Hallo zusammen,
hier mal ein kleiner Artikel über die Verwendung von Nitella-Arten als Aquarienpflanze, den ich vor drei Jahren im hiesigen AQ-Verein vorgetragen habe:
Nitella – eine Alge als Aquarienpflanze!
Nitella-Arten gehören zu den Edelalgen. Die Gattung wird auch als Glanzleuchteralgen bezeichnet und ist quasi eine uralte Übergangsform von der primitiven Alge zur höheren Pflanze. In weiten Teilen Europas steht sie auf der Liste der gefährdeten Arten, darf also der Natur nicht entnommen werden, und in vielen Teilen der früheren Vorkommen ist sie bereits ausgestorben!
Ein wenig zur Systematik
Ordnung
Charales
Armleuchteralgen
Familien
Characaceae
Armleuchteralgen
Clavatoraceae
ausgestorben!
Palaeocaraceae
ausgestorben!
Gattungen
Chara
Armleuchteralgen
Nitella
Glanzleuchteralgen
Arten
57 Nitella-Arten, darunter in M-Europa:
N. flexilis, N. furcata
N. opaca
heimisch, vom Aussterben bedroht
Vorkommen und Standorte
Die o. g. drei in Europa vorkommenden Nitella-Arten, also N. flexilis, N. furcata und N. opaca, bevorzugen sauberes, nährstoffarmes und möglichst kalkhaltiges Süßwasser. Daher sind diese Arten besonders in Klarwasserseen und Quelltöpfen anzutreffen. In Regenwassertümpeln, Gräben und Baggerseen bilden sie oft die Pioniervegetation und helfen so anderen Pflanzenarten zur Besiedlung. Sind geeignete Voraussetzungen gegeben, bilden die Nitella-Arten oft großflächige Bestände, die Nitellawiesen genannt werden.
Funktion im Gewässer
Nitella ist für eine starke Photosyntheseleistung bekannt. Dadurch wird durch sog. biogene Entkalkung die Karbonathärte des Gewässers gemindert und Sauerstoff zugeführt. Dies führt dazu, dass Nitella in der Natur oft mit Kalkkrusten überzogen ist.
Bedeutung in der Aquaristik
Nitella-Arten sind in der Aquaristik schon seit dem 19. Jahrhundert, also schon recht lange, bekannt. Dennoch wird diese schöne, grazile Pflanze leider sehr selten verwendet, da der Name “Alge“ auf Aquarianer abschreckend wirkt. Obwohl noch eine Alge, besitzt sie nicht deren Nachteile und ist für die Aquaristik durchaus sehr interessant! Nicht nur wegen des schönen und extravaganten Aussehens – nein, sogar als Erstbepflanzung eignet sie sich sehr gut, da es keinen besseren, natürlichen Schadstofffilter gibt. Aber das ist bei weitem noch nicht alles: Diese Alge kann mehr, sie kann bei ausreichender Photosynthese anorganische Kohlenstoffe entziehen und Härtebildner ausfällen, das heißt mit dieser Alge kann man auf natürlichem Wege Wasser durch biogene Entkalkung weicher machen! Diese Pflanze eignet sich sehr gut für Garnelen- und Zuchtaquarien. Da sie sehr zierlich wächst, ist sie auch sehr gut für Nano-Aquarien geeignet. Das Wachstum ist auch in dem Harzwasser mit seiner sehr geringen Karbonathärte noch mittelmäßig, in nur etwas härterem Wasser dann schon zügig bis schnell. Aber keine Angst: Diese Glanzleuchteralge wächst anders als Faden-, Punkt-, Bart- und Pinselalgen nicht an den Blättern, dem Bodengrund oder anderen Gegenständen fest, sondern bildet eigenständige Pflänzchen, die jederzeit leicht entnommen werden können. Bei den Nitella-Arten, die gelegentlich mal angeboten werden, handelt es sich fast immer um N. flexilis oder N. furcata. Unterscheiden kann man beide Arten nur unter dem Binocular.
Mögliche Bezugsquellen
Am ehesten kann man Nitella noch über den “Marktplatz“ von Aquarienforen gegen andere Pflanzen tauschen oder aber für “kleines Geld“ erwerben. Mögliche Bezugsquellen wären u. a.:
www.flowgrow.de
www.aquariumforum.de
www.garnelenforum.de
Autor: Holger Schaab, Braunschweig
Da ich das bislang mit dem Upload von Bilder auf den Webspace noch nicht richtig kapiert habe, ist dieser Artikel bislang noch *bilderlos*. Sobald ich dies beherrsche werden diese entweder in n Artikel eingefügt oder angehängt.
Viele Grüße
Holger