Hallo,
seit ich Garnelen halte sind mir zwei Stämme gekippt bei Neubesatz.
Einmal zukauf von 21 Blue Bolts und einsetzen in neues, eingelaufenes Becken. 5 Tote am nächsten Tag. Und es ging weiter. Eindeutig Bakterienunverträglichkeit zwischen Aquarium / Garnelen.
Das zweite mal sind 40 BSM zu ungefähr 80 anderen dazugekommen. Alle 40 waren tot am nächsten Tag und konnten herausgezählt werden. Wenn ich überlege wie viel Garnelen sonst so reinkommen, ist das vernachlässigbar, aber das Risiko besteht immer.
Wieso funktioniert das dann mit der Gewöhnungsmethode des Züchters, wenn die Anzahl keine Rolle spielt?
MfG,
Joel
Die Eingewöhnung von Tieren wird in der Praxis bei vielen Züchtern nicht gemacht. Auf Bakterienbasis gesehen überhaupt nicht. Wer dazu mal einen Großhändler fragt, der zuckt mit den Schultern, die praktizieren das nochmal anders und rücken auch nicht immer damit raus was so praktiziert wird. Sie kennen das Problem, gehen aber ganz anders damit um.
Züchter wissen genau wo die Toleranzgrenzen der einzelnen Arten liegt. Ein Schubs von entsprechenden Tieren von 400 Mikrosiemens in 200 Mirkosiemens oder umgekehrt macht denn nichts aus - je nach Garnelen-Art.
Kürzlich ist übrigens bei mir eine Amano vom Nebenbecken (200 Mikrosiemens) ins Halocaridina rubra Becken ins Brackwasser geklettert, klammheimlich. Die lebt seit guten 8 Wochen jetzt im Brackwasser und der geht es bestens. Von 200 Mikrosiemens auf Dichte 1010, ist eine Hausnummer.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Jemand wollte für mich Schneeflöckchen züchten. Er brachte mir nach 3 Wochen seine (Rest)Tiere und meinte die kann ich behalten. Ich fragte warum, er sagte, nur wenn er schon eine Portion Laub ins Becken einbringt, kippen sie um wie die Fliegen. Die sind z.B. hochempfindlich auf die kleinsten Wasserschwankungen.
Da das nicht immer jedem Halter/Kunden im Detail erklärt werden kann wie sich das verhält, geschweige den die Unterschiede der einzelnen Arten, gibt es die bekannte Eingewöhnungsmethode über mehrere Stunden. Da kann praktisch egal bei welcher Art nichts schiefgehen - wassertechnisch bezogen. Das (sehr kleine) Bakterienunverträglichkeits Risiko bleibt.
Was die Quarantäne bezüglich leerem Darm betrifft, dass macht heute nur eine kleine Minderheit, als "Sicherheistmaßnahme". In der Praxis, also zumindest das was mir so begegnet, würde ich sagen hat es keine Auswirkungen. Es gibt da aber einiges an Theorien, an denen ich auch schon recht lange arbeite und versuche Licht ins dunkel zu bringen. Aber das würde jetzt nicht in dieses Thema passen bzw. sprengen. Ich kann dazu etwas schrieben wenn es gewünscht wird.
Die Eingewöhnung an sich, dass ist trotzdem ein recht komplexes Thema und hat auch je nach Art langfristige Auswirkungen.
LG Tom