Manchmal hat man auch den Eindruck das es gar nicht gewünscht ist "Kritik" zu äußern weil sich jeder immer gleich persl. angegriffen fühlt.
Ich denke, wer hier ein Problem hat, ist generell kein Foren-Typ, denn der Kern eines Forums besteht ja darin, dass man seine eigene Meinung und Ansichten auf den Tisch und zur Diskussion stellt. Das man bei der Vielzahl der Menschen und Meinungen da nicht immer nur auf Zustimmung stößt ist irgendwo selbstverständlich. Das muss man in einem Forum einfach aushalten, und wenn man sich eben nicht einigen kann, so ist wenigstens eine Diskussion erfolgt und das Thema von möglichst vielen Blickwinkeln beleuchtet worden. Nun möge jeder seiner persönlichen Verantwortung nachkommen, die Argumente gegeneinander abwägen und sich das herausnehmen, was für seine persönliche Situation am besten zutrifft.
Ein Absolutheitsanspruch der eigenen Meinung ist aber sich keine gute Ausgangsposition für ein entspanntes Miteinander im Forum.
Bei den Rahmenbedingungen eine Forums sieht es schon etwas anders aus:
Denn Grundlage sind immer die Regeln, die die Forenleitung ihrem Forum gegeben hat in ihrer gültigen Form. Die stehen auch grundsätzlich erstmal als feste Größe, bis zu dem Augenblick wo sie geändert werden, im Raum.
Konstruktive Kritik ist ein wichtiges Instrument um etwas zu verbessern. Von daher wird man über konstruktive Verbesserungsvorschläge immer diskutieren können und müssen. Allerdings ist oft auch festzustellen, dass das Äußern von Kritik oft mit der Erwartung einhergeht, dass nun auch zwingend eine Veränderung im Sinne der eigenen Meinung erfolgen müsse. Das ist aber nicht so, weder im Forum, noch im wirklichen Leben. Das führt dann leider zu Frustration und manchmal zu einem unschönen Fortgang der Diskussion.
Manchmal ist es aber auch der Zeitpunkt der Kritik: Aus meiner Erfahrung heraus haben immer die Leute eine Ansage bekommen, die angefangen haben Kritik zu äußern, nachdem sie bereits Mist gebaut hatten und nun nach einer Rechtfertigung suchten. Auch wenn ihre Kritik mit dem Ausgangspunkt der Diskussion gar nichts mehr zu tun hatte.
Ich skizziere mal so einen typischen Verlauf:
1. Irgendein Anlass führt zu einer, noch sehr milden, Ermahnung und der Bitte zukünftig anders zu agieren
2. Anstatt zu sagen, "ok, dumm gelaufen. Ich achte da zukünftig mehr drauf." (an dieser Stelle wäre nämlich eigentlich alles erledigt, von notorischen "Wiederholungstätern" mal abgesehen), kommt die Antwort:" Ja, aber in anderen Foren geht das doch auch, warum darf ich das hier nicht?"
3.Der Mod sagt dann: "Das geht hier nicht, weil das hier nun einmal das GF mit seinen Regeln ist."
4.Antwort:"Das ist aber Scheiße, und ich sehe das ganz anders."
5.Der Mod: "Ich kann ein Stück weit verstehen, wenn dir das vielleicht gerade nicht gefällt, aber die Regeln sind so, und ich möchte, dass du sie einhältst. Schließlich gelten sie für alle hier. Nebenbei möchte ich dich daran erinnern, dass du bei deiner Anmeldung den Regeln zugestimmt hast. Andernfalls hättest du dich nicht anmelden können."
6. Antwort:" Das ist Scheiße, und das Forum ist auch Mist."
7.Der Mod: "Wenn du die Regeln nicht akzeptieren kannst/willst, ist das hier vielleicht nicht die passende Umgebung für dich. Warum bist du hier, wenn doch alles Scheiße ist?"
8. Antwort:" Diktatur, Zensur, Willkür der Mods.......". Hier hat die Diskussion dann oft spätestens die Rationalität verlassen, und wenn der User es übertrieben hat, gabs auch mal 4 Wochen Forenurlaub.
Ich sage nicht, dass Regeln unvergänglich in Stein gemeisselt sind, aber wenn ich gerade Mist gebaut und gegen die Regeln verstoßen habe ist es natürlich wohlfeil die Regeln aus Eigeninteresse in Frage zu stellen.
Sicher kann man auch mal über bestimmte Regeln diskutieren, ob man vielleicht etwas anpassen/ändern sollte. Aber immer unabhängig vom gerade geschehenen Vorfall.
Wenn ich geblitzt worden bin, kann ich zwar auch sagen, dass das Tempolimit an dieser Stelle nicht sinnvoll ist, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es in Kraft und ich habe das Bußgeld zu berappen. Auch wenn vielleicht später wirklich eine Änderung erfolgt und ich dann sagen muss, ich habs doch gleich gesagt.
Auf der anderen Seite herrscht hier durch die relativ strikten Regeln immer noch ein relativ gesitteter Umgangston (von Einzelausfällen mal abgesehen). Wenn z. B. ein User in engagierter Diskussion einen anderen User allen Ernstes fragt, ob er schlechten Beischlaf gehabt hätte und deswegen so drauf sei, so ist dies ein Verhalten, welches hier (zum Glück) entsprechend sanktioniert würde, und weshalb wir solche Auswüchse zum Glück nicht haben. Auch der Umgangston z.B. auf FB ist oft deutlich weniger gesittet.
VG vom Himalaya
Yeti