Get your Shrimp here

... und wieder eine weniger

Also mich persönlich würde auch eine Aufklärung des Threaderstellers interessieren, ob die Garnele schon vorher tot war, oder nicht.
 
Moin zusammen,

ich muss Wolfgang zustimmen, Planarien betätigen sich in der Regel als "Müllentsorger", aaaber, das tun sie nur wenn genug tote Tiere zu finden sind was im AQ nur selten der Fall ist... oder da zumindest nicht zu finden sein sollte. Gehen ihnen die Leichen aus wird einfache Beute bevorzugt, also in erster Linie Schnecken, Garnelen sind direkt während oder nach der Häutung besonders gefährdet.

Generell sind Planarien nach meinen Beobachtungen durchaus in der Lage gesunde adulte Garnelen zu erbeuten, besonders beliebt sind eiertragende Weibchen. Schon oft habe ich mit angesehen wie sich Planarien von unten zwischen die Eier schummeln, dort könnte die Garnele sie nur dann abstreifen wenn sie ihre Eier auch mit abstößt, was sie aber nur selten versucht und wenn doch dann meistens zu spät.

Man kann allerdings nicht sagen Planarien sind "Todesengel" im AQ, das wäre genau so falsch wie die Behauptung dass sie harmlos sind.
Sie können enorme Hungerzeiten überstehen, aber auch zum raffinierten Jäger werden, wobei sie auch in der Lage sind eine Jagdstrategie zu entwickeln. Aktive Jagd auf größere Beute (wie z.B. kleine Fische) erfordert "Teamwork" und es findet offensichtlich eine Art Kommunikation über Botenstoffe statt.
Dennoch möchte ich ganz deutlich klar machen, aktive Jagd auf kleine Fische ist die absolute Ausnahme, ich habe es zwar mehrfach beobachtet, aber es ging dabei um eine einzige Planarienpopulation aus einem meiner Testbecken.

@ Friedrich: Deine Aufnahmen sind wirklich klasse, man kann sehr schön erkennen wie sie sich die Garnele teilen und die Idee mit dem Shop ist auch nicht schlecht, das dürfte sicher eine Marktlücke sein.;)
Und dehydrieren, ja schon, aber dann erst nach etlichen Stunden, sie halten sich ja auch oft außerhalb des Wassers auf.
Übrigens würde ich immer noch gerne welche von Deinen "Tigerkillern" haben, würdest Du mir welche zuschicken?

@ Jorya: Das gilt auch für Dein Angebot zu den dunkelbraunen Planarien, wenn Du willst nehme ich Dir gerne einige Tiere ab.

Gruß Sigune
 
Danke, genau das wollte ich geklärt haben. Sind also nicht nur passive Müllentsorger wenn sie sich einmal stark vermehrt haben.
 
Hallo Nanofan123,

richtig, sie können auch aktiv werden, allerdings ist das nicht von der Bestandsgröße abhängig, sondern vom Fuitterangebot. Wenn das knapp wird müssen sie reagieren und aktiv werden, ist auch keine Beute mehr zu machen können sie notfalls bis zu zwei Jahre ohne auskommen, (eventuell auch länger) vermehren sich dann aber nicht weiter.

Planarien sind als Resteverwerter nicht sonderlich anspruchsvoll und da sie ausgesprochen lernfähig sind können sie auch andere Futterquellen für sich erschließen, z. B. Fischfutter.

Gruß Sigune
 
Interessant, danke für deine Informationen.

Hast du extra ein "Planarienbecken" eingerichtet und die Tiere studiert, da du das so genau beobachten konntest?
 
Heyho,

so in etwa, nur mit einem Becken komme ich da nicht hin.
Ich befasse mich seit knapp drei Jahren mit den Tierchen und suche nach einer Lösung sie los zu werden ohne das man sich die Becken vergiftet.
Dabei musste ich so einiges lernen, auch dass die bekannten Mittel keineswegs immer risikoarm sind, dass Planarien sehr schnell lernen, auch aus Vernichtungsversuchen, dass sie teilweise beachtliche Resistenzen entwickelt haben und dass man nicht alle Planarien über einen Kamm scheren kann, nicht einmal innerhalb einer Art.

Na ja, es führt dazu dass ich oft zu wenig Tierchen habe und sie sogar nachzüchte, bzw. versuche über andere Aquarianer welche zu bekommen. Allerdings sind meine Garnelenbecken frei von Planarien, für die gibt es extra "Mietwohnungen.";)

Gruß Sigune
 
Hallo Heike

Zitat:wieso tut ausgerechnet die Planarien das nicht? ist das sicher? woher wissen wir das?

Gottseidank ist der weitaus größte Teil der Tiere nicht mit der Verbreitung von Krankheiten beschäftigt, zumindest nicht für den Menschen relevanten. Der Rattenfloh verursachte die Pest, aber Hunde- Katzen- Igel- oder Hühnerflöhe u.v.a.sind für den Menschen harmlos. Vielleicht haben sogar Planarien was an sich, was Dritten schadet, nur denke ich, hat man es bisher noch nicht entdeckt. Eine tote Garnele hat möglicherweise Erreger in sich, die andere Garnelen infizieren können.Wird diese Garnele möglichst schnell von z.B. Planarien beseitigt, haben diese Erreger weniger Chancen, denn es ist unwahrscheinlich, dass sie die Verdauung in der Planarie überstehen oder wieder nach außen gelangen, denn Planarien haben keinen After. Aber ein Aquarium ist nun mal ein Ökosystem und nicht keimfrei. Wichtig ist, dass alles in der Ballance bleibt, und das heißt auch, dass wir so wenig wie möglich eingreifen sollten.

MfG.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

das trifft aber auch nur dann zu wenn deine Theorie stimmt das Planarien keine lebenden, gesunden Garnelen erbeuten.
Es gibt aber genügend Beobachtungen das bestimmte Planarienarten gezielt auf Jagd gehen und mir wurde aus glaubhafter Quelle berichtet das Planarien sogar dabei beobachtet wurden das sie einen gesunden Platy erbeutet haben.
 
Hallo Heike

Zitat:wieso tut ausgerechnet die Planarien das nicht? ist das sicher? woher wissen wir das?

Gottseidank ist der weitaus größte Teil der Tiere nicht mit der Verbreitung von Krankheiten beschäftigt, zumindest nicht für den Menschen relevanten. Der Rattenfloh verursachte die Pest, aber Hunde- Katzen- Igel- oder Hühnerflöhe u.v.a.sind für den Menschen harmlos. Vielleicht haben sogar Planarien was an sich, was Dritten schadet, nur denke ich, hat man es bisher noch nicht entdeckt. Eine tote Garnele hat möglicherweise Erreger in sich, die andere Garnelen infizieren können.Wird diese Garnele möglichst schnell von z.B. Planarien beseitigt, haben diese Erreger weniger Chancen, denn es ist unwahrscheinlich, dass sie die Verdauung in der Planarie überstehen oder wieder nach außen gelangen, denn Planarien haben keinen After. Aber ein Aquarium ist nun mal ein Ökosystem und nicht keimfrei. Wichtig ist, dass alles in der Ballance bleibt, und das heißt auch, dass wir so wenig wie möglich eingreifen sollten.

MfG.
Wolfgang


Das würd ich so nicht unterschreiben, denn ein Aquarium, insbesondere ein sehr kleines Aquarium ist ein höchst artifizielles Ökosystem, dass ohne Beihilfe sehr anfällig für Haltungsfehler sein kann. Daher lieber so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Und je nach dem welche Species man im Becken hat, muss man eben eingreifen um die gewünschte Species so gut wie möglich zu halten, denn eine Garnele in einem 20 liter Becken hat eben nicht die Ausweichmöglichkeiten vor Feinden die sie in freier Natur hat.
Klar sind Planarien nicht der 100%ige Tod einer Garnelenpopulation, aber wie Grauwolf berichtet hat scheinen sie äußerst anpassungsfähige Tiere zu sein die sicher auch eine Bedrohung darstellen können in einem Artbecken - obgleich sie im echten Ökosystem und warscheinlich auch in sehr großen Aquarien sogar sehr nützlich sind,ohne Frage. Und da ich ein Freund des sparsamen Fütterns bin kann ich mir vorstellen, dass den Planarien der Bauch knurrt. Sicher hält das die Planarienpopulation warscheinlich auch geringt, aber ich kann von meiner Erfahrung her nicht abschätzen welcher Faktor überwiegen wird: Geringe Population - wenig Gefahr oder Lernfähigkeit der Planarien durch Hunger - Gefahr für die Garnelen.
Ich persönlich würde die Rolle der Destruenten in meinem Aquarium lieber Mikroorganismen und kleinstlebewesen überlassen. Im übrigen sind Garnelen ja selbst eher zu den Destruenten zu Rechnen, schließlich futtern sie mit vorliebe Deritus. Tote Schnecken habe ich sie auch schon fressen sehen.
 
Ein sehr heikles Thema,

da ich die Planarien in meinem Becken nicht mag, war ich gestern bei einem Fischtierarzt hier in Berlin und brachte ihm eine Planarie mit. Er war sehr erstaunt, weil sie doch sehr groß war und schwarz/braun. Er steht auch nicht so auf die Chemiekeule, rät mir aber dazu, da meine Mitgebrachtes Exenplar doch schon sehr groß war. Ich werde jetzt also mit Flubenol behandeln.

@Grauwolf, ich habe jetzt in der Schüssel wo ich die Pflanzen drin hatte, zwei Planarien entdeckt, willst du die haben oder kann ich sie vernichten??
 
Moin Annika,

gerade diese großen Planarien vermehren sich relativ langsam und zeigen kaum "aggressives" Verhalten, wenn das Futter für sie knapp wird ziehen sie eine Hungerkur der aktiven Jagd vor.
Oft sind ihre Populationen im AQ nicht sonderlich groß, sollten nur wenige Tiere zu finden sein ist es sinnvoller diese einzusammeln und nach Eiern zu suchen. Mit ein wenig Geduld und regelmäßigen Kontrollen kann man die Bestände auch ohne chemische Keule restlos beseitgen.
Ich schick Dir ne PN.;)

Gruß Sigune
 
Hi Armin

Es gibt auch Leute die haben UFO´s und Außerirdische gesehen. Zwar können Planarien auch schwimmen, aber dass ein Fisch sich anschwimmen lässt und ruhig bleibt, wenn die Planarie seine Schleimhaut auflöst, ohne dass er sie am Boden oder Steinen abscheuert, halte ich für schwer vorstellbar. Außerdem wird die einzelne Planarie kaum im Stande sein, den Fisch zu töten. Das gleiche gilt m.E. auch für Garnelen, die zusätzlich noch durch einen Chitin-Kalk Panzer geschützt sind. Ernstlich verwundbar wären sie an ihren Kiemen. Ich habe natürlich keinen Beweis dafür, dass Planarien niemals einer Garnele gefährlich werden können, die Wahrscheinlichkeit aber spricht dafür, dass die Garnele dann sehr abwehrschwach oder sogar tot war. Insofern ist Hyperaktivismus bei der Sichtung einzelner Planarien sicherlich keine gute Reaktion.

MfG.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

sicher gibt es Leute die glauben ein Ufo gesehen zu haben (und weder Armin noch ich zählen dazu;)), aber sei mir bitte nicht böse, nur weil Du etwas mangels eigener Erfahrung für ausgeschlossen hältst muss das nicht den Tatsachen entsprechen.

Dass Planarien Garnelen erbeuten habe ich oft beobachten können, in der Regel erwischt es Tiere während oder nach der Häutung, in dem Fall haben die Garnelen kaum eine Möglichkeit sich gegen Übergriffe zu wehren. Auch eiertragende Weibchen haben nicht wirklich eine reelle Chance die Planarien abzustreifen wenn diese sich zwischen die Eier verkriechen.
Im Kiemenbereich sind natürlich alle Garnelen gefährdet und ob Du es Dir nun vorstellen kannst oder nicht, Planarien sind ausreichend lernfähig um diesen Aspekt für sich nutzen zu können.

Selbstverständlich stimme ich mit Dir überein, dass von den aquaristisch relevanten Planarien kein Einzeltier in der Lage ist einen Platy zu erbeuten, jedenfalls habe ich so etwas bisher noch nicht beobachten können. Außerdem ist es richtig dass Planarien schwimmen können und Fische versuchen sie abzustreifen.
Bei der aktiven Jagd auf Fische, die nur nachts zu beobachten war, zeigten die Planarien eine perfekte „Teamarbeit“… Eine Planarie schwamm den Fisch an und setzte sich seitlich fest. Ich gehe davon aus dass sie einen Botenstoff oder Ähnliches abgeben, denn von da an zogen ganze Schwärme Planarien los und hatten alle denselben Fisch als Ziel. Der anvisierten Beute gelang es durchaus Planarien abzustreifen, aber da sie sich gut festhalten können und Schleim absondern ist das kein leichtes Unterfangen und misslingt oft genug.
Die Planarien bemühten sich auf schnellstem Weg die Kiemen zu erreichen und hatten sie das erstmal geschafft blieb dem Fisch keine Möglichkeit mehr sie los zu werden.

Dennoch möchte ich noch mal unmissverständlich klar stellen, ich habe dieses Verhalten bisher nur bei einem einzigen Planarienstamm beobachten können der ohnehin sehr auffällig war, nicht nur wegen seinem Jagdverhalten, sondern auch wegen der Resistenz gegenüber Wurmmitteln.
Es ist durchaus denkbar dass diese Tiere schon lange Zeit in irgendwelchen Becken existiert und so manchem fehlgeschlagenen Vernichtungsversuchen standgehalten haben.

Gruß Sigune
 
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