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Schlechte Leitungswasserwerte?

Eigentlich ist alles das gleiche, aber es gibt Unterschiede im Herstellungsprozess.

Bei VE bzw. demineralisiertem Wasser handelt es sich um Wasser das man durch Ionentauscherkartuschen geleitet hat. Diese bestehen aus stark saueren und stark alkalischen Ionentauscherharzen. Im Idealfall wird zunächst gefiltert, dann Kationentauscher, Riesler (das CO2 muss raus), Anionentauscher und das Mischbett (Polizeifilter bestehend aus einer Mischung von Anionen- & Kationentauscherharz).

Das Wasser ist dann in der Regel chemisch rein. Alternativ können auch Umkehrosmoseanlagen (ROZ) zum Einsatz kommen. Die haben dann allerdings nichts mit den billigen ROZ der Aquarientechnik zu tun.

Bei destilliertem Wasser wird (welch Wunder) destilliert. Im Labormaßstab (bis zu 100 Litern) in der Regel mit Glasgeräten. Das Wasser kann dann Spuren von Kieselsäure enthalten (im Aquarium nicht dramatisch).

Industriell wird das Verfahren aber nicht genutzt (Energiekosten).

Kauft man also das Zeug, so handelt es sich nahezu immer um VE-Wasser.

Eine Verkeimung kann man in den Liefergebinden nahezu ausschließen, da Mikroorganismen hier nicht leben können (lege mal eine pralle Kirsche über Nacht in VE-Wasser – das gleiche passiert auch mit den Zellmembranen der Mikroorganismen).

Willst Du sicher gehen, hilft abkochen ;)

LG
Heiko
 
Obwohl es paradox klingt, denn in VE ist ja nichts enthalten was mikrobielles Wachstum fördern könnte, so gibt es doch diese lästigen "Wasserkeime" die sich in ständig genutzten Gebinden breit machen können. Bei RO ist die Verkeimung der Membranen auch ein bekanntes Problem. Trotzdem würde ich bei gekauftem Wasser eine Verkeimung ausschließen. Selbst wenn ein paar Keime enthalten sind, die haben keinen Einfluss auf die Mikrobenflora im Aquarium.

Insgesamt wirkt VE-Wasser nicht sterilisierend auf Keime. Es fehlen nur sämtliche Salze, damit auch alle Cofaktoren. Selbst normale Bäckerhefe hält einen natürlichen Innendruck von 60[bar]. In VE-Wasser steigt der etwas, aber der Großteil der Zellen gleicht dies über eine Verstärkung der Zellmembran aus. Und dies müssen die Zellen aus endogenen Stoffen leisten, denn das Wasser enthält keine Wuchsstoffe. Damit kommt es zu einen gewissen Schwund.
Bakterien haben eine starke Zellwand, besonders die Gram+. Die widerstehen jedem Druck.

Abkochen ist also nicht nötig. Das lustige an diesen schrulligen Wasserkeimen ist ja gerade, dass man sie auf der Petrischale nicht hoch bekommt. Sobald die in eine Umgebung mit Nährstoffen kommen, haben die irgendwie keine Lust mehr und werfen das Handtuch. Verstehen kann man das nicht, nur hinnehmen.
 
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