MadChemnist wrote: @Galapagos: Früger wurde KAffe auch mit Dichlormethan entkoffeiniert und man hat Tetrachlorkohlenstoff in Putzmittel getan, bis man feststellte dass es, neben der krebserregenden Wirkung, bei starker Exposition (Putzfrauen) das Hirnfett anlösen kann.
Deine Haltung ist zwar vertändlich, da die zahlreichen durch die Medien gepeitschten Lebensmittelprobleme einen schnell abstumpfen können, aber trotzdem sollte man die wichtigkeit ökologischer Chemie nicht unterschätzen. Allerdings muss man auch sagen, dass grade in eher populären Tgeszeitungen mit hoher Auflage vieles ziemlich künstlich geputscht wird, damit Otto-Normalverbraucher was hat worüber er sich aufregen kann.
Naja, Lebensmittelprobleme sind halt an der Tagesordnung, was soll man denn noch machen? Es geht mir nicht darum, dass man jetzt zwingend jedes Gift in sich reinfuttern soll, was es grad günstig beim Lebensmittelmarkt um die Ecke gibt. Was die Medien angeht, ich versuche inzwischen komplett auf jeglichen "Konsum" von Nachrichten und News zu verzichten, es passiert heutzutage eh nichts wirklich Wichtiges mehr, in unserer Politik läuft nur Mist, in anderen Ländern läuft nur Mist, mir gehts halt langsam nur noch auf die Nerven.
Ändern wird sich an der Tatsache, dass Pestizide in Obst und Gemüse sind auch trotz des Berichtes von Greenpeace nichts, denn wie schon geschrieben wurde sind Bioprodukte bereits Mangelware, und auf Gemüse und Obst zu verzichten wäre noch ungesünder als die Pestizide, die man dadurch aufnimmt.
Mir geht es einfach auf den Senkel, DIESES Problem ist nämlich, im gegensatz zu Asbest selbst gemacht, wenn wir nicht ständig und zu jeder Jahreszeit auf unseren frischen Erdbeeren, Melonen usw. bestehen würden gäbe es die Problematik nicht oder nu in kleinem Umfang. Stattdessen muss nun, ob es schneit oder die Sonne scheint mit immensem Energie- und Pestizidaufwand (da Monokulturen generell anfälliger sind für Krankheiten und Schädlinge als Mischkulturen) das ganze Jahr in Timbuktu und takatukaland das Zeug angebaut werden, was wir haben WOLLEN. Leider leider haben die Erzeuger in diesen Ländern etwas entscheidendes von uns und unserer Politik/Gesellschaftssystem übernommen: die unglaubliche Gier nach Profit. Also darf der arme Mann aus dem nächsten Dorf, der zehn Kinder zu ernähren hat sich für 5 Cent die Stunde die Giftspritze auf den Rücken schnallen und Pestizide auf den Pflanzen verteilen. Ne Schutzausrüstung wäre das mindeste, aber nee, kostet Geld -> weniger Profit. Mehr Lohn als Ausgleich für die möglichen Schäden? Nee, zu wenig Profit. Nur produzieren in Monaten, in denen es sich lohnt? Nee, zu wenig Profit.
Umgekehrt ist hierzulande natürlich auch keiner bereit für 500g Erdbeeren 10 Euro zu bezahlen, ansonsten könnte man die Problematik wohl mal angehen. Aber am Ende wird sich nichts ändern, und wenn doch wird es so aussehen:
1. Politik sagt "Pestizide runter"
2. Erzeuger benutzen weniger Pestizide
3. Produktion bricht ein
4. Preise gehen hoch
5. Verbraucher motzen
6. keiner kauft mehr
7a. Erzeuger geht pleite
8a. Ende der Fahnenstange
7b. Erzeuger setzt heimlich Pestizide ein
8b. Produktion geht hoch
9b. Preise gehen runter
10b. Verbraucher freuen sich
11b. Pestizide in Erzeugnissen gefunden
12b. siehe 1.
Wir haben eigentlich nur drei Alternativen
1. Erzeugnisse aus ökologischem Anbau (wurde bereits erwähnt, dass die kapazitäten erschöpft sind)
2. Damit leben, dass in manchen Erzeugnissen nunmal der eine oder andere unerwünschte Stoff drin ist
3. Keine Obst und Gemüse mehr essen und uns an den schönsten Mangelerkrankungen freuen
Gleiches gilt übrigens für alle anderen Lebensmittel. Im übrigen hätte Greenpeace auch mal Produkte testen sollen, die Obst und Gemüse enthalten, ich wage es zu bezweifeln, dass die Möhren oder Erbsen aus dem leckeren Eintopf aus dem nächsten Regal unbelastet sind.
Und nun schlagt mich