Hi,
viele, die Kampffische in Gesellschaftsbecken halten und denken, das ginge gut, denken das nur, weil sie keine offenen Aggressionen beobachten. Als ich vor 16 Jahren ein Kampffischpärchen im Gesellschaftsbecken hielt, dacht ich auch, es ginge ihnen da viel besser als allein.. Erst im Nachhinein, Jahre später, wurde mir klar, dass das Verhalten der Fische nicht ihrem Naturell entsprach, sie waren gestresst, auch wenn nur das weibchen Stressstreifen zeigte (von denen ich damals nicht mal wusste, was es ist).
Ein Kampffisch muss weder Aggressionen zeigen, noch Stressstreifen, wenn er unter Stress steht. Ein mit den Fischen erfahrener Halter wird es trotzdem bemerken. Dieses Gespür muss man aber erst mal entwickeln.
In den allermeisten Fällen geht die Haltung auf die Lebenserwartung.
Und bitte kommt mir hier keiner damit, dass Kampffische in der Natur in kleinen Pfützen leben ... sie leben in der Natur nicht nur in Pfützen. Also muss man sie auch nicht Zuhause in winzig kleine Glaskästen sperren.
Es gibt in der natur sogar Kampffische, deren Wasservolumen zeitweise aus der benetzten Oberfläche feuchten Laubs am Boden besteht. Oder aus Pfützen. In der Tat. In Reisfeldern wurden sie meist ausgesetzt, um dort die Mosquitolarven zu dezimieren.
Wenn ein Kampffisch in einem 12-Liter-Becken bis zu 4 Jahre gesund leben kann, spricht das glaub ich sehr dafür, dass dieses Becken nicht
viel zu klein ist. Wo früher zumindest eine Lebenserwartung von anderthalb bis zwei Jahren angegeben wurden.
Ich hatte Kampffische auch schon in größeren Becken, aber auch da sind sie, verglichen mit anderen Fischen, schwimmfaul, es sei denn sie betteln um Futter oder sind aus irgend einem Grund gestresst.
Schwimmfaul heißt dabei nicht, dass sie garnicht schwimmen
Ein 20-Liter-Rechteckbecken ist wunderbar geeignet für einen Kampffisch. Beispielsweise das Tetra Aquaart 20. Der mitgelieferte Filter kann verwendet werden, muss nur noch nen Heizer rein.
Übrigens können auch Kampffische ertrinken.. Wenn sie irgendwo festklemmen und ihr Labyrinth nicht mehr füllen können. Die Höhe des Beckens ist aber eher bei extrem beflossten Kampffischen problematisch. Wenn das Schwimmverhalten stark eingeschränkt ist, ist es kraftraubender, an die Wasseroberfläche zu kommen. Aber extrembeflosste Fische sollte man eh nicht kaufen, um derart überzüchtete Linien nicht noch zu nterstützen.