Erst einmal guten Morgen miteinander,
als ich den Thread gestern Abend entdeckt habe, war ich schier geschockt und ziemlich grantig muss ich sagen. Deswegen möchte ich mich erst heute zu Wort melden.
Ich habe mein Climacium japonicum "Kyoto" seit Ende Januar. Am Rhizom haben sich zwei Triebe entwickelt, die ca. 2 cm hoch sind. Unter der "Palmenkrone" spitzt auch ein noch recht kurzer Trieb heraus. Von "Misserfolg" kann ich folglich noch nicht sprechen.
Wie Shrimp schon sagte, ist der Stängel ja recht hart und kräftig (noch kräftiger als beim "falschen" - ihr erinnert euch), was für den emersen Wuchs sprechen würde. Ich bin auch der Meinung, dass sich die Palmenkronen zusammen mit den Stängeln, also recht bald, entwickeln müssten. M.E. bilden die Pflanzen sog. Angsttriebe, um möglichst schnell die Wasseroberfläche zu erreichen, was hier schon angedeutet wurde. Ich bin zwar "nur" Biostudentin beim Vordiplom und keine Botanikerin... Ich habe mich hier recht kurz gehalten.
Nun der etwas philosophische Teil:
1. Ist es nicht so, dass man als Verkäufer bei für die für die Aquaristik neuentdeckten Arten Nachforschungen über die genaue Herkunft, sprich das Habitat, anstellen könnte bis hin zum Sammler bzw. Züchter? M.E. betreibt diesmal ein Exporteur in einem fernen Land Betrug. Der Verkäufer habe die Pflanzen ja längere Zeit submers getestet, sodass man ihm nichts vorwerfen könnte. Dieser Sammler, der einmal über 3, 2, 1... deins einheimische Climacium aus dem Wald verkauft hatte, wusste Bescheid und hat dies Vorsätzlich getan. (Was ist eigentlich daraus geworden? Hat er/sie sich zu Wort gemeldet?)
2. Ist es nicht so, dass wir Aquarianer (fast) immer nach neu Entdecktem streben? Ok, das Climacium sieht ja auch sehr schön aus! Wir vergessen aber allzu oft, dass wiedereinmal Raubbau direkt in der Natur betrieben wird, denn bei langsam wachsenden Arten ist es sehr wahrscheinlich, dass sehr viele Individuen gleichzeitig entnommen werden. Ich fasse mich selbst an die Nase, denn ich habe ja auch eins.
3. Ist es nicht so, dass "wir" indirekt das Climacium zu submerser Kultur "erziehen" wollen, indem wir nach den optimalen Haltungsbedingungen suchen? Ok, es kann durchaus sein, dass es zwar submers wächst, dennoch extrem heikel und intolerant ist. Hätte ich den Geldbeutel, um mir mehrere Climacia anzuschaffen, würde ich diese Herausforderung auch annehmen, denke ich.
Fazit:
Ich halte die Haltbarkeit in submerser Kultur zu 98% für unwahrscheinlich. Mir persönlich tut es sehr Leid für die Leute, die sich ganze Wälder gekauft haben!!!!
Frage:
Was soll ich nun mit meinem Climacium tun? Ich möchte nicht gern, dass es anfängt zu gammeln, der Pflanze und mir wegen. Pflegeanleitung: Emerse Kultur, für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen, auf Holz, evtl. mit gaaaaanz wenig Torf aufbinden, hell, aber nicht sonnig, mit sehr weichem Wasser gießen und nie austrocknen lassen! Liege ich da mit meinen Vermutungen richtig bzw. nahe dran? Also rein ins Feuchtterrarium zu Venusfliegenfalle, Sonnentau und Frauenschuh?
Empfehlung der Saison:
Für große Aquarien empfehle ich Yucca brevifolia var. emersa.

Fissidens, Vesicularia & Co. z.B. auf eine Korkenzieherhasel gebunden sind auch schöne Bäumchen und auch noch vom "Habitus" sehr variabel und individuell gestaltbar!
Es wäre schön, wenn sich noch mehr Halter melden und über ihre Erfahrungen berichten würden!
Nein, ich habe hier niemanden angegriffen, außer den bei 3, 2, 1... deins von damals und den Exporteur aus einem fernen Land! Also cool bleiben!
