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LED-Licht für Aquarien?!

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Ach Philipp,
Du tust mir ja schon richtig leid, zeig doch mal ein Bild von einem Deiner Aquarien mit deinen selbstgebastelten LED damit man Dich mit Deinen Beiträgen ernst nehmen kann. Du redest doch wie der Blinde von der Farbe. Ich habe bewusst keine Links zu den verschiedenen Anbietern eingestellt um nicht als deren Agenten betrachtet zu werden. Aber gehe doch nur auf Google Gebe LED Aquarien ein und Du findest genügend seriöse Anbieter die mehr Informationen bieten können als Deine Bastelgruppe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Angabe von Lumen je Watt ist doch Unsinn. Wichtig ist die Angabe von Lumen und Kelvin je Lichtbalken und dessen Länge. Aus der Wassermenge ergeben sich dann die Lumen je Liter Aquarienwaser.
Bsp. 5.000 Lumen durch 200 Liter Wassermenge = 25 Lumen je Liter Wasser. Dies wäre ein mittlerer Wert für nicht so lichtempfindliche Pflanzen. Für lichtempfindliche Pflanzen sollte der Wert schon über 30 Lumen je Liter liegen. Mit Watt hat das aber Bitteschön gar nichts zu tun.

Du Bist ja n richtig intelligenter. und die 5000 Lumen auf 200 Liter was sind auch wirklich effektiv wenn dann noch 50-60 W Strom dazu kommt? Ich glaube eher nicht.

Eine Effektivität von Leds kann man am besten ableiten wenn die Angabe Lumen / Watt dabei steht. und 130/140 Watt bei 350 mAh Sollten es schon sein- alles andere ist Augenwischerei.
gerade bei den Stripes Verkäufern wird gerne diese Synonym Angabe Lumen / Meter genommen und irgendwo zwischen den Zeilen steht ,das mehr als 80- 90 Lumen / Watt nicht einher gehen. Wenn man dann noch die schlechte effektivität der dazu gehörigen Trafos nimmt , meist 70 -80 %, schmällert sich die ganze Stromersparnis doch recht dolle.

Und ja ich baue meine LED Leisten alle selber, von daher weiß ich von was ich Rede.

Meine Bitte daher bitte lass es Bernhard, du hast dir im Flowgrow Forum auch schon die Zähne ausgebissen.
 
Hallo,

ich glaube, hier sollten mal einige Dinge bezüglich Beleuchtung klargestellt, bzw. auf den Punkt gebracht werden werden.

Prinzipiell sollte man seine Leuchten nach folgenden Kenndaten auswählen:
  • Leuchtkraft
  • Farbwiedergabeindex CRI
  • Effizienz
Leuchtkraft:
Hier kommt es sicherlich sehr auf den Einzelfall an.
Ich beziehe mich hier nun auf die physikalische Einheit Lumen.

Zitat Wikipedia:
Das Lumen (lateinisch für Licht, Leuchte; abgekürzt lm) ist die Einheit des Lichtstroms Φv. Als photometrische Einheit berücksichtigt es die unterschiedliche Helligkeitsempfindlichkeit des menschlichen Auges bei verschiedenen Farben: zwei baugleiche Lichtquellen werden – unabhängig von ihrer Farbe - als gleich hell wahrgenommen, wenn sie den gleichen Lichtstrom bzw. gleich viele Lumen aussenden, aber nicht unbedingt, wenn sie mit der gleichen Leistung (in Watt) strahlen.

1 Lumen ist definiert als der Lichtstrom einer 1,464 mW starken 555-nm-Lichtquelle (gelbgrün) mit 100 % Lichtausbeute. Dabei ist 555 nm diejenige Wellenlänge, bei der das menschliche Auge gemäß V-Lambda-Kurve seine maximale Empfindlichkeit hat. Dagegen liefert eine ebenfalls 1,464 mW starke rote Lichtquelle nur etwa 0,1 lm, d.h. sie wird als 10mal weniger hell wahrgenommen, da das Auge in diesem Farbbereich nur 10 % der Empfindlichkeit im Vergleich zum Grünen besitzt.

Hier wird das erste Mal ein kleines Problem hier in der Diskussion deutlich.
Es wird ein Mal von rein Weißen LEDs gesprochen und von RGB-Leisten. Man erkennt aber deutlich, dass z.B. der Rot-Kanal dieser Leisten nur ein Zehntel des Lichtstrom bei gleicher Leitung erzeugen kann.

Den benötigten Lichtstrom für ein Becken zu ermitteln ist leider nicht so einfach.
Man kann nicht einfach sagen, dass X Lumen pro Liter Beckeninhalt 'richtig' sind.
Unabhängig davon, dass verschiedene Pflanzen mehr Licht benötigen.
Entscheidend ist hier die Lichtmenge, die bei den Pflanzen ankommt.
Man kann sicherlich leicht erkennen, dass bei einem Becken, dass 60cm tief ist, mehr Licht abgestrahlt werden muss, wie bei einem 25cm hohen Becken. Jeder weiß ja, dass die Beleuchtungsstärke mit der Entfernung abnimmt.
Hier wäre es sicherlich von Vorteil, wenn man von der am Beckenboden ankommenden Beleuchtungsstärke (Lux) sprechen würde.

Was ist ein Lux?
Die Beleuchtungsstärke in lx ist der Quotient der Lichtstärke einer punktförmigen Lichtquelle in cd und dem Quadrat der Entfernung in m.

Hier sieht man, dass die Entfernung der Lichtquelle, sowie der Abstrahlwinkel einen Einfluss auf die ankommende Beleuchtungsstärke haben.
In unseren Aquarien kommen noch diverse andere Einflussgrößen hinzu.
  • Lichtbrechung an der Wasseroberfläche
  • 'Lichtwiderstand' des Wassers, der höher ist als in Luft
Um die Beleuchtungsstärke am Beckenboden zu erhöhen kann man bei Leuchtstofflampen Reflektoren nutzen. Bei LEDs setzt man Linsen ein, um den Abstrahlwinkel zu verkleinern.

Also die nächsten Einflüsse:
  • Reflektoren
  • Linsen
Zusammenfassend, was beeinflusst die Beleuchtungsstärke am Beckenboden:
  • Lichtstrom in Lumen
  • Zu beleuchtende Fläche
  • Entfernung der zu beleuchtenden Fläche
  • Abstrahlwinkel der Lichtquelle
  • Schwebeteilchen im Wasser
  • ...
Den Wert der Beleuchtungsstärke müssten wir also im Wasser am Beckenboden messen um über Werte diskutieren zu können. Wer macht das? Keiner!

Um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen nehmen wir doch einfach mal den Beleuchtungsrechner von Flowgrow, da dort in der Pflanzendatenbank auch die Beleuchtungsstärke in schwach, mittel und stark klassifiziert ist.

  • gering <30 Lumen pro Liter
  • mittel >30 <50 Lumen pro Liter
  • hoch >50 Lumen pro Liter

Farbwiedergabeindex CRI:


Aus Wikipedia:
Der Farbwiedergabeindex
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(englisch Colour Rendering Index, CRI) ist eine Kennzahl einer photometrische Größe, mit der die Qualität der Farbwiedergabe von Lichtquellen gleicher korrelierter Farbtemperatur beschrieben wird. Das Index-a im Formelzeichen steht für den allgemeinen Farbwiedergabeindex, der nur die Werte der ersten acht Testfarben nach DIN einbezieht.

Ein CRI von 100 ist der Referenzwert einer Glühlampe.
Vereinfacht ausgedrückt:
Je weiter vom Referenzwert entfernt ein CRI ist, desto farbverfälschender ist die Lichtquelle.

Wie sind denn Standardwerte der verschiedenen Leuchtmittel?
Wikipedia:
Lampe Ausführung Index Ra
Glühlampe[1] bis 100
LED weiß[2] 80…95
OLED weiß [3][4] 80…90
Leuchtstofflampe weiß de Luxe 85…100
weiß 70…84
Standard[1] 50…90
Halogen-Metalldampflampe[1] 60…95
Natriumdampf-Hochdrucklampe warmweiß 80…85
farbverbessert[1] 60
Standard[1] 18…30
Quecksilberdampf-Hochdrucklampe[1] 45
Natriumdampf-Niederdrucklampe −44

Man erkennt, dass weder eine Leuchtstofflampe (CRI 85 - 100) noch eine LED (CRI 80 - 95) pauschal 'besser' ist. Man benötigt zur Beurteilung die Angaben der ausgewählten Leuchtstofflampe bzw. des ausgewählten oder verbauten LED-Emitters.


Effizienz:

Hier ist, mit dem Wissen aus der Erklärung zu 'Lumen' wiederum die Art der Lichterzeugung entscheidend.
Bei rein weißen LEDs und Leuchtstofflampen kann man sehr gut den Quotienten aus Lichtstrom und elektrischer Leistung nehmen.
Eine Leuchte die aus 20 Watt elektrischer Leistung 1000 Lumen erzeugt (50 Lumen pro Watt) ist weniger effizient als eine Leuchte, die für 1000 Lumen nur 10 Watt benötigt (100 Lumen pro Watt).

Beispielwerte:
LED Cree XM-L2 T6 (weiß) bis zu 175,4 Lumen pro Watt
LED Cree XM-L N (rot) bis zu 122,4 Lumen pro Watt
LED Cree XM-L N (grün) bis zu 105,9 Lumen pro Watt
LED Cree XM-L 35.2 (blau) bis zu 38(!) Lumen pro Watt
Leuchtstofflampe Osram 865 T8 90 Lumen pro Watt

Ich habe hier bewusst qualitativ hochwertige Produkte genommen.
Man findet sowohl weiße LEDs, als auch Leuchtstofflampen, mit sehr viel geringer Effizienz.

Die Grundaussage muss wohl lauten:
Weiße LEDs mit < 90 Lumen pro Watt sind nicht effizienter als eine Leuchtstofflampe. Leider fallen sehr, sehr viele der angebotenen LED Leuchten für Aquarien in den Bereich < 90lm/w.
Da sie im Allgemeinen dann aber auch noch preislich höher angesiedelt sind als eine Leuchtstofflampe sehe ich keinen rationalen Grund diese Leuchten zu kaufen.

Die von mir angegebenen 175 lm/w bei den XM-L2 T6 muss man aber auch relativieren. Diese werden nur bei sehr geringer Bestromung erzeugt. Bei einer 'Standardbestromung' von 700mA haben sie allerdings immer noch einen sehr guten Wert von 155,7 lm/w.

Weiterhin darf man RGB-LED und 'reinweiße' LEDs nicht ohne 'Wertung' mit dem Quotienten Lumen-Watt vergleichen.
In der Tabelle oben ist erkennbar, dass die farbigen LEDs einen sehr viel geringeren Wert erreichen.
Auch hier mal die 700mA - Werte:

Cree XM-L N (rot) 96 Lumen pro Watt
Cree XM-L N (grün) 53,8 Lumen pro Watt
Cree XM-L 35.2 (blau) 26,5 Lumen pro Watt

Aus diesen Werten ergibt sich, dass RGB-Leisten aus der Effizienzbetrachtung nur für den farblichen Sonnenauf- und -untergang genutzt werden sollten. Von einer kontinuierliche Beleuchtung mit RGB-Leisten ist abzuraten.


Zusammenfassend benötigt man zur Auswahl und um Leuchten zu vergleichen die Angaben:

  • erzeugter Lichtstrom in Lumen
  • elektrische Leistung in Watt
  • Farbwiedergabeindex CRI
Ich würde eine weiße LED nur mit >110 Lumen pro Watt kaufen. Das es machbar ist, beweisen Hersteller mit 120 lm/W. Hätte ich mehrere zur Auswahl würde ich mich am höheren CRI orientieren.
LED-Leuchten ohne diese Angaben sind nicht zu werten.
Viele Anbieter geizen mit diesen Angaben. Ich sehe keinen Grund dafür, es sein denn, man bietet keine qualitativ hochwertigen Produkte an und möchte dieses verschleiern.
Einige Anbieter verbreiten Unwahrheiten. Einer z.B. sagt, dass die abgestrahlten Lumen völlig egal seinen, da nur die ankommende Lichtmenge zählt. Dass die ankommende Lichtmenge zählt ist richtig, aber der abgestrahlte Lichtstrom auf Entfernung im Winkel sind die ankommende Lichtmenge (Lux).
Eine Lumen-Angabe steht bei dem Hersteller nicht. Auch kein Lux-Wert, der ja eh nicht vergleichbar wäre.

Lasst euch nicht von solchen Fehlinformationen verunsichern. Frage die Werte Lumen, Watt, CRI an, wenn sie nicht im Angebot stehen. Bekommt ihr sie nicht, oder nur 'Geschwafel' zu hören, sollte der Lieferant/Hersteller für diesen Produkt nicht mehr in Frage kommen.
Es werden so viele LED-Leuchten mit einer schlechteren Effizienz als Leuchtstofflampen angeboten und verkauft. Und das auch noch für einen erheblich höheren Preis als vergleichbare Leuchtstofflampen.
Dieses ist rational nicht zu erklären. Es gründet nur Informationsmangel beim Käufer bzw. dessen Leichtgläubigkeit bezüglich Werbeversprechen.

LG
Lars
 
Ich ziehe meinen Hut (ja, ich trage Hut) vor Dir, Lars.
Eine sehr schöne und vorallem mal ausführliche Darstellung, der einzelnen/wichtigen Aspekte bei LEDs.
(Und ich weiß wie aufwändig es ist, so einen Beitrag korrekt und auch noch ansprechend formuliert/formatiert zu erstellen)

Das sollte man fast in einem LED-Einsteigerleitfaden festpinnen, hier in dem Thread wird es ja früher oder später untergehen (wenn ich hier mal die Anzahl der Threads mit "LED" oder "LICHT" im Namen durchzähle..)

Grüßle,
rob
 
Dank Dir Rob,
aber das da oben sind ja noch nicht alle Punkte, die zur Auswahl herangezogen werden sollten.
Das Spektrum, und damit die Lichtfarbe (Kelvin) habe ich bewusst außen vor gelassen, da dieses ja eher nur eine subjektiv Bewertung ist. Ich bevorzuge kälteres Licht. Habe 7.000k bei meinen Daytimes und im Selbstbau das 0D Binding bei den XM-L2 (ca. 7.000k - 7.500k).
Ebenso schaue ich mir den Wert Lumen pro Euro an. Ich will ja wissen, was ich für mein Geld bekomme.

LG
Lars
 
Hi Lars,

klaro - da fehlt "schon noch was". Aber ich finde so als Überblick für einen Einsteiger mit der typischen Frage "Hey, ich habe bei Anbieter XYZ eine LED ZXY gefunden, die macht voll toll Licht!! Taugt die was?!?!?!?" könnte man - mit Verlaub - auf deinen Eintrag verweisen und vorallem auf den letzten Absatz mit den fehlenden Informationen bzw. Fehlinformationen gewisser Anbieter.

Dein Beitrag oben beleuchtet mMn die objektiven Bestandteile recht gut, Leuchtkraft, CRI, Effizienz - das ist absolut nicht subjektiv (auch wenn das gewisse Anbieter gerne hätten.. ;D) und bringt jeden mit den typischen LED Fragen schonmal weiter.
Die subjektiven Bestandteile wie Spektrum/Kelvin (ich zb. mag meine 5500K über meinem Garnelencube... macht es "romantisch"/gemütlich im Zimmer) könnte man dann noch mit den entsprechenden Personen klären..
oder auf solche Bilder verweisen:
(geklaut von der DayTime Facebookseite, Urheber ist glaub ich aber (laut Wasserzeichen) Christian Dresel)
daytime_farben_k1600_img_3279.jpg

Das wäre dann auch schonmal Entscheidungshilfe.
Lumen pro Euro ist dann natürlich auch noch ein Faktor (aber meist ignoriert, da eh gemault wird warum eine High-Power-LED jetzt 120€ kostet und nicht die Anbieter XYZ LED für 50€ genommen werden soll)

Klar, DIY-Selbstbau Lösungen sind eine ganz andere Geschichte - da muss deutlich mehr Know-How über die technische Seite und vorallem Vorsicht her (Strom kann nicht nur lustig kribbeln...) bzw. eigentlich ein Elektrofachmann zu Hilfe gezogen werden, denn selbst an Dingen "rumzumurksen" die an die Netzleitung gehen ist ja - glaube ich - nicht erlaubt (und auch bedingt lebensgefährlich).

Jetzt hab ich den roten Faden verloren und höre auf zu tippen :confused:

Grüßle,
rob
 
Moin Rob,

Dabei finde ich grade den Wert €/lm wichtig und hatte mich schon geärgert, dass ich ihn nicht mit aufgenommen hatte.

Beispiel: (Werte aus einem alten Thread von mir, Preise nicht neu ermittelt)
Schaue ich mir mal eine Daytime Eco 30.2 und eine AquaLighter 2 30cm an.
Beide potentiell für einen 30l Cube mit 1080 Lumen.

Typ - Preis - Leistung - Lumen - Farbtemp - Lm/W - €/lm - lm/Liter
Daytime eco 30.2 - 107,80 € - 9,00 W - 1080 - 7000k - 120 - 0,0998 - 36
AquaLighter 2 30cm - 111,00 € - 11,00 W - 1080 - 6500k - 98 - 0,1028 - 36

Die AquaLighter ist ineffizienter, nur 98 lm/w und mich kostet jedes Lumen auch noch mehr.
Da fällt die Entscheidung doch gleich leichter.


Klar, DIY-Selbstbau Lösungen sind eine ganz andere Geschichte - da muss deutlich mehr Know-How über die technische Seite und vorallem Vorsicht her (Strom kann nicht nur lustig kribbeln...) bzw. eigentlich ein Elektrofachmann zu Hilfe gezogen werden, denn selbst an Dingen "rumzumurksen" die an die Netzleitung gehen ist ja - glaube ich - nicht erlaubt (und auch bedingt lebensgefährlich).

Einen meiner Selbstbauten habe ich ja mal hier dokumentiert. Schon richtig! Da muss man wissen, was man macht.
Ein Beispiel von schlecht ausgeführter DIY-Lösung hatten wir ja vor kurzem erst.


LG
Lars
 
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