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eine nach der anderen Garnele stirbt/Ideen?

Hallo!
Ich habe diese Stäbchen drinnen. http://www.garnelen-tom.de/zwerggarnelen-shop/Easy-Life-Root-Sticks-Wurzelduenger-25-Stueck Die neuen Pflanzen waren Alternanthera mini und Staurogyne repens -> Invitro und die Echinodorus ist keine InVitro. Diese Pflanze war bevor sie zu den Garnelen kam zwei oder drei Wochen in einem anderen Becken. Die Düngestäbchen habe ich unter der Echinodorus. Die Wasserwert-Angaben wurden in den letzten Monaten von Tom auf die möglichen Wasserwerte in denen die Tiere gehalten werden können geändert. Vorher standen seine Wasserwerte.
Die eine Garnele ist schon gestorben. Sie war im Nacken leuchtend rot. Was bedeutet das?
liebe Grüße und Danke für die Hilfe!
 
Hallo Keksdose,

Ich kann mir nicht vorstellen das es an den Wasserwerten liegt, ich frage mich auch warum die Neocaridina bei Tom in weichem Wasser gehalten werden? Gerade diese Art wird für Leitungswasser empfohlen und sollte dann auch an härteres Wasser gewöhnt sein. Vor allem steht bei Tom:

Ein Wasser mit KH 0 gibt es bei mir nicht. Auch nicht "draussen" wenn man mit GH+ aufhärtet, es ist immer KH enthalten, nur nicht messbar mit herkömmlicher (Tropfentest) Methode. Wenn dieses nicht so wäre, würden wir uns in den Problemforen mehr über Säuresturze diskutieren.
Eine Mär ist, dass Neocaridina härteres Wasser "brauchen" oder gar das es problematisch sein soll Tiere die von Hart- in Weichwasser oder umgekehrt sterben sollen. Ganz so einfach ist das nicht. In gewissen Bereichen wo wir unterwegs sind, ist das irrelevant wenn eine normale Eingewöhnung statt gefunden hat. Es gibt leider im Internet jede Menge falsche Meinungen die unreflektiert weiter getragen werden bis es wohl wahr sein muss. Glaube bitte nicht, dass ich täglich 100te Pakete Garnelen versende in dem Wissen das sie alle sterben/gefährdet sind. Es wäre ein leichtes meine auch in hartes Wasser zu setzen - wenn es irgend was bringen würde. Übrigens, viele Sendungen von Neocaridina landen erst mal im härteren Leitungswasser. Gibt es irgend wann Probleme, ist faktisch betrachtet immer das Wasser schuld. Aber in einer ganz anderen Art und Weise, Stichwort alle 14 Tage mal 20% WW...ohne jetzt da mal weitere Beispiele klassischer Anfängerfehler rauszukramen über die ich mich täglich mehrfach unterhalte und helfe die zu überwinden.

Fakt ist, das Neocardina ebenfalls Weichwasser Garnelen sind die aber härters Wasser "nur" besser vertragen (und damit auch massentauglicher) sind als z.B. empfindlicher Hochzuchten wie Bienen, Tais, Pinto etc.. Auch läuft bei manchen Arten die Zucht besser wenn leicht KH im Wasser ist. Das heisst jetzt aber absolut nicht, dass die Garnelen die KH brauchen das es gut läuft (also das sie die KH irgendwie oral aufnehmen), nein, KH hat Auswirkungen auf dass Milieu, erzeugt mehr unsichtbare Mikrorogarnismen => fressen! => es läuft. Ein Aquarium verbraucht kaum Mineralien (KH), ein anderes saugt es auf wie ein trockener Schwamm. All das hat Auswirkungen.
Auch ist es falsch, dass bei Bienen, Tiger, Tais, Pinto usw. keinerlei KH im Wasser sein darf das es läuft. Ein Großzüchter hat KH 3 in seinen Becken. Warum? Sein Milieu verwertet es positiv für die "empfindlichen Weichwassergarnelen" => Output.

Ich darf an dieser Stelle anmerken, Hauptfehler #1 (ganz weit vor Fehler #2) ist der Wasserwechsel, der einfach zu gering ausfällt bei Startern.

Auch das ganze "baktrielle Probleme" was man gerne anführt wenn neue Garnelen kommen und sterben ist zu differenzieren. Wenn es heißt, es sind unterschiedliche Bakterienstämme welche dafür sorgen, dass die Garnelen sterben, muss man erst mal sehen warum ist das so? Man muss erkennen, dass nicht immer die Garnelen schuld sein müssen, auch das vorhandene Milieu spielt eine sehr große Rolle.
Vorausgesetzt die Umgebung ist okay, Garnelen aber sterben, sterben sie zu 99% immer an einem bakteriellen Infekt. Woher dieser Infekt kommt, das ist der Punkt. Praktisch versagt immer das Immunsystem und die Garnelen sind angreifbar => tote => durch bakteriellen Infekt. Nun muss man also Ursachenforschung betreiben warum die Garnelen angreifbar sind. Sobald jedoch "Leitungswasser" im Spiel ist, ist das die erste große Blackbox. Es werden vermehrt zur Desinfektion der Rohrleitungen und Systeme Mittel wie Poly-Sulfate und ähnliches von den Wasserwerken eingesetzt. Wasserwechsel und das Zeug ist in zu hoher Dosis enthalten => tote => und dann geht es los mit den Mutmassungen/Suche und das größte Problem wird beiseite geschoben, den das zu messen bedeutet Geld und Aufwand und wie geht das überhaupt => also erst mal ignorieren und "weiter irgendwas probieren". Das ist eigentlich die Realität so wie ich sie tagtäglich vielfach erlebe.
Eine Osmoseanlage kostet 50 Euro, oft wird für ein Vielfaches Garnelen gekauft...bis man doch eine Osmoseanlage hertut und...plötzlich läuft es.

Um nochmal auf das Problem im Tread zurück zu kommen:

Die Garnele auf dem Bild hatte ein Häutungsproblem, sie kam schlicht nicht aus ihrer Haut heraus. Man sieht das deutlich wie schon angemerkt wurde am Spalt am Rücken. Da ich die Garnele jetzt nicht als "am Lebensabend angekommen" ansehe gehe ich davon aus, dass sie zu schwach war die Häutung durchzuführen und daran verstarb. Ggf. hilfreich bei der Analyse wäre wenn man wüsste ob die davor gestorbenen ebenfalls einen "Spalt" aufzeigten.
Ist eine Garnele zu schwach, kann das zwei Gründe haben: Falsche Ernährung, sie erhält zu wenig Bestandteile zu fressen die ihr Kraft geben. Jetzt kommt das mögliche sekundäre Problem dazu, ist sie zu schwach, ist sie auch anfällig für einen Bakterienüberfall und kann sich nicht wehren => bakterielle Infektion.

Was tun?
Man kann abwarten ob sich ein harter Kern "fängt". Oftmals klappt das nicht und es marschiert kontinuierlich weiter rückwärts bis 0, da vielleicht die Ursache (bad leitungswater) nicht abgestellt ist.

Meine Empfehlung hier:
Umstellen auf aufmineralisiertes Osmosewasser
Jede Woche min. 50% Wasserwechsel, jede 3te Woche 90% (Wenn du Spaß hast am WW dann kannst du jede Woche 90% machen, deine Garnelen werden nur noch Danke sagen)
Wenn nach der Wasserumstellung noch welche sterben sollten hält das ganze nur noch eine Behandlung gegen bakterielle Infektion auf.


Garnelen an sich sind robuste Tiere wenn sie das bekommen was sie brauchen. Dazu gehört vor jedem kaufbaren Gimmick oder Add-On sauberes Wasser (kein Leitungswasser!) und das reichlich, dann läuft es, versprochen.
Ich plädiere nicht umsonst: Leitungswasserhaltung ist Risikohaltung. Es funktioniert vielfach, muss es aber nicht immer.

LG Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tom,

eine sehr ausführliche Antwort. Ich habe es durch div. Internetforen wirklich gelernt das Neocaridina Garnelen für hartes Wasser sind und auch mehrfach gelesen sie würden sich in härterem Wasser wohler fühlen (auch hier im Forum). Ich muss gestehen meine Garnelen leben in Leitungswasser. Ich habe das Glück, dass sehr weiches Wasser aus der Leitung kommt. Wobei mir teilweise auch gesagt wurde das weiches Wasser "blöd" ist, da es für Neocaridina zu weich ist und für div. Hochzuchtgarnelen der KH nicht niedrig genug ist.

Nun frag ich mich natürlich ob diese Mittel zur Desinfektion immer im Wasser entahlten sind oder nur alle paar Wochen/Monate dazu gegeben werden.
 
Hallo Keksdose,

was so alles an Zusätzen im Leitungswasser vorhanden ist, dürfte regional stark variieren.
Eine komplette Laboranalyse würde Aufschluss bringen - diese Analyse kostet aber deutlich mehr, als z. B. eine Umkehrosmoseanlage :(

In meinem Leitungswasser ist unter anderem eine sehr hohe Fluoridkonzentration vorhanden. Die Leitungen werden ab und an gereinigt, leider meist ohne jegliche Vorankündigung.
Als ich noch Leitungswasser+Biotopol im Aquarium hatte, starben regelmäßig Garnelen und Fische, die Garnelen hatten deutlich erkennbar Häutungsprobleme.

Eines Tages nach dem Wasserwechsel war dann fast die komplette Bewohnerschaft des 100 l Beckens über Nacht verstorben. Die Stadtwerke hatten das Wasser mal fröhlich mit Chlor desinfiziert....

Inzwischen gibt es für meine Aquarien nur komplett gereinigtes Wasser (Umkehrosmoseanlage plus Mischbettharzfilter).
Das macht meine Tiere zwar nicht unsterblich, aber so üble Ausfälle gibt es zum Glück nicht mehr.

LG
Tanja
 
Hallo,

Hallo Tom,

eine sehr ausführliche Antwort. Ich habe es durch div. Internetforen wirklich gelernt das Neocaridina Garnelen für hartes Wasser sind und auch mehrfach gelesen sie würden sich in härterem Wasser wohler fühlen (auch hier im Forum). Ich muss gestehen meine Garnelen leben in Leitungswasser. Ich habe das Glück, dass sehr weiches Wasser aus der Leitung kommt. Wobei mir teilweise auch gesagt wurde das weiches Wasser "blöd" ist, da es für Neocaridina zu weich ist und für div. Hochzuchtgarnelen der KH nicht niedrig genug ist.

Nun frag ich mich natürlich ob diese Mittel zur Desinfektion immer im Wasser entahlten sind oder nur alle paar Wochen/Monate dazu gegeben werden.

Wenn oft das falsche wiederholt wird, wird es dadurch nicht automatisch richtiger oder muss der Tatsache entsprechen. Warum sie sich wohler fühlen hab ich oben geschrieben, dass ist aber nicht einfach verallgemeinerbar/übertragbar. Auch ist der Begriff "im harten Wasser" etwas Gummiartig, den, ab wann fängt hartes Wasser an? Frag 10 an unterschiedlicher Stelle und du bekommst wenn es dumm läuft 10 verschiedene Meinungen. Was ungemein hilft ist tiefer nachzufragen. Wenn jemand was schreibt, frag nach warum das genau so ist. Du merkst dann selber relativ schnell wann eine unbefriedigende Aussage kommt. Du darfst selbstverständlich auch bei mir nachfragen :)
Wie und was ein Wasserwerk macht, erfahren wir sterblichen nicht wirklich genau, das ist eine Industrie wie jede andere mit auch noch ein paar anderen Interessen.

LG Tom
 
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