Schärfentiefe vs. Tiefenschärfe
Hallo Team,
die Größe der Schärfentiefe kann im Nahbereich nur unwesentlich
mit der Blende der Cam beeinflusst werden. Es stimmt, je mehr man
abblendet, also die Blendenöffnung verkleinert, den Blendenwert
also höher wählt, desto größer wird der Bereich, in dem scharf abgebildet
werden kann. In der Regel mehr nach vorne als näher zur Cam
heran. Im Makrobereich ist diese Möglichkeit aber sehr gering.
Daraus folgt, dass man mit
Makrolinsen, Nahlinsen und Vorsatz-
linsen die Ebene der scharfen Abbildung genau treffen muss, Ist man mit
der Cam zu weit vor oder hinter der eigentlichen Fokussierentfernung
wird es schnell unscharf, auch wenn man eine
große Blende eingestellt
hat (große Zahl, nicht große Öffnung).
Idealerweise nutzt man ein
Balgengerät, das stufenlos verstellt
werden kann.
Gerne nutzt man eine große Blende, um den Bereich der Schärfe zu
erweitern. Das hat aber zur Folge, dass weniger Lichtmenge auf
den Sensor bzw. den Film trifft. Jetzt kann man nur mit höherer
Empfindlichkeit oder mit mehr Licht dagegensteuern. Bei Digicams
ist das mit der Empfindlichkeit relativ einfach, man stellt einen
höheren Wert ein, aber das
Bildrauschen nimmt zu. Bei Film
müsste man diesen wechseln. Das geht durchaus,
will ich aber nicht weiter diskutieren da ich davon ausgehe,
dass die meisten hier eine DigiCam einsetzen.
Mehr Licht wird oft mit direktem Blitzlicht gemacht. Das ist aber
mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Wenn ich direkt auf
das AQ blitze, dann erhalte ich einen erheblichen Teil der Licht-
menge als Totalreflexion zurück. Die Automatik der Cam wird getäuscht
und das Bild sieht entsprechend aus. Hier muss man unbedingt mit
indirektem Blitzlicht arbeiten. Auch das Thema der
entfesselte Blitz
ist hier nur einmal angerissen. Indirekt blitzen heist, dass der Blitz
über eine Reflexionsfläche das Licht ins AQ bringt. Einmal wäre
es interessant einen Teil der Lichtmenge von der Seite zu haben
und einen Teil von Oben durch die Wasseroberfläche, es sei denn
zu viele Pflanzen wären im Weg, dann wird die Lichtmenge
vermindert und das Bild könnte einen Grünstich bekommen.
Natürlich kann man das am PC korrigieren. Aber alle
was ich bereits bei der Aufnahme berücksichtigen kann ist echt,
alle digitalen Korrekturen sind eben eine Korrektur.
Hat man keine Möglichkeiten mit dem Blitz zu variieren nund will
trotzdem nicht auf eine große Blende verzichten, dann muss Licht
von anderen Quellen her. Stehlampe, Klemmlampe, Taschenlampe
z.B. als Spot. Aber immer daran denken, dass die Farbtemperatur
möglichst dem
Tageslicht entspricht, wie das bei der AQ Beleuchtung
auch ist. Solche Leuchtmittel sind zwar etwas teurer aber erfüllen
ihren Zweck gut (Fotohandel).
Will man auch das nicht tun, wird man mit langen
Belichtungszeiten
rechnen müssen z.B. 1/30 s oder 1/2 s oder länger. Will man das
aus der Hand machen hat man bei einer Makrolinse unweigerlich
Verwacklungsunschärfe. Dann ist die Schärfentiefe, die
eh nur sehr gering ist völlig dahin. Ein sehr gutes Stativ und ein
Fernauslöser ist hier die einzige Lösung. Man könnte auch den
eingebauten Timer verwenden, hat dann aber keinen Einfluß auf
den Zeitpunkt der Auslösung. Bei den SpiegelreflexCams
ist es für solche Aufnahmen auch hilfreich, dass man vor der Aufnahme
den Spiegel bereits auslösen kann ohne das Bild schon zu machen und erst
mit einer zweiten Auslösung das Bild macht. Das reduziert noch
einmal die Verwacklungen durch Erschütterungen des Spiegels
(Thema Vorauslösung). Die Canon sollte das können.
Das Stativ muss sehr stabil sein und verfügt idealerweise über
einen Schlitten, der über eine mit Mikrometerverstellung
verfügt. Dies wird eine meiner nächsten Anschaffungen sein.
Bitte lest zum Thema
Schärfentiefe einmal folgendes in Wikipedia:
Wer das Thema Nahfotografie / Makrofotografie vertiefen will,
der sollte sich auch mit dem Thema
Großformat / Fachkamera
beschäftigen. Warnung! Sehr kostenintensiv.
Gruß Euer Dirk