Analysewerte Matano See vom Mai 2009:
Temp. 29,5
Leitwert 191 - 227
PH 8,6
gH 7
kH 5
NH4 0
NH3 0
NO2 0
NO3 0
PO4 1,0
FE 0
CU 0
Es geht hier nicht um einen Blick in die Kristallkugel, sondern um das Verhältnis von Magnesiumhydrogencarbonat und Calciumhydrogencarbonat im Wasser bzw. in dessen KH. Bei der Standard-Tröpfchenmessmethode ergibt sich zwar z.B. 5 KH, aber deswegen weiß man immer noch nicht, ob diese KH nun durch viel oder wenig Calciumhydrogencarbonat oder viel oder wenig Magnesiumhydrogencarbonat zustande kommt.
Um das Wasser des Matano Sees nachzuahmen muss man also zunächst die KH (mit der unbekannten Mischung Calcium/Magnesium) absenken und danach gezielt mit Magnesiumcarbonat wieder auf den ursprünglichen Wert anheben. Das kann man mit einem schwach-sauren Kationentauscher problemlos hinkriegen.
Wenn ich mein Leitungswasser mit KH 7 und GH 9 hernehme und dieses Wasser durch einen schwach sauren Kationentauscher (der ja nur die an Kohlensäure gebundenen Anteile des Caciums und Magnesiums austauscht) schicke, bekomme ich ein Wasser mit KH 0 und GH 3. Dann gebe ich sehr wenig Calciumcarbonat und relativ viel Magnesiumcarbonat in einer Menge zu, dass sich am Ende KH 5 (und damit GH 8) ergibt.
Die notwendige Menge an Magnesium und Calcium kann man ausrechnen oder auch ausprobieren.
Es geht hier um den Magnesiumhydrogencarbonatüberschuss in der KH, denn bei diesem Stoff muss deutlich weniger Kohlensäure vorhanden sein, um ihn in Lösung zu halten.
Wer das nicht macht, der muss natürlich mit µs-Werten um die 600 arbeiten, weil bei ihm der Spagat "weiches Wasser - hoher pH" nicht klappt.
Und: ja, Enrico, ich gehe davon aus, dass die Tiere "dieses Kochwasser" benötigen, denn sonst würden sie wohl nicht in dem obengenannten Biotop vorkommen. Ich bemühe mich eben immer, meine Becken möglichst naturgetreu einzustellen. Ich komme ja auch nicht auf die Idee, meine Salzwasserfische ans Süßwasser zu gewöhnen, weil dann die Haltung für mich problemloser wäre.