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Kupfer = 0.3 mg/l schädlich?

Snipe

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Hallo Ihr lieben,
ich habe vollgendes "Problem" mein Wasser auf Arbeit hat 0,3 mg/l Kupfer (Tröpfchentest) in den Leitungen. Egal ob ich das Wasser mal 3 min laufen lasse oder direkt entnehme.

Da ich gelesen habe das die Garnelen auf geringste Mengen Kupfer tödlich(!?) reagieren wollte ich hier erst nachfragen ob es Sinn macht die kleinen auf Arbeit zu halten oder nicht.

Ist diese Menge wirklich schädlich für meine Zwerggarnelen oder kann ich "unbedenkt" mein Wasserwechsel wöchentlich durchführen? Hat diese Menge einfluss auf die "Geburtenrate" der kleinen?

Habe momentan das Wasser von meinem 240l AQ zu Hause im 54l Becken.


Liebe Grüße
Stefan
 
Das ist auf jeden Fall ne ganze Menge...
Entweder Wasseraufbereiter verwenden oder das Wasser z.B. mit einer Osmoseanlage filtern.
Aber unbehandelt kann man das Wasser nicht verwenden.
 
Danke für die schnelle Antwort!

Der Wasseraufbereiter, ist das ein Gerät was effektiv Kupfer entfernt oder ist das eine Flüssigkeit die ich im AQ-Wasser vermische? Welche Technik würdest du empfehlen? Weil eine Osmoseanlage finde ich persönlich totale Verschwendung von Wasser da man ja effektiv nur 1/3 nutzen kann für sein AQ. Für ein 300l AQ (hatte ich geplant noch zusätzlich hier hinzustellen) wäre das unmöglich das Restwasser zu verwerten (da könnte ich ja ein Pool mit füllen).
 
Wasseraufbereiter sind Flüssigkeiten die es in jedem Zooladen gibt. Einfach mal umschauen.
Es gibt auch noch Vollentsalzer aber ich weiss leider nicht in wie weit die Kuper rausfiltern....müssten sie aber auch *grübel*
Muss man mal googeln.
 
Hallo,

du kannst alternativ und der Einfachheithalber auf Zeolith-basierte Mittel zurückgreifen, um das gelöste Kupfer zu binden.
Für ein 54-Liter Becken würde ich es so machen und mache es sogar auch.
Mein CU-Gehalt im Leitungswasser war sogar noch viel höher.

Du kannst als fertigen Aufbereiter EasyLife Flüssiges Filtermedium kaufen (Inhaltsstoffe: pulverisiertes Clinoptilolith, Mordenit, sowie Spuren von Quarz)
Bindet u.a. gelöste Schwermetalle (wie Kupfer-Ionen) unwiederbringlich.

Clinoptilolith und Mordenit Pulver kannst du dir aber auch so seperat kaufen und selbst mixen.
In einem Liter EasyLife Flüssiges Filtermedium sind ca. 40 bis 50 Gramm dieses Gemisches drin.
:)
 
Hi,

es wurde früher mal als Toxizitätsgrenze für Süßwassergarnelen 11 µg/l genannt (wenn ichs noch richtig im Kopf hab.. Könnten auch 17 gewesen sein). Aber die Aussage besitzt anscheinend keine Allgemeingültigkeit, so vertragen manche Arten wohl auch deutlich mehr. Wie der Wert ermittelt wurde, bzw. welche Art hierfür Verwendung fand, wurde nicht genannt.
Ich führe das hier nur auf, um zu verdeutlichen, wie hoch der Kupfergehalt in deinem Leitungswasser ist.
Wird das Kupfer komplexgebunden, wird es unschädlich gemacht. Das passiert mit einem Wasseraufbereiter im Idealfall.
Aber irgendwie misstraue ich Wasseraufbereitern etwas.
Aber du kannst ja für ein kleines Becken auch Wasser von zu hause mit zur Arbeit bringen, z.B. :)
 
Huhu, ja daran habe ich auch gedacht aber leider fällt dann das 300l AQ flach, was eigtl. schade ist. Und wenn ich mal im Urlaub bin, müssen die ja auch Ihren Wasserwechsel bekommen.
 
Hi,
Wird das Kupfer komplexgebunden, wird es unschädlich gemacht. Das passiert mit einem Wasseraufbereiter im Idealfall.
Aber irgendwie misstraue ich Wasseraufbereitern etwas.
deswegen schrieb ich auch Zeolith-basierte Aufbereiter, denn den Wasseraufbereitern mit Grundlage von EDTA und Co.
traue ich auch überhaupt nicht, weil diese "Komplexbildner" durchaus bakteriell zersetzt werden können und so die
Schadstoffe rückgelöst werden können.

Um bsw. gelöstes Kupfer aus Zeolithen wieder rauszubekommen, bedarf es schon Umstände,
die so in einem Aquarium wohl nicht bzw. nie zustande kommen werden.
:)
 
Nun, zeolithbasierten Wasseraufbereitern misstraue ich aber noch mehr...
Was ist beispielsweise, wenn die Kanäle im Zeolith bereits belegt sind, er also 'gesättigt' ist? Kannst du das sagen oder sehen? Oder was ist, wenn im Wasser Ionen gelöst sind, die eine höhere Affinität zum Zeolith haben als Kupfer? Also eher als dieses gebunden werden??
Wie bemisst du dann die Menge des benötigten Zeoliths, um das Kupfer aus dem Wasser zu bekommen? Hast du die Adsorptionskapazität von einem ml des Aufbereiters mal berechnet?
So ein Mittelchen mag an sich gut sein. Aber wenn wirklich ein zu hoher Schadstoffgehalt vorliegt, würde ich persönlich nicht darauf zurück greifen
 
Hi,

wenn ich von Leitungswasser ausgehe, wüsste ich persönlich nicht, was da eine höhere Affinität zum
"aquaristischen" Zeolith (Clinoptilolith) haben könnte als Kupfer- bzw. Schwermetall-Ionen.
Hast du die Adsorptionskapazität von einem ml des Aufbereiters mal berechnet?
ich jetzt nicht, aber der Jörg A. ([Festkörper-]Chemiker) vom DCG.
Hier kannst du seinen Artikel über EasyLife FFm mal nachlesen, wenn du möchtest.
Grundlegend geht es in seinem Artikel um die Inhaltsstoffe (Clinoptilolith, Mordenit) und deren Wirkungsweisen.

Meine Erfahrungen seit über 2 Jahren mit aquaristisch eingesetzten Zeolithen sind bisher nur positiv.
Bin aber durchaus der Auffassung, daß jeder sich selbst etwas intensiver mit dieser Materie beschäftigen sollte,
wenn man sich für einen Einsatz von Zeolithen entscheiden sollte.
:)
 
Hallo,
ich finde die Tröpfchentests bei Kupfer zu ungenau und wollte deshalb fragen ob es evtl. ein elektronisches Messgerät zum Messen von Kupfer gibt? Ich habe von sera das 9er Set Tröpfchentest und muss sagen einige sehr wichtige Werte kann man nicht genau ablesen und habe vor allem bei Kupfer das Problem das ich z.b. Kupfer Inhalt sehe und andere meinen da ist kein Kupfer (laut Ergebnistabelle) drin. Um jetzt auf Nr. sicher zu gehen versuche ich gerade irgendwie an ein günstiges und zuverlässiges Kupfermessgerät heranzukommen. Hat da jemand evtl. Erfahrungen / Tips für mich?

Hatte den Kupfertest mit komplett kalten Wasser nocheinmal gemacht und statt 0.3 mg/l habe ich höchstens 0.1 mg/l aber das ist evt. immernoch zuviel und daher die Frage nach einer gescheiten Testmöglichkeit.

Die Flüssigvarianten zum entschärfen von Kupfer fallen einfach weg, weil die auf dauer zu teuer sind. Nun habe ich über ein Kohlefilter nachgedacht. Gibt es bessere Alternativen um das Kupfer aus dem Leitungswasser zu entfernen? Am besten ohne 10L Eimer zwischenlagerung da es bei größeren AQ doch sehr schnell nervig werden kann. Ideal wäre eine Möglichkeit wo ich den Wasserhahn direkt mit einem Schlauch verbinden kann und das Wasser ins AQ laufen lassen kann.
Vielen Dank
Stefan
 
Ich werd mich mal demnächst etwas genauer mit dem Experiment von Jörg und den beiden Zeolithen auseinandersetzen..
Für den Anfang sag ich nur, Clinoptilolith ist nicht gleich Clinoptilolith. Er bildet eine Mischkristallreihe mit Heulandit. Die Zusammensetzung ist demnach variabel. Und dementsprechend unterschiedlich fallen auch die Mengen und Art der getauschten Ionen aus.
Ebenfalls relevant, wie wurde der Zeolith vorbehandelt.

wüsste ich persönlich nicht, was da eine höhere Affinität zum "aquaristischen" Zeolith (Clinoptilolith) haben könnte als Kupfer - bzw. Schwermetall-Ionen.

Du verstehst nicht ganz. Es gibt bei den Zeolithen in der Regel eine Reihe von Kationen, die adsorbiert werden, und dzwar mit unterschiedlichen 'Präferenzen'. Und das auch abhängig davon, welche Kationen zum Tausch in den Kanälen vorliegen.
Ich hab mal kurz, ohne mich weiter rein zu vertiefen welche Clinoptilolithe für die Versuche verwendet wurden und in wie fern sie sich unterscheiden, nachgeschlagen, welche dies im Falle von Clinoptilolith sind.
Vor Kupfer liegen da noch Caesium, Blei, Barium, Cadmium, Eisen und Ammonium. Als Anmerkung, es heißt nicht dass es nicht weitere Kationen gibt, die selektiv eher adsorbiert werden, es wurden ja bei den Testreihen nicht alle möglichen Kationen verwendet.
Entnommen hab ich das ganze aus einer Publikation von Pabalan & Bertetti, Cation-Exchange Propertie of Natural Zeolites, 1999 und einer von Kaló, Natural Zeolites in Water and Wastewater Treatment, 2000(?), beide Publikationen zu finden in der Serie Reviews in Mineralogy der MSA (Mineralogical Society of America), Band 45, Natural Zeolites.
Natürlich sind hier vordergründig Kationen genannt, die nur in sehr geringen Maße im Leitungs bzw Aquarienwasser verteten sein werden. Aber Ammonium beispielsweise wird sich in einem besetzten Aquarium befinden.
Über das Ionentauschverhalten von Mordenit hab ich in der Kürze wenig gefunden, außer, dass es große Unterschiede je nach herkunft und Vorbehandlung des selbigen gibt.

Außerdem spielen noch weitere Faktoren bei der Ionentauschwirkung mit rein. Nicht nur die Frage, hat der Anwender des Wasseraufbereiters diesen kräftig genug geschüttelt, und zwar direkt vor Gebrauch, sondern auch pH-Wert, etc..

Viele Unwägbarkeiten zusammengenommen ergeben ein für mich persönlich zu hohes Risiko, zumindest, wenn sicher ein Schadstoff vorhanden ist, der entfernt oder unschädlich gemacht werden muss. Ich sage ja nicht, dass es nicht funktionieren kann, ich sage nur, es gibt da zu viele Punkte, die man berücksichtigen muss oder über die einem Informationen fehlen.
Zum Thema Erfahrungen: Viele haben auch ausnahmslos gute Erfahrungen mit Wasseraufbereitern, die auf Komplexbildnern beruhen, und doch stehst du persönlich diesen kritisch gegenüber, als Argument führst du auf, die Komplexe könnten ja von Bakterien vielleicht geknackt werden.. Wenn ich dann noch die Möglichkeit einbeziehe, dass die gebildeten Komplexe von UV-Licht geknackt werden könnten, oder nicht ausreichend Chelatoren ins Wasser kommen, um alle gefährlichen Metalle zu binden, sind das weniger unwägbare Faktoren, als beim Zeolith basierten Zusatz.

Aber wie gesagt, habe mir die Publikationen nicht komplett vorgenommen, sondern nur nach Adsorptionsreihen geschaut. Vielleicht findet sich da noch einiges interessantes, nützliches, informatives, aber um mich so intensiv mit Wissenschaftlichen Abhandlungen zu beschäftigen, dass ich diese komplett durcharbeite, und mir auch die zitierten Arbeiten anschaue, brauche ich wirklich mal sehr viel Muse.. Momentan fehlt mir dafür der Nerv.. Zumal alles auf Englisch ist, von nicht Muttersprachlern, was wissenschaftliche Texte nicht einfacher macht in meinen Augen. Aber vielleicht passierts ja doch mal, dann fasse ich zusammen und geb euch bescheid. :P
 
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