Ich werd mich mal demnächst etwas genauer mit dem Experiment von Jörg und den beiden Zeolithen auseinandersetzen..
Für den Anfang sag ich nur, Clinoptilolith ist nicht gleich Clinoptilolith. Er bildet eine Mischkristallreihe mit Heulandit. Die Zusammensetzung ist demnach variabel. Und dementsprechend unterschiedlich fallen auch die Mengen und Art der getauschten Ionen aus.
Ebenfalls relevant, wie wurde der Zeolith vorbehandelt.
wüsste ich persönlich nicht, was da eine höhere Affinität zum "aquaristischen" Zeolith (Clinoptilolith) haben könnte als Kupfer - bzw. Schwermetall-Ionen.
Du verstehst nicht ganz. Es gibt bei den Zeolithen in der Regel eine Reihe von Kationen, die adsorbiert werden, und dzwar mit unterschiedlichen 'Präferenzen'. Und das auch abhängig davon, welche Kationen zum Tausch in den Kanälen vorliegen.
Ich hab mal kurz, ohne mich weiter rein zu vertiefen
welche Clinoptilolithe für die Versuche verwendet wurden und in wie fern sie sich unterscheiden, nachgeschlagen, welche dies im Falle von Clinoptilolith sind.
Vor Kupfer liegen da noch Caesium, Blei, Barium, Cadmium, Eisen und Ammonium. Als Anmerkung, es heißt nicht dass es nicht weitere Kationen gibt, die selektiv eher adsorbiert werden, es wurden ja bei den Testreihen nicht alle möglichen Kationen verwendet.
Entnommen hab ich das ganze aus einer Publikation von Pabalan & Bertetti,
Cation-Exchange Propertie of Natural Zeolites, 1999 und einer von Kaló,
Natural Zeolites in Water and Wastewater Treatment, 2000(?), beide Publikationen zu finden in der Serie
Reviews in Mineralogy der MSA (Mineralogical Society of America), Band 45,
Natural Zeolites.
Natürlich sind hier vordergründig Kationen genannt, die nur in sehr geringen Maße im Leitungs bzw Aquarienwasser verteten sein werden. Aber Ammonium beispielsweise wird sich in einem besetzten Aquarium befinden.
Über das Ionentauschverhalten von Mordenit hab ich in der Kürze wenig gefunden, außer, dass es große Unterschiede je nach herkunft und Vorbehandlung des selbigen gibt.
Außerdem spielen noch weitere Faktoren bei der Ionentauschwirkung mit rein. Nicht nur die Frage, hat der Anwender des Wasseraufbereiters diesen kräftig genug geschüttelt, und zwar direkt vor Gebrauch, sondern auch pH-Wert, etc..
Viele Unwägbarkeiten zusammengenommen ergeben ein für mich persönlich zu hohes Risiko, zumindest, wenn
sicher ein Schadstoff vorhanden ist, der entfernt oder unschädlich gemacht werden muss. Ich sage ja nicht, dass es nicht funktionieren kann, ich sage nur, es gibt da zu viele Punkte, die man berücksichtigen muss oder über die einem Informationen fehlen.
Zum Thema Erfahrungen: Viele haben auch ausnahmslos gute Erfahrungen mit Wasseraufbereitern, die auf Komplexbildnern beruhen, und doch stehst du persönlich diesen kritisch gegenüber, als Argument führst du auf, die Komplexe könnten ja von Bakterien vielleicht geknackt werden.. Wenn ich dann noch die Möglichkeit einbeziehe, dass die gebildeten Komplexe von UV-Licht geknackt werden könnten, oder nicht ausreichend Chelatoren ins Wasser kommen, um alle gefährlichen Metalle zu binden, sind das weniger unwägbare Faktoren, als beim Zeolith basierten Zusatz.
Aber wie gesagt, habe mir die Publikationen nicht komplett vorgenommen, sondern nur nach Adsorptionsreihen geschaut. Vielleicht findet sich da noch einiges interessantes, nützliches, informatives, aber um mich so intensiv mit Wissenschaftlichen Abhandlungen zu beschäftigen, dass ich diese komplett durcharbeite, und mir auch die zitierten Arbeiten anschaue, brauche ich wirklich mal sehr viel Muse.. Momentan fehlt mir dafür der Nerv.. Zumal alles auf Englisch ist, von nicht Muttersprachlern, was wissenschaftliche Texte nicht einfacher macht in meinen Augen. Aber vielleicht passierts ja doch mal, dann fasse ich zusammen und geb euch bescheid.