Get your Shrimp here

Neue Pfade in der Hybridzucht

cambarus

Freundeskreis
Autorisierter Partner
Mitglied seit
14. Feb 2006
Beiträge
3.798
Bewertungen
1.976
Punkte
10
Garneleneier
68.535
Kreuzung00.jpg

Hallo zusammen,
Tigerbienen, Taiwaner, Red & Black Bees - im Hobby tummeln sich ziemlich viele Garnelen, deren Ursprung schon lange nicht mehr deutlich ist. Dem allgemeinen Kreuzungswahn ist leider auch so manch alter Stamm zum Opfer gefallen, der eigentlich stabil war und durchweg hübsche Garnelen hervor brachte.
Dass neben Bienengarnelen auch Tigergarnelen in den Stammbäumen der heute angesagten Zuchtformen wie den Pinto-Garnelen zu finden sind, dürfte schon länger kein Geheimnis mehr sein. Viele Wege führen zum Ziel, manche erweisen sich aber auch als Einbahnstraße. Ich meine damit nicht nur teil- oder infertile Tiere in der Nachkommenschaft, sondern auch solche mit Deformationen, wie sie immer häufiger auf Ausstellungen und Fotos gezeigt werden.
Ich habe nun einmal ganz bewusst einen anderen Weg beschritten und beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der Verpaarung von reinen Ausgangstieren unterschiedlicher Arten. Da die Versuche sicher noch länger andauern - bei mir tragen gerade (erst) die Weibchen der F2-Generation - und doch eine gewisse Arbeit damit verbunden ist, möchte ich nicht ganz genau auf die Ursprungstiere eingehen. Ein Elternteil gehört jedenfalls zu einer Art aus der Hummelgarnelenverwandtschaft. Tiger- und Bienengarnelen sind jedenfalls nicht beteiligt.

Kreuzung01.jpg

Auf dem Foto ganz oben ist eine Garnele der F1-Generation zu sehen. Auf dieser Aufnahme ist es das linke Exemplar, während das Tier rechts zur 2. Tochtergeneration (F2) gehört.

Kreuzung02.jpg

Was ich bei solchen Garnelen der F2 interessant finde, ist der hohe Weißanteil im Kopfbereich. Bisher sollte ich 20 bis 30 solcher Tiere besitzen, was nicht ganz eindeutig ist, da das Aquarium rund 150 Liter Inhalt hat und gut strukturiert ist.

Kreuzung03.jpg

Die Farbe ist gewöhnlich dichter als auf den Fotos zu sehen, aber ich habe die Garnelen in ein Fotobecken gesetzt, und da konnte man praktisch zusehen, wie sich die Pigmentzellen zusammenzogen.

Kreuzung04.jpg

Was mir auffiel: Alle der so gezeichneten Exemplare besitzen auch ein typisches dunkles Streifenmuster auf dem Hinterkörper. Dabei sind vier rudimentäre Streifen ventral angeordnet, ein fünfter sitzt ziemlich genau in der Mitte des Hinterleibs.
Sicher gibt es noch viel zu tun, um aus dieser Hybridform einen attraktiven Stamm zu züchten. Warten wir einmal die F3 ab, dann kann man schauen, wie Farbe und Zeichnung sich dort aufspalten und ob es Sinn macht, mit einer Selektionszucht zu beginnen.

Bis dann,
Friedrich
 
Die mit dem Weissen Köpfchen kannst du Verpacken und zu mir schicken, Adresse hast du ja ;)

mfg Rene
 
Schönes Projket! Finde es super, wenn sich noch einige die Arbeit machen selbst zu züchten und nicht einfach irgendetwas importieren um es dann "nur" nachzuziehen.
 
Klingt super!
Auch wenn ich mich nicht als Garnelenfachmann definiere, habe ich doch schon einige Erfahrungen in der Tierzucht (Vögel, u.a.). Das eine oder andere ist da durchaus übertragbar.
Wenn ich dich recht verstanden habe, besteht der "neue Pfad" darin, dass du nicht schon "bastardisierte" Tiere weiter verkreuzt, sondern "reine Naturarten" miteinander gekreuzt hast????!!!!
Für mich wäre es dann folgerichtig, die F1 Genaration miteinander zu verpaaren, um zu sehen wie sich die Merkmale der Elterngeneration weiter vererben. So könnten ggf. recht schnell Mischlinge entstehen, die dann wieder rein vererben.
O.K. nur meine Anmerkungen - vielleicht wissen das andere viel besser!

mfg
Bernd
 
Wenn es sich um zwei Arten handelt wird aus einmal "bastardisierten" Tieren de-facto nie wieder etwas "reines" die "rein" vererben. Es werden immer Mischlinge bleiben.
Diese Aussagen funktionieren nur, wenn man sie auf bestimmte genetische Merkmale einer beteiligten Art bezieht. Die Tierchen an sich bleiben aber Mischling und vererben höchstens ein bestimmtes Merkmal/Gendefekt/Whatever "rein".
 
Zurück
Oben