Hallochen,
mit Interesse verfolge ich deinen Bericht, habe auch mal so ähnlich angefangen, alles sollte techniklos bleiben und es funktionierte auch anfangs (dank vor allem der einschlägigen Tipps und Beiträge im Forum hier), erst die Pflanzen rein, dann die Schnecken und später die Red Fire, die Garnelen vermehrten sich fröhlich im 12 Liter Becken, den PHS und TDS ging es bestens, das Becken war allerdings voll mit Hornkraut und hatte so genug Sauerstoff. Auf eine Lampe konnte ich von Anbeginn mangels Sonne im Winter nicht verzichten, sonst wären es zu wenig Pflanzen für den Sauerstoff geblieben. Erst im Hochsommer schwand der Garnelenbestand merklich, was mir wegen der vielen Pflanzen leider recht spät auffiel – ich denke es gab dann doch für die Sommertemperaturen und die Vielzahl an Garnelen zu wenig Sauerstoff zeitweise. Das Becken sah weiterhin gut aus und lief, nur die Garnelen hatten sich auf etwa ein Drittel reduziert. Gefüttert habe ich immer nur selten.
TDS können bei frischen Becken verhungern, d.h. als erste werfe ich immer Laub rein, ist es ein paar Tage drin, haben die Schnecken Notfutter.
Das erste CPO-Becken lief auch gut ohne Technik (außer Licht), allerdings kamen nach dem Schlupf keine Jungtiere hoch. Zu der Zeit entstand unser Cherax-Becken und da mußte ich durch die Gärtnerei der Krebse und ihren nötigen Bewegungsraum bald einsehen, daß es mangels Pflanzenmassen ohne Filter irgendwann zu wenig Sauerstoff geben könnte. Seit das Becken einen luftbetriebenen Maximal-Filter hat, sind die dort von Anfang an mit eingezogenen Red Fire munterer und haben sich schon rasant vermehrt. Im CPO-Becken ist mittlerweile auch ein solcher Filter, Verhaltensänderungen gab es keine, ein Mädel trägt Eier, ich hoffe diesmal überleben die Jungtiere.
Mittlerweile haben alle meine Becken Filter – ich habe lange überlegt und es geht schließlich ohne, doch die meisten Garnelen und Krebse kommen aus Habitaten mit Wasserbewegung und dadurch viel Sauerstoff im Wasser, daher halte ich das für nicht immer überlebensnotwenig, aber die Tiere dürften sich doch wohler fühlen.
Vor einem halbem Jahr bekam ich sechs junge Cambarellus shufeldtii „Alabama“, ein Tier starb durch meinen Fehler, denn es entkam durch Klettern und verendete, vier weitere starben in den folgenden Wochen nach und nach vorm Häuten bzw. dabei. Bei Garnelen kommt das häufiger vor, wenn sich die Wasserwerte der Geburtsaquas stark von den eigenen Auqawerten unterscheiden (z.B. das typische Nord-Süd-Gefälle wenn man von Leitungswasserverwendung ausgeht), da Krebse nach meiner Erfahrung aber eher robust diesbezüglich sind, tendiere ich doch dazu, dass mangelnde Wasserbewegung auch ein Minusfaktor war und mit zum Tod der Vier beitrug. Der letzte seiner Art hat bis vor zwei Wochen ohne Filter überlebt, nun aber einen Filter im Aqua und seit gestern auch wieder Gesellschaft. Ich bin gespannt, wie das neue Mädel die nächsten Häutungen durchsteht.
Was ich als Fazit damit meine ist, es geht sehr gut ohne Technik, aber nur mit bestimmten Arten und ich denke, dass sich unter gleichen Verhältnissen „bewegtes Wasser“ besser für die Tiere machen würde. Jedenfalls was Garnelen und Krebse betrifft. Gekippt ist mir nie ein technikloses Becken, es waren ein 12 Liter, ein 20 Liter und zwei 30 Liter Nanos, für Schnecken würde ich wohl auch bei der Variante bleiben, aber Tieren die aus fließendem Wasser ursprünglich stammen, gebe ich nun doch Filter.
Sonnenlicht als Beleuchtung kann ausreichen – sorgt aber oft für Algenwachstum, mit Algenarten, die einem die Moose durchziehen und der man mittels Schnecken und Garnelen nicht Herr wird. Ich denke, da müsste man jeweils mit sehr viel schnellwachsenden Pflanzen beginnen, mehr als man üblicherweise nimmt, ist sicher auch Erfahrungssache und knifflig. Viel Erfolg!
Liebe Grüße
Hazel