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Inzucht bei Garnelen, gut oder nicht gut?

Kombiniert Eure Argumente doch mal, ich finde, hier klingt weder etwas richtig noch falsch. Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, denn Inzucht gab es schon immer.
Mir kommt da z.B. gerade wieder die Geschichte in den Sinn, wie dieser Österreicher vor 2 oder 3 Jahren verhaftet wurde, weil er seine Tochter im Keller gehalten und vergewaltigt hat und 9 gesunde Kinder mit ihr zeugte. Ich denke, die Proportionen mehrerer Faktoren müssen damit übereinstimmen. Es gibt auch Gene die keineswegs in irgendeiner Form kompatibel sind, Ehepaare die keineswegs verwandt sind bekommen hintereinander 3 behinderte Kinder. Ich glaube, sowas ist kein Zufall. Das der Mensch zu sehr an den Tieren experimentiert hat ist absolut richtig. Erst kürzlich habe ich etwas in der Zoohandlung gesehen, wo ich gesagt hätte das gibt es nicht. Einen Schleierschwanzneon. Wunderschönes Tier, aber ob das immer richtig ist, sei dahin gestellt. Denn ich denke immer noch Evolution und Eingriff in die Natur ist ein Unterschied. Denn die Natur weiß sich immer noch sehr gut selbst zu helfen, auch wenn es mit "freiwilliger" Inzucht ist ;)
 
Dann sehe ich aber auch kein Problem darin, nach den Einbringen neuer Karten wieder die bösen Buben auszusortieren, wenn sie denn auftreten. Massive Inzucht mag ja von der reinen Farbenlehre her sinnvoll sein, prinzipiell setzt die Natur aber auf permanente Auffrischung der Gene durch eine Vielzahl von Strategien. Gerade wenn man mal (meinethalben auch durch Zufall) was Neues kreieren will, kommt man um Auffrischung/ Durchmischung nicht umhin. Dass Tiere aus überzüchteten Stämmen allgemein kränklicher bzw. weniger robust sind, kann wohl niemand ernsthaft abstreiten.

Da die Themen-Autorin eigenen Angaben nach auf Farbkasten-Hochzucht keinen Wert legt, sollte man ihr nun auch nicht unbedingt permanente Inzucht ans Herz legen.
Hi Aendini and Friends ;)

Natur sorgt für Genauffrischung? naja Darwinfinken und andere endemische Arten sagen was anderes...
Isolation, Selektion und Evolution von wenigen "Günder-Individuen" spielen immer zusammen das Kartenspiel wenn "neue Arten" ausprobiert werden... Danach kommen keine Spieler und auch keine Karten mehr ins Spiel...

Und dann wird aus einer isolierten Finkenart/Garnelenlinie das was man haben will. Diverse Farben, Muster, Schnäbel, Anpassungen an eine Nische bestimmen in der Natur den Verlauf und die Ausprägungen. lebensfähige Mutationen, Variabilität im Genpool etc spielen dann auch noch eine wichtige Rolle bei der Unter-/Artenentstehung...
So mein Verständnis :)

VG
 
Hallo !

Ich denke, hier sollte erstmal "Inzucht" definiert werden, da auch Worte wie "endemische Arten" usw eingeworfen werden! Endmisch bedeutet nämlich nur (grob übersetzt) "nur in einem bestimmten Gebiet vorkommend", das kann ein Berg, eine Insel von wenigen km² aber auch ein Kontinent wie Australien sein, und in Australien gibts keine wirklichen Inzucht bei zb dort endemischen Känguruhs, da die Population und damit die genetischen Unterschiede der Tiere zu gross sind/waren. Eine lange andauernde Inzucht (sehr viele Generationen) mit wenigen Individuen wird in der "freien Natur" nie gutgehen. Es braucht da nur einen kleinen Umschwung in einer Umweltbedingung zu geben und schon ist die Population ausgestorben, da sie nicht mehr das genetische (und damit phänotypische) Potential hat, sich an die neue Bed. anzupassen. Warum sollte sonst wohl sexuelle Fortpflanzung (Mischung möglichst verschiedener Genotypen)von der Evolution so gefördert worden sein, wenn reine Jungerfernzeugung (die extremste Form der Inzucht, da kommen gar keine neuen Gene dazu) so erfolgreich wäre? Die angeführten Darwinfinken konnten auf lange Sicht auch nur als Art(en) erhalten bleiben, weil sie nach der anfänglichen Inzucht (vermutlich nur wenige Generationen lang)eine große Population mit genetisch verschiedenen Individuen (durch individuelle Mutationen, Rekombinationen usw) aufgebaut haben, in der keine Inzucht mehr vorkam/vorkommt. Wäre in der "Inzuchtphase" eine Änderung der Umweltbed.(an welche die auf der Inseln angekommenen Individuen zufällig halbwegs gut angepasst waren) passiert, wäre die Population mangels Anpassungsvermögen ausgestorben.
Auf Garnelen (oder andere Haustiere) bezogen heißt das, eine "Inzucht" mit vielen Individuen geht eine Zeit lang gut, zumindest so lange die Bedigungen gleich bleiben. Ändern sich jedoch die Bedingungen, wird eine ingezüchtete Population wohl stärker leiden (zb alle sterben an einer zufällig eingeschleppten Infektion)als eine genetisch variable Population (nur ein paar sterben an der Infektion, andere sind dagegen immun). So eine Änderung der Bed. kann zb ein Verkauf sein: meine bei mir ingezüchteten Garnelen gedeien bei mir prächtig, bei Käufer meines Nachwuchses jedoch sterben alle, da bei Käufer irgendeine Bedingung anders war. Wäre mein Nachwuchs genetisch variabel, würden vermutlich auf Grund der neuen Bed. nur wenige sterben oder gar keine, da alle gentisch so "ausgerüstet" sind dass sie mit verschiedenen Bed. klarkommen. Dabei muß ich nichtmal absichtlich was "wegezüchtet" haben, das kann passieren, weil die Garnelen es (zb Immunität gegen eine bestimmte Erkrankung) nicht brauchen und daher verlieren, ohne dass ich es merke.
Ich will damit sagen, dass ein Stamm mit zB 100 Tieren in einem Becken über lange Zeit "ingezüchtet " werden kann, da die Tiere hier untereinander viele verschiedene Paarungsmöglichkeiten haben und somit eine genetische "Verarmung" nur sehr langsam stattfindet. Bei nur 10 Tieren werden schon nach relativ wenigen Generationen die Individuen genetisch sehr änhlich und damit anfällig füt Änderungen der Bed. sein (wenn man über die Inzuchtdepression überhaupt hinauskommt, da kann durch das "ausmerzen der bösen Buben" schonmal ein ganzer Wurf sterben).

VG Thorsten

edit: Sogar Bakterien, die eigentlich "Superinzucht" mit sich selbst betreiben (durch Teilung) tauschen ab und an genetisches Material mit anderen Bakterien aus, um sich besser anpassen/überleben zu können. Das nur als weiteres Indiz dafür, dass Inzucht auf Dauer wohl nicht funktioniert.
 
Natur ist doch anders als unser Versuch sie mit grauer Theorie zu fassen...

Es gibt Vögel,Krebse und Echsen etc die sich selbst befruchten können und dies auch immer weiter tun...
Wenn das über Millionen Jahre gut ging, dann brauchen die wahrscheinlich keine Geschlechter...

Ich denke es kommt auf das Gesamtpaket der Gene an, ist dies klein, bei dem jeweiligen Individuum/ der Gründerpopulation kann Inzucht heikel werden...

Trotzdem ist die Entstehung neuer Arten, sei es durch Umwelteinflüsse bedingte Mutationen oder der Isolation/Separation immer auf wenige Individuen beschränkt.

Durch Verhalten oder Nacht-/Tagaktivität kreuzt sich dann auch nix mehr ein bei der neuen Art, wenn eine Insel, ein Berg dann wieder zugänglich für die Ursprungsart wird, eine neue Form der Separation ist erfolgt...
Das geht dann bis zur Genetischen Separation wo eine Kreuzung nicht mehr möglich wird...

Die besser angepasste Art kann dann aber wiederrum die endemische Verdrängen, wie in Australien mit den ganzen Beuteltieren... Beutelratte/Ratte Beutelwolf/Dingo etc...
Kängurus sind ja auch nix anderes als die Anpassung von der Beuteltiervariante an Grünfutter also die australische Version der Kuh...

Durch Anpassung und Selektion der Nicht-(Über)Lebensfähigen Individuen geht die Evolution dann gewohnte Wege über "optimale" Anpassungen an eine Nische, so erklärt sich dann auch kongruente Evolution, wo das Fliegen oder Schwimmen z.B. von Säugern, Vögeln und Reptilien nahezu gleich erfunden wurde...
Alle sehen bei optimaler Anpassung ähnlich aus, da das einfach das beste Konzept fürs Fliegen/Schwimmen ist...

Ferner sind alle ein Stück weit an das ursprüngliche "Duale"-Konzept gebunden, zwei Arme, Beine, und den fünf Fingern etc. Liegt wahrscheinlich an dem gemeinsamen Vorfahren... Das dann einzelne Finger wegkümmern mit der Zeit, wie alles andere, was nicht gebraucht wird durch die Steuerung der Gene ist dann Anpassung...
Anders könnte ich mir auch nicht die Entwicklung des Lebens aus einem Einzeller in der Ursuppe erklären...
Das hätte ja nach Deiner Meinung irgendwann ein Ende gehabt Thorsten!

Bakterien sind sehr einfache Lebewesen und deren Zellkern liegt z.B. frei, ferner können die auch mit Viren Gene austauschen, bei denen sich die Gelehrten ja streiten ob diese denn auch wirklich Lebewesen sind ohne eigenen Stoffwechsel...

Angeblich sollen sich Viren auch selbstständig einfach so zusammenbauen können, wenn die Gegebenheiten/Materialien alle vorhanden sind...
Ich glaub das artet hier aus ;)
Wollte nur mal Denkanstöße geben...

Das wir empfindliche Tiere pflegen, die aus wenigen Individuen herausgezogen wurden-Suzuki sprach von wenigen Crystal Reds- liegt ja klar auf der Hand...
 
Interessante Auslegung der Evolution. Wie erklärst Du Dir dann bitteschön gerade dort, wo es durch räumliche Isolation zwangsweise zu Inzucht kommen musste (Inseln, abgetrennte Flussarme, die ostafrikan. Grabenseen usw.), die dort entstandene Artenvielfalt?
Es konnten dort nur deshalb so schnell, so viele neue Arten entstehen, weil dort die Inzucht mit im Spiel war.

Keine Frage, da war ursprünglich teilweise Inzucht am Werk. Was aber zum Einen nicht bedeutet, dass diese Inzucht dauerhaft fortgeführt wurde, denn auch diese Arten entwickelten regelmäßig Strategien der Inzuchtvermeidung. Zum Anderen ist es so, dass es gerade die hochspezialisierten Arten (sei es bezüglich Futter, Habitat o.ä.) kaum in der Lage sind, auf veränderte Umweltbedingungen zu reagieren (z.B. Auftreten neuer Predatoren, Nahrungskonkurrenten, Naturkatastrophen oder alles was mittelbar oder unmittelbar durch Menschenhand beeinflusst wird). So finden wir gerade diese Arten auf den Listen der bereits ausgestorbenen oder hochgefährdeten Tiere überproportional häufig.

Insofern ein recht spezifisches und im Ergebnis (also auf den Regelfall bezogen) auch wenig überzeugendes Argument.

Aber wie gesagt, ich möchte Hoch(in-)zucht auch niemandem ausreden oder eine ellenlange Grundsatzdiskussion führen. Nur zwischendurch hätte für den unbedarften Leser durchaus der Eindruck entstehen können, dass dauerhafte Inzucht ein letztlich anstrebenswerter Idealfall sei bzw. keinerlei negative Nebenwirkungen enthielte. Dazu wollte ich einfach nur ein argumentatives Gegengewicht schaffen.
 
Noch nicht bemerkt...
Ich hab auch lieber größere Tiere...

Es kann natürlich sein, dass bei Inzucht über viele Generationen die Chromosomen, Kodone, Gene oder besser die Erbinformationen teilweise kaputtgehen... Wenn es eine additive Verebung ist bei der Größe wie bei uns Menschen und dort dann was wegfällt wär es für mich nachvollziehbar mit der Verzwergung der Zwerggarnelen...
Irgendwann heißen unsere Lieblinge dann Zwergzwerggarnelen und dann Micro-/Nanogarnelen und man muss sie unterm Mikroskop suchen :eek:

Aber kann auch mit Selektion zusammenhägen, da alle deckende Farben wollen und diese bei kleineren Tieren natürlich besser aussehen, da die Relation Farbpigmente/Fläche einfach besser ist!

(off Topic: Kalendereintrag steht Kaddy! Kommst ja auch zum Meeting... Trägste Dich bitte ein im Stammtisch-Dingz)
 
Oha.
Ich habe gerade zu dem Thema einen neueren Thread erstelllt aber hier knaallen echt viele Begriffe und Sichtweisen durcheinander, die evtl. mal geordnet gehören. Evtl. kommt mal ein bißchen Klärung rein, da ich früher lange JJahre Guppys gezüchtet habe und deshalb doch einige Erfahrungen habe.

AAAALSO:
Gute Gene alleine reicht nicht. Wird der Genpool zu eng, entstehen Unflexibilitäten (so nenne ich es mal) und Vitalitätseinbrüche in Form von Kleinwuchs, Vermehrungsschwierigkeiten, Anfälligkeiten etc.. Sogenannte Inzuchtdepression. Das kann bei ALLEN Lebewesen auftreten.
Wirbellose sind da etwas robuster.

Ja. Es gibt Reptilien, Fische und Insekten, die sich durch "Jungfernzeugung" vermehren. Allerdings sind diese anfällig für veränderte Umweltbedingungen, an die sie sich durch deswegen verringerter Gendrift auch schlechter anpassen können.
Eine kleine Genvarianz findet aber trotzdem statt.

Hat man also einen eingermaßen guten Genpool, kann es also funktionieren. Das Risiko von Depressionseffekten ist aber deutlich höher.
Die Inselgeschichte mit den Galappagosfinken bzw. den Guppyforschungsstämmen stimmt. Allerdings werden sie nicht in kleinen Arealen mit einer Anzahl von 30 bis 50 Tieren gehalten. Selbst wenn nur ein tragendes Weibchhen auf eine Insel kommt, hat sie in ihren Nachkommen durch die Zeugung mit einem Genvariierten Männchen doch soviel Genvarianz mit dabei, das sie eine stabile Population aufbauen könnte.
Außerdem tritt immer wieder eine Varianz in Form von spontanen Mutationen auf..

Es braucht also optimalerweise einen gewissen Genpool - also ein Mindestmaß an Individuen mit einem gewissen Maß an Varianz an Genen.
Da wir mit Garnelen einerseits eine doch robustere Art haben, was Inzuchtdepression angeht, andererseits docch mit engeren und vor Allem verengenden Genpools arbeiten, besteht die Gefahr von Inzuchtdepresssion. Heißt - wir lassen unsere Garnelen vermehren, sortieren aus, behalten nur einen gewissen Teil, usw. u.s.fort.. Das kann zu Inzuchtdepression führen.
Das beantwortet hoffentlich das Thema, das auch mit einer Vater Tochter Zeugung nicht gleich zu "Krüppeln" führen muss.

Aber eben auch, das immer wieder "Behinderte" bei Menschen vorkommen. Genvarianz in für uns positive Richtungen wie zB. besonders fitte oder intelligente Menschen aber eben auch in eine für uns negativ iinterpretierte Richtung.

Hochzucht ist nur ein Begriff für eine Zucht und evtl. ein super Ergebnis aufgrund eines Zuchtstandards.
Inzucht bedeutet das züchten in einer engeren genetischen Varianz. Also auf ein Zuchtziel hin mit möglichst wenig "Ausrutschern".
In einem ansonsten größeren Genpool braucht es dazu nicht unbedingt zu Inz.Depressionen kommen. Siehe zB Gupppy Forschungsstämme in "Herdenzucht". Also eine größere Gruppe an Nelen, die auch naach Selektion immer noch eine gewisse Mindestgröße an Individuen hat.
Wie hoch die bei zB. Neos sein könnte - das wäre die Frage.
Oder aber man macht einen größeren Genpooleffekt durch den "Trick" der Linienzucht.
In der Guppyzucht hat sicch die 3 er Rotationszucht bewährt.
Linie A, B, C. Alle Liniien wurden nach den gleichen Zuchtstandards gezüchtet/selektiert. Klar.
Nach einigen Generationen wurden Tiere von A in B, von B in C und von C in B gekreuzt.
Schwächelte eine Linie, wurde sie verworfen und aus den bestehenden 2 Linien eine neue Dritte aufgebaut.
So wurden viele Guppystämme über Jahre ohne Fremdeinkreuzung auf hohem Niveau und Vitalität gezüchtet.
Wenn doch Fremdeinkreuzung, dann mit dem sogenaannten Ankreuzen. Stammfremde Tiere wurden also mit den eigenen Tieren gekreuzt - in einem extra Becken. Die beste Tiere wurden behaalten und wieder mit den eigenen Stamm-Tieren gekreuzt. Ist das Ergebnis mit dem eigen Zuchtziel passend, können sie entweder in die "Herde" integriert werden oder es wird eine eigene Line aufgebaut.

Inzucht ist nötig, um einen zielgerichteten Zuchteffekt zu erreichen. Klar.
Eine zu enge Inzucht ohne "Blutauffrischung - Genauffrischung" ist risikoreich auf Depressionseffekte.
M.M.n. gäbe es da also folgende Wege.
Eine "Herdenzucht" mit einer gewissen Mindestgröße. Bei Neos? Hm. Keine Ahnung. Mit 60 bis 100 Tieren dürfte man da wohl gut sicher sein. Eigene Schätzung.

Linienzucht. Ich denke 2 Linien a Mindestanzahl 20 bis 40 Tieren pro Linie dürften reichen.. Eigene Schätzung. (Funktioniert beim Guppy.)

Herdenzucht mit einer kleineren Nebenlinie.

(Kleinere) Herdenzucht mit einem Ankreuzen stammfremder Tiere bzw. von einem Züchter, wo man weiß, das er nach ähnlichem Standard züchtet.

Theoretisch also ein größeres Becken - Herdenzucht, ein kleineres Ankreuzbecken, ein Selektionsbecken für "Ausselektierte".

Linienzucht.
2 Becken für die 2 Linien (oder 3 wenn man will). 1 Becken für Ausselektierte Nelen beider Linien. EEvtl. noch ein Becken für die verdammten gehassten schönen Nebeneffekte, die blöderweise immer mal wieder vorkommen können.


Eine Möglichkeit wäre zB. Eine Linie mit normalen und eine mit orange Ey Augen zu führen.
 
Ach ja bbei den AABC Linien ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen.
Tiere von A in B, von B in C und von C in - natürlich A!!!
 
Hier mein Versuch einer Zucht von blauen Neocaridina aus Schoko Sakura (schwarze Linie). Nachzulesen im Thread:
Selektierter blauer Nachwuchs aus Schoko Sakura
Dabei habe ich mir keinerlei Gedanken über irgendwelche Gene usw. gemacht, sondern wollte eigentlich nur herausfinden, zu welchem Prozentsatz man einen bestimmten Neocaridinastamm erbfest bekommt. Sprich, der Nachwuchs immer auch blau wird. Zum Schluß des Experiments waren es ca. 85%.
LG Winni
 
Wird der Genpool zu eng, entstehen Unflexibilitäten (so nenne ich es mal)
Hallo Lari,
Darf ich Dir helfen?
Wenige Varianzen ergeben eine schmale oder enge Genbreite (so glaub ich heißt es). Und das ergibt eine geringere Flexibilität. Das wäre bei einer Linienzucht.
Bei selber Anzahl Tieren die nicht verwant sind und z.B. aus einer Art, aber in verschiedenen Farben oder/und aus ziemlich unterschiedlichen Habitaten kommen, da können wir von einer grösseren Genbreite ausgehen. ;)
Bei Anwesenheit von Fraßfeinden könnte sich da besser eine neue Tarnfarbe entwickeln. Richtig?
 
Hallo Lari,
Darf ich Dir helfen?
Wenige Varianzen ergeben eine schmale oder enge Genbreite (so glaub ich heißt es). Und das ergibt eine geringere Flexibilität. Das wäre bei einer Linienzucht.
Bei selber Anzahl Tieren die nicht verwant sind und z.B. aus einer Art, aber in verschiedenen Farben oder/und aus ziemlich unterschiedlichen Habitaten kommen, da können wir von einer grösseren Genbreite ausgehen. ;)
Bei Anwesenheit von Fraßfeinden könnte sich da besser eine neue Tarnfarbe entwickeln. Richtig?
Ja so kann man das ganz gut ausdrücken. Was ich aber insbesondere meine, ist eine gewisse genetische Grundflexibilität (Genbreite) bei einer ansonsten engeren Genausrichtung. HM. Wie erkläre ich es mal. Also wir sind mehr, als nur die Summe unserer Gene.Es kommt vor Allem auch auf den Effekt der INteraktion zwischen den Genen an. In der Philosophie, Biokybernetik, Psychologie usw. nennt man das holare Emergenz. Also nehmen wir mal dein Gehirn (ist wie bei meinem). Es besteht aus einzelnen Hirnzellen. Jede Einzelne ist für sich strohdoof. Aber im Zusammenwirken kann ein Albrecht Dürer als Künstler genau wie ein Einstein oder auch ein "Normalo" rauskommen. Würde man die Hirne anatomisch untersuchen, würde man keinen großen Unterschied feststellen. Es besteht also eine 1. innere Varianz-Flexibilität. Gleichzeitig gehören aber beide Individuen der europäischen Bevökerung an und sind als solche auch klar identifizierbar. Eine also deutliche Genetische Ausrichtung.
Nehmen wir mal Jagdhunde. Keine Ahnung. Deutsch Kurzhaar. Beide hätten zB. auf Ausstellungen den 1. Preis bekommen. Beide hätten in den Leistungsprüfungen den 1. Preis bekommen. Sie wären sich also ziemlich ähnlich. Trotzdem könnten sie zB aus 2 nicht so eng verwandten Linien kommen und hätten eine innere genetische Varianz bei trotzdem ähnlichen äußeren Effekten. Vermutlich würde jemand, der da genauer hinschaut Unterschiede zB im Wesen merken oder das der eine liebendgerne apportiert während der andere lieber und etwas ausdauernder "Nachsuche" macht usw..

Also wenn du zB. Bloody Mary seit Jahren in einer gleichbleibenden Qualität züchtest und würdest da Tiere an einen befreundeten Züchter geben, der auch durchaus ähnliche Zuchtmethoden anwendet, könnte dessen Stamm zB. nach einiger Zeit ein dunkleres o. helleres Rot zeigen, weil er das so schöner findet. Das ensteht durch die innere Genflexibilität. 90% seiner Tiere würden aber genauso aussehen (weil er da Selektion betreibt). Das wäre dann das, was ich als klare genetische Ausrichtung bezeichne.
Es geht also eigentlich um diese beiden Faktoren, die sich gegenseitig tatsächlich nicht ausschließen müssen.
Es muß nur ausgewogen sein.
Genetische Varianz entsteht durch zB eine genügend große Mindestanzahl, die dann auch nach einer Selektion/Verkauf zurückbleibt (Herdenzucht).
Oder eben durch Linienzucht, wobei eben zB. 2 Linien enger gezüchtet werden (Man kann besser kontrollieren und auslesen und die Paarungspartner besser kontrollieren als in einer Herde) und diese Linien nach einiger Zeit jeweiligen Partnern der anderen Linien "aufgefrischt" werden. Ist eigentlich auch nur eine kontrollierte Herdenzucht, da die Linien zusammengenommen eben als Gesamtstamm betrachtet werden müssen.
.
Die Genbreite ist also bei nichtverwanten Tieren am höchsten. Das ist aber gar nicht die Frage, sondern wieviel Gendrift ist ausreichend, für eine stabile Population, die auch auf veränderte Selektionsbedingungen noch gut reagieren kann und genügend Varianzpotential hat, um keine In.Depression
zu bekommen. Dann sollten unsere Garnelen dabei auch genügend Genausrichtung haben für Farbe, Form, Größe usw.. Es geht also um eine Ausgewogenheit von Beidem, wobei genügend von Beidem da sein sollte.
 
Auch bei Garnelen gibt es Veränderungen bei Nachzuchten. Ob das Inzucht oder Mutation genannt wird, spielt für mich erstmal keine Rolle. Tiere mit Merkmalen die ich als offensichtlich nachteilig einstufe, werden bei mir nicht weiter in der Zucht eingesetzt, sondern landen meist im Gesellschaftsbecken. Bis jetzt sind dort neben den geplanten Amanos zwei Tiere drin. Eine Neocaridina mit einem ausgebrochenem Abdominalpanzer und eine Caridina mit verkürztem Carapax.
Den ausgebrochenen Panzer schätze ich allerdings als Häutungsproblem ein und nicht als "Gendefekt". Anders der verkürzte Carapax der ja in der Garnelenzucht ein nicht unbekanntes Phänomen ist.
Das Foto der Black Rose stammt noch aus der Zeit ohne Macroobjektiv, daher ist die Qualität da nicht berauschend.
 

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Der Artikel ist natürlich sehr gut, aber natürlich nur ein Hinweis auf bereits bekannte "Defekte". Es können aber ja immer neue Mutationen oder Veränderungen auftreten, daher sollte man generell auf Veränderungen achten. Da die Beobachtung unserer Tiere ja ein Hauptaspekt des Hobbys ist, fällt es einem schon auf. Auch wenn man vielleicht nicht weiß wie man sowas einzuordnen hat, erkennt man in der Regel, dass da was anders ist.
 
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