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Muss Soil erneuert werden?

Serami

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Hallo,

ich hab da mal eine Frage, seit ca. 10 Monaten hab ich ein Becken mit Dennerle Bodengrund Scaper´s Soil.

Verfällt irgendwann die Wirkung von dem aktiven Bodengrund?

Wenn ja wie lange dauert es bis die Wirkung nachlässt?

Und wenn ich den Boden irgendwann austauschen muss wie mach ich das mit den Bewohnern des Beckens?
Das muss doch dann wieder ein paar Wochen einfahren oder?

Vielen Lieben Dank schon mal wer sich Zeit nimmt und die Frage beantwortet.
 
Hallo Serami,

grundsätzlich ist aktiver Bodengrund in seiner Wirkdauer begrenzt, da er ja unter anderem dem Wasser Mineralien-Salze als Härtebildner entzieht und irgendwann gesättigt ist.

Wie lange das dauert hängt von dem Wasser ab, mit dem du dein Aquarium befüllst und deine Wasserwechsel durchführst sowie der Häufigkeit und Menge der Wasserwechsel. Es gilt: Je härter das verwendete Wasser, desto eher ist der aktive Bodengrund in seiner Wirkung erschöpft.

Beispiel: Ich verwende Wasser mit einer KH von ca. 3, GH von ca. 5 und pH von ca. 8,3 (so kommt es bei mir aus der Leitung, also eher weiches Wasser) und Akadama als Soil. Da die relativ niedrige KH sehr rasch vom Akadama auf nahe 0 gebracht wird, fällt auch der pH schnell auf Werte von 6 und darunter. Somit passt das dann für Bienen, Taiwaner und Co., wobei der Leitwert, als Ausdruck für die GH, nicht wesentlich unter 250 µS fallen sollte nach meiner Erfahrung (was ungefähr einer GH von 7-8 entspricht).
GH muss also meistens, insbesondere in der Einfahrphase beobachtet und ggf. aufgehärtet werden (ich verwende hierzu ein Calcium-Präparat, es gibt aber auch Salzmischungen, die nur die GH erhöhen). Wasserwechsel bei mir alle 2 Wochen ca. 30%.

Unter diesen Bedingungen wechsle ich meinen Bodengrund ca. alle 14-18 Monate, wobei er dann immer noch aktiv ist (KH niedriger als 1). Ich lasse dann meine Becken i.d.R. 4-5 Wochen einfahren bevor ich sie wieder besetze. Dazu benötigst du natürlich mindestens ein zweites, bereits eingefahrenes Becken um die Tiere dort zu "parken".

Die meisten verwenden Osmose-Wasser, das sie dann mit entsprechenden Salzmischungen auf die gewünschten Werte aufhärten. Dies ist insbesondere bei härterem Leitungswasser sinnvoll. Aber eigentlich bräuchte man dann aus meiner Sicht gar keinen aktiven Bodengrund.

Du wirst zu diesem Thema sicher etliche unterschiedliche Meinungen lesen. Ich habe hier nur beschrieben, wie ich es seit Jahren erfolgreich praktiziere.

Beste Grüße

Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ralf,
vielen dank für deine Antwort und Erfahrungsbericht.

Mein Becken hat ca. 25 l und ich wechsle wöchentlich immer 50% und fülle mit normalen Leitungswasser wieder auf.
Bei mir ist das Leitungswasser auch weich KH ca. 3, GH 3 und PH ca. 7,5.

Gibt es nicht noch andere Lösungen so das ich nicht noch ein neues Becken mit allem drum und dran (Soil, Filter, Heizer, Licht, Einrichtung) besorgen muss?
Nur mal son gedanke: kann ich den neuen Soil im Eimer wässern und täglich hälfte des Wassers für eine gewisse Zeit wechseln so das bestimmte Stoffe die am Anfang einfach zuviel abgesondert werden abgetragen werden und wenn ich danach den Soil ins Becken gebe, könnten dann auch wieder die Garnelen dazu? Hat sowas schon mal jemand ausprobiert? Oder ist das eine Blöde Idee?

Liebe Grüße
Anna
 
Moin du könntes dir auch eine kiessperre bauen und immer einen teil des soil absaugen und so kleine Portionen wechseln.

Lg
André
 
Hi André,

wie mach ich das genau mit der Kiessperre?

LG
Anna
 
Naja einfach ein kunstoffstreifen oder so womit du den Bereich abtrennen kannst. Dann saugst du den Altenteil ab und füllst neuen ein. Und das machst du dann Stück für Stück

Lg
André
 
Hey André,
das ist eine gute kreative Idee aber für mein Becken nicht geeignet wegen der Einrichtung.

Am liebsten wäre mir so ein einfaches komplett System wo ich auch gleich die Tierchen wieder einsetzen kann.
Wie z.B. : den neuen Soil im Eimer wässern und täglich hälfte des Wassers für eine gewisse Zeit wechseln so das bestimmte Stoffe die am Anfang einfach zuviel abgesondert werden abgetragen werden und wenn ich danach den Soil ins Becken gebe, könnten dann auch wieder die Garnelen dazu? Hat sowas schon mal jemand ausprobiert? Oder ist das eine Blöde Idee?

LG
Anna
 
Huhu,

ich platze einfach mal rein mit einer ganz dummen Frage. Was würde denn passieren wenn man den Soil drin lässt?
 
Hallo Anna,

welchen Besatz hast Du denn in Deinem Cube, wenn es Neocaridinas sind, also keine Weichwassergarnelen, würde ich den Soil nicht wechseln.
 
Bisher ist noch nichts drin aber das zweite Becken ist in Planung und ich dachte ich verwende dann Soil weil es meist so hoch angepriesen wird.
 
Hey André,
das ist eine gute kreative Idee aber für mein Becken nicht geeignet wegen der Einrichtung.

Am liebsten wäre mir so ein einfaches komplett System wo ich auch gleich die Tierchen wieder einsetzen kann.
Wie z.B. : den neuen Soil im Eimer wässern und täglich hälfte des Wassers für eine gewisse Zeit wechseln so das bestimmte Stoffe die am Anfang einfach zuviel abgesondert werden abgetragen werden und wenn ich danach den Soil ins Becken gebe, könnten dann auch wieder die Garnelen dazu? Hat sowas schon mal jemand ausprobiert? Oder ist das eine Blöde Idee?

LG
Anna
Wenn du das so machst erreicht du nur das du den soil extreme auslaugst da er ja auch immer wieder den ph runterziehen muss aber ich halte eh nicht von der Kombi LW+Soil.

Lg
André
 
Hallo zusammen :-)

Toffee:
ich habe Red Bee im Becken.
Das ist mir schon klar, das wenn ich in dem Becken Neocaridinas hätte den Soil nicht bräuchte.

Keksdose:
überleg dir erst was du in dein Becken willst und dann gestallte es nach deren Bedürfnisse.

André:
Hmm... ja da könntest du recht haben das ich den Soil dann zu sehr auslauge.
Warum findest du die Kombi LW + Soil nicht gut?
Also ich finds gut und meinen Red Bee´s geht's gut und sie vermehren sich.

LG
Anna
 
Hi Anna ich finde die Kombi nicht so toll weil :

A: LW wie gesagt den soil schneller auslutsch da er den ph ja immer nach unten ziehen muss und so die Standzeit kürzer ist.

B: Natürlich die Schwankungen beim WW größer sind als mit auf gesalzenen Osmose Wasser.

Ich benutze den soil somit nur als Puffer des ph.

Aber die Hauptsache ist ja das es bei dir läuft (:

Lg
André
 
Was passiert den wenn ich den Soil einfach drin lasse wenn er ausgelutscht ist und das Osmosewechselwasser durch aufsalzen auf die gewünschten Werte bringe?
 
Was passiert den wenn ich den Soil einfach drin lasse wenn er ausgelutscht ist und das Osmosewechselwasser durch aufsalzen auf die gewünschten Werte bringe?
Dann hast du optimale Wasserwerte, ohne dass diese auf deinen Soil zurückzuführen sind.
Auch schwanken die Wasserwerte dann weniger.

Meist ist aber der PH etwas höher. Diesen kann man aber auch mit CO2 oder anderen Säurebildnern senken.

Für Pflanzen ist Soil ein wichtiger Nährstoffgrund. Möchte man weiter optimalen Pflanzenwuchs, sollten hin und wieder NPK-Düngekapseln in den Soil.
So kann man auch gezielt Solitairpflanzen versorgen.
 
Was passiert den wenn ich den Soil einfach drin lasse wenn er ausgelutscht ist und das Osmosewechselwasser durch aufsalzen auf die gewünschten Werte bringe?

Vermatscht der Soil nicht irgendwann? Ist das dann schlecht für die Pflanzen oder Garnelen?
 
Hallo,

Soil wird nicht schlecht. Das Vermatschen hat wohl auch mit der Behandlung des Bodengrundes zu tun. Wer viel drin rumstochert oder Mulm absaugt, zerkrümelt sich mit der Zeit natürlich die Körner.

Das einzige was den Pflanzen nicht so gefällt ist, dass er keine Nährstoffe oder sagen wir kaum und nicht mehr alle Nährstoffe bereit stellt. Da kann man aber wie gesagt durch Düngekapseln wieder gegen steuern.

Ich denke das der Soil dann ebenso lange genutzt werden kann wie der übliche Kies.
Nämlich bis man selbst das Aqaurium neu aufsetzen möchte.

Bei Soil gilt dasselbe wie bei Futtermitteldosierung usw. Die Herstellerangaben oder Hinweise helfen meist dem Hersteller. Der propagierte häufige Wechsel des Bodengrundes macht in meinen Augen mehr Probleme als er nutzt.

Wenn du mit Osmosewasser deine Wasserwerte gezielt einstellst, machst du alles richtig.
Ein neuer Soil verzehrt dir zu Beginn auch sehr stark die Werte, was Garnelen und Pflanzen auch mal übel nehmen.

Sollte dein Soil tatsächlich vermatschen und optisch nicht mehr ansprechend sein, so kannst du immernoch handeln.

Setzt man neuen Soil ein, sollte man zu Beginn häufiger Wasser wechseln un die Schwankungen der Wasserwerte und die durch den Soil gelieferten Düngermengen abzuschwächen.

Einige Soils müssen auch wieder gezielt mit Nährstoffen beladen werden. Ich denke da z.B. an den Fluval Startum, der zu Beginn sehr stark Phosphat bindet.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Jetzt habe ich es auch kapiert. Der Soil bleibt drinn und es wird weiter mit NPK und Eisen gedüngt.
 
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