definitiv keine andere Änderung statt. Danach hatte ich beim Leitungswasser die Temperatur gemessen. Es kam mit 12 °C aus der Leitung.
Fazid: Tierverluste, Behandlung und Wasserwechselstress mit 2 x 80 %.

Und wenn ein ganzer Garnelenbeckenbestand nach einem Temperaturunterschied-Wasserwechsel "fröhlich" rumschwimmt, weiss kein Mensch ob das fröhlich ist oder Panikschwimmen.


Dabei geht das einzelne Gas immer in die Richtung des niedrigeren Partialdruckes.

Hi Markus,

und ein gewisser Anteil soll ja raus, damit die Fische nicht Gefahr laufen die Gasblasenkrankheit zu bekommen.
Man kann ja nicht steuern welche Gase weichen und welche bleiben sollen.

Wie ist das überhaupt bei Garnelen? Können die den zu hohen Gasanteil Welcher bei Fischen schädlich ist ausgleichen oder können die auch bleibende Schäden bekommen?
 
Hi,
wer sein Wechselwasser direkt aus der Leitung, am schlimmsten noch unter Wasser, ins Aquarium laufen lässt geht ein Risiko ein. Bei zu hohem Leitungsdruck ist mit Sicherheit Luft eingschlossen und perlt dann aus. Diese Gasblasen sind den Fischen lästig, ob sie auch schädlich sind lasse ich mal dahin gestellt. Die Gasblasenkrankheit ist das jedoch nicht und sie wird auch nicht auf diese Weise hervorgerufen. Dazu muß das Wasser mit Gasen übersättigt sein, so etwas kann man messen. Nähers findet Ihr hier.
 
@Katzenfische, das ist ein Missverständnis, ich fülle das Leitungswasser in einen 2 Liter Messbecher temperiere dann mit warmen Wasser aus dem Wasserkocher die Temperatur auf ungefähr AQ-Wassertemperatur auf und erst dann wird es über die Handfläche ins AQ langsam eingefüllt. Wichtig ist mit Sicherheit die Temperaturangleichung des Wechselwassers an das AQ-Wasser bevor man es ins AQ schüttet.
LG Winni
 
Hi Mephistopheles, hättest du vielleicht einen (guten, verständlichen) Link parat, in dem das etwas näher erklärt wird? Das interessiert mich nämlich wirklich. Wenn nach dem Auffüllen mit frischem Wasser viele Gasbläschen an den Pflanzen hängen, welches Gas ist das? Und ist es das, was den Fischen schaden könnte? Schadet es auch Garnelen?
Ich kannte das bis gestern auch nicht und hab direkt mal hier geschaut :) https://www.drta-archiv.de/gasblasenkrankheit/
(Für mich kam dabei raus, dass ich die Temperatur für meine Garnelen eh angleichen lasse und das Wasser dafür einen Tag rumsteht. Also auch alles gut für meine Fische.)
 
Das passt vielleicht nicht ganz zum Thema, aber führte michbhierher:

Wann ist das Wasser übersättigt und wie kann ich das erkennen, ohne ein Saturometer zu besitzen. Unter welchen Umständen kann das auftreten?
 
Halt mich bitte aus dem "So oder so" raus. Ich habe null Ahnung und gestern keine 3 Minuten Googeln investiert, weil ich den Begriff gar nicht kannte. Und nach dem Lesen dieses einen Links für mich beschlossen, dass das für mich gerade kein Thema ist.

Das sieht bei dir ja offensichtlich anders aus.
 
Bei zu hohem Leitungsdruck ist mit Sicherheit Luft eingschlossen
Das Wasser füllt die Leitung im Normalfall aus. Es besteht also keine Möglichkeit, dass das Wasser in der Leitung mit Gasen angereichert wird - es hat immer den Gasgehalt, den es hatte, als es in die Leitung befördert wurde.

Wann ist das Wasser übersättigt und wie kann ich das erkennen
Schlicht gesagt: Kaltes Wasser kann mehr Gase binden, als warmes.
Wenn du kaltes Wasser (hoher Gasgehalt) in warmes gießt, wird das kalte Wasser schnell erwärmt und kann die Gasmenge, die es vorher hatte, nicht halten. Die Gase perlen aus.
Zu erkennen an Gasbläschen auf Scheiben, Einrichtung und Tieren - aber dann ist es bereits zu spät. Dann hilft nur noch Wasseroberfläche kräftig bewegen und Becken herunter kühlen.

Das hängt davon ab, welchen Gasgehalt das Wasser vorher hatte und ob es auf kühleres oder wärmeres Wasser trifft.

Die Gasübersättigung im Aquarium entsteht entweder durch Temperaturunterschiede, oder durch das Einbringen von zu viel CO2.
Sie hat mit dem Leitungsdruck des Wassers nichts zu tun.

VG
Karin
 
Schlicht gesagt: Kaltes Wasser kann mehr Gase binden, als warmes.
Wenn du kaltes Wasser (hoher Gasgehalt) in warmes gießt, wird das kalte Wasser schnell erwärmt und kann die Gasmenge, die es vorher hatte, nicht halten.
Das naheliegenste überhaupt und ich komm nicht drauf, Danke für den Tipp Karin.
 
Halt mich bitte aus dem "So oder so"
Hab ich Dich an die Wand genagelt? Tut mir leid. Ich zieh die Nägel wieder raus. (-:

Als Ergänzung für noch unwissende: Die sichtbaren Blasen, die sich überall anheften sind nicht schlimm. Schlimm sind superfeine Bläschen welche bei der Kiemenatmung mit in den Körper gezogen werden und sich im Tierkörper ansammeln.
 
welche bei der Kiemenatmung mit in den Körper gezogen
Kiemenatmung basiert auf Diffusion, d.h. sie findet auf molekularer Ebene statt. Die Gase müssen in gelöster Form vorliegen.

Allerdings stellen die feinen Bläschen dennoch ein Problem dar. Der betroffene Fisch hat bei Gasübersättigung des Wassers akute Atemprobleme - dementsprechend pumpt er. Das kann dazu führen, dass sich ganz feine Bläschen zwischen den Lamellen der Kiemen festsetzen und so eine Barriere zwischen dem Wasser und der Membran bilden, die für die Diffusion der Gase zuständig ist.
Sozusagen ein mechanisches Problem, dass die Lage weiter verschlechtert.

Die Gasblasen, die bei der Gasblasen-krankheit in dem Körper des Tieres entstehen, gelangen nicht als Bläschen dorthin.
Sie werden in das Blut diffundiert und perlen dann im Körper aus, wenn die Gassättigungsgrenze des Blutes überschritten wurde (vereinfacht dargestellt).

VG
Karin
 
. und diese sollen kiemengängig sein?
Das lese ich zum ersten Mal und wage es mal in Frage zu stellen.
Heißt aber erstmal nichts.
Evtl. gehöre ich ja zur Gruppe:
Ich dachte, ich sehe mein quellenverlorenes Wissen im Link von Post # 8 bestätigt.

Sie werden in das Blut diffundiert und perlen dann im Körper aus, wenn die Gassättigungsgrenze des Blutes überschritten wurde (vereinfacht dargestellt).
Und wie kommt das Blut eines Wassertieres zu einer Sauerstoffübersättigung?

Tut mir leid, dass meine leichte Vacuum-Wasseraufbewahrung so unterschiedliche Meinungen aufbricht.
Also werde ich über das Vacuum gar nicht weiter nachdenken, sondern freue mich einfach weiter über blasenfreies Wechselwasser.
 
Wir haben in der Uni immer in allen Hälterungsbecken Wasser direkt über den Wasserhahn aus der Leitung gewechselt. Wasser raus, Gardenaschlauch eingehangen, Wasser marsch. Wir hatten nie Probleme mit der Gasblasenkrankheit, egal bei welchen Fischen (tropische Barsche, Stichlinge, Forellen, heimische Schmerlen und Flussbarsche, Rotaugen und noch einige Arten mehr). Die Gasblasenkrankheit gibt es zwar, die Vorraussetzungen für die tatsächliche Entstehung sind im heimischen Aquarium aber nicht gegeben. Hierbei müsste es zu einer tage- oder wochenlangen Übersättigung mit im Wasser gelösten Gasen kommen. Ein paar sichtbare Bläschen für ein paar Stunden reichen da nicht. Vor allem, weil das überschüssige Gas unter normalen Verhältnissen direkt wieder ausdiffundiert. Hier mal ein Link, da gibt es auch PDF mit einer der wenigen Studien auf Deutsch, die es zu dem Thema gibt:

Klick

Man beachte den Versuchsaufbau, der nötig ist, um eine konstante Übersättigung mit Gas zu erreichen. Meiner Meinung nach wird da mit Halbwissen (mal wieder) Panik verbreitet. Die Gasblässchen im Wasser sieht man, und dann werden Probleme/Auffälligkeiten bei den Fischen damit in Verbindung gebracht. Dann noch eine Krankheit, die es wirklich gibt, und schon ist ein neuer Mythos geboren, der fleißig weiterverbreitet wird.
 
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