Get your Shrimp here

Die Sache mit den Eiern

BonesMC

GF-Mitglied
Mitglied seit
03. Mrz 2009
Beiträge
1.227
Bewertungen
57
Punkte
10
Garneleneier
27.337
So...jetzt muss ich mich mal outen...habe zwar seit einem halben Jahr Garnelen (YF und Tiger), die sich auch munter vermehren, aber ich habs in dieser Zeit noch nicht geschafft hinter diese ganzen Vorgänge der Paarung zu steigen. Die Guten machen das scheinbar immer wenn das Licht aus ist. :P

Ich sehe immer nur Garnelen mit Eifleck, dann schwimmen die Männchen wie wild hin und her, versuchen das Weibchen zu besteigen (was immer recht "brutal" aussieht weil SIE scheinbar gar nicht so viel Bock drauf hat). Und dann am nächsten Tag hat sie dann die Eier unten am Bauch.

Wie läuft das denn so genau ab? Da bin ich schon neugierig. :) Häutet sich das Weibchen vor der Paarung, dann wird sich gepaart und die Eier wandern dann nach unten in den Bauch? Oder wird sich zuerst gepaart, dann gehäutet und dann wandern die Eier nach unten? Der Eifleck ist ja unter dem Panzer...wenn sie das Weibchen häutet, liegt der Eifleck dann offen, also ÜBER dem neuen Panzer (weil der ja von unten quasi nachwächst), und so werden die Eier dann befruchtet?

Vielleicht kann mir da ja jemand auf die Sprünge helfen...so Schritt für Schritt. Ihr seht ich bin da recht planlos....hehe...
Hat vielleicht sogar jemand mal das Glück gehabt, konnte von dieser Sache Bilder machen und will sie hier mit uns teilen?

vielen Dank schonmal und gleich mal Entschuldigung für die evtl ein oder andere blöde Frage. :)

Markus
 
Also ich habe Red Fire Garnelen und ich denke das es sich folgendermaßen zuträgt.
Das Weibchen häutet sich, dann werden die Männchen durch die abgesonderten Gerüche des Weibchens "heiss" dann zeigen die Männchen das Paarungsschwimmen.Wenn ein Weibchen begattet wurde wandern die Eier nach hinten runter in die Bauchtaschen.
Es kann zwar sein, das etwas falsch ist, aber so habe ich es mal gelesen.
 
Im großen und ganzen richtig. Erst kommt die Laichproduktion mit dem Laichfleck. Dann eine Häutung bei welcher Pheromone (Sexuallockstoffe) ins Wasser abgegeben werden, die die Paarungsbereitschaft signalisieren und die Männchen so herrlich "kirre" werden lässt. Hat ein Männchen das paarungsbereite Weibchen gefunden, wird dieses quasi "vergewaltigt" - das Problem dabei ist, daß das Männchen auf die Unterseite des Weibchens gelangen muß, vor den Bauchtaschen sitzt die Geschlechtsöffnung wo das Samenpaket abgelegt werden muß. Die Weibchen halten aber nicht viel von der Missionarsstellung und deswegen schaut es ein wenig brutal aus - zumal das Männchen in dem Moment nur an eines denkt *sabber,gier*.... die Männchen halten sich dabei am Nackenschild fest und "reiten" ein wenig Rodeo auf dem Weibchen... Irgendwann einmal macht das Weibchen eine kurze "Verschnaufpause" beim Versuch, den hartnäckigen Verehrer abzuschütteln, das Männchen rutscht seitlich herunter und es kommt dann zur Begattung.

Nach der Häutung können die Eier in die Bauchtaschen gepresst werden, dabei passieren sie die Geschlechtsöffnung, werden von den Samenpaketen, die sich bei diesem Prozess auflösen und flüssig werden (vorher geleeartig) befruchtet und dann in die Bauchtaschen befördert, wo sie dann unter eifrigem Geschaukel und Geputze für 3-4 Wochen verbleiben.


Die Eier bleiben bis zur Befruchtung im Körper des Weibchens und werden also erst beim Transport zu den Bauchtaschen befruchtet.

Schon während der Tragezeit produziert das Weibchen unter Umständen den nächsten Laich, so daß im günstigsten Falle und bei ausgewachsenen Tieren alle 5-6 Wochen Nachwuchs erwartet werden kann. In der Regel warten die Tiere aber noch eine Häutung, die meistens kurz nach dem Schlupf erfolgt, ab, fangen dann erneut mit der Laichproduktion an und "überspringen" so einen Zyklus - insbesondere bei Änderungen der Wasserwerte (Umsetzen) oder bei hohen Temperaturen ist das einer der Gründe, warum manchmal für 2-3 Monate (2 Zyklen wären dann ca. 12 Wochen = 3 Monate) "nichts" passiert und dann schlagartig alle 6 Wochen Nachwuchs kommt.

Gruß,
Croydon
 
Also nicht anders als bei menschlichen Wesen ;-)
 
subba, vielen Dank. Dann lag ich ja gar nicht so falsch und hab trotzdem was neues gelernt. :) Dumm sterben wär auch zu blöd. :P

grüsse,
Markus
 
Da hab ich doch auch gleich noch eine Frage dazu.
Ich nehme mal an, es ist richtig, wenn ich sage, dass ja durchaus mehrere Männchen ihr Samenpaket ablegen können.

Ist es dann nicht logisch, dass ein Gelege von verschiedenen Männchen befruchtet sein kann?
 
Da hab ich doch auch gleich noch eine Frage dazu.
Ich nehme mal an, es ist richtig, wenn ich sage, dass ja durchaus mehrere Männchen ihr Samenpaket ablegen können.

Ist es dann nicht logisch, dass ein Gelege von verschiedenen Männchen befruchtet sein kann?

Dazu bin ich jetzt ehrlich gesagt überfragt - ich vermute mal, daß das durchaus passieren kann, aber aufgrund der zeitlichen Abfolge - die Befruchtung wird kurze Zeit nach der Begattung vorgenommen eher unwahrscheinlich ist. Ich habe aber keine genauen Angaben, wie viel Zeit zwischen Paarung und dem Befruchten der Eier beim "Auspressen" wirklich vergeht und ob das nicht doch auch reichen könnte. Auch weiß ich nicht, ob eine schon begattete Garnele evtl. nachkommende Männchen noch an sich ranlässt oder dann effektiver abwehrt.

Da das gesamte Paarungsschwimmen aber meist nur 2-3 Stunden dauert, nehme ich mal an, daß nach erfolgreicher Begattung die Pheromonproduktion eingestellt wird, so daß die Männchen "die Lust verlieren" und tatsächlich nur ausnahmsweise mal mehr als einer "zum Zuge kommt".

Wenn jemand was genaueres dazu weiß, würde mich das auch sehr interessieren, vielleicht kann ja jemand aus der Hochzuchtecke da genaueres berichten, da es dort ja eher "von Belang" wäre.

Gruß,
Croydon
 
Zurück
Oben