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Anfänger der Hilfe braucht!!

Hallo Mario,

wenn du die Frage nach dem "stabilen System" fünf Aquarianern stellst, bekommst du fünf verschiedene Antworten. Deshalb stellt meine Antwort auch nur meine Sicht der Dinge dar.

Ich glaube nicht, das es möglich ist, in einem Aquarium ein stabiles biologisches System herzustellen.
Die Wassermenge ist viel zu klein und die "reinigenden" natürlichen Einflüsse fehlen weitgehend.
Ein Aquarium ist eigentlich permanent dabei, zu irgendeiner Seite zu kippen. Je nach Ausprägung der Variablen (Besatzhöhe, Futtermenge, Art des Wassers usw.) findet dieses Kippen schneller oder langsamer statt.
Unsere Pflegemaßnahmen (vor allem Wasserwechsel und Filterpflege) verhindern bzw. verlangsamen diesen Prozeß.
Wenn du also ein Becken hast, bei dem die Variablen gut zusammen passen, kann es viele Jahre (vermeintlich) stabil laufen.
Der entscheidende Punkt ist, was du tust - und das hängt wiederum sehr stark davon ab, wieviel du über das System, das du betreiben möchtest, weißt.

Ich bin z.B. ein großer Freund von Brackbecken, die pflanzenlos laufen. Ich kenne die Eigenheiten dieses Wasser, weiß um die Wichtigkeit eines korrekten Einfahrens, auf welche Parameter ich besonders achten muss und was ich wann zu tun habe.

Auf dieser Basis kannst du jede Art von Becken betreiben. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass man versteht, dass nicht das Becken in sich stabil läuft, sondern dass das was wir tun, die Instabilität des Beckens ausgleicht.

Da das schon fast eine philosophische Frage ist, noch einmal der Hinweis:
Das ist nur meine Auffassung von Aquaristik.

LG
Karin
 
Hallo Brackiefan,Karin,
Weiss noch nett so wie man euch hier anspricht,deshalb schreib ich mal beide namen :-)
Na,das nen ich mal ne Antwort,vielen dank!
ich habe mich mit meiner frage vielleicht etwas falsch ausgedrückt,ein stabiles system ist ein grosser begriff,
kenn ich von meiner arbeit her.Was ich eher damit gemeint hatte ist folgendes,ihr als eingefleischte Aquarianer
kennt ja alle denn Herr Takashi Amano,und denn Iwagumi-Stil,ja ich weiss jetzt das is ganz grosse schule,da werde
ich auch nie hinkommen :-),nur wenn ich diese becken sehe,die mir übrigens absolut gefallen,sehe ich darin nur
Steine,Moos und Bodendecker.Sind das reine Schaubecken,reine Foto-objekte die nur fotografiert werden aber nie
mit Leben gefüllt werden?.Sowas würde mir gefallen,daher meine frage,is sowas überhaupt machbar?,ist eine grosse
Pflanzenmasse immer nötig?
Wenn ich bedenke,mein bruder hatte in denn 90er jahren,zwei 250 liter becken mit Blauen Zebrabuntbarschen aus
dem Malawisee glaube ich,da war nur Kies drin,so blau-schwarze steine an der rückwand und in der mit ein paar grosse steine,
der hatte nie irgendwelche werte gemessen,immer leitungswasser genommen und ich glaube so alle 2-3 monate mal Wasserwechsel,
kein schnick-schnack mit CO2,Düngung,Medikamenten,spezelle lampen,usw.,usw,der hatte immer solchen massenhaften nachwuchs,
da kommen glaube ich selbst eure Garnelen nicht mit.
Will eigentlich nur damit sagen,is der ganze Technik und Zubehör Hype heutte nötig?,ging doch früher auch einfacher oder?
ist der Aquarianer von heutte verwöhnt?,oder kann man es sich halt einfach,einfacher damit machen als früher?
Und ja Karin,klar ist mir,das ein Aquarium ein eingeschlossenes stück natur ist,dem halt die grosse Mutter fehlt,die im freien
so manchen fehler ausbügelt,nicht alle,aber einige und wir hallt als Aquarianer diese Mutterrolle übernehmen müssen,damit
wie du schon sagtest,die stabilität des beckens gegeben ist und notfalls instabilität ausgleichen müssen.
Und ja Karin,philosophie geht immer :-)

 
Es amüsiert mich durchaus, dass du auf die hohe Kunst des Aquascapings schielst, und just ein Becken mit CO2 und Soil eingerichtet hast - gleichzeitig aber den Sinn dieses neumodischen Gedöns in Frage stellst. :hehe:

Das Philosophieren überlasse ich an dieser Stelle einfach mal den anderen. Nur drei kleine Punkte:
  • Auch Pflanzen sind "Leben", das durchaus einen eigenen Willen hat und sich den Plänen des aquaristisch tätigen Menschen beharrlich widersetzen kann.
  • Bevor so ein schickes Foto von einem Aquarium gemacht wird, wird ordentlich geputzt und jedes Blättchen mit der Pinzette ausgerichtet. Bevor eine Amano Ausstellung geöffnet wird, flitzt morgens eine Horde dienstbarer Geister durch jedes Becken und bringt alles auf Hochglanz. Genau wie ein Bonsai nur so aussieht, wie er aussieht, weil er intensiv gepflegt wird, bedeutet das aber nicht, dass in so einem Becken kein Leben ist.
  • Mutter Natur bügelt keine Fehler aus. Pass dich an oder stirb. Und im Fall der Fälle wird halt neu gestartet.


(Und ob Aquarianer*innen von heute verwöhnter sind.... Das Aquarium meines Vaters vor über 35 Jahren wurde einmal im Jahr komplett ausgeräumt und grundgereinigt und sonst kaum von Frischwasser geküsst. Den dichten und viel zu großen Besatz für 60cm würde man so heute nicht mehr machen (hoffentlich). Wenn ich lese, wie alt die Fische werden können, die er damals gehalten hat, hat nicht ein einziges Tier dieses mögliche Alter geschafft. Auch die Pflanzen wurden jährlich zu einem Gutteil "rotiert". Aus seiner Sicht lief das alles stabil und war voller Leben. So möchte ich ums Verrecken heute meine Tiere nicht halten.)
 
Hallo spielkind7,

Dank dir für denn schönen beitrag und das ein wenig "Augen öffnen" in diesem fall für mich.
Tja die Technik und Gedöns heutte,mann kennt und sieht es ja auch nicht anders,das "Früher" war
nur mal ne vermutung von mir ob es so,heutte noch machbar währe.Wie heisst es immer so schön:,
"Früher war alles Besser",in diesem Sinne...:-),Danke.
 
Hi Mario,

Vorname reicht völlig.

Ich würde die Frage nach der modernen Technik nicht pauschal beantworten wollen.
Natürlich ist Aquaristik generell ohne diese Dinge machbar, aber die Möglichkeiten haben sich unter Einsatz von CO2, RGB-Beleuchtung, moderner Dünger und Co. schon deutlich erweitert.
Es ist eine Frage der Zielvorstellung und der persönlichen Neigungen.
Ich habe nur im Laufe der letzten Jahre den Eindruck gewonnen, dass diese Komponenten in Händen von Neulingen eher kontraproduktiv auf das Grundverständnis der Abläufe in einem Aquarium wirken und würde immer raten, schlicht zu beginnen (aber das schrieb Hans ja schon).

Was die Pflanzenmasse angeht, ist immer die Frage, ob es sich um ein Schau- oder ein Habitatbecken handelt. Da ich nur Habitatbecken betreibe, ist von pflanzenlos bis Urwald schon alles dabei gewesen.

Die Iwagumis sind ein Sonderfall. Die meisten stellen eine für Wassertiere lebensfeindliche Umgebung dar, die sich aus den einzelnen Komponenten ergibt.
Die verwendeten Steinsorten (die tatsächlich wie Felsen/Gebirge aussehen), härten das Wasser auf. Der Soil, den die grasartigen Pflanzen für dichtes Wachstum brauchen, enthärtet das Wasser. Es findet also ein permanenter chemischer Umbau statt.
Die Funktionalität des Soil sorgt dafür, dass er in dem Maße, in dem er die Härtebildner aufnimmt, Nährstoffe abgibt. Man hat also ein sehr nährstoffreiches Wasser, aber kaum pflanzliche Abnehmer. Das macht häufige große Wasserwechsel erforderlich, weil es sonst zu explosivem Algenwachstum kommt.
Man hat also ein Becken das toll aussieht, indem man besser keine Tiere halten sollte, das sehr viel Arbeit macht und einem trotzdem schnell entgleiten kann.
Ich persönlich erfreue mich an dem Anblick, würde aber keines haben wollen.
Einzige Ausnahme wäre die Verwendung von Drachenstein oder Lava (aber die sehen eben nicht wie Felsen aus).

Ansonsten sind wenig bepflanzte Becken genauso möglich wie viel bepflanzte. Genauso wie in der Natur auch.
Die fehlende Pflanzenaktivität mußt du dann über Wasserwechsel und Filterleistung ausgleichen.

(Die Barschbecken deines Bruders waren übrigens pflanzenlos, weil Barsche auf alles los gehen, was grün ist ... und was sie nicht fressen können, buddeln sie wenigstens aus.)

LG
Karin
 
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(Die Barschbecken deines Bruders waren übrigens pflanzenlos, weil Barsche auf alles los gehen, was grün ist ... und was sie nicht fressen können, buddeln sie wenigstens aus.)


Und dazu kommt das der Blaue Zebra aus dem Malawisee soziemlich das robusteste ist das man sich ins Aquarium setzen kann. Stehvermögen wie ein Elefant und vermehrt sich wie Ratten.
Wenn man den mal im Becken hat wird man die Eigentlich nie wieder los. Es sei den man Bringt das Becken mit gewalt zum kippen.
Ich konnte meine zum Glück vor 25 Jahren ins Schulaquarium abschieben. Deren Nachkommen haben das Becken heute immer noch im Griff...
 
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