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Jetzt hat es meine Garnelen erwischt... bakterielle Infektion

Hallo,

was mich in erster Linie interessiert, ist, wie es mit Julias Garnelen weitergeht. Ob das Sterben aufhört, und ob sich in dem Aquarium etwas verändert in Sachen Mikrobiologie (sofern man das anhand von Symptomen festmachen kann).

Also, @ Julia, wie schaut's aus?

Ich habe selber auch schon mit Baytril behandelt, in einem Becken mit YF Garnelen und Perlhuhnbärblingen.
Bei den Fischen hatte es nicht die erhoffte Wirkung, bei den Garnelen hörte das Sterben auf. Die Mikroflora/fauna hat scheinbar nicht den immensen Schaden genommen, den man vermuten könnte - es gab keine Nitritprobleme o.ä.
Ich kann zwar einerseits die Kritiker/Skeptiker hier verstehen, schließe mich aber voll Julias Argumentation an. Das bißchen verdünnten Breitband-AB, das wir da mit dem Wechselwasser wegschütten, ist homöopathisch im Vergleich zu dem, was durch Essens/Futterreste und Ausscheidungen ins Wasser gelangt.
 
Hallo,
wichtig zu erwähnen wäre natürlich auch wie man das Baytril am besten nach der Behandlung wieder aus dem Becken bekommt. ;) Ich habe dafür ein Säckchen mit Aktivkohle im HMF gehängt und ihn ca. 36 Std. im Becken belassen und danach über den Hausmüll entsorgt. Danach habe ich einen großen Wasserwechsel gemacht und ich hoffe mal das nicht mehr viel Antibiotika im Becken war. Obwohl wir nehmen ja auch genug Antibiotika über unser Essen auf, wenn man Fleisch mag. ;)

Lg Thomas
 
Stimmt. Ich hatte damals auch über Kohle gefiltert und diese dann in den Hausmüll entsorgt.
 
Hallo nochmals,
bevor ich Baytril eingesetzt hatte wollte ich einen Tierarzt aufsuchen der auf Garnelen mehr oder weniger spezialiesiert ist. Ich wohne in einer Großstadt in NRW (Esssen) und habe fleißig gegoogelt und in meiner Stadt keinen Tierarzt gefunden. Manche Ärtze hatten ein wenig Ahnung von Süßwasser-, Salzwasserfischen und natürlich auch Kois. Unser Tierarzt in der Nähe hätte mir wahrscheinlich Baytril gegeben, weil wir dort mit unseren 2 Katzen auch hingehen, aber das wollte ich nicht. Er hat uns empfohlen die Tierärztekammer anzurufen und falls wir keinen Tierarzt für "Garnelen" finden, sollten wir uns nochmal melden. Ich habe die Tierärztekammer angerufen und die haben mit gesagt das es evtl. einen Tierarzt in Düsseldorf gibt der mir weiterhelfen kann. Habe die Website von dem Tierarzt besucht und dort nichts über Garnelen gelesen und außerdem hätte ich ihn nicht aufsuchen können da meine Arbeitszeit und die Öffnungszeiten vom Tierarzt nicht gepasst hätten. Im Endeffekt habe ich mir das Antibiotika im Internet bestellt. Ich finde es einfach schade das keine Tierärzte für Garnelen gibt obwohl es mittlerweile so viele Garnelenhalter gibt. Garnelen sind halt zu günstig, so das es sich wahrscheinlich nicht lohnt. Oder was fragt man mich manchmal? Du hältst Garnelen? Kann man die auch essen? :banghead:

LG Thomas
 
Hei, ja so ist das...
In der Kleintiersprechstunde hat man auch 7€ an der Backe, ohne nur ein einziges Wort mit dem Arzt geredet zu haben.
Dazu kommt dann Behandlung und Medikamente. Tierärzte sind auch nicht von der Heilsarme, sondern haben ein Geschäft, das Gewinn abwerfen muss.
Unsere Meersau wurde auchmal unter Vollnarkose operiert und lief anschließend mit einem Ganzkörperverband rum...Für das Geld, hätte ich 4 neue bekommen, aber was solls...sie hat noch einige Jahre munter gelebt.

Für einen großen Züchter "lohnt" sich das sicher ehr, als für uns Hobbyaquarianer.
VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Da der Tierarzt bei Mitteln wie Baytril immernoch als reine Bezugsquelle arbeitet und kein Resistogramm in Auftrag gibt, wird sich so schnell niemand auf Garnelen Untersuchung spezialisieren.
Manche Tierärzte sind quasi der Einzelhandel für Medikamente.

Institute untersuchen deine Tiere aber heute schon. Man kann sie einschicken und ein Resistogramm verlangen. Bei den Untersuchungen kamen bisher wie oben bereits erwähnt nur normalerweise harmlose Umgebungskeime heraus. Aber auch diese haben bereits teilweise mehrfache Resistenzen entwickelt bzw. erhalten. Bakterien tauschen diese Resistenzgene ja miteinander aus.
Diese nur potenziell pathogenen Keime kann man mit etwas Wasserpflege und gerade im Sommer reduzierter Fütterung wirklich gut in Schach halten.
 
Wenn ich mir mein erstes Becken einrichte und dort teure Garnelen einsetze und mich natürlich vorher über die optimalen Haltungsbedingungen eingelesen habe und es dann nicht so läuft wie erwünscht was soll ma dann machen. Man kann in diversen Foren nach Hilfe suchen oder evtl. einen Tierarzt aufsuchen, wovon es ja viele gibt aber fast keiner Ahnung von Garnelen hat. Ich sage jetzt mal das ich in meinem erten Becken die schönen Auras halte und sie sich "gut" vermehrt haben und der Stückpreis bei einer Garnele ca. 10€ entspricht. Wenn ich davon etliche im Becken hätte wären mit die 7€ "Beratungsgespräch" + die Kosten für die Medikamente egal. Hauptsache der Tierarzt hilft mir und den Garnelen. Auf jeden Fall wäre ein Tierarztbesuch günstigger als einen ganzen Garnelenstamm zu himmeln. ;)
 
Da der Tierarzt bei Mitteln wie Baytril immernoch als reine Bezugsquelle arbeitet und kein Resistogramm in Auftrag gibt, wird sich so schnell niemand auf Garnelen Untersuchung spezialisieren.
Manche Tierärzte sind quasi der Einzelhandel für Medikamente.

Institute untersuchen deine Tiere aber heute schon. Man kann sie einschicken und ein Resistogramm verlangen. Bei den Untersuchungen kamen bisher wie oben bereits erwähnt nur normalerweise harmlose Umgebungskeime heraus. Aber auch diese haben bereits teilweise mehrfache Resistenzen entwickelt bzw. erhalten. Bakterien tauschen diese Resistenzgene ja miteinander aus.
Diese nur potenziell pathogenen Keime kann man mit etwas Wasserpflege und gerade im Sommer reduzierter Fütterung wirklich gut in Schach halten.

Hallo Philipp,
mich würde es interessieren was so eine Untersuchung kostet, könntest du das hier im Forum posten oder ggf. per PN? Danke!

Lg Thomas
 
Hei, hätte ich mir jetzt teurer vorgestellt...
VG Monika
 
Sind wir doch mal ehrlich und realistisch, ein Tierarzt untersucht im Hauptsächlichen Heimtiere.
Das ein Tierarzt Haustiere/Kleintiere (Hund/Katze/Kaninchen etc) Behandelt ist eigentlich schon eine Spezialisierung in sich, da die "Ausbildung" eigentlich auf Nutztiere (Kuh/Schaf/Schwein...) abzielt.
Hierbei werden die einzelnen Tiere in sich behandelt. Selbst ein Tierarzt für Mäuse oder Hamster zu finden ist nicht einfach, Sie geben es nicht gerne zu aber wirklich helfen kann man da wirklich in den seltensten Fällen. Steht eine OP für eine Maus an dann würde der Tierarzt eher dazu tendieren das Tier zu erlösen.
Ich habe selbst sehr lange nach einem geeigneten Arzt gesucht der meine Degus behandeln konnte und ich wohne selbst in einer Großstadt.

Was also soll ein Tierarzt bei einem 3cm großen Aquarientier machen?
Das was die Institute auch machen und was ist es für ein Aufwand und welche Kosten kommen da auf die Tierärzte zu?
Spezialisierung ist teuer und das würde auf den Halter abgewälzt werden, wer zahlt das wenn Institute das doch schon regulär machen?
Und am Ende? Würde es wahrscheinlich trotzdem ein Breitbandantibiotika geben
 
Die Tests können auch über den Tierarzt vermittelt werden. Sind dann oft deutlich teurer.
Ich habe mir vom Hausarzt die Kontaktdaten ihres Labors geben lassen.
Die wollten insgesamt knapp 40 € bei mir. War glaube ich auch noch inkl. Umsatzsteuer.
Die könnte ich heute ja sogar noch abschreiben.
Ich hatte damals dann gar kein Antibiotikum mehr eingesetzt, weil ich durch die bereits erwähnten Maßnahmen wohl den Infektionsweg unterbrochen habe. Hätte mir aber ansonsten auch nicht gleich das Reserveantibiotikum Baytril besorgt, sondern ein einfaches für das die Keime laut Resistogramm auch sensibel sind.

Stefanie schrieb ja, dass Baytril bei ihren Fischen garnicht geholfen hat. Mich wundert das nicht sonderlich, denn bei Importen und in diversen Fischzuchten werden häufig Antibiotika dem Wasser beigefügt. Gut möglich, dass ihre Fische einen bereits resistenten Keim hatten.
 
Sind wir doch mal ehrlich und realistisch, ein Tierarzt untersucht im Hauptsächlichen Heimtiere.
Die Preise sind aus einem Institut, Tierärzte untersuchen das nicht.

Meiner Tierarzt behandelt zum Glück vom Wasserfloh bis zum Pferd.
LG Norbert
 
Die Tests können auch über den Tierarzt vermittelt werden. Sind dann oft deutlich teurer.
Ich habe mir vom Hausarzt die Kontaktdaten ihres Labors geben lassen.
Die wollten insgesamt knapp 40 € bei mir. War glaube ich auch noch inkl. Umsatzsteuer.
Die könnte ich heute ja sogar noch abschreiben.
Resistenztests mussten in meinem Fall, vom Tierarzt angeordnet und auch die Ergebnisse bekam er, abgerechnet habe ich mit dem Institut, Preise sind inklusive.
Die pathologische Untersuchung kostest immer 20€ ob Garnele oder Dogge, und die kann ohne Tierarzt abgewickelt werden.
LG Norbert
 
Dann hast du einen coolen Tierarzt, hier zahle ich die Gebühren mit.
Abstrich etc.

Ich bin aber inzwischen sehr Tierarzt belastet, wenn ich die Wahl habe gehe ICH lieber zu einem Tierarzt der nicht so viele verschiedene Tiere behandelt.
Ich schweife etwas ab aber ich hab es sehr häufig schon gesehen, mein alter Tierarzt war prinzipiell gut aber sobald es spezieller wurde nur noch ausreichend .
Für meine Katzen gehe ich zu einer Katzen spezialisierten Klink, die greifen schon das Tier ganz anders an und konnten meinen Kater retten als mein TA schon aufgegeben hat.
Genau so mit meinen Degus, der Spezialist hat helfen können der "normale" TA irgendwann nicht mehr.
Ich möchte in gar keinen Fall alle TÄ "verteufeln" aber wer mir sagt das er sich um einen Wasserfloh genauso kümmern kann wie um ein Pferd werde ich etwas skeptisch.

Selbst bei Hund und Katze gibt es schon gravierende Unterschiede

Aber nun sollte ich mal wieder back to topic.
:gnorsi:

Ich bin geteilter Meinung was AB betrifft. Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen aber wenn jeder glaubt das man das beim entsorgen "homöopathisch" Verdünnt ist das leider der falsche Ansatz.
Wir konzentrieren das immer weiter auf und in den Abwasserfiltersystemen spielen Bakterien auch eine große Rolle, diese werden durch das AB auch stark beeinträchtigt
 
Hallo,

ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas schreibe, da die Diskussion sich, meiner Meinung nach, eher um eine Überzeugungsfrage, als um harte Fakten dreht.

Hier wird mit Masse nach einem Antibiogramm verlangt. Leider ist das nicht zielführend, und wenn man versteht, was die Aufgabe eines Antibiogramms ist, sollte auch klar sein, warum das hier nicht funktionieren kann.

Wenn ich bei einem Patienten ein Antibiogramm mache, so verfolge ich damit die Absicht herauszufinden, auf welches Antibiotikum der Keim, welcher für das Krankheitsbild verantwortlich ist, eine Sensibilität besitzt.
Die Kausalität besteht hier darin, dass ich im Regelfall eine recht gute Vorstellung habe, welcher Keime/welche Keime meine Zielgruppe darstellen. Und hier setzt das Problem im Aquarium an:

In einem anderen Thread wurden in 2014 mal die Untersuchungsergebnisse von Garnelen veröffentlicht, leider ohne daraus etwas zu schlussfolgern.

Gefunden wurden damals coryneforme Bakterien und Aeromonas hydrophila. Die Gruppe der coryneformen Bakterien ist sehr umfangreich, da es sich hierbei noch um eine rein morphologische Beschreibung und Klassifikation aus den Anfangstagen der Mikroskopie und Mikrobiologie handelt. Letztendlich sagt die Klassifikation aus, dass das Bakterium im mikroskopischen Bild keulenförmig ausschaut. Das tun aber sowohl die namensgebenden Corynebakterien, als auch noch ein paar andere Bakterienarten. Hier sei vielleicht mal der Lactobacillus als prominentes Beispiel genannt.
Ähnlich sieht es bei Aeromonas mit seinen verschiedenen Unterstämmen aus.

Gleichzeitig hat das Labor im damaligen Befundbericht betont, dass es sich bei den festgestellten Bakterien um ubiqitär vorkommende Bakterien handelt, die im Regelfall nicht pathogen sind, dies aber unter bestimmten Bedingungen werden können. Viele von ihnen leben in unserem Verdauungstrakt oder auf unserer Haut, sind also immer vorhanden und somit auch im Aquarium.

So, spätestens jetzt kommen wir zu der Frage, welches Bakterium denn nun der Schuldige für unsere kranke Garnele ist? Die Antwort ist so einfach, wie ernüchternd: Wir wissen es nicht. Für welches Bakterium muss ich denn nun ein spezifisch wirksames Antibiotikum gem.Antibiogramm auswählen? Die gleiche Antwort: Wir wissen es nicht.

Die nächste Frage wäre dann noch, wie gewinne ich denn die Probe für das Antibiogramm? Und wo gewinne ich sie? Am Kopf, am Schwanz, innen? Tote Garnele, lebende Garnele? Wenn die Bakterien doch ubiquitär sind, wie kann ich sicher sein, dass die Keime nicht durch Kontamination auf den Shrimp gekommen sind und sich dann erst vermehrt haben?

Damit sollte deutlich werden, dass es uns nicht möglich ist, aus einem Antibiogramm eine sinnvolle Aussage zu gewinnen, da wir a) nicht wissen können welches der krankmachende Keim ist und b) wir ohne klares Probenentnahme-Protokoll niemals sagen können wann und wie möglicherweise gefundene Bakterien auf den Shrimp geraten sind, bzw. ob sie sich dort erst nach seinem Ableben vermehrt haben.

Unterm Strich kommt man also vom Breitbandantibiotikum im vorliegenden Fall nicht runter.
Damit müssen aber auch die Diskussionpunkte anders bewertet werden, denn die Fragestellungen, auf die in der Diskussion möglicherweise eine Antwort gefunden werden kann sind nun anders:

Die erste Frage, ob man Antibiotika überhaupt im Garnelenbecken einsetzt, ist sicherlich eine EInzelfallentscheidung, die nicht einfach zu treffen ist:

Wenn wir nicht genau wissen, was da die Garnelen erkranken lässt (ubiquitäre Bakterien), dann können wir auch nicht wissen, warum das geschieht. Gemeinhin wird immer angenommen, dass schlechte Beckenhygiene,Baktereinunverträglichkeit etc. die Ursache sind. In der Medizin gibt es das Konzept vom abwehgeschwächten Wirt, welches im Grunde besagt, dass das Immunsystem und seine Leistungsfähigkeit keine festgeschriebene Größe sind und je nach Lebenssituation variieren können. Wir deine abwehrgeschwächte Garnele also vielleicht auch in einem gut gepflegtem Becken krank? Ich denke schon.

Somit ist eine Kausalität für das Problem nicht wirklich zu ermitteln. Dann wirds aber auch schwierig zu sagen, dass Erkrnakungen immer auf Haltungsfehler zurückzuführen sind und der Halter der Verursacher ist.

Also scheint die Frage AB ja oder nein lediglich als Frage der persönlichen Überzeugung/Einstellung zu beantworten sein, wenn es sich auf den Einsatz im Garnelenbecken bezieht. Wir haben einfach zu wenig Fakten für eine evidenzbasierte Antwort.

Somit muss jeder für sich wissen, ob er eine Anwendung von AB bei seinen Garnelen in Betracht zieht und verantworten kann. Diese Frage kann aber auch der Thread sicher nicht beantworten.

Andere Fragen hingegen schon:

Wenn ich mich für ABs entscheide

1. Wie dosiere ich sinnvoll?
2. Wie halte ich die notwendige Gesamtdosis möglichst gering?
3. Wie lange wende ich das MItel an, damit es nicht zu Schäden durch Nebenwirkungen kommt?
4. Wie entsorge ich das Abwasser möglichst sinnvoll?
5. Welche krnakheitsprophylaxe betreibe ich zukünftig?

Die sind praktische Fragen, wo auch gewisse Fakten vorliegen, die man auswerten kann und somit auch belastbare Antworten im Bereich des Möglichen liegen.

VG vom Himalaya
Yeti

 
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