Zitat Teil 2
Härte/Härtebereich
Die Angaben in Graden deutscher Gesamthärte (dGH) beziehen sich auf Definitionen, die unkompliziert zu handhaben sind und sich in der Praxis bewährt haben:
- Härtebereich I: < 15;
- Härtebereich II: 15 - 30.
Diese Werte sollten nicht wesentlich (3 dGH) über- oder unterschritten werden.
Die Fische werden in der Tabelle zwei Härtebereichen zugeteilt. Wird der Bereich ohne Klammern angegeben, wird ein Toleranzbereich von 5 dGH akzeptiert, ist eine Klammer rechts angegeben, so bedeutet dies, daß keine Toleranz nach oben akzeptiert wird.
Für die dauerhafte Pflege sind in der Regel mittlere Werte anzustreben.
Bei sehr weichem Wasser sollte zur Vermeidung eines gefährlichen Säuresturzes ein Mindestsäurebindungsvermögen, das einer Carbonathärte von mindestens 2 entspricht, sichergestellt werden.
pH-Wert
Der
pH-Wert ist ein für das Halten von Fischen wichtiger Parameter. Die folgende Einteilung der
pH-Werte hat sich in der Praxis bewährt:
- I = 5.0 - 7.0;
- II = 6.0 - 8.0;
- III = 7.0 - 9.,0.
Für die dauerhafte Pflege sind mittlere Werte anzustreben.
Wird der Bereich mit Klammern angegeben, so wird keine Toleranz akzeptiert. Wird der Bereich ohne Klammern angegeben, so wird eine Toleranzbreite von 0.5 akzeptiert. Ist nur eine Klammer angegeben, so bedeutet dies, wenn die Klammer links steht, eine Toleranz von + 0.5, wenn die Klammer rechts steht, eine Toleranz von - 0.5.
Schadstoffe
In einem gut gepflegten Aquarium werden normalerweise Nitratwerte von 100 mg/l nicht überschritten. Höhere Werte sind in der Regel ein Hinweis auf mangelhafte Pflege.
Nitrit ist in der Regel nicht nachweisbar. Ein Nitritwert von 1,0 mg/l darf nur kurzfristig erreicht werden.
Aquariengröße
Besonders problematisch ist die Angabe der Aquariengröße, da sie von vielen Variablen abhängig ist (Versteckmöglichkeiten, Bepflanzung, Vergesellschaftung, Besatzdichte u.ä.).
Die in der Tabelle gemachten Angaben zur Aquariengröße sind Mindestmaße für ausgewachsene Tiere. Sie gelten nicht für eine vorübergehende Hälterung im Handel oder auf Börsen und ähnlichen Veranstaltungen.
Die Angaben beziehen sich auf die Kantenlänge handelsüblicher Aquariengrößen (Länge x Breite x Höhe):
- 60 cm = 60 x 30 x 30 cm (54 l) oder 60 cm = 60 x 30 x 35 cm (63 l)
- 80 cm = 80 x 35 x 40 cm (112 l)
- 100 cm = 100 x 40 x 50 cm (200 l)
- 120 cm = 120 x 40 x 50 cm (240 l) oder 120 cm = 120 x 50 x 50 cm (300 l)
- 150 cm = 150 x 50 x 50 cm (375 l).
Je größer das Wasservolumen eines Aquariums ist, desto stabiler ist die Wasserqualität, daher sollte das Aquarienvolumen für die dauerhafte Haltung 60 l nicht unterschreiten. 54 l Aquariumvolumen sind als Mindestmaß für die dauerhafte Haltung anzusehen.
Die in der Tabelle gemachten Angaben zur Kantenlänge sind Richtwerte, unter denen die jeweiligen Arten dauerhaft gehalten werden können. Diese Maße dürfen nicht wesentlich unterschritten werden. Zur Zucht bzw. zur Zuchtvorbereitung, für Ausstellungen und Wettbewerbe, sowie für die Pflege besonders kleiner Arten sind abweichende Behältergrößen zulässig.
Aquarieneinrichtung
Die Einrichtung der Aquarien muss sich an den Bedürfnissen der zu pflegenden Arten orientieren. Zu den wichtigsten Mindestausstattungen gehören:
- eine den artspezifischen Bewegungsbedürfnissen entsprechende Raumgröße;
- technische Einrichtungen zur Sicherung der Wasserqualität (ggf. Filter, Heizung, Lüftung);
- Versteck- und Deckungsmöglichkeit.
Ein Aquarium für die dauerhafte Pflege ist so einzurichten, daß eine Sicht durch den Boden nicht möglich ist.
Besatzdichte
Verbindliche Angaben zur Besatzdichte sind nicht sinnvoll, da sie von zu vielen Variablen abhängen und deshalb zu stark vereinfacht werden müßten. Wegen der Gefahr von Mißverständnissen wären sie unter dem Gesichtspunkt des Tierschutzes eher kontraproduktiv als nützlich.
Beispielsweise wechseln sich in Abhängigkeit von Alter (Jungfische, subadulte und
adulte Exemplare), von spezifischen biologischen Aktivitätsphasen (verpaarte/unverpaarte, territoriale/nicht-territoriale, balz-, fortpflanzungs-, brutpflegeaktive Exemplare) periodisch immer wieder Phasen mit größerem und erheblich geringerem Raumbedarf ab.
Ferner sind für die zulässige Besatzdichte nicht nur die Einrichtung, das Zahlenverhältnis der Geschlechter, sondern auch die Abmessung des Aquariums (Oberfläche oder Grundfläche, Höhe) von entscheidender Bedeutung. In einem kleineren gut gegliederten Aquarium kann die Besatzdichte durchaus größer sein als in einem weit größeren, aber weitgehend leeren Aquarium.
Sozialverhalten
Jede Fischart in einem Aquarium sollte ihrer natürlichen Sozialstruktur entsprechend gehalten werden. Dabei sind folgende Unterscheidungen zu berücksichtigen:
- Schwarm: Fische, die sich in einer größeren Gemeinschaft von Artgenossen in ihrem Lebensraum bewegen. Daraus ergibt sich eine höhere Mindestanzahl der gepflegten Tiere. Im allgemeinen sollen mindestens zehn Fische dieser Art gepflegt werden.
- Gesellig: Fische, die Artgenossen benötigen, um ihr arttypisches Verhalten zeigen zu können. Im allgemeinen sollen mindestens fünf Fische dieser Art gepflegt werden.
- Harem: Pflege von einem Männchen und mehreren Weibchen.
- Paar: Fische, die vorübergehend oder zeitweise in Paarbildung (ein Männchen, ein Weibchen) leben.
- Einzelgänger: Arten, die bei üblichen Beckengrößen nur einzeln gehalten werden können.
Gesundheitsvorsorge und Ernährung der Aquarienfische
Fische sind dem sie umgebenden Medium mehr ausgesetzt als jede andere Wirbeltiergruppe. Das hängt einmal mit dessen physikalisch-chemischen Eigenschaften zusammen, zum anderen mit ihrem Körperbau. Chemische Reize wirken sich deshalb intensiv aus. Parasiten und Krankheitserreger finden in der räumlichen Begrenzung eines Aquariums schnell ideale Bedingungen für die Ausbreitung. Daher ist das Wohlbefinden von Aquarienfischen möglichst täglich zu kontrollieren. Ein teilweiser Wasserwechsel soll regelmäßig vorgenommen werden.
Fische dürfen nicht plötzlichen Veränderungen der Wasserwerte ausgesetzt werden. So müssen z.B. beim Umsetzen der Fische von einem Aquarium in das andere die Wasserwerte allmählich aneinander angeglichen werden.
Die Wasserparameter
Nitrit- und Nitratgehalt sowie der
pH-Wert sollten in regelmäßigen Abständen (mindestens 14-tägig) kontrolliert werden.
Die in diesem Gutachten behandelten Fische sind weitgehend
omnivor, d. h. Allesfresser. Für sie stehen heute eine breite Palette an Fertigfutter und Frostfuttersorten, verschiedenstes gefriergetrocknetes Futter und zahlreiche Lebendfutterorganismen zur Verfügung. Für eine allen Anforderungen genügende Ernährung sind Fische mit verschiedenen Futtersorten zu füttern.
Erfahrungsgemäß werden Fische im Aquarium eher übermäßig gefüttert. In einem gut gepflegten Aquarium können Fische gelegentlich wenige Tage ohne Futterzugaben auskommen.
Quelle
Liebe Grüße Diana