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Grundsatz-Diskusion

Goodyear1555

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Ich möchte mal eine kleine Diskusion lostreten...sorry schon mal dafür!

Also:
Als ich damals (vor so ca. 15 Jahren, kann auch etwas länger her sein...) mit der Aquaristik anfing, war es allenfalls üblich, den PH-Wert und die Härte des Wassers zu bestimmen. Alles lief ansonsten Top. Ich habe einige Jahre lang Diskus gezüchtet (Pfarrer Schulten läßt grüßen...). Selbst dort wurde nichts anderes in den Vordergrung gestellt. Wenn ich mir heute die Diskusionen der verschiedensten "Züchter" anschaue, wird mir Angst und Bange. Nitrit, Nitrat, Planarien etc. ... warum hatten wir zu jener Zeit keine Probleme damit? HMF? Kannten wir nicht...zumindest nie unter dieser Bezeichnung! Rieselfilter...das war das Beste jener Zeit! Ist das heute alles anders geworden? Ich denke nicht!

Vielleicht sollte man sich mehr auf die "alten Zeiten" besinnen...ich jedenfalls fahre bisher ganz gut damit. Außer PH und Härte wird bei mir nix gemessen...und es klappt trotzdem mit der Nachzucht. Planarien? Nie gehabt... CO?? Nie gemessen...den Pflanzen ging es trotzdem gut! Pflanzendüngung? War was für Abgedriftete!

Nun ja...nur mal so am Rande...etwas weniger Technik, etwas mehr Einfühlungsvermögen, meiner Meinung nach genau das, was unsere Pfleglinge von uns Wünschen.

mfg, Goody, der mal etwas Anregung bringen will und auch den Anfängern Mut zusprechen möchte, die ansonsten von diversen Threads davon abgehalten werden, in der Aquaristik heimisch zu werden.
 
Hallo!

Ob vor 15 Jahren alles besser war ist sehr fraglich. Da könnte ich jetzt hunderte Vergleiche anstellen.

Thema Nitrit:
Es sind denke ich einfach mal Erkenntnisse dazu gekommen. Beispielsweise diese über den Nitritpeak. Dieser basiert auf biologischen Grundgesetzen und da kann man nichts dran rütteln. Das ist einfach so. Und das Nitrit Gift für Fische ist sollten wir alle wissen. Bei manchen die dieses Thema mißachten klappt es und bei manchen halt nicht.

Thema Planarien:
Glaube mir: Wenn du dir welche einfängst hast du keinen Spaß mehr. Freu dich lieber das du damit noch keine Probleme gehabt hast. Ich kann mir vorstellen, dass diese Parasiten auch früher schon aufgetaucht sind. Nur gab es damals auch nicht solche Kommunkationsmittel wie das Internet. Von den Aquarianern die ich persönlich kenne hat bisher noch keiner Probleme mit den Viechern gehabt. Mittlerweile bekommt man das viel häufiger mit. Z.b. durch das Internet.
Aber das Problem mit Planarien ist, dass viele Aquarianer keine Ahnung haben und Pflanzen aus befallenen Becken verkaufen. Ich habe letztens noch einige Vallisnerien bekommen die voll mit Planarien waren. Aber durch meine schlechte Erfahrung hatte ich Glück: Ich hatte sie auf Quaratäne gesetzt.


Außer PH und Härte wird bei mir nix gemessen...und es klappt trotzdem

In der Regel messe ich gar nichts und es klappt auch. Trotzdem könnte ich dir meine Werte sagen, da ich weiß wie ich mein Wasser verschneide. Und das ist in jedem meiner Becken unterschiedlich.


...den Pflanzen ging es trotzdem gut! Pflanzendüngung?

Was hättest du denn gemacht wenn es den Pflanzen nicht gut gegangen wäre? Ein Becken ohne Pflanzen? Oder doch gedüngt?


...etwas weniger Technik, etwas mehr Einfühlungsvermögen

Da gebe ich dir vollkommen recht. Aber dieses Einfühlungsvermögen bekommt man nun nicht in die Wiege gelegt. Dafür braucht man schon ein wenig Erfahrung. Der Ansicht eher etwas weniger einfache Technik als überteuerte Technik für alles mögliche zu nutzen halte ich auch für sinnvoll.


der mal etwas Anregung bringen will und auch den Anfängern Mut zusprechen möchte, die ansonsten von diversen Threads davon abgehalten werden, in der Aquaristik heimisch zu werden.

Komisch. Die Threads finde ich nicht.
 
Du vergisst, das seit damals sehr viel mehr Arten "geknackt" wurden, die WW-Werte spielen durchaus eine Rolle.
Schau ich in meine alten AQ-Bücher steht bei vielen noch die Anmerkung "nicht vermehrt" "Problemtier" etc. Und wenn du problemlos damals Diskusse nachgezogen hast, dann hattest du einfach günstiges Ausgangswasser, bei mir war es damals ein Ding der Unmöglichkeit ;(.
Heute weiss ich warum und kann es ändern.

Zweitens haben sich die Zeiten & auch die Tiere geändert. z.Bsp. kann ich mich nicht dran erinnern, das wir damals so emfindliche Guppys hatten, die waren damals Marke "Nicht Tod zu kriegen" heute kränkeln sie sehr leicht.

mfg
Frank (seit 20 Jahren dabei)
 
Wie von anderen schon angesprochen hat man/frau vor 20 Jahren nicht nur, aus heutiger Sicht viel einfach zu haltendere Fische gehalten, auch waren die Becken insgesammt nicht so technisiert. dh. zB hatte mein 100er Becken damals (vor über 20J) nur eine Röhre, heute sind 2 normal. Je mehr Licht umso leichter lassen sich Starklicht Planzen halten, aber umso wichtiger wird auch die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen (Dünger + CO2) und Beobachtung der Wasserwerte.
Damals hat kaum jemand mit Osmosewasser gearbeitet, wenn wenige mit Ionentauscher, das waren aber auch nur wenige. Eher schon mit Torf, doch auch dafür muss das Wasser schon weicher sein.

Grundsätzlich hängt das in meinen Augen damit zusammen, das man inzwischen viel mehr um die Biologisch/Chemischen Abläufe im Aquarium/Wasser weiß, deshalb sensibilisiert um die Problematik auch eher mißt.

Grundsätzlich ist in meinen Augen ein regelmäßiges Messen nicht nötig, wenn man ein Gefühl für die Becken hat.
Also regelmäßig einen ausreichenden Wasserwechsel macht, mäßig füttert und die Becken nur schwach mit Tieren besetzt, dafür aber auch viele Pflanzen einsetzt.

Generell hat sich sehr viel getan seitdem ich vor über 20 Jahren mit der Aquaristik angefangen habe. Es gibt inzwischen sehr viel mehr Pflanzen. Die Zahl der angeboten Fische ist riesig geworden. Futter + Sorten gibts mehr als genug. Technik erschlägt einen fast. :D

Doch davon abgesehen war früher einiges anders. Früher war es für "Problemfische" nötig Lebendfutter selbst zu züchten, ohne lief bei vielen Arten gar nix. Heute dagegen gibts alle Sorten von Futter, ob als Flocken, Tablette, Granulat oder inzwischen ja auch als "Waver" oder Frostfutter. Früher gabs als Kauffutter eigentlich nur Flocke und Staubfutter.
Früher hatten die Aquarienläden nur ein "Eingeschränktes" Angebot an Fischen. Meist von lokalen Züchtern aus der Umgebung. Die Fische sind also schon in dem Wasser gehalten+gezüchtet worden in dem man/frau sie dann selber weiter gepflegt hat. Heute dagegen sind fast alle Tiere in den Läden Importe, von denen man die Wasserwerte in denen sie vorher gehalten worden sind nicht kennt. Es ist also viel eher darauf zu achten ihnen ihre optimalen Wasserwerte zu liefern.
Ich hab noch alte Aquarienliteratur, in der auf die Wasserwerte fast gar nicht eingegangen wurde, dh auch nicht bei den Fischen, ob man eine Art also erfolgreich halten konnte war "glücksache" :(
In meinem Sterba - Süßwasserfische aus aller Welt, damals das Standartwerk für Fische, steht bei den Artbeschreibungen nix von Waserwerten. :( Der ist immer noch sehr gut, wenn man eine Art bestimmen will, aber nutzt einem wenig wenns darum geht, in welchem Wasser man die denn nun am besten hält. ;)

Inzwischen werden Arten standartmäßig Importiet, von den früher nur die wenigsten überhaupt wussten, wenn überhaupt. Siehe zB. die L-Welse, viele von denen sind überhaupt erst haltbar, weil man um die Wasserwerte weiß aus denen sie kommen. Früher waren das Fische für die Spezialisten, nicht für die Masse. Also muss die "Masse" sich auch um Sachen kümmern, die früher nur den Spezialisten vorbehalten war. Also Wasserwerte kontrolieren und einstellen können.

Grundsätzlich geb ich dir Recht, das man für die erfolgreiche Pflege von Fischen, vieles von der Technik nicht braucht, wenn man sich seine Pfleglinge nach seinen Wasserwerten aussucht. Will man das jedoch nicht, kommt man um etwas mehr an Technik nicht herrum.

- Nachtrag:
In meinem ersten Aquarienbuch wurde zB hieß es noch beim Thema Filter-säubern noch: wenn nötig einmal in der Woche. :o
 
Ahoi! Aquaristik von "ganz früher" kenne ich ja nun auch wieder nicht, zugebenermaßen, aber zumindest das, was vor so 20 Jahren (als ich so mehr oder weniger anfing) los war...

Goodyear1555 wrote: nur mal so am Rande...etwas weniger Technik, etwas mehr Einfühlungsvermögen, meiner Meinung nach genau das, was unsere Pfleglinge von uns Wünschen.
*unterschreibt* Was nützen einem die perfektesten Wasserwerte und niedrige Keimzahlen, wenn die übrigen Rahmenbedingungen nicht stimmen, die man durch die Betätigung der fünf Sinne durchaus erfassen kann... ;)
Grüße
Alex
 
hi,

also ich muss dem goody schon etwas recht geben.

das erstemal bin ich mit der aquaristik durch meinen vater in berührung gekommen. der hatte sich ein fettes aq gebaut und über jahre hinweg ausser regelmässigen tww und ab und zu mal filterwatte getauscht nix gemacht und alles ist prächtig gediehen.

ich persönlich beschäftige mich mit dem thema erst seit letztem jahr september.
das hauptproblem sehe ich vielmehr bei den händlern und zoogeschäften.
ich bin immer mal wieder hingegangen und habe dort nen wassertest machen lassen und die wollen dann immer ihre mittelchen verkaufen!
vorallem die aussagen: bloss immer den boden absaugen und nur keine blätter ins aq, dass gibt phosphat wie sau. da bekommt man als anfänger schon ein wenig die krise und ich habe mich oft gefragt, wie die das früher gemacht haben.
klar, bei der artenvielfalt heute muss man sich schon genauer informieren.

gestern war ich bei einem privaten züchter, schon etwas älter ;) , und habe ihn nochmals ausgequetscht wegen seiner cpo und garnelen zucht.
seine aussage: er macht null wassertest, haut schön blätter rein, damit die tiere sich gut häuten können und macht regelmässig wasserwechsel all zwei wochen. ansonsten hat er nur ein paar luft-hebefilter und sonst nix an technik. und bei ihm wächst und gedeiht alles ohne ende.

da habe ich mir auch gedacht, dass ich ein wenig übertreibe und meine becken wahrscheinlich zu steril sind :)...
das werde ich jetzt ändern...

ganz klar ist: bei einem neuen becken lange einfahren lassen und wenn nur garnelen oder krebse gehalten werden sollen nen haufen eichenblätter, javamoos rein und gut ist ;)...

und was die wassertests angeht: ich habe daheim nur streifentests und zur ungefähren kontrolle als richtlinie taugen die schon was. will man es genauer wissen, wenn z.b. mal probleme auftauchen, dann kann man immer noch in den aqhandel gehen, die machen das ja für umme.
 
Ahh sehr schönes Thema!
Mein erstes Aquarium liegt ca. 17 Jahre zurück, ob damals alles besser war weiß ich nicht - auf jeden Fall war es leichter !
Die Härte musste ich nie messen, da wir hier weiches Wasser haben, und naja das war damals ja auch schon so.

ph-Test war das einzige was evtl. wichtig war (und was es im kleinen Örtchen gab), und dafür musste man dann halt 10,50 DM ausgeben. Ich habe letzte Woche einen uralten Tetra ph-Test mit Preisschild gefunden und musste schon leicht schmunzeln.

Was sich stark verändert hat ist die Auswahl an Wassertest und Leuchtstoffröhren, damals hatte jeder die GroLux drin und war super zufrieden, heute wachsen angeblich die Algen damit wie verrückt :)

Einiges wurde sicher besser, so z.B. die Technik bzw. die Preise für die Technik. Ein 150W Regelheizer lag so um die 35 DM, heute gibts den für 10 EUR. Oder wenn ich an die Abdeckungen denke, bei den Preisen wurde einem schwindelig.
Die Preise für Futter haben sich kaum verändert, und die Wassertests verdoppelten sich im Preis und in der Anzahl der verfügbaren....

Also dann, ich verfolge das Thema hier auf jeden Fall weiter und finde es schön wenn man mit ein paar alten Hasen diskutieren kann, was sicherlich auf für Anfänger (die immer herzlich willkommen sind) interessant ist.
Und hey, so alt bin ich auch noch nicht :)
 
stephan_rlp wrote: Hallo!

Ob vor 15 Jahren alles besser war ist sehr fraglich. Da könnte ich jetzt hunderte Vergleiche anstellen.

Ich habe nicht behauptet, das alles besser war! Es war halt "anders".

stephan_rlp wrote:
Thema Nitrit:
Es sind denke ich einfach mal Erkenntnisse dazu gekommen. Beispielsweise diese über den Nitritpeak. Dieser basiert auf biologischen Grundgesetzen und da kann man nichts dran rütteln. Das ist einfach so. Und das Nitrit Gift für Fische ist sollten wir alle wissen. Bei manchen die dieses Thema mißachten klappt es und bei manchen halt nicht.

So neu sind die Erkenntnisse auch nicht! Nicht umsonst hatten wir in der Aquaristik auch früher schon relativ lange Einlaufzeiten für unsere Becken, nur wurde da eigentlich nix gemessen...es wurde halt gewartet, bis die Pflanzen gut wuchsen und die Schnecken sich vermehrten ;)

stephan_rlp wrote:
Was hättest du denn gemacht wenn es den Pflanzen nicht gut gegangen wäre? Ein Becken ohne Pflanzen? Oder doch gedüngt?

Ein Malawi-Becken eingerichtet??? Scherz beiseite...

Düngung an sich wurde eigentlich von fast niemandem benutzt, Pflanzen gab es trotzdem im Überfluß. Ich kenne jedenfalls keinen meiner ehemaligen Vereinsfreunden, die Probleme mit dem Wachstum der Pflanzen hatten. Wenn man darauf achtet, Pflanzen und Tiere aus dem gleichen Habitat zu hältern, gibt es eigentlich nie Probleme! Eine Amazonas gehört nun mal vor allem in "Schwarzwasser" und nicht in den Tanganjika-See. Auch wenn es schön aussieht: Echinodorus in einem Becken für asiatische Garnelen finde ich z.B. sehr fehl am Platze. Tiere und Pflanzen sollten für mich aus dem selben Lebensraum kommen, dann haben sie auch die gleichen Ansprüche...und Düngung entfällt dabei fast immer.


stephan_rlp wrote:
Nur gab es damals auch nicht solche Kommunkationsmittel wie das Internet.

Nö, wir haben uns persönlich getroffen und ausgetauscht (nicht nur verbal, sondern auch Tiere und Pflanzen ;) ).

stephan_rlp wrote:
...etwas weniger Technik, etwas mehr Einfühlungsvermögen

Da gebe ich dir vollkommen recht. Aber dieses Einfühlungsvermögen bekommt man nun nicht in die Wiege gelegt. Dafür braucht man schon ein wenig Erfahrung. Der Ansicht eher etwas weniger einfache Technik als überteuerte Technik für alles mögliche zu nutzen halte ich auch für sinnvoll.

Na, da sind wir doch schon mal auf einem Nenner!



...ich glaube, ich habe in noch keinem Forum so viel geschrieben wie hier...da habe ich ja was schönes angerichtet mit meiner "Grundsatz-Diskusion"! Es freut mich aber, das so viele da mitreden.

mfg, Goody
 
Hi
Ich hab mich mal mit meinem Vater unterhalten über seine Aquaristik Erfahrungen. Er meinte, als er damit angefangen hatte (ich schätz jetzt mal so etwa vor 20 Jahren), hätte er viel mit Wassertests rumexperimentiert und mit irgendwelchen Mitteln Einfluss auf den PH Wert genommen und dergleichen. Massig Dünger um die Pflanzen in den Boden gedrückt und ähnliche Sachen. Er meinte erst seid er mit all dem aufgehört hatte, hat das Aquarium keine Probleme mehr gemacht. Tjoa die Fakel wurde weitergereicht an den Sohnemann und ich teste mein Wasser auch nicht regelmässig hin und wieder mal um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Dünger benutze ich auch keinen und die Pflanzen wachsen wunderbar. Man muss sich ja nicht direkt die über anspruchsvollen Dinger in das Becken setzen. Es gibt genug anspruchslose Pflanzen die genauso gut aussehen!

Echinodorus in einem Becken für asiatische Garnelen finde ich z.B. sehr fehl am Platze

Schande über mich :(

Ich finde in einem Gesellschaftsaquarium, wo man Fische aus verschiedenen Regionen der Welt zusammenwirft, kann man mit den Pflanzen auch ruhig tun. Sofern sie in ihren Bedürfnissen ähnlich sind.
Allerdings finde ich, wer zB ein Malawibecken hat sollte sich schon an die dort vorkommende Pflanzenwelt orientieren.
 
Hi,

dann bekenn ich mich mal als "Wassertester". :D
Ich finde die ganze Aquarientschnik toll. Mir persönlich gefallen die schönen Hollandbecken oder die japanischen Naturaquarien. Und die sind meist nur mit einem gewissen Aufwand zu betreiben.
Kommt also sehr auf die Art der Aquaristik an, die man betreibt.

Gruß Helmut
 
Howy wrote:
...oder die japanischen Naturaquarien.

Oh oh....ein Takashi Amano Jünger? Ich finde die Becken auch optisch sehr gelungen...nur gefällt mir der Ausdruck Naturaquarium dabei nicht. Die Becken haben mit "Natur" überhaupt nichts gemeinsam...sprechen wir in diesem Zusammenhang doch lieber von "Japanischen Unterwassergärten". Ist meiner Meinung nach der gleiche Unterschied wie zwischen einem Golfrasen und einer Wildwiese!

Bei den Holland-Becken gebe ich dir recht! Ohne konsequenten Eingriff sind die kaum zu bändigen, da ist Technik wohl das A und O. Aber: Es gab auch schon zu Opas Zeiten Holland-Becken...und zwar ohne viel Schnickschnack.


mfg, Goody
 
Hallo, ich bin relativ neu in der aquaristik szene... (ca.2Jahre)

bin über den bruder meines freundes dazu gekommen... der hat ein becken...mit dem er nie werte gemessen hat ...er macht auch kein aquasafe und wie das alles heisst rein... seine fische vermehren sich prächtig...

ich wollts natürllich besser machen ..und habe bei meinem ersten aquarium alles mit gekauft was der händler empfohlen hat... Wassertests. KH-minus, PH-minus, aquasafe, easy balance, dünger, bodengrund, und zahlreiche lebende filterbakterien etc. ... und ich hatte immer probleme mit den fischen obwohl alles perfekt war (wasserwerte)

und heute... nehm ich nix mehr...ausser n bißl aquasafe...und dem becken gehts gut... ich gehöre also zur fraktion Goodyear1955

mir und meinem becken gehts phantastisch auch ohne all den schnick schnack...und sollte doch mal was sein... versuch ichs auf natürlichem weg wieder los zu werden...
 
Hi,

Goodyear1555 wrote: ...nur gefällt mir der Ausdruck Naturaquarium dabei nicht. Die Becken haben mit "Natur" überhaupt nichts gemeinsam...sprechen wir in diesem Zusammenhang doch lieber von "Japanischen Unterwassergärten". Ist meiner Meinung nach der gleiche Unterschied wie zwischen einem Golfrasen und einer Wildwiese!

das ist hal nun mal leider heute ein feststehender Begriff und darum verwende ich den.
Das ist wie mit der Lichtmaschine. Die hat überhaupt nichts mit Licht zu tun und macht auch keines. Aber jeder nennt es so. ;)

Deswegen: Naturaquarium, Naturaquarium, Naturaquarium :D

Gruß Helmut
 
Hi,

ich kann ein gegenteiliges Beispiel bringen.

Mein Mann hatte als Teenager (also vor rd. 30 Jahren) ein echtes "Naturaquarium". Ohne Kunstlicht (am Fenster stehend) und ohne Heizung.

Heute steht er vor meinem Pflanzenaquarium (Typ Holland) und ist täglich aufs neue begeistert, wie schön klar das Wasser ist, wie toll die Pflanzen wachsen und wie lange die Fische leben.

Ok, er hatte damals parktisch keinen Ansprechpartner, der ihm Tipps geben konnte und so beschränkte sich seine Aqua-Arbeit auf einen regelmäßigen WW und mühseligen algenentfernen.

Nein, manche Dinge sind heute schon besser. Aber man sollte natürlich die neuen Erkenntnisse und Hilfsmittel nicht überbewerten. Da ist auch sehr viel Geschäftemacherei dabei.
 
Howy wrote: das ist hal nun mal leider heute ein feststehender Begriff und darum verwende ich den.
Das ist wie mit der Lichtmaschine. Die hat überhaupt nichts mit Licht zu tun und macht auch keines. Aber jeder nennt es so. ;)

Deswegen: Naturaquarium, Naturaquarium, Naturaquarium :D

Gruß Helmut

Ich weiß, was du meinst ;) . Schließlich sind in einem "Holland-Aquarium" auch keine Holländer eingepflanzt (wobei...da sie nicht mehr bei der WM sind, hätten die ja Zeit dort etwas "Größe" zu bekommen :D ).

Für mich bleibt ein Naturaquarium ein Becken, das einen natürlichen Abschnitt eines Biotops wiedergibt.

Deswegen: Du japanischer Wassergärtner du ;)
 
Onza wrote: Hi,

ich kann ein gegenteiliges Beispiel bringen.

Mein Mann hatte als Teenager (also vor rd. 30 Jahren) ein echtes "Naturaquarium". Ohne Kunstlicht (am Fenster stehend) und ohne Heizung.

Dabei wußten selbst wir "alten Opas" doch, das ein Aquarium nicht in Fensternähe stehen sollte!

Onza wrote:
Ok, er hatte damals parktisch keinen Ansprechpartner, der ihm Tipps geben konnte und so beschränkte sich seine Aqua-Arbeit auf einen regelmäßigen WW und mühseligen algenentfernen.

Genau deswegen nämlich ;)

Onza wrote:
Heute steht er vor meinem Pflanzenaquarium (Typ Holland) und ist täglich aufs neue begeistert, wie schön klar das Wasser ist, wie toll die Pflanzen wachsen und wie lange die Fische leben.

Holland-Becken sind sicher sehr schöne Aquarien, keine Frage. Das, was mich davor immer abgeschreckt hat, ist die Arbeit, die ein "echtes" Hollandbecken macht. Auch Pflanzen in Reih und Glied aufzufädeln ist nicht so mein Ding. Das größte Positiv daran ist: Der Tierbesatz ist sehr gering, da kommt es kaum zur Überbevölkerung.


Onza wrote:
Da ist auch sehr viel Geschäftemacherei dabei.

Wie wahr, wie wahr :@



Nochmals eine kleine Anmerkung:
Ich habe nichts gegen Technik im allgemeinen! Ich bin auch kein verfechter uralter Methoden. Nur ab und zu glaube ich, das man mehr verkehrt macht, wenn man sich zu sehr auf Technik verläßt statt auf den gesunden Menschenverstand.


mfg, Goody
 
Goodyear1555 wrote:
Ich habe nichts gegen Technik im allgemeinen! Ich bin auch kein verfechter uralter Methoden. Nur ab und zu glaube ich, das man mehr verkehrt macht, wenn man sich zu sehr auf Technik verläßt statt auf den gesunden Menschenverstand.


mfg, Goody

.... dem kann ich nur voll und ganz zustimmen! Und das ist nicht nur in der Aquaristik so. Z. B. kann kaum noch eine Frau ihr Kind stillen, seit es Kunstnahrung für Babys gibt. Warum wohl?
 
Hi,

Goodyear1555 wrote: Für mich bleibt ein Naturaquarium ein Becken, das einen natürlichen Abschnitt eines Biotops wiedergibt.

Deswegen: Du japanischer Wassergärtner du ;)

na dann sag halt Biotopaquarium. :D

Du Wassertestverweigerer. :D

Gruß Helmut
 
Hallo zusammen

ich möchte als Chemielaborant und Aquarianer mal was zu den Wassertests sagen. Ich habe lange genug in der Analytik gearbeitet um mir darüber eine Meinung bilden zu können. Grundsätzlich geht man in der Analytik von einer Fehlerquote von 30% aus. Dh im klartext das der analytische gemessene Parameter nach oben wie nach unten um 30% schwanken kann.
Allerdings wird in der Lohnanalytik ( zB Aufträge für geologische Gutachten) mit den empfindlichsten Meßgeräten gearbeitet die der Markt hergibt. Ich denke somit erübrigt sich ein Kommentar zu Sera, Tetra und co.
Aus diesem Grund messe ich meine Wasserwerte nicht sondern beobachet meine Tiere und ihr verhalten ganz genau. Ich fahre mit dieser Methode seit Jahren gut und habe sogut wie keine Verluste. Außerdem bin ich der Meinung der "gemeine Aquarianer" kann mit begriffen wie Nitrat Nitrit Karbonathärte Gesamthärte Ammonium und deren zusammenspiel untereinander nicht wirklich viel anfangen.
Übrigens habe ich bezgl. Wasserwerte und deren Test auch mal mit dem großen alten Mann der Aquaristik Dr. Dieter Vogt geschprochen. Dieser ist ganz meiner Meinung.
Klar muß einem auch sein, das ein großer Indusriezweig mit den Tests eine Menge Geld verdient.

Gruß

Jürgen
 
Hi,

xenopus wrote: Klar muß einem auch sein, das ein großer Indusriezweig mit den Tests eine Menge Geld verdient.

für einen Chemielaborant dürfte es aber nicht schwer sein, die gängigsten Tests und Dünger selber herzustellen. Einige meiner Wassertests würde ich auch garnicht bekommen, die sind aus privater Quelle. Von einem Chemiefreak. Ich Oute mich jetzt mal und sage, ich habe 13 verschiedene Wassertests. Ok, einige sind meistens unnötig.
Und 30 % Abweichung sind noch immer besser als gar kein Wert.
Klar kann ich auch mittlerweile auch einige Dinge "sehen", die fehlen (wie Nitrat, Eisen, Phosphat oä), aber dazu musste ich erst mal wissen, wie der "Normalzustand" ist. Sprich zu wissen, was fehlt.
Tiere beobachten ist aber noch lange nicht alles. Pflanzen "sagen" auch einiges. Genauso wie Algen.
Vielleicht sieht aber der eine oder andere weniger? Dem helfen dann die Wassertests. ;)

Die Technick im Aquarium möche ich auch nicht missen. Das fängt ja schon bei der 2 Kanal Zeitschaltuhr bei mit an.
Der PH Controler ist eine megagele Sache, die ich ebenfalls nicht missen möchte.
Mein Temperaturcontroler ist fielleicht eine überflüssige Sache und mein Leitwertdaueranzeiger hilft mir beim Wasserwechsel mit Osmosewasser.
Meine megageile HQI Lampe hätte es vor 15 Jahren nicht gegeben (ok, die ist fast so alt :D ) und meine wassergekühlte Aquarienpumpe auf meinem Eheim 2260 auch nicht; die waren damals noch luftgekühlt.
Es hat auch keinen Drak-Dünger gegeben und keine lasergeschnittenen Reflektoren für die Lampen.
Ich habe heute die Möglichkeit, mich übers Internet über Sachen zu informieren, wie ich z. B. meine Dünger selber zusammenmische...

Wer will die alte Zeit wieder? Ich nicht.....


Gruß Helmut
 
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