Get your Shrimp here

Seltsames Verhalten und Parasitäre Alge

Vronal91

GF-Mitglied
Mitglied seit
09. Feb 2020
Beiträge
11
Bewertungen
2
Punkte
10
Garneleneier
2.701
hallo zusammen,

Nach ein paar Jahren Pause bin ich vor kurzem wieder in die Garnelenhaltung eingestiegen.
Leider ist dieser Start sehr holprig.

Seit heute Morgen verhalten sich meine Neocaridina auffällig anders.
Insbesondere die Jungtiere (~4 Wochen alt) schwimmen durchgehend sehr lebhaft und wirken dabei hektisch. Sie sitzen nie länger als ~5 Sekunden still, bevor sie wieder schnell eine größere Strecke schwimmen. Bis heute hätte ich auch nicht geahnt, dass es so viele sind, sonst sind sie sehr versteckt.

Ich fange vorne an:
Das Becken läuft seit 2 -3 Monaten.
30l Nanocube, ShrimpKing Soil (hatte ich noch), ausschließlich in vitro Pflanzen. Zwei Steine und eine Wurzel die ich vor Jahren schon in gut laufenden Becken hatte. Ein Schneckenhaus (Gekauft aber echt, seit Anfang an drin).
Wasser ist aus der Leitung (Münchner Betonwasser), kh sinkt durch den Soil auf circa 6. Nitrit nicht messbar, nitrat 8.
eingefahren hab ich 4 Wochen, nitritpeak war durch. Gefiltert wird mit Pat mini.

Los ging’s schon sofort beim Kauf.
Eine Garnele hatte den Transport nicht überlebt und in der Tüte war eine Planarie.
Nach zwei Tagen Beobachtung in einer großen Vase hab ich die Garnelen trotzdem eingesetzt.
Ein Weibchen trug Eier und hat tatsächlich bald Jungtiere entlassen.
Trotzdem waren die Tiere von Anfang an extrem ruhig und kaum zu sehen.
4 adulte Tiere sind in den letzten 6 Wochen verstorben.
Auch algenwachstum habe ich ordentlich.
Heute Morgen habe ich eins mit dieser parasitären Alge gesehen. Das sitzt nun wieder in der Vase.
Um möglichst viele andere Tiere zu sehen hab ich einen Garnelen Lolli rein getan. Quasi zeitgleich habe ich einen kleinen wasserwechsel gemacht und ein mineralienprodukt und liquid humin nach Anleitung ins Becken dosiert.
Wenige große und viele kleine Garnelen wurden sofort ziemlich munter und haben sich auf den Lolli gestürzt. Deshalb hab ich mir nichts bei dem Gewusel gedacht.

Jetzt kam ich aus der Arbeit und die kleinen sind immer noch so ungewohnt hektisch.
Der lolli interessiert aber nicht mehr. Den habe ich sofort entfernt. Außerdem habe ich 30% Wasser gewechselt (wie immer lange abgelaufen und aus der duschbrause), und nochmal das liquid Mineral nachdosiert, weil es angeblich Schadstoffe bindet.

Was könnte da los sein? Ist mein Leitungswasser plötzlich giftig? Der Lolli schlecht gewesen?
Meine Massnahmen haben nichts gebracht.
Chlor rieche ich nicht.

Hilfe…
 
Wo schwimmen die Nelen? Eher oben? Dann wäre an einen Sauerstoffmangel zu denken. Bilder wären auch hilfreich.
Soil und Leitungswasser ist nicht zu empfehlen, da der PH - Wert bei jedem Wasserwechsel rauf geht und durch den Soil dann wieder runter. Dies vertragen Nelen auf Dauer nicht.
LG Winni
 
Danke!

Das Bild hat das Handy wohl verschluckt. Ich probiere es nochmal.

Sie schwimmen fast im ganzen Aquarium. Also unten in Bodenhöhe, in der Mitte, sitzen an der Scheibe. Sie schwimmen nicht bis ganz oben, sie taumeln auch nicht wieder nach unten.

Die wassertrübung kommt vom tonmineral…
 

Anhänge

  • IMG_0133.jpeg
    IMG_0133.jpeg
    573,9 KB · Aufrufe: 14
Hi,
auf gar keinen Fall weitere Wasserwechsel mit deinem Leitungswasser!

Ist dir die Funktionalität des Soil bewußt?

Dein LW ist hart, du fügst zusätzlich ein Aufhärtesalz (Liquid Mineral) hinzu (das zum Aufhärten von Osmosewasser gedacht ist) und gibst diese Mischung dann auf Soil, der die Härte wieder herunter zieht.
Da herrscht ein chemischer Sturm im Becken - das halten die Tiere eine Weile aus, aber nicht lange.

Hast du Osmosewasser oder Desti im Haus?

LG
Janosch
 
ja, die Funktionsweise ist mir bekannt.
Ich hätte bei dem Tonmineral keine Probleme erwartet, da der Soil in erster Linie Calcium und Magnesium und die karbonhärte (und in der Folge den ph) reduziert?
Dass große wasserwechsel große Schwankungen machen ist mir auch bewusst, deshalb wechsle ich auch sonst maximal 3 Liter, und die gebe ich nach und nach hinzu…
Bis heute schien das gut zu klappen :(


ich hab ein paar Flaschen sehr weiches Wasser hier (für mein zweites rabbithole, den siebträger…)
Aber das reicht sicher nicht, um das jetzige Wasser auszutauschen.

Das Produkt heißt „Mineral Healthy liquid“ tonmineral.
Es ist kein GH+ zum Aufhärten und auch kein gh Dünger.
Vielleicht war es naiv anzunehmen, dass das kein Problem darstellt…
 
Mineral Healthy liquid“
Also nicht das von dir benannte "Liquid Mineral"?
Kannst du das Produkt mal verlinken, oder den Hersteller benennen?

Das Mineralwasser würde ich nicht nehmen, zu viele Mineralsalze.

Das Wechselwasser sollte von den Härtewerten immer dicht am Beckenwasser sein, gerade bei Soil.
Eine kleine Menge bringt dann eben einen kleineren Sturm, aber auf Dauer schafft das die Tiere.

Hast du genaue Härtewerte von Becken und Leitungswasser (ab Hahn, nicht die Werte der Wasserwerke)?

In München werde sehr häufig Enthärtungsanlagen in den Häusern verbaut - wie ist das bei euch?
(mir scheint die KH von 6 trotz Soil sehr hoch - im Falle einer Enthärtungsanlage könnte auch Natrium das Problem sein).

Ich würde so schnell wie möglich die Hälfte des Wassers gegen Osmose o.ä. austauschen - das dann allerdings sehr langsam (per Luftschlauch tröpfelnd).
 
Eine enthärtungsanlage ist hier sicher nicht.
Ich messe nach, wenn ich die Kinder im Bett habe…
Das hier ist das Zeug: https://garnelen-tom.de/GT-essentials-Mineral-Healthy-liquid-250-ml

Welche Mineralsalze meinst du? Da ist doch fast nix drin?

Dann geh ich morgen destilliertes Wasser besorgen. Produkte zum aufhärten hab ich da. Hatte gehofft, das bei neocarodina nicht mehr machen zu müssen.
Vielleicht tausche ich lieber den bodengrund?
 
Dass Soil so massiven Einfluss auf das Wasser hat, hätte ich nicht gedacht. Ich war immer der Ansicht, das wäre einfach zu Kugeln geformte Erde.

Vermutlich bräuchtest du zukünftig ziemliche Mengen an entsalztem Wasser? Ich würde mir das nicht antun, zumal es für Neos gar nicht notwendig ist.
Da scheint mir ein Tausch des Bodens sinnvoller zu sein.
 
Das Produkt von GT ist okay, kein Flüssigmineral.

? Da ist doch fast nix drin?
Deutlich mehr als Null - es geht ja darum, das Beckenwasser in Richtung soiltauglicher Werte zu bringen.
Wenn du trotz Soil KH 6 hast, hat das LW mindestens KH 12. Das macht so lange Probleme, bis der Soil ausgelaugt ist. Aber bis dahin sind die Garnelen vermutlich hinüber.

Produkte zum aufhärten hab ich da.
Nicht aufhärten! Die Härte im Becken senken.

Da scheint mir ein Tausch des Bodens sinnvoller zu sein.

Bei diesem LW und Neos auf jeden Fall ...
 
Hm, das Mineralwasser hat angeblich einen Leitwert von 30microSimens, das finde ich sehr wenig.
Aber dann habe ich verstanden, was passieren soll!
Messen tu ich später trotzdem mal alles.

Perspektivisch tausche ich also den Bodengrund.
Wie gewöhne ich die Garnelen an diesen krassen unterschied?
Fülle ich das Becken erstmal mit weichem Wasser und wechsle dann täglich kleine Portionen?
 
Wie gewöhne ich die Garnelen an diesen krassen unterschied?
Der Unterschied als solcher ist bei einem Zuführen des weichen Wassers über Stunden hinweg nicht das Problem für die Garnelen - ihr Problem sind die ständigen und schnellen Wechsel in den Härtewerten (inkl. Ph-Schwankungen).
Die Tiere müssen dann laufend die Veränderungen im osmotischen Druck des Wassers ausgleichen in dem sie Salze oder Wasser aufnehmen/abgeben. Das ist Schwerstarbeit für ihre Zellen.
Stellst du langsam (über Stunden) einen neuen Wert ein, der dann stabil bleibt (!), ist das für sie einmalig Anpassung und dann ist gut.
Hm, das Mineralwasser hat angeblich einen Leitwert von 30microSimens, das finde ich sehr wenig.
Das stimmt, ich würde nur nicht noch mit weiteren "Zwischenwerten" herummischen und Natrium heraushalten.
Fülle ich das Becken erstmal mit weichem Wasser und wechsle dann täglich kleine Portionen?
Wenn das von den Bepflanzung her geht, wäre das ein guter Plan.
 
Nur als Idee, vorausgesetzt, es gibt keine Enthärtungsanlage:

Die Tiere mit ein wenig vom aktuellen Wasser aus dem Becken holen. Einen Eimer o.ä. mit dem Filter und einem Teil Pflanzen (Moos, abgeschnittene Stängel) und Leitungswasser (IMHO mit Wasseraufbereiter) vorbereiten. Dann die Garnelen über Tröpfchenmethode über einen schön langen Zeitraum an das Leitungswasser gewöhnen. Und sie ins Übergangsgefäß setzen. Dann in Ruhe den Boden im AQ tauschen und den Filter zurücksetzen. Und dann die Garnelen zurück ins AQ (die das Leitungswasser ja jetzt schon kennen). Alles ganz in Ruhe, evtl über zwei, drei Tage verteilt.

Das ist definitiv Stress für die Tiere. Aber dann haben sie nur einmal den Wechsel der Wasserwerte (dafür dreimal Fangstress). Und das Becken ist danach "fertig".
 
Noch ne Frage: Wie hoch ist dein Bodengrund? Es ist auch durchaus machbar, den Soil im laufenden Becken zu tauschen und zwar abschnittsweise über mehrere Tage. Habe ich auch schon praktiziert und die Nelen haben es gut überstanden. Dabei habe ich jeweils für ne halbe Stunde den Filter abgeschaltet. Und wenn ein paar Soilkügelchen drinbleiben, ist dies nicht weiter schlimm. Du ersparst dir dadurch auch die ganze Wasserpantscherei. Außerdem empfehle ich dir für zwei Wochen keine Zusätze oder Düngermittelchen mehr ins Becken zu geben, sowie keine Wasserwechsel mehr, bis auf Auffüllung von verdunstetem Wasser. Das Wechselwasser sollte auch Beckentemperatur haben. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht.
LG Winni
 
Der Soil ist circa 5 cm hoch.
Über wechseln im laufenden Betrieb hab ich auch schon nachgedacht…
Mir ist sonst nicht klar, wie ich jemals alle Garnelen erwischen soll, die sind teilweise wirklich sehr klein (und das dunkelblau sieht man auf dem Soil echt schlecht…)

Welcher Bodengrund ist denn optimal?
Momentan tendiere ich zu einem hellen Sand. Den mache ich dann aber nicht so dick - richtig?

Wasserwerte stand jetzt:
Leitungswasser
GH 19, KH 14

Aquarium:
GH 11, KH 5
 
Ich verwende Dennerle Garnelenkies 0,7 - 1,2 mm. Diesen gibts in verschiedenen Farben, unter anderem auch in Sunda weiß (2 kg).
LG Winni
 
Zum Rausfangen:
Moos, Schwimmpflanzen und Deko raus. Stängelpflanzen kurz über dem Boden abschneiden (beim "Wurzelnziehen" wirbelt man sonst so viel Dreck auf). Wenn man Pflanzen doch mit Wurzel ausbuddeln muss, würde ich das zuerst machen, dann den Filter ne Stunde laufen lassen und ihn erst danach ins andere Behältnis tun. Heißt so viel freie Sicht wie möglich schaffen. Dann den Wasserstand verringern - die ganz kleinen sieht man am Besten bei nur noch ein paar Zentimeter Wasserstand (dann wechsle ich vom Kescher zum Messlöffel). Mit der Taschenlampe aus verschiedenen Winkeln leuchten. Und auf Bewegung achten.
Und nicht stressen lassen. Die ersten 80% gehen schnell. Die nächsten 10% halbwegs. Die nächsten 9% sind die Pest. Und der Rest taucht plötzlich auf, wenn man denkt, dass man fertig ist.

Zum Boden:
Optimal ist ja in der Aquaristik immer relativ. :)

Bei meinem Leitungswasser gilt für mich "hauptsache neutral".

Ich (hartes Leitungswasser mit Neocaridina) nutze auch den Dennerle Garnelenkies - in den Becken mit grabenden Schnecken und Stängelpflanzen 3cm, sonst 1cm. Hab auch schon anderen, ganz feinen Farbkies probiert und lande am Ende immer beim Dennerle. Geschmackssache.

Sand ist nicht meins - ganz persönliche Meinung. Ausprobiert und mir persönlich zu fein und dann ggf zu kompakt.

Manado steht als nächstes auf meiner Testliste. Von Personen, auf deren Urteil ich viel gebe, sehr gutes gehört (von anderen gemischte Erfahrungen) - nur eine persönliche Meinung hab ich noch nicht dazu.

Gröberer Kies uä ist nicht meins (wieder persönliche Meinung), dazu kann ich also nichts sagen.
 
Der Soil ist circa 5 cm hoch
Das ist viel. Wir haben auch in stark bepflanzten Becken höchstens 3cm.

Das Herausfangen der Tiere wird so oder so eine Katastrophe - das kann man nicht schön reden ...

Luca's Tipps funktionieren mit Kies oder Sand ganz gut, aber leider nicht mit Soil.
Wenn du tatsächlich Pflanzen ziehen mußt, hast du die soiltypische Schlammwolke im Becken, nach 10min ist der Filter dicht und muß generalgereinigt werden, während du im Becken immer noch nichts siehst.
Ähnlich ist es, wenn du mit dem Kescher den Boden aufwühlst ... und dann blaue Garnelen auf dunklem Soil ... (bzw. dann Schlamm)

Sind deine Garnelen an Futterplätze gewöhnt, oder fütterst du mit Staubfutter das ganze Becken?
Bei Futterplatz-Tieren funktionieren Reusenfallen (aus PET-Flaschen) ganz gut.
Ich würde wohl versuchen so viele Tiere wie möglich mit Fallen zu fangen, bevor ich den Boden anrühre.

Bei uns wird entweder feiner Kies oder Sand 1-2mm verwendet. Höhe zwischen 1cm (unbepflanzt) und 3cm (bepflanzt). Die kunststoffummantelten Kiese verwenden wir nicht.

Wasserwerte stand jetzt:
Leitungswasser
GH 19, KH 14

Aquarium:
GH 11, KH 5
Das ist das Problem deiner Tiere ...
Bring das Becken mit Desti auf 50% der jetzigen Werte (gaaaanz langsam) und lasse die Werte so.
Nach dem Bodenwechsel dann langsam wieder erhöhen.

Hast du mal ein Bild vom Becken?
Dann könnte man sich den Aufwand für den Umbau besser vorstellen und ob absaugen möglich ist.
Was für einen Filter benutzt du und hast du noch einen zweiten "herumliegen"?
 
Ja, die Dreckwolke schreckt mich extrem…
Aktuell ist ein Pat Mini drin.
Ich habe noch einen Dennerle Scapers Flow (Rucksack Filter), auf den ich aus optischen Gründen gerne umsteigen würde. Der Pat stört mich mehr als ich dachte.

Futterplatz: ist vorhanden. Ich füttere dort mit einer Paste, die aber durch die Strömung durchaus fein verwirbelt und verteilt wird. Ansonsten Füttere ich „Shrimp fit“, also auch ein Staubfutter.

Bodengrund: mir gefällt ja der ADA Colorado Sand optisch sehr gut.
 

Anhänge

  • IMG_0151.jpeg
    IMG_0151.jpeg
    214,5 KB · Aufrufe: 12
  • IMG_0150.jpeg
    IMG_0150.jpeg
    224,2 KB · Aufrufe: 12
  • IMG_0149.jpeg
    IMG_0149.jpeg
    206,1 KB · Aufrufe: 12
Zurück
Oben