Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Daher wollte ich euch erst vom weiteren Verlauf der Ereignisse in meinem Garnelenbecken berichten, wenn ich wirklich sicher bin und ich denke nun ist es soweit, dass ich es wagen kann:
Nachdem ich die ganzen Neuerungen durchgeführt habe, in denen ich vom letzten Thread berichtet habe, habe ich es gewagt und mir erneut einige Garnelen zugelegt:
22 Crytal Red
2 Crystal Red mit erhöhtem Weißanteil (nennt man die dann Red Bee???)
4 Red Fire
Die Kleinen kamen erneut per Postversand, allerdings nicht vom selben Züchter. Es ist ja nicht gesagt, dass es daran lag, aber warum nach so einem Drama das Risiko eingehen?
Diesmal habe ich extra darauf geachtet, dass die Tiere aus den gleichen Wasserverhältnissen kommen und laut der Züchterin ein robuster Stamm sind.
Die Eingewöhnung habe ich diesmal im Ultraschneckentempo durchgeführt *gähn*
Angefangen habe ich mit zweistündiger Wärmeangleichung im Transportbeutel.
Danach habe ich die Tiere wieder in 1 ½ Liter Bechergläser verfrachtet, jede Sorte in ein eigenes. Nun kamen alle 30 Minuten ein paar Tropfen Wasser dazu (Esslöffel). Später habe ich dann alle 15 und dann alle 5 Minuten Wasser dazu getropft. Die ersten sechs Tiere habe ich dann um zwei Uhr nachts in einen Ableichkasten mit Beckenverbindung gesetzt (Luftschlitze). Die anderen kamen in einen ganz großen ohne Beckenverbindung. Als morgens bei den sechs Tieren noch keine Verluste oder Ausfallerscheinungen zu sehen waren, durften die Tiere ins Becken. Die anderen 22 CR wurden dann an diesem Tag mit der gleichen Prozedur weitergetropft, wieder bis 2 Uhr nachts. Dann am nächsten Morgen wurde auch hier nach Verlusten abgezählt, immer noch 22 Tiere und zwei Hüllen… Komisch *g*
Also auch hier ein OK von mir und ab ins Becken, Licht erst wieder am nächsten Tag und was soll ich sagen:
Ich habe jede Menge Garnelen, die sich agil durch das Becken putzen, die sich streiten, die sich paaren, die sich erfolgreich häuten, die Eier tragen, die sich putzen und die einfach nur toll anzusehen sind. Ich glaube inzwischen tragen eine Red Fire und mindestens vier CR Eier.
Das Ganze läuft stabil seit einem Wasserwechsel, also 1 ½ Wochen und die kritische Phase ist wohl lange vorbei. Die Mopani sind viel besuchter Lieblingsplatz, scheinen also keinen Einfluss auf die Tiere zu haben.
Ich freu mich jeden Tag über neue Beobachtungen. Gestern habe ich direkt selbst eine Eiablage beobachten können, der Hammer. Die Nele sah trüb und abgeschlagen aus, weswegen ich dem Herzinfarkt nahe ganz panisch wurde. Kommando zurück, Ruhe bewahren und eine Weile auf die Lauer gelegt. Nach etwa 10 Minuten fing sie an sich zu krümmen und man konnte durch den Körper die Eier vom Nacken in die Bauschregion wandern sehen. Sogar das Spermapaket hab ich gesehen, an dem sie sich reiben mussten. Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt wie aus dem kleinen Eifleck so große Eier werden können, das Geheimnis: Sobald sie im Wasser sind, dehnen sie sich wie wild aus und wachsen wachsen wachsen… Das war wirklich ein Erlebnis, dass man nicht alle Tage hat.
Vielleicht macht mein langer Bericht anderen etwas Mut weiter Ursachenforschung bei ihren eigenen Problemen zu betreiben. Es gibt noch Hoffnung und die Nelen vergelten die Mühe!!!
Lieben Gruß Jenny