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Garnelen und Schnecken sterben

Abby06

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Garneleneier
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Größe: 30x30x30cm
Besatz: Red Fire Garnelen (& eigentlich Schnecken)
Ausstattung: 2mm Kies, Mooskugel, Hornkraut, Heizkörper, 1/2 Kokosnuss, Innenfilter mit Membranpumpe betrieben und Tonschale
Wasserwerte: Cu 0,0mg ; NO3 10 ; NO2 0 ; GH >21°d ; KH 10°d ; pH 7,6 ; Cl 0,8

Hallihallo,
ich stehe vor einem Rätsel. Sobald ich Schnecken einsetze kriechen diese noch rum, aber nach ein paar Stunden ziehen sie sich in ihr Haus zurück und sterben, wenn ich sie rausnehme und in frisches Wasser setze, überleben sie auch mal. So, mir geht es aber mehr um die Garnelen. Bei denen passiert das Selbe, nur über einen längeren Zeitraum. Sie fressen und häuten sich und sind agil . Die ersten Garnelen haben sich sogar kurz vor oder nach dem Tod blau gefärbt.
Ich hatte das Becken schon zweimal von Grund auf neu gemacht, aber es hört nicht auf. Um den pH-Wert zu senken, hatte ich 'ne CO2-Pumpe installiert.

Kann mir da jemand helfen?? Bitte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Abby06,

Es gibt hier im Forum einen Fragebogen für solche Fälle. Der hilft sehr bei der Ursachenforschung, da dort alle wichtigen Bedingungen abgefragt werden. Sei doch so gut und füll den aus, dann können wir dir schneller und sicherer helfen. :) Hier ist der Link dazu: http://www.garnelenforum.de/board/threads/fragebogen.93202/
Was mir auf den ersten Blick auffällt: Meinst du mit Cl Chlor? Das wäre ziemlich schlecht, da Wirbellose sehr empfindlich gegenüber Chlor sind. Das sollte am besten gar nicht nachweisbar sein.

Ich drücke die Daumen für eine schnelle Lösungsfindung und freue mich auf den Fragebogen!
Mortifera
 
- Was ist genau das Problem?
Garnelen und Schnecken sterben ohne Anzeichen.

- Seit wann tritt es auf?
Seit dem die ersten Tiere eingesetzt wurden.

- Wurde schon irgendetwas gemacht? Wenn ja: Was?
2x eine komplette Reinigung des Becken, Kies und Pflanzen.

- Wie lange läuft das Becken bereits?
Seit 3 Monaten

- Wie groß ist das Becken?
30x30x30cm

- Wie wird es gefiltert?
Innenfilter per Membranpumpe betrieben.

- Welcher Bodengrund wird verwendet?
2mm Kies

- Sind Pflanzen, Wurzeln, Steine im Becken? Wenn ja: Welche genau?
Hornkraut, Mooskugel, Javamoos, Wurzeln

- Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Wasseraufbereiter, CO2-Pumpe, Heizung

- Wie sind folgende Wasserwerte im AQ:
PH:7,6
GH:>21°d
KH:10°d
Leitfähigkeit: -
Nitrit:10
Nitrat:0
Ammoniak: -
Kupfer: 0,0mg

- Welche Temperatur hat das Wasser im Becken?
23°C

- Wie oft wird ein Wasserwechsel gemacht und wieviel?
alle 1 1/2 Wochen etwa 5l

- Wie ist der genaue Besatz des Beckens?
Redfire Garnelen

- Was wird gefüttert? Wie oft und wieviel?
alle 2 Tagen, Sera shrimps natural Hauptfutter 5 Krümel

- Gab es in letzter Zeit Neukäufe von Tieren, Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen?
15 Redfire vom regionalen Züchter

- Wurden im Raum in dem das Becken steht irgendwelche Chemikalien (z.b. Raumspray, Insektenspray, Floh- oder Zeckenmitteln bei anderen Haustieren angewendet, etc.) verwendet?
Nein.

- Sind im Aquarium irgendwelche unbekannten Tiere (Parasiten) zu sehen?
Nichts.
 
Hallo Mortifera,
ja ich meine Chlor, ich wohne in Berlin, ich weiß nicht ob es damit etwas zu tun haben könnte. Ich möchte nicht mit den Wasseraufbereitern übertreiben :o
 
OK, das ist ja schon mal ein Anfang. Einige Dinge fallen mir spontan auf:
  • der Nitritwert. Nitrit sollte nicht nachweisbar sein, da es Tiere schnell aus den Socken haut. Das Zuviel an Nitrit könnte beispielsweise an den für meinen Begriff sehr geringen Wasserwechseln liegen - durch Wasserwechsel sorgst du dafür, dass Verunreinigungen im Wasser und Abbauprodukte von Futterresten, Kot etc. ausgetragen werden. Bei zu wenig Wasseraustausch kann es passieren, dass diese Abbauprodukte sich anreichern und sich eben das gefährliche Nitrit bildet. Da ich auch einen 30er Cube habe: Ich wechsele ein Mal die Woche 50% des Wassers und ein Mal im Monat 80%. Das ist aber nur eine Anregung.
  • Was ist mit dem Cl-Wert, den du im ersten Post genannt hast? Der kommt im Fragebogen nicht mehr vor. Da wäre es wichtig zu wissen, ob der so stimmt. Wenn ja, wäre das schlecht.
  • Könntest du mal dein Leitungswasser testen? Dann können wir sehen, ob sich die Werte im Becken vom Leitungswasser unterscheiden.
  • Was für Kies verwendest du genau? Ist er gefärbt oder Natur? Du kannst ruhig die Marke aufschreiben.
Als Notfallmaßnahme solltest du auf jeden Fall schon einmal einen großen Wasserwechsel machen. Du könntest auch die restlichen Tiere erst einmal in einen Eimer mit Leistungswasser setzen, bis wir herausgefunden haben was im Becken schiefäuft. Aber bitte erst, nachdem wir uns die Leitungswasser-Werte angeschaut haben, nicht, dass des Rätsels Lösung dort liegt.

Edit:OK, es ist also Chlor. Auf jeden Fall das Leitungswasser testen!
 
Also der Chlortest liegt im Becken und in der Leitung bei 0,8.
Der Kies ist Mischkies, also natur und gefärbt. Der war auch schon mal in einem anderen Becken, stand aber ca. 1 Jahr in einem Eimer.
Gut, dann werd' ich mal heute einen Wasserwechsel machen und dann regelmäßig einmal die Woche 50%.
Mich wundert es nur, dass es bei den Schnecken passiert egal wann. Ich habe sogar Turmdeckelschnecken direkt nach dem Wasserwechsel eingesetzt und die haben sich na dem Fall nie wieder bewegt.
 
Uh, Chlor im Leitungswasser ist gar nicht gut. :(
Erste-Hilfe-Ratschlag: Bevor du Wasserwechsel machst, lass das Wasser einen Tag im Eimer stehen. Das gelöste Chlor wird während der Standzeit ausgetrieben, sodass es nicht mehr ins Becken kommt. Du könntest auch einen Wasseraufbereiter verwenden um letzte Unsicherheiten zu beseitigen, aber das Wasser solltest du so oder so stehenlassen. Sonst änderst du mit dem Wasserwechsel nichts, da ja die Ursache immer wieder frisch ins Becken geben würdest.

Ansonsten: Hast du schon mal an eine Osmose-Anlage gedacht, um dein Leitungswasser von allen unerwünschten Inhaltsstoffen zu befreien? Du müsstest es dann anschließend mit einem Spezialsalz garnelentauglich aufsalzen (sogenanntes GH/KH+-Salz), könntest aber sicher sein, dass absolut nichts Schädliches mehr im Wasser ist.
 
Hallo

Also mal um das auseinander zu fiseln: NO2 ist Nitrit, das sollte nicht nachweisbar sein, richtig, aber das ist ja bei Null. Nitrit auf 10 würde vermutlich keine einzige Garnele überleben. NO3 ist Nitrat, das ist mit 10 völlig im Rahmen, wenn Du viele und vorallem anspruchsvolle Pflanzen hättest, wärs sogar etwas wenig. Bei Chlor musst du aufpassen, das ist sehr schädlich, und sollte ebenfalls nicht nachweisbar sein. Die Methode von Mortifera ist gut, am besten Wasser etwas laufen lassen in der Dusche und dann mit dem Duschkopf in den Eimer füllen, viel Sauerstoff hilft dem Vorgang des Chlor-Austreibens. Wenn Du Dich an die Dosiervorgabe des Wasseraufbereiters hältst, gibt es im Normalfall auch keine Probleme. Grundsätzlich solltest Du das Wasser testen lassen, ob neben Chlor noch ein Wert erhöht ist. Denn wenn Du zweimal in diesen 3 Monaten das Becken völlig gereinigt hast, haben vermutlich nur wenige Bakterien überlebt, die Ammonium/Ammoniak abbauen sollen, was giftig ist für die Garnelen und Schnecken. Ist aber nur ne Vermutung. Und noch eine Frage wegen der Pflanzen: Wurden die gewässert? Und wann hast Du nach dem Einrichten die ersten Garnelen eingesetzt?

LG
Claudia
 
Zuletzt bearbeitet:
Pflanzen wässern? :confused: Ehm *räusper*, hab ich noch nie gemacht ... :o
Die allerersten Garnelen habe ich nach 3 Wochen Einlaufen eingesetzt.
Wären denn so 'ne Filterbakterien die richtigen gegen Ammonium/Ammoniak?
 
Achso, was wären denn anspruchsvolle Pflanzen?
 
NO2 ist Nitrit, das sollte nicht nachweisbar sein, richtig, aber das ist ja bei Null. Nitrit auf 10 würde vermutlich keine einzige Garnele überleben.

Hallo,

leider ist das nicht korrekt, denn NO2 und HNO2 (Salpetrige Säure) bilden ein chemisches Gleichgewicht miteinander, welches bei pH 7,4 stark auf der Seite des Nitrits liegt. Genaugenommen beträgt die Menge salpetrige Säure bei pH 7,5 etwa 0,01% der gemessenen Menge Nitrit. Bei pH 8 nur noch 0,005%. Was das für die gemessenen pH 7,6 bedeutet sollte damit nachvolziehbar sein. Eine Blockade der Sauerstoffaufnahme in den Kiemen erfolgt jedoch durch die salpetrige Säure und nicht durch das Nitrit selbst.

Denn wenn Du zweimal in diesen 3 Monaten das Becken völlig gereinigt hast, haben vermutlich nur wenige Bakterien überlebt, die Ammonium/Ammoniak abbauen sollen, was giftig ist für die Garnelen und Schnecken. Ist aber nur ne Vermutung.
Leider ist auch das Unfug, denn wenn man das Becken nicht wirklich komplett niedermacht erfolgt die Neubesiedlung von Oberflächen und Einrichtungsgegenständen binnen weniger Tage ad integrum, da Bakterien im Allgemeinen über eine sehr kurze Generationszeit verfügen.


Grundsätzlich solltest Du das Wasser testen lassen, ob neben Chlor noch ein Wert erhöht ist.
Welche Werten ist sind gemeint?


Wird das Wasser technisch oder chemisch aufbereitet? Womit?
Wasseraufbereiter, CO2-Pumpe, Heizung

Was ist eine CO2 Pumpe? Bio-CO2 ?
Beim Wasseraufbereiter wäre es sehr interessant, den Namen des verwendeten Produkts und die angewandte Dosierung zu erfahren, denn:

Ich möchte nicht mit den Wasseraufbereitern übertreiben :o

klingt so ein Wenig nach Homöopathie im Garnelenbecken, was allerdings nicht wirklich förderlich wäre.

Außerdem:Wieviele Tiere sind den insgesammt vorhanden?

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo Yeti,
ist das jetzt mit NO2 okay, oder was bedeutet das? :o
Mit CO2-Pumpe meine ich eine selbstgebastelte Anlage. In einer Flasche ist eine Nährboden aus Zucker und Tortenguss und darauf streut man ein wenig Hefe, die den Nährboden aufessen, dann "pupsen". Der Pups läuft über einen Schlauch in eine andere Flasche, in der sich Wasser befindet. Der "Pups" durchquert das Wasser und über einen weiteren Schlauch landet das CO2 im Aquarium über so einen Zerstreuer.
Der Wasseraufbereiter war zum Aquarium, der heißt "Kölle's Beste Aquarien Wasser-Aktivator Wasseraufbereiter für Aquarien". Da steht auch nix von der Zusammensetzung, ich habe auch im Internet nix gefunden.
Es sind 15 Tiere von einem regionalen Züchter, also müssten die Tiere sogar das Wasser gewöhnt sein.
 
Ammonium/Ammoniak ist die erste Stufe, wenn sich Ausscheidungen, abgestorbene Pflanzenteile und nicht gefressenes Futter zersetzen. Gibt zwei Bakterienarten, die eine wandelt das ganze in Nitrit um, die zweite Nitrit in Nitrat. Bei saurem Wasser, also unter PH 7, produziert das Zersetzen Ammonium, das erst ab einer gewissen Konzentration gefährlich wird, aber je weiter der PH-Wert steigt, desto mehr Ammoniak wird beim Zersetzzungsprozess auch produziert. Bei PH 8 ist es etwa 1:1. Ammoniak ist leider hochgiftig! Also sind die ganz normalen Filterbakterien gefragt.

Die Pflanzen, die man kaufen oder auch bestellen kann, werden in den Gärtnereien gedüngt und vorallem auch mit Pestiziden behandelt. Pestizide helfen gegen Garnelen ähnlich gut wie gegen Insekten. Deshalb sollte man die Pflanzen wässern, d.h. in einen Eimer oder so geben (nicht den Putzeimer!) und mit Wasser bedecken, und das Wasser täglich wechseln, mindestens 2 Wochen lang. Ausnahmen sind In-Vitro-Pflanzen oder Pflanzen aus einem laufenden Becken.

Moose und Hornkraut sind jedenfalls keine anspruchsvollen Pflanzen, bei FlowGrow kannst Du aber nachschauen, welche Pflanzen grosse Ansprüche haben, das sind dort die schwierigen ;)

Da ich mich auf keinen "Wettbewerb" einlassen möchte, wer hier der schlauere Kopf ist, nur dies: Wenigstens versuchen wir, Hilfe zu geben :P Schön wäre zu wissen, ab welcher Konzentration die salpetrige Säure tödlich wirkt, dann könnte man eine Tabelle erstellen, bei welchem PH welcher Nitritwert Probleme macht. Bei PH 6,5 hat ein Nitritwert von 5 schon gereicht, um Garnelen zu himmeln. So komplizierte Wasserchemie ist aber bei jemandem, der nicht mal von Pflanzen wässern gehört hat, fehl am Platz meiner Meinung nach.

Wenn man den folgenden Satz liest, ist eigentlich klar, dass ich Ammonium/Ammoniak meine, denn der Kies und die Pflanzen wurden zweimal nach dem Aufsetzen komplett gereinigt, ich behaupte jetzt einfach mal ganz frech, das stört den Abbaukreislauf ein wenig. Zudem kommt der Satz, dass es nur so eine Vermutung ist. Und das Wasser testen lassen schadet auf keinen Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt jetzt für mich, einmal die Woche 50% Wasser wechseln. Das Wasser 24h vorher schon abfüllen und mit Filterbakterien und Wasseraufbereiter behandeln. Und natürlich regelmäßig kontrollieren. Am besten noch ein paar Pflanzen holen und die ausreichend wässern, wenn sie nicht in einem laufenden Becken zur Schau gestellt wurden.
 
Du kannst eben auch In-Vitro-Pflanzen nehmen, das sind die Minipflänzchen im Plastikpott mit dem Nährglibber unten drin. Die sehen zwar nach wenig aus, sind aber eben völlig frei von irgendwelchen Schadstoffen, und es sind auch mehr Pflanzen drin, als bei einem normalen Pflanztöpfchen, sie sind halt nur noch nicht so gross. Und Pflanzen aus laufenden Becken kriegst Du hier im Marktplatz. Regelmässiges Wasserwechseln ist wichtig, und wenn Dir das so zu mühsam wird, würde eine kleine Osmoseanlage helfen, und Aufhärtungssalz für Garnelen KH+/GH+. Kleine Anlagen sind nicht teuer ;) Filterbakterien musst Du nicht ewig geben, falls Du eben überhaupt welche brauchst. Flüssige können je nach Lagerung wirkungslos sein, es gibt aber auch Trockenbakterien, meine sind so grosse Tabletten, die sollen immer funktionieren, ich hatte aber auch mit flüssigen Bakterien noch nie Probleme.

Aber eben, lass Dein Wasser mal in einem Zoo- oder Aquaristikgeschäft testen. Nur um sicher zu gehen. Und lass Dir die Werte schriftlich geben :)
 
Das heißt jetzt für mich, einmal die Woche 50% Wasser wechseln. Das Wasser 24h vorher schon abfüllen und mit Filterbakterien und Wasseraufbereiter behandeln. Und natürlich regelmäßig kontrollieren. Am besten noch ein paar Pflanzen holen und die ausreichend wässern, wenn sie nicht in einem laufenden Becken zur Schau gestellt wurden.

Das klingt nach einem guten Plan! Vor allem das Stehenlassen des Wassers ist wichtig, Wasseraufbereiter dazu ist auch OK und die Filterbakterien würde ich ehrlich gesagt erst einmal weglassen. Ist aber eine Frage des persönlichen Geschmacks, ich persönlich frage mich immer, ob ich da nicht teure Tropfen gefärbtes Wasser ins Becken gebe, weil man ja nicht nachvollziehen kann, ob da wirklich was drin ist. Der allererste Übeltäter ist das Chlor, danach kann man sich ans Feintuning machen.
Noch ein Wort zu den Pflanzen: Es reicht nicht, wenn diese im Geschäft in einem laufenden Becken stehen, da kann trotzdem aller möglicher Murks drin sein - da ist Wässern also auch Pflicht. Ich würde entweder auf InVitro-Pflanzen setzen, wie Jazhara vorgeschlagen hat, oder welche von befreundeten Aquarianern oder hier aus dem Marktplatz nehmen, wenn du vor dem Einsetzen in dein Becken nicht erstmal drei Wochen einen Eimer herumstehen haben möchtest (würde ich verstehen, mich hat neulich schon eine Woche genervt ;) ). Zum Marktplatz hier hast du allerdings erst Zugang, wenn du 30 Tage angemeldet bist.

Ich drücke dir die Daumen, dass es wirklich am Chlor liegt und du die Probleme so in den Griff bekommst!
 
Also seit gestern Abend steht der Eimer Wasser und jetzt nach dem Test ist es immernoch nicht besser. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Starterset mal gar nix bringt. Ich versuche es mit dem Wasseraufbereiter von JBL, den ich sonst in den anderen Becken verwende.
Die 30 Tage auf den Marktplatz kann ich ja noch warten.
 
Hallo,

bei genauerer Betrachtung sind hier einige Unstimmigkeiten zu finden:


1. Der Cl-Wert kann so nicht richtig sein. Aquaristische Wassertests reagieren nicht auf Chloride wie z.B. Cl- aus KCl, wie es manchmal zur Kaliumdüngung verwendet wird, sondern es geht dabei schon um freies Chlor/Hypochlorid, welches mit Stickstoffverbindungen zu Monochloramin reagieren könnte.
Also behauptet der Wassertest ernsthaft, dass sowohl in der Leitung als auch im Becken ein Cl-Wert von 0,8 vorliegt. Jetzt wurde hier ja schon wiederholt vom Abstehen- oder Ablaufenlassen des Wechselwassers gesprochen. Ok, an sich eine sinnvolle Methode um Leitungswasser frei von Chlor zu bekommen, aber wie will man den Chlor-Wert im Becken im Becken durch chlorhaltiges Leitungswasser erklären?
Wir erinnern uns mal rasch: Beckenvolumen 30L (Netto vielleicht 25L?) und etwa alle 1,5 Wochen werden davon 5L durch Wasserwechsel ausgetauscht. Zwischenzeitlich wird das Becken aber mittels Luftheber gefiltert, also muss das Chlor, wenn es denn da ist, entweder mit stickstoffhaltigen Verbindungen abgreagieren oder aber durch den Luftheber ausgetrieben werden. In beiden Fällen sollte der (mögliche) Chlorgehalt des Wassers im Aquarium dann vor dem Wasserwechsel wieder gegen 0 gehen. Auf jeden Fall muss er aber deutlich geringer sein, als der Chlorgehalt des Leitungswassers. Rein aus Sicht der Mathematik ist es aber nicht möglich, durch Zugabe von 20% Wasser mit einem angenommenen Chlorgehalt von 0,8 auf einen Gesamtchlorgehalt von 0,8 in 25L kommen.

Daraus folgt: Der Wassertest kann nicht korrekt sein.

2. Ammonium und Ammoniak

Es stimmt, Ammoniak ist für Wasserorganismen sehr giftig und auch sonst nicht wirklich gesundheitsfördernd. Allerdings liegt das chemische Gleichgewicht zwischen Ammonium und Ammoniak beim gemessenen pH-Wert von 7,6 klar auf der Seite des Ammoniums, also ist es höchst unwahrscheinlich, hier größere Ammoniakmengen anzutreffen.

3. Nitrit und Salpetrige Säure

Wie oben von mir bereits beschrieben, ist für einen großen Übergang von Nitrit in Salpetrige Säure der pH-Wert in diesem Falle zu hoch. Bienenwasser mit einem pH deutlich unter 7 wäre da schon wieder etwas anderes und ist daher nicht mit den vorliegenden Werten vereinbar.
Außerdem: Was für Symptome zeigt eine Nitritvergiftung? Bei Fischen sieht man die Tiere sehr heftig mit Kiemen arbeiten, weil sie schlicht und ergreifend unter Atemnot leiden. Wie jeder erfahrene Halter von Garnelen irgendwann schon einmal beobachten konnte, reagieren Garnelen anders:
Wird ihnen die Luft zu dünn, suchen sie für gewöhnlich die Wasseroberfläche auf, und verbleiben dort. Sie neigen aber nicht zu fröhlicher Aktivität. Die TE schreibt jedoch, dass ihre Garnelen fröhlich umherwuseln, fressen und sich häuten, jedoch dummerweise nur gelegentlich aus ungeklärter Ursache zu Tode kommen.

4. Der „Wasseraufbereiter“

Um was es sich bei dem Wasseraufbereiter handelt, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Befragt man Google, so landet man auf der Website einer Pflanzenhandlung, die wohl nebenbei ein wenig Zooartikel als wechselndes Angebot mitverkauft. Von daher her kann so ziemlich alles in der Flasche sein, wenn der Anbieter einfach ein Produkt auf seine „Hausmarke“ hat umlabeln lassen.
Der Begriff „Wasseraktivator“ führt nämlich zu einem Hersteller abseits der großen Marken, der ein Bakterienpräparat (Filterstarter) anbietet, welches sich der Händler individuell labeln lassen kann.
Von daher weiß der Kuckuck, was da in der Buddel ist, und ob es überhaupt eine Wasseraufbereiterfunktion im Sinne einer Schadstoffbindung besitzt.

5. Wasserwerte

Wie der ominöse Cl-Wert zeigt, scheint der Wassertest eine Macke zu haben. Bevor jetzt wieder die „Teststäbchen sind ja so sch…“-Diskussion losbricht: Ja, Tropfentests sind genauer, aber im Normalfall erreicht man auch mit Streifentests ein brauchbares Ergebnis, wenn es nicht um Fragestellungen minimaler Empfindlichkeit geht, und selbst die hochgelobten Tropfentests sind nicht so genau, wie behauptet wird. Stör-Ionen sind prinzipiell bei allen Farbnachweisen ein Thema.
Im vorliegenden Fall wäre wohl ein Blick auf das Verwendbarkeitsdatum und die Frage, ob der Test immer korrekt gelagert wurde eine Überlegung wert, wobei eine Fehllagerung ja auch schon im Handel oder auf dem Transport in Betracht kommt.

6. Pflanzen

Sicherlich kommen die Pflanzen als Quelle eines Pestizids in Betracht, allerdings muss man dabei kritisch hinterfragen, wie wahrscheinlich das ist. Die Beschreibung im Fragebogen klingt nicht nach einer hohen Pflanzenmasse (hier wäre ein Foto vom Becken sicherlich vorteilhaft), also stellt sich die Frage, wieviel Pestizid kann generell aus so wenigen (?) Pflanzen kommen, und was ist nach 3 Monaten Laufzeit davon noch vorhanden?
Dem gegenüber steht natürlich die geringe Wasserwechselrate von lediglich 5L, wobei es für gewöhnlich ja so ist, dass beim Reinigen des Beckens schon größere Wassermengen entfernt werden. Allein schon um Scheiben und Boden besser zu erreichen. Daher kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Wechselmenge insgesamt nicht so klein war, wie zunächst angenommen.

7. Gestörte Abbauketten-Theorie

Sicherlich stimmt es, dass eine massive Beckenreinigung Unordnung in den Beckenkreislauf bringt, aber Bakterien sind auch nicht doof und die sesshaften Bakterien besitzen z.B. die Fähigkeit sich mittels spezifischer Haftsubstanzen auf Oberflächen zu befestigen. Wenn man also nicht wirklich so gründlich ist, alle Oberflächen des Beckens und der Pflanzen und der Einrichtung penibel zu reinigen, kriegt man die Bakterien nicht einfach so los. Wir reden hier auch von 15 Tieren, die bei mäßiger Fütterung gar nicht so viele Reststoffe produzieren können, um das Becken bzgl. der Ammonium-Nitrit-Nitrat-Bilanz an die Wand zu fahren.

Von daher bleiben am Ende 2 Hauptverdächtige übrig:

Die Pflanzen oder der Farbkies, wobei die Pflanzen ja schon 3 Monate im Becken sein sollen und offenbar auch nicht so viele Pflanzen vorhanden zu sein scheinen.
Wenn man wirklich noch an Chlor glauben möchte, so würde es Sinn machen, ein Topf Leitungswasser für ein paar Minuten aufzukochen. Dann ist evtl. vorhandenes Chlor definitiv weg. Zeigt der Wassertest nach dem Abkühlen des Wassers dann immer noch einen positiven Chlorwert, so darf der Wassertest getrost als Snack für den Mülleimer dienen.

Was die Tiere betrifft, so bringt ein einfaches Experiment Aufschluss darüber, wo der Schuldige zu suchen ist: Ein großer Topf abgekochten Wassers ist per Definitionem chlorfrei. Also sollten sowohl Schnecken als auch Garnelen in diesem Wasser (natürlich nach dem Abkühlen) problemlos leben können, wenn es darin keine Substanz darin gibt, die mit „Bordmitteln“ nicht nachweisbar ist.
Auch das normale Leitungswasser sollte geeignet sein, wenn sich herausgestellt hat, dass der Wassertest fehlerhaft ist. Kommen die Tiere mit dem Leitungswasser außerhalb des Beckens klar, ist dies der Beweis, dass die Ursache für das Sterben im Becken und nicht im Wasser zu suchen sein muss.

Dann bleiben wirklich nur Pflanzen und Einrichtungsgegenstände über, und die sicherste Methode wäre dann, die 2cm Bodengrund zu verwerfen und die Pflanzen kräftig zu wässern, bevor die Tiere wieder nach Hause dürfen.


Ich versuche es mit dem Wasseraufbereiter von JBL, den ich sonst in den anderen Becken verwende.
Die 30 Tage auf den Marktplatz kann ich ja noch warten.

Kurze Frage: Was machen denn die Schnecken in den anderen Becken? Und weisst der Wassertest dort auch auf Chlor hin? Außerdem, warum verwendest du den Wasseraufbereiter in den anderen Becken, aber nicht im Garnelenbecken? Wenn du Wasseraufbereiter bei deinem Wasser generell für notwendig erachtest, verstehe ich gerade nicht, warum du ihn dann im Becken der empfindlichsten Tiere ausgerechnet weglässt?
Wenn es noch andere Becken mit dem gleichen Wasser gibt, verbreitert sich ja die Informationsbasis. Das ist nützlich.


@Jazahra:
So komplizierte Wasserchemie ist aber bei jemandem, der nicht mal von Pflanzen wässern gehört hat, fehl am Platz meiner Meinung nach.
Einem anderen User das Verständnis für Wasserchemie absprechen zu wollen, zeugt schon von Selbstvertrauen und Diskutieren auf Augenhöhe.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo Abby06,

ich lese hier schon immer interessiert mit. Nun scheinen wir doch ein Stück näher an die Ursache herankommen zu können.
Habe ich das richtig verstanden, dass bei Dir mehrere - oder zumindest neben dem Cube ein weiteres - Becken in Betrieb sind?
Werden diese dann mit dem gleichen Wasser befüllt?
Und wer wohnt in dem/den anderen Becken? Leben in anderen Becken Schnecken?

Bitte versuche doch einmal, uns ein Foto Deines Unglücks-Cubes hier hochzuladen. Denn wenn ein weiteres Aquarium läuft ohne Probleme, würde ich doch auch eher denken, dass nicht das Wasser an sich Schuld ist.
Wenn wir ein oder zwei Fotos hätten, fällt vielleicht irgend etwas auf, das vielleicht die Probleme verursacht. Ich wüsste jetzt nur nichts an Einrichtungsgegenständen, das Chlor abgeben würde... aber ich bin nicht allwissend und es steht ja auch zu vermuten, dass Dein Test "Mist misst".

LG
Tanja
 
Hallo,

wenn der Bodengrund ein Jahr rumstand, könnten da vielleicht Schadstoffe drangelangt sein (Deo, sonstwelche Sprays)?
 
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