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Inzucht bei Garnelen, gut oder nicht gut?

Sushi85

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Hallo an alle :)

Bei meinen Weißperlen Lüdden wäre es nun in den nächsten beiden Wochen so weit, dass ich meinen Nachwuchs abgeben könnte. In dem Becken sind allerdings nur noch 2 WP´s vom alten Bestand über, sowie eine verirrte Blauperle (mein Papa Schlumpf :))
Daher müsste mein Bestand eigentlich aufgefrischt werden. Kann ich die Lüdden denn behalten, mit der Gefahr dass Geschwister sich verpaaren, oder soll ich den Kindergarten abgeben (bis auf ein paar wenige), und mir vom Züchter lieber einen neuen Bestand holen? Ich fänds schade, es sind ein paar wirklich schöne Exemplare dabei, die wie durchsichtig oder aus purem Glas aussehen :yes:
Freu mich auf Antworten :)

Grüßle
 
Also es gibt viele Zuchtstämme bei denen sozusagen nur Inzucht betrieben wird.
Bei Garnelen macht das wohl nicht so viel aus wie bei uns Säugetieren ;)
Kannst sie also ruhig dabei sitzen lassen und musst sie nicht sofort hergeben :)
 
Das wäre zu schön :) Also gibt es da nicht diese komischen Missbildungen und Haltungsschäden oder ähnliches?
 
Hallo Sushi85,

Inzucht ist an und für sich nix Böses, man muss nur darauf achten, wenn auf einmal negative Erscheinungen auftreten sollten, diese konsequent auszumerzen.
Inzucht und Selektion sind die Schlüsselworte der Evolution und auch der erfolgreichen Zucht.
 
Aber wie beurteile ich das als Anfänger belascoh? Ich nehme halt ein Tier das mir gefällt, ein richtiger Züchter schaut sich das wieder ganz anders an. Was sind denn gerade bei Weißperlen die Kriterien, die sie als Zuchttiere erfüllen müssten? Dieser braune Nackenfleck oder Kopffleck (nicht der Eifleck) der ist bei manchen der Tiere intensiver, und die scheinen mir auch vom ganzen Körper klarer zu sein, aber ich mit ungeschultem Auge kann mich irren. Oder liegt das wiederum mit am Geschlecht?
 
hi Steffi,
Wenn Du jetzt ne 20er gruppe abgibst. Hat der neue Besitzer dann schon ne Gruppe aus nem anderen Stamm, damit sowas nicht vorkommt? Und selbst wenn, wie soll man vermeiden, daß es nicht zu einer Verpaarung von Geschwistern kommt?
 
Bei WP achtet man ja nach Möglichkeit auf einen sehr hohen Weissanteil, d. h. je mehr weiss, desto besser.
Nach meiner Erfahrung zeigen die Tiere die einen helleren braunen Fleck haben in der Regel auch mehr weiss.
Es gibt mittlerweile sogar schon Tiere mit einem richtig schönen deckenden weissen Rückenstrich.
Aber auf welche Merkmale Du selektierts, ist ganz alleine Dir überlassen.
Männchen sind bei fast allen Neocaridina in der Regel schwächer gezeichnet.
 
Und selbst wenn, wie soll man vermeiden, daß es nicht zu einer Verpaarung von Geschwistern kommt?

Ich stell ne Anstandsdame ein :rofl:
 
Japanische Züchter haben heraus gefunden, dass ab der 16 Generation (ca.) Deformierung auftreten. Also ist Inzucht in einem gewissen Maß nicht schlimm. Man sollte ab und zu mal frisches Blut einkreuzen.
 
Bei WP achtet man ja nach Möglichkeit auf einen sehr hohen Weissanteil, d. h. je mehr weiss, desto besser.

Siehste, das sind wieder die Sachen mit den Geschmäckern, ich finde je weniger weiß umso schöner :) Schon würde ich es wieder falsch machen, aber ich will ja auch nicht der ganz große Züchter werden, nur en bissele Taschengeld nebenher verdienen :yes:

Japanische Züchter haben heraus gefunden, dass ab der 16 Generation (ca.) Deformierung auftreten. Also ist Inzucht in einem gewissen Maß nicht schlimm. Man sollte ab und zu mal frisches Blut einkreuzen.

Gut, ich denke, den Nachwuchs danach hätte ich sowieso abgegeben, aber an seinem aller ersten hängt man irgendwie anders, wie wenn man sie aus dem Laden holt :)
Oder geht das nur mir so?
 
Hallo Luna,

Deinem Beitrag kann ich absolut nicht zustimmen, erst Recht nicht ohne fundierte Quellenangabe.
Missbildungen, Gendefekte und Mutationen können jederzeit auftreten, das hängt niemals mit einer gewissen Anzahl von Inzuchtgenerationen zusammen.

Wenn Du einen gesunden Stamm hast, der keinerlei solche Schäden hat und wir mal davon ausgehen, dass es auch keine versteckten Gene gibt, die solche Schäden bei Aufeinandertreffen auslösen würden, wieso sollte dann auf einmal ausgerechnet in der 16. Generation so ein Schaden auftreten?

Andersrum, wenn Du einen solchen Stamm hast, der ein verstecktes Schadgen hat, wieso sollten dann erst in der 16. Generation diese Schäden auftreten?
 
Und was haben wir eben über Bücher gelernt? Das kann ganz schöner Unfug drin stehen ;)
Ich denke auch, dass man Missbildungen und Gendefekte aussortieren sollte und man dann eigentlich keine zu großen Probleme haben sollte mit einem guten Stamm.
 
Nach der 7. Inzuchtgeneration ist der Homozygotiegrad (beide Gene auf den paarigen Chromosomen sind gleich) statistisch sooo hoch, dass alle versteckten Gendefekte und genetisch bedingten Missbildungen verschwunden sind. Jede Einkreuzung mit einem Tier von hoher Heterozygotie (Gene unterschiedlich auf den paarigen Chromosom) bringt die Gefahr erneut verdeckte Gendefekte in die Linie zu bringen. Diese treten dann etwa ab der 3. Filialgeneration wieder phänotypisch auf und man muss wieder von vorne anfangen saubere Inzuchtlinien aufzubauen. Eine Kreuzung von reinen Inzuchtlinien ist unbedenklich, da in beiden Inzuchtlinien die Gendefekte bereits eliminiert sein sollten. Außer es handelt sich um simple Vermehrung des Profites willen, da werden auch noch die letzten .... gepäppelt um sie unter das Volk zu bringen. Darum Finger weg von 'Blutauffrischung' egal ob bei Garnelen oder Säugetieren. Die Kirche sagt auch nicht immer die Wahrheit und Recht hat sie noch viel seltener.
 
Hallo Roy,

Eine Kreuzung von reinen Inzuchtlinien ist unbedenklich, da in beiden Inzuchtlinien die Gendefekte bereits eliminiert sein sollten. Außer es handelt sich um simple Vermehrung des Profites willen, da werden auch noch die letzten .... gepäppelt um sie unter das Volk zu bringen. Darum Finger weg von 'Blutauffrischung' egal ob bei Garnelen oder Säugetieren.

Inzucht ist ja immer wieder mal eine Frage in den Foren. Danke Dir für die Klarstellung und Aufklärung bezügl. der Vermehrung und Blutauffrischung.

Beste Grüße
Matthias
 
Das ganze ist vergleichbar mit einem Kartenspiel.
Angenommen die Buben sind die Bösen, verstecken sich aber gerne und sind nur zu zweit stark, irgendwie typisch, oder? :D

Wenn ich also 2 Kartenspiele mische (VaterxMutter) und dieses dann paarig ablege, so dass immer 2 Karten zusammengehören (F1-Generation).
Dann entdecke ich die bösen Buben nur da, wo sie als Paar auftauchen und kann sie entfernen.
Anschliessend wird die nächste Generation gemischt usw. x-mal, jedes Mal werden die Bösen eliminiert, irgendwann hat man sie statistisch gesehen alle erwischt.
Der grösste Fehler wäre es jetzt also ein völlig neues Kartenspiel, dazuzuholen, denn damit kommen wieder ganz viele unbekannte Karten ins Spiel.

Sinnvoll ist eine Blutauffrischung somit nicht, was viele aber damit meinen ist es bei einem Inzuchtstamm, wo man alleine durch Selektion nicht mehr weiterkommt, weil der Stamm einfach nicht in die gewünschte Zuchtzielrichtung weiter ausbaubar ist, sich einen anderern Stamm dazuzuholen und zu hoffen, dass es dadurch wieder vorwärts geht.
Darum propagieren auch viel eine Linienzucht, wo man jeweils nach x Generationen, die schwächste Linie eliminiert und aus der stärksten Linie 2 macht.
 
Wenn ich also 2 Kartenspiele mische (VaterxMutter) und dieses dann paarig ablege, so dass immer 2 Karten zusammengehören (F1-Generation). Dann entdecke ich die bösen Buben nur da, wo sie als Paar auftauchen und kann sie entfernen. Anschliessend wird die nächste Generation gemischt usw. x-mal, jedes Mal werden die Bösen eliminiert, irgendwann hat man sie statistisch gesehen alle erwischt. Der grösste Fehler wäre es jetzt also ein völlig neues Kartenspiel, dazuzuholen, denn damit kommen wieder ganz viele unbekannte Karten ins Spiel.

Ok, das klingt ja nachvollziehbar... Aber mir stellt sich da die folgende Frage: Wenn nun z. B. 10 Stämme im Umlauf sind und bei diesen 10 Stämmen alle 'bösen' Gene ausselektiert wurden, sind diese Stämme 'gesund'. Mischt man nun diese Stämme (völlig beliebig) untereinander, dann dürften doch keine 'bösen' Gene mehr in den nächsten Generationen auftreten?! Und das würde Schluss endlich bedeuten, dass alle 'bösen' Gene dieser Garnelenwelt nicht mehr existieren würden.

Ich vermute vielmehr, dass immer mal wieder Mutationen auftreten können, die die Gene verändern können. Vielleicht bekommt ja auch jede Generation einen Teil neuer Gene mit auf den weg, ähnlich wie es beim Menschen der Fall ist.

Was meint Ihr??
 
Hallo Tobias,

lies Deinen letzten Absatz nochmal ganz genau durch, vielleicht entdeckst Du selber was da alles nicht schlüssig und fehlerhaft dran ist.
 
Hallo Evelyn,

Du kannst unendlich so weiterzüchten, es gibt einige Guppy-Forschungsstämme die bereits seit über 50 Jahren in reiner Inzucht gehalten werden.
Die Frage ist, warum willst Du frisches Blut reinhaben?
Nur dann, wenn Deine Inzuchtlinie nicht das gewünschte Merkmal mitbringt, wo Du drauf hinauswillst, nur dann macht es Sinn eine andere Linie, oder einen anderen Stamm einzukreuzen und am besten natürlich ebenfalls eine Inzuchtlinie.
 
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