Hi,
@Biene: Danke für das abtrennen der Diskussion, dann kann es ja weitergehen.
Als Anregung am Rande:
Solange zu einzelnen Deformationen noch keine Fotos vorliegen, könnte man auch erstmal eine Liste machen, was es sonst noch an Auffälligkeiten gibt. Wer ein entsprechendes Foto hat, kann es ja dann einfügen.
Aus Bestands und Vermehrungsbecken unerwünschte Individuen auszusortieren ist dabei nicht zielführend. Auch optisch gesunde Tiere können die fraglichen Gene enthalten.
Abgesehen von der Diskussion um die Ethik, wie man Garnelen aussondern kann/sollte, sehe ich keinen Vorteil darin, ein offensichtlich deformiertes Tier in einem Bestands- oder Vermehrungsbecken zu belassen und einen möglichen Gendefekt an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Ich habe mich mit dem ganzen Thema noch nicht auseinandergesetzt und habe keine Ahnung von der Vererbung von Deformationen.
Nicht jede Deformation entsteht durch die Weitergabe fehlerhafter Gene.
Es kann auch eine mögliche Entwicklungsstörung im Embryonalstadium sein, eine spontane Mutation, eine Schädigung durch Giftstoffe, mangelhafte Ernährung etc.
Solange man aber nicht sicher weiß, woher die Deformation stammt, würde ich auch nicht damit weitervermehren.
Natürlich können Gendefekte auch rezessiv vererbt werden, dies könnte man aber nur durch gezielte Rückkreuzung herausfinden, was wieder ein Thema für die gezielte Zucht ist.
Im Vermehrungsbecken findet eine solche Rückkreuzung ja automatisch statt, da sich wild untereinander vermehrt wird. Mögliche Gendefekte sollten dort also gehäuft auftreten, hier wäre es umso mehr von Vorteil, wenn der Besitzer informiert ist, worauf er sein Augenmerk richten sollte.
Und zur Ethik:
Ich würde auch keine Garnelen einfach so töten, oder verfüttern, wenn es sich nur um ein optisches Problem handelt, oder einen Defekt, mit dem das Tier problemlos leben kann. Ich habe aber auch immer genügend Becken, in die ich notfalls nach Geschlechtern getrennt aussortieren könnte.
Den Platz oder Anspruch hat nicht jeder.
Es werden auch Artemien, Mückenlarven, Daphnien verfüttert, Schnecken abgesammelt, Planarien und Hydren vergiftet etc., so wie es dem Aquaristen gerade gefällt. Nur weil unser Interesse gerade den Garnelen gilt, haben diese einen Sonderstatus. Vielleicht wird es auch mal hip, bunte Hydren zu züchten, dann wird die Diskussion garantiert nicht weniger hitzig oder emotional, wenn es ums aussortieren geht.
Ich halte es persönlich so, dass ich es vermeide, Tiere töten zu müssen, dazu gehört aber auch, dass man seinen Bestand gesund erhält und nicht mit deformierten Tieren weitervermehrt. Manche Defekte können auch zu verkürzter Lebensdauer oder Leiden des einzelnen Tieres führen, und das ist für mich ebenso Tierquälerei.
Welche Defekte im einzelnen wie zu bewerten sind, kann ich noch gar nicht beurteilen, da bin ich sehr interessiert an weiteren Informationen und Meinungen.