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BIO CO2 TEST 54L Becken

Garnelenfan87

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Hallo ihr lieben und erst einmal noch ein frohes neues Jahr! :D

Wir haben ja auf unserem Garnelenregal ein 54 L Becken laufen. Momentaner Besatz lediglich ein paar Posthörner. Ansonsten befinden sich im Becken NUR div. Pflanzen/Ableger aus unserem großen Gesellschaftsbecken.
Ich habe meinen Mann überreden können, dass ich an dem kleinen Becken mal BIO CO² testen darf.
Was CO² angeht, sind wir bis jetzt blutige Anfänger. Beim googeln findet man ja div. "Rezepte" und Bauanleitungen für eine BIO CO² Anlage, wenn ich allerdings alles zusammenrechne, komme ich zu dem Entschluss das man sich für den Anfang genauso gut eine fertige BIO CO² "Anlage" wie z.b. von Dennerle holen kann...
Jetzt zu meiner Frage, worauf sollte ich da achten? Habe mir mal den BIO Starter 3007 angeschaut. Müsste ja für das Becken optimal sein. Angegeben ist es für Becken von 50-80 L. Hat jmd mit dieser BIO CO² "Anlage" Erfahrungen? Brauche ich einen CO2 Dauertest?

Das Becken soll weiterhin erstmal nur als Pflanzenbecken laufen, abgesehen von den paar Posthörnern. Momentan sind die Pflanzen einfach eingepflanzt wie sie gerad in die Finger kamen...soll aber noch ein wenig verschönert werden, so das quasi auf Dauer ein ansehnlicher Dschungel entsteht.:D

Dann kommt noch die Frage auf, welchen Dünger könnt ihr zusätzlich empfehlen? Nur CO² wird den Pflanzen ja nicht reichen um richtig schön zu gedeihen!

Wie macht ihr das bei BIO CO² wenn die Starterflasche leer ist? Eigenes Rezept oder neue Flasche kaufen?

Sorry für die ganzen Fragen:rolleyes:...aber bis jetzt haben wir uns was das Thema Düngung angeht nie wirklich einen Kopf gemacht, da die Pflanzen im Gesellschaftsbecken auch so wachsen und gedeihen. Ok ab und an bekommen sie einen Schuss Dünger, aber nicht regelmäßig!
 
Achso, gerade ganz vergessen zu erwähnen. Beleuchtung ist in der Standardabdeckung OSRAM L15W/827 (Welche Beleuchtungsdauer mit BIO CO²?). Gefiltert wird über einen Schwammfilter.
Becken wir gesagt momentan noch nicht wirklich "vorzeigbar"...muss im großen AQ von uns noch Gärtnern...dann wird aufgestockt und ordentlich angeordnet!
 

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Ich empfehle auch für den Anfang so ein komplettset, und noch eine Flasche extra. Die kann man dann schon mal vorbereiten wenn die erste zu ende geht. Finde den Flipper nicht schön und bevorzuge von der von Dir genannten Firma das Set mit dem Topper, passt gut zu deinem Becken.
Dann noch die grünen Saughalter gegen klare, und den grünen schlauch auch gegen klar, dann schaut das richtig schick aus.
Ich benutze noch eine Waschflasche, nicht wegen der Sicherheit, weil sich ohne immer so ein komischer Flaum am Auslass gebildet hat.
Einfach eine leere 0,5 liter PET-flasche, deckel mit kleinem bohrer durchboren und mitGewalt die beiden schläuche durchziehen, dann ist das auch dicht.
Füllung gibt es tausend rezepte, meins ist: 200gr zucker, 150ml Wasser, 3/4 packung Tortenguss, 1/4 teelöffel Trockenhefe. Bleibt bei den Dennerle original Flasche etwas übrig da ich bis zum R befülle.
Düngung ist ein komplexes Thema, wenn es aber nur ein Becken ohne Besatz werden soll, müßte eigentlich zum Eisenvolldünger noch ein NPK gereicht werden, kannst es aber erstmal nur mit dem Volldünger versuchen und dann schauen.
Und man bräuchte dann auch die Wasserwerte von deinem Versorger, weil oft schon genug Nitrat vorhanden ist.
 
Hey, Danke für deine schnelle Antwort.
Das hört sich ja soweit schonmal gut an...habe ich zumindest schonmal die richtige BIO CO² "Anlage" rausgesucht...
Werde nachher mal eben schnell einen Nitrat-Test und Co machen, dann kann ich die genauen Werte posten...
Aber schätze mal der Nitratwert wird ähnlich sein, wie in den Garnelenbecken. Und da liegt er immer so um die 12!
 
Hallo,

ich halte diese Bio-CO2-Anlage für eine Fehlentschiedung, da sie bei dieser Beckengröße Schwierigkeiten hat größere Mengen CO2 ins Wasser zu bekommen. Das Gegenstück von JBL BIO CO2 80ist die deutlich hochwertigere Wahl und mit etwa 20€ nur unwesentlich teurer.

Allerdings bekommt man dafür eine Hartplastikflasche mit Schraubverschluss, der groß genug ist, dass man mit der Hand in die Flasche kommt, was zu Reinigungszwecken deutlich angenehmer ist.
Die Dennerle Wabbel-Flasche aus dünnem und elastischen PET ist außerdem nicht in der Lage einen ausreichend hohen Druck aufzubauen, um damit z.B. einen Diffusor zu betreiben, der das CO2 deutlich effizienter als z.B. ein Flipper oder eine Paffrath-Schale lösen kann.

Beim JBL-Set ist nämlich freundlicherweise eine Bio-CO2-fähiger Glasdiffusor dabei, der von seinem Betriebsdruck so ausgelegt ist, dass er an Bio-CO2 problemlos funktioniert.

Das nur generell zum Thema Bio-CO2-Anlage.

Wenn du allerdings über einen Schwammfilter mit Luftantrieb filterst, kannst du es mit dem CO2 auch gleich bleiben lassen, weil du das eingebrachte CO2 sowieso wieder austreibst.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo Yeti,
Danke auch für deine Antwort!
Aber eines verstehe ich nicht. Warum treibe ich mit dem Schwammfilter das CO² wieder aus dem Wasser? Das heißt ja theoretisch, alle die mit Schwammfilter oder auch HMF filtern, können sich das Geld für eine CO²/BIO CO² Anlage sparen....oder steh ich auf dem Schlauch?
 
Hallo,

ich halte diese Bio-CO2-Anlage für eine Fehlentschiedung, da sie bei dieser Beckengröße Schwierigkeiten hat größere Mengen CO2 ins Wasser zu bekommen. Das Gegenstück von JBL BIO CO2 80ist die deutlich hochwertigere Wahl und mit etwa 20€ nur unwesentlich teurer.

Kann man auch so sehen.

....einen Diffusor zu betreiben, der das CO2 deutlich effizienter als z.B. ein Flipper oder eine Paffrath-Schale lösen kann.

Das sehe ich nicht so, da bei einem Diffusor meistens, wenn auch nur kleinste Bläschen, bis an die Oberfläche kommen. Bei einer gut unterströmten Paffrathschale kommt nie auch nur etwas an die Oberfläche, also komplett auflösung.

Beim JBL-Set ist nämlich freundlicherweise eine Bio-CO2-fähiger Glasdiffusor dabei, der von seinem Betriebsdruck so ausgelegt ist, dass er an Bio-CO2 problemlos funktioniert.

Im internet häufen sich Berichte das der Diffusor laut pfeift, was für viele ein no go ist.


Yeti[/QUOTE]
 
Schwammfilter kann man auch mit einer Pumpe betreiben, mach ich auch so. Einen Luftheber kann man aber vergessen, der funktioniert mit CO2 wirklich nicht.
 
Im internet häufen sich Berichte das der Diffusor laut pfeift, was für viele ein no go ist.

Ich habe seit 2Jahren 23 Stück von dem ProFlora Taifun P am laufen aber auf Flaschen CO2 da pfeift nichts.
Gruß Norbert
 
Danke für die zahlreichen Antworten!
Fazit meinerseits nach aktuellem Stand...solange unsere Schwammfilter über Membranpumpe laufen, kann ich CO² vergessen....bzw brauch dafür kein unnötiges Geld ausgeben, wenn es eh nichts bringt....
 
Wenn du allerdings über einen Schwammfilter mit Luftantrieb filterst, kannst du es mit dem CO2 auch gleich bleiben lassen, weil du das eingebrachte CO2 sowieso wieder austreibst.

Schwammfilter kann man auch mit einer Pumpe betreiben, mach ich auch so. Einen Luftheber kann man aber vergessen, der funktioniert mit CO2 wirklich nicht

Das kann ich nicht bestätigen ich habe nur HMF mit Luftheber, der unterschied bei den Pflanzen ist mehr als deutlich, zu den 10-15 Becken wo kein CO2 drin ist,
wieder aber in Bezug auf Flaschen CO2 und sicher wird auch CO2 ausgetrieben, aber ganz ohne CO2 ist der Wuchs der Moose eher kümmerlich.
Gruß Norbert
 
Hallo...
Grins also ist es wie immer...der eine hat die Erfahrungen, der andere wieder andere Erfahrungen...
Naja ich denke mal ob das CO² jetzt aus der Flasche oder von BIO CO² herkommt ist vergleichbar...
Wenn ich das alles hier so lese....bleibt mir wohl nichts anderes übrig, wie es einfach mal zu testen...ist bei BIO CO² ja auch nicht mit so hohen Kosten verbunden...dann kann ich immerhin über unsere Erfahrungen berichten...:thumbsup:
 
200gr zucker, 150ml Wasser, 3/4 packung Tortenguss, 1/4 teelöffel Trockenhefe
Mit 1/4 TL hast du die 200g Zucker allerdings in einer Woche verpustet und landest bei mindestens 40mg/l und im hellgelben Bereich. Und darfst beizeiten eine neue Mischung ansetzen. Mehr als 1 Msp. Trockenhefe brauchts auf 200g Zucker nicht, damit kommt man etwa 4 Wochen hin bei Raumtemperatur.
 
Eigene Erfahrungen sind immer das beste, aber
Naja ich denke mal ob das CO² jetzt aus der Flasche oder von BIO CO² herkommt ist vergleichbar...
:thumbsup:
das stimmt nur bedingt, weil durch einen Luftheber wirklich Co2 ausgetrieben wird. Erhöht man die zugegebene CO2 Menge funktioniert es wieder, aber das ist bei BIO nur sehr schwer möglich. Bei anderem Gemisch kann die Menge höher ausfallen, verkürzt aber die Laufzeit.

Würde Dir deshalb inzwischen auch zu der JBL anlage raten, da Du dort besser mit der Gärlösung arbeiten kannst
 
Mit 1/4 TL hast du die 200g Zucker allerdings in einer Woche verpustet und landest bei mindestens 40mg/l und im hellgelben Bereich. Und darfst beizeiten eine neue Mischung ansetzen. Mehr als 1 Msp. Trockenhefe brauchts auf 200g Zucker nicht, damit kommt man etwa 4 Wochen hin bei Raumtemperatur.

Ne, läuft bei mir 3-4 Wochen so, seit Jahren. Raumtemperatur ist 22-23 Grad konstant.

Habe jetzt gerade ein Verständnidproblem.
Ich nehme an das sich die Hefe vermehrt, und das ich bei wenig Hefezugabe nach einiger Zeit die gleich Hefemenge habe wie bei mehr Hefezugabe.
Oder bleibt die Hefemenge immer gleich, egal wieviel Ich zugebe?
 
Hallo Carina,
wenn Du eine größere Menge an Bio CO2 Ansatz nehmen möchtest geht das auch mit einem 5 Liter Benzinkanister der ist Stabil genug, ich würde am Anfang mit einer Spühlflasche hinter dem Kanister arbeiten bist Du die Mischung im Griff hast.
LG Norbert
 
Naja ich denke mal ob das CO² jetzt aus der Flasche oder von BIO CO² herkommt ist vergleichbar...

Nein, ist es leider nicht.

Bei Bio CO2 ist das CO2 Stoffwechselendprodukt von Saccharomyces cervisiae, oder der gemeinen Backhefe, wenn man es übersetzt.
Die lieben kleinen Hefe-Pilze betreiben dort nämlcih alkoholische Gärung:
Ich will jetzt hier nicht die ganze Glycolyse bis runter zum Pyruvat durchexerzieren, nur um dann das Pyruvat weiterzuvergären, aber letztendlich kann man sich merken, dass dort Lebewesen (auch wenn es Pilze sind und man die passende Definition von Leben verwenden muss) Zucker in Alkohol und CO2 umwandeln, um dabei Energie zu gewinnen.
Das Tempo, wie schnell die Hefe ihren Stoffwechsel laufen lassen kann, ist nicht unbegrenzt steigerbar, sondern hängt direkt mit den Umgebungsbedingungen zusammen. Man kann zwar die Hefe begünstigen, und deswegen stellt man den Hefeteig ja auch moderat warm, damit die Hefe sich besser vermehrt, aber wenn man den Teig zu warm stellt, kommt irgendwann der Moment, an dem man die Hefe durch Wärme killt.

Ein anderer Punkt sind die Umgebungsbedingungen: CO2 und Alkohol sind für die Hefe letztendlich Abfall- und in höherer KOnzentration auch Giftsstoffe.
Das bedeutet, dass es mit höherem Alkohol- und CO2-Gehalt in der Hefe/Zucker-Lösung für die Hefe immer schwerer wird ihren Stoffwechsel am Laufen zu halten. Bei selbstgemixten Bio-CO2-Mischungen kann man oft beobachten, dass kaum noch CO2 produziert wird, obwohl eigenlich noch reichlich Zucker als Bodensatz im Behälter ist. Dies liegt dann meistens daran, das zwar das CO2 als Gas entweichen konnte, der Alkohol jedoch in der Lösung verbleibt. Steigt die Alkoholkonzentration in der Lösung über einen gewissen Wert, (wo der liegt ist auch ein wenig relativ), so behindert der Alkohol den ordnungsgemäßen Ablauf des Stoffwechsels in der Hefezelle. Meistes reicht es dann aus 2/3 der Flüssigkeit abzugießen und durch lauwarmes Wasser zu ersetzen, um so die Alkoholkonzentration zu senken, und nach einer Stunde oder blubbert es wieder fröhlich vor sich hin.

An diesen beiden Beispielen wird deutlich, dass man die CO2-Produktion bei Bio-CO2 nicht beliebig steigern kann, außer man vergrößert den Reaktionsraum um mehr Hefezellen parallel arbeiten zu lassen. Aber wer will schon ein Fässchen von fast Aquariengröße neben dem Becken?

Bei einer CO2 Druckgasflasche ist das wiederum ein anderer Fall: Hier kann ich das Ventil nämlich (fast) beliebig weit öffnen und somit große Mengen CO2 ins Wasser drücken.

Das kann ich nicht bestätigen ich habe nur HMF mit Luftheber, der unterschied bei den Pflanzen ist mehr als deutlich, zu den 10-15 Becken wo kein CO2 drin ist,
wieder aber in Bezug auf Flaschen CO2 und sicher wird auch CO2 ausgetrieben, aber ganz ohne CO2 ist der Wuchs der Moose eher kümmerlich

Jetzt wird auch deutlich, warum Norbert in der Lage ist CO2 und Luftheber parallel zu betreiben: Seine Druckgasanlage ist einfach in der Lage das CO2 schnell genug nachzuliefern und somit den Verlust durch den Luftheber auszugleichen.
Diese Menge CO2 wird eine Bio-CO2 Anlage in wohnzimmergeeigneter Größe jedoch nicht liefern können.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Ich nehme an das sich die Hefe vermehrt, und das ich bei wenig Hefezugabe nach einiger Zeit die gleich Hefemenge habe wie bei mehr Hefezugabe.
Oder bleibt die Hefemenge immer gleich, egal wieviel Ich zugebe?

Ja und Nein:

Verwendet man Trockenhefe, so liegt die Hefe in einem Ruhestadium oder als Sporen vor. Am beginn einer Population befindet sie sich in der sog. lag- oder Latenzphase.
In der lag-Phase passiert noch nicht wirklich viel, weil die Zellen erstmal merken müssen, dass sie sich jetzt in einer lebensfreundlicheren Umgebung mit entsprechenden Nährstoffen befinden.
Mittels Rezeptoren bemerkt die Hefe, dass es hier eigentlich ganz nett ist und startt dann die Expression der entsprechenden Gene, um das Dauerstadium zu verlassen und den Stoffwechsel hochzufahren.

Läuft der Stoffwechsel der Hefe dann erstmal, so beginnt die Hefe exponentiell zu wachsen. Je nach Umgebungsbedingungen (Temperaturoptimum sind etwa 28°C) und Heferasse beträgt die Generationszeit etwa 1 Stunde.
Das bedeutet, dass sich die Anzahl der Hefelzelle regelmäßig in diesem Takt verdoppelt.
Um das zu verdeutlichen nehme ich gern die Fabel vom Weizenkorn und dem Schachbrett, in dem ein Sissa ibn Dahir als Belohnung von seinem König darum bittet, er möge ihm auf das 1. Feld des Schachbretts ein Weizenkorn legen und auf jedes darauffolgende Feld die doppelte Anzahl des vorhergehenden Feldes.
Exerziert man das für alle 64 Felder durch, so müssten auf dem letzten Feld 18,45 Trillionen Weizenkörner liegen.

Bei den Hefezellen ist das nicht ganz so viel, aber wir fangen auch nicht mit nur einer Hefezelle an. In der Tat enthalten 1g Trockenhefe etwa 10^10 Hefelzellen und bei einem Inhalt von 7g im Hefetütchen ist die Anzahl der Hefezellen am Start "etwas" höher, wenn man das ganze Tütchen dort hineinkippt.

Stellt man das Wachstum der Hefe grafisch dar, so hat man zunächst eine wunderschön lineare Verlaufsgerade.
Sind die Lebensbedingungen für die Hefezellen zunächst optimal, d.h. jeder hat es warm und bekommt alle Nährstoffe sofort und in ausreichender Menge, so nimmt die Zahl der Hefezellen sehr schnell zu.
Da der Stoffwechsel der Hefezellen mit Vollgas läuft, produzieren sie auch das Maximum an CO2 und Alkohol.
Parallel zur steigenden Anzahl der Hefezellen nimmt also der Alkoholgehalt im Ansatz zu, während die Nährstoffkonzentration gleichzeitig abnimmt, weil die Hefen die Nährstoffe (Zucker) abverbrauchen.
Jeder Lebensraum hat eine bestimmte Kapazität, d.h. er kann nur eine bestimmte Anzahl von Lebewesen einer Art beherbergen. Erreicht die Hefepopulation diese Kapazität, tritt sie in eine stationäre Phase ein:
Hier bleibt die Zahl der Indiviuden gleich, einfach weil mehr nicht noch zusätzlich in den begrenzten Lebensraum reinpassen.
Alle jetzt vorhandenen Hefezellen vermehren sich nicht mehr bzw. absterbende Zellen werden nur noch ersetzt, aber alle wollen natürlich essen und so sinkt das Nährstoffangebot durch Verbrauch weiter ab, bis die ersten Hefezellen eben nicht mehr satt werden, und die Populaion abzusterben beginnt.
Zeitgleich steigt natürlich auch die Alkoholkonzentration im Medium an. Aus Versuchen ist bekannt, dass der Stoffwechsel von Hefen ab einem Alkohlgehalt von ca. 10% beeinträchtigt wird. In der Weinbereitung werden daher spezielle Reinzuchthefen verwendet, die im Hinblick auf ihre Alkoholtoleranz durch Selektionszucht optimiert worden sind, und so Alkoholgehalte von bis zu 15% erreichen können.
Gleichzeitig gibt es in der Bierbrauerei auch sog. Kaltgärhefen, die bei deutlich geringen Temperaturen schon optimal arbeiten.

Im Gäransatz läuft also ein Wettrennen zwischen "Futter alle" und "Selbstvergiftung durch produzierten Alkohol" die Effekte im Bezug auf das Absterben einer Population.
Auch CO2 ist prinzipiell für die Hefezellen ein Gift, aber es reichert sich nicht in bedenklichem Maße an, da es aus dem Gärbehälter zur Aquariendüngung abgeleitet wird. Gleichzeitig ist die CO2-Glocke im Gärbehälter jedoch auch ein Schutzmechanismuss für die Hefe, da dadurch eine Besiedlung mit aeroben Keimen effektiv verhindert, und so Nahrungskonkurrenz verringert wird.

Ganz außer Acht lassen darf man den CO2-Druck im Gärbehälter nicht, denn mit steigendem Druck durch freiwerdendes CO2 steigt natürlich auch der Partialdruck des CO2 im Gefäß an, wenn dieses nicht druckfrei entweichen kann. Kurz gesagt: Der Widerstand CO2 freizusetzen nimmt für die Hefe mit steigendem Druck zu.
Im Experiment sieht man tatsächlich, dass die CO2-Produktion mit steigendem Druck abnimmt. Absolute Deadline sind hier etwa 8 bar, wo die Hefe dann auch unter optimalen Bedingungen keinen Bock mehr hat.
Für die Aquaristik wäre eine Ableitung hieraus, dass man mit einem entsprechend druckfesten Gärbehälter auch Arbeitsdrücke wie bei einer Druckgasanlage hinbekommen könnte, allerdings wäre der Aufwand die Rahmenbedingungen für die Hefe optimal zu halten (Temperatur, Nahrung, Alkoholgehalt) erheblich, weswegen dieser Weg eigentlich wegfällt.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo Yeti,
wunderbare und ausfürliche Erklärung, Danke dafür.
Ich ziehe für mich daraus den Schluß, soweit ich das nach dem Jahreswechsel noch auf die Reihe kriege, das es eigentlich egal ist wieviel ich von der Hefe(trocken) in die Flasche einbringe, da die expotientiale vermehrung durch den Lebensraum beinflußt wird, eine höhere Zugabe verkürzt nur die Zeit bis die Kapazitätsgrenze des Mediums erreicht ist.
Also kann Ich auch eine ganze Tüte reinkippen, oder nur eine Messerspitze, nach Zeit x ist die Hefepopulation gleich.
 
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