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CO2 Anlage Schuld am Tod von Garnelen?

Hallo Eddy85,

Deine Thesen (A):

1. "eine co2 düngung ist MEINER meinung nach total für die katz..."
2. "Es stimmt das da sehr viele parameter zusammen kommen... flaschenhals...passt einer nicht nutzen andere auch nichts)"
3. "Und der erste und entscheidende ist das licht... Für normale aq macht es garkeinen sinn da das licht zu schwach ist als das die pflanzen was damit anfangen können...das bisschen was diese zum wuchs verwenden können ist eh im wasser (normalerweise)"

Deine Verifikation (A):

"Behaupte ich etz einfach mal..."

Weitere These (B):

1. "
der glauben und auch die tatsache dafür geld ausgegeben zu haben kann den selben effekt erzielen..."


Deine Verifikation (B):

"streite ich auch garnicht ab das es bei manchen nur so wuchert...dann müssen die leute halt mehr gärtnern... :-D"


Nun, bevor wir über Verifikation oder Falsifikation Deiner Thesen auf Basis eines wissenschaftlich fundierten Disputes diskutieren, würde mich zuerst Deine Definition eines, ich zitiere, "normale aq"'s interessieren, denn ich möchte vermeiden, dass Ausnahmen, also Abnormalitäten, hier das Fundament bilden.
Meinst Du mit "normale aq" das, was die Industrie uns als Komplettangebot vorsetzt? Oder beziehst Du Dich auf individuell zusammengestellte, aus Einzelkomponenten zielgerichtet ausgewählte Aquariensysteme? Oder schwebt Dir als Abnormalität gar eine Eigenanfertigung vor? Ich folgere aus Deiner lückenhaften These, dass Du Dich vorrangig auf die Beleuchtungsstärke eines Aquariums beziehst. Nun, auch da offeriert der Markt eine mannigfaltige Bandbreite (auch bei Komplett-Sets) unterschiedlicher Beleuchtungsstärken bzw. Lichtquellen und deren Spektrum, so dass eine Definition von ""normal" hier nicht schlüssig zu führen wäre. Wo ich Deine These stützen würde, wäre der Bereich der Komplett-Sets ab ca. 60x30x30cm aufwärts, da hier die mitgelieferten Abdeckungen hinsichtlich ihrer Lichtleistung bezogen auf lichthungrige aquatische Pflanzen etwas unterdimensioniert sind.
Wäre dann der Kauf eines Standard-Beckens (nur das Becken) und einer leistungsstärkeren Abdeckung/Lichtleiste, die es reichhaltig von diversen Anbietern gibt, dann "abnormal" zu bezeichnen? ich weiß es ehrlich gesagt nicht und bin auf Deine Beweisführung gespannt.

zu A2/3:
Generell, und da hat hier niemand das Gegenteil behauptet, ist Licht einer von vielen Faktoren, der zu einer erfolgreichen Kultur von Aquarienpflanzen beiträgt. Denn sowohl im Bereich der höheren Wasserpflanzen (z.B. etliche Arten aus den Familien Araceae und Hydrocharitaceae) als auch unter vielen Arten der gerade in der "Nano-Aquaristik" so beliebten Moose (z.B. Fissidens craspulus, Taxiphyllum barbieri) finden sich eine ganze Reihe weniger lichtbedürftiger Vertreter. Daraus läßt sich folgern, dass die Sättigung des Lichtoptimums bei diesen Pflanzen gerade in einem von Dir beschriebenen "normalen" Aquarium erreicht wird.

zu A1/3:
Wie ich in meinem letzten Beitrag erwähnte, findet häufig bei bestimmten Moosen dann auf Grund eines Mangels an verfügbarem CO2 ein Wachstumsstillstand statt. Interessant sind hier auch die Arbeiten von Dr.rer.nat Veronika Mayerhofer in ihrer Dissertation (Universität Wien, Matrikelnummer 9440006, Dissertationsgebiet: A 091 444 Ökologie) zum Thema "Bedeutung der aquatischen Moose für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Österreich".

Ich zitiere:
"Gashaushalt
Alle Moose sind laut FRAHM (2001) auf die gasförmige Zufuhr von CO2 angewiesen. Selbst submerse Moose können im Gegensatz zu einigen Höheren Pflanzen oder auch Characeen kein HCO3- aus dem Wasser nutzen (PORLEY & HODGETTS 2005). Obwohl die im Wasser gelöste Menge an CO2 jener der Luft entspricht, ist die Diffusion im Wasser allerdings um den Faktor 10 niedriger als in der Luft. Die CO2 Aufnahme in Gewässern ist somit von der Fließgeschwindigkeit und den Strömungsverhältnissen abhängig. Diese sind gewöhnlich in Stillgewässern am geringsten und in schnellen Fließgewässern am höchsten. Moose kommen daher sehr häufig in oligotrophen oder fließenden Gewässern vor, während sie in eutrophen und stehenden Gewässern aufgrund von CO2-Mangel einigen Höheren Pflanzen und Characeen unterlegen sind. In diesen Gewässern sind Moose vorwiegend zur schwimmenden Lebensform übergegangen. Als zusätzliche Kohlenstoffquelle dient in Stillgewässern das durch bakteriellen Abbau von organischer Substanz erzeugte CO2." Zitat Ende
Weiterführend und verglichen mit den Arbeiten von FRAHM (2001), PORLEY & HODGETTS (2005), sowie - wie bereits erwähnt - KASSELMANN (2001, 2009) sollte somit bewiesen sein, dass es in Bezug auf bestimmte, auch in Kultur befindliche, Moosarten unter optimalen Parametern in Aquarien zu einem Mangel an CO2 kommen kann. Dies kann z.B. durch eine Austreibung durch die weit verbreiteten Luftheber/TLH geschehen.

Im Anhang der Dissertation ist eine Vielzahl von Literaturhinweisen zu o.a. Themen aufgeführt.

zu B1:
Du stellst hier die These auf, dass es durch eine Geldausgabe bzw. den Glauben an die Richtigkeit einer Behauptung (in diesem Falle einer spezifischen CO2-Düngung) zu einem sog. Placebo-Effekt im Pflanzenwuchs des Aquariums kommt?
Ich glaube, das eröffnet ungeahnte, neue Dimension. Ich bin gespannt, wie Du das belegen willst. Sollten wir hier von spiritueller Induktion ausgehen? Das grenzt ja fast an paranormale Ereignisse.

Nun, abschließend sei bemerkt, dass der optische Aspekt Geschmackssache ist, und nur weil Wolfgang seine persönliche Meinung in den Raum stellt, erlangt diese dadurch keine allgemeine Verbindlichkeit wenn Du sie wiederholst. Ich denke, wenn es das Raumangebot des Aquariums hergibt, können die technischen Elemente durchaus "versteckt" werden, sollten sie das Auge beleidigen. Und ob das eigene Becken bei unseren niederländischen Nachbarn Gefallen finden soll, muß jeder für sich selbst entscheiden, auch wenn ich persönlich ein großer Anhänger der sog. "Holländischen Aquarien" bin (die übrigens je nach Bepflanzung sehr stark mit CO2 gedüngt werden). Ich hatte gerade mal kurz aus dem Fenster geschaut, konnte aber noch keine Juroren vor der Haustür entdecken ... (Anmerkung: Muß man eigentlich immer alles nachmachen bzw. immer irgendwelche Nachbarn als maßstab heranziehen für eine Sache, die eindeutig einem persönliche Geschmack unterliegt? So wenig Selbstbewußtsein kann ich gar nicht haben ...).

So, Klartext für alle, die mich immer noch nicht verstanden haben:

Ich habe nicht geschrieben
- Algen: Dann dreht den CO2-Gashahn auf.
- Algen: Dann düngt die Nordsee bis sie brennt.
- Du hast eine Pflanze im Becken dann mußt Du CO2 zuführen.
- Garnelensterben: Zuviel CO2.
- Garnelensterben: Zu wenig CO2.

 
Hi

Es ist eine Binsenweisheit, dass Pflanzen für die Photosynthese Licht und CO2 benötigen und dass ein Mehr des Einen ein Mehr der Anderen erfordert, wenn es "im Gleichschritt" gehen soll. Natürlich ist CO2 sinnvoll, wenn es der Mangelstoff ist. Aber woher wollen wir das wissen? Und es bringt gar nichts, wenn etwas Anderes nicht ausreichend vorhanden ist. Aber einmal unabhängig davon: Wenn die Pflanzen so gut wachsen, das ich dauernd lichten muss, wer hat davon was? Außer ich verkaufe sie. Da ist man wie der Gartenbesitzer, der seinen Rasen fleißig düngt und über das häufige Mähen stöhnt. Und das CO2 gegen Algen gut ist, stimmt nur bedingt. Algen können sich bei den Nährstoffen schon bei einem geringeren Zersetzungsgrad "bedienen" mit dem höhere Pflanzen noch nichts anfangen können. Die sind erst dran, wenn es wenigstens zu Aminen, Ammonium- oder zu Nitrit/Nitrat zersetzt ist. Das wiederum ist einmal eine Frage der Füttergewohnheit, der Besetzungsdichte und der Wirksamkeit des Filters als Ort der Mineralisierung von Abfallprodukten.
Ein einigermaßen zufriedenstellendes Gleichgewicht kann sich also auch von alleine, ohne dass wir Dünger oder
CO2 zugeben, einstellen. Das Einzige, was auf jeden Fall Sinn macht, ist nicht am Licht zu sparen, wobei die Wattzahl nicht von der Wassermenge sondern von der Tiefe abhängt. 2 Watt je cm Wassertiefe sollten es sein.

MfG.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

nun, manch einer erfaßt aus einer fundierten Erklärung halt nur die für ihn relevanten "Binsenweisheiten" beim "Diagonallesen" ... und kontert dann mit Halbwahrheiten:

1. Mit 2W pro cm Wassertiefe hast Du bezogen auf ein Standard 60x30x30 mit einer mitgelieferten 1x 15W-Röhre schon nahezu das doppelte an Lichtausbeute - und da wird es bei bestimmten lichthungrigen Arten bei mangelnder Nährstoffzuführung durch hohen Fischbesatz und Fütterung schon zu einer Wachstumsbremse kommen (und eben auch durch CO2).
2. Sogenannte Schwachlicht- oder Schattenpflanzen (Stichwort Anubias) können bei zu starker Strahlung geschädigt werden und absterben. Sie erreichen ihre höchste Assimilation bei geringer Lichtstärke.

(vergl. SAUER 1989, KASSELMANN 2001 & 2009)

Wenn Du also schon eine so hohe Lichstärke empfiehlst, dann weise doch wenigstens darauf hin, dass solche Pflanzen abgeschattet stehen sollten (z.B. Seiten- oder Rückwand).

Begreife doch mal, das nicht alle Pflanzen die gleichen Ansprüche haben. Soll ja auch hier den ein oder anderen gegeben haben, der für seine Parameter die falschen Pflanzenarten gekauft hat ... und dann war wieder die Beratung des Händlers der Grund.
 
Hi Dirk,

ich halte mehrere Pflanzenarten die unter zu starken Licht nicht gut wachsen.
Und das ist nicht nur Anubias.

Das einige Pflanzen durch zu viel Licht und zu wenig Düngung schlecht wachsen, konnte ich schon oft beobachten.

In meinem Gemeinschaftsbecken gibt es eine Ecke die mittlerweile komplett mit einer großen Vallisneria-Art zum schattigen Plätzchen geworden ist.
Hier wachsen komischerweise einige Pflanzenarten super und auf der "sonnigen Seite" kümmern sie.

Es ist auch aus meiner Sicht falsch, Supernova-Licht als Allheilbringer für alle Aquarienpflanzen zu sehen.
Viele Pflanzen wachsen super (mit der richtigen Pflege) mit der Standard-Beleuchtung und die ist beim 54er-Becken bei 0,5 Watt pro cm...
 
Moin Jan,

jau, genau das meinte ich ... habe meine Anubias barteri var. nana "Bonsai" (aufgebunden auf Wurzel an einem hohen Standort) z.B. durch Schwimmpflanzen abgeschirmt. Meine Cryptoryne affinis stehen z.B. unter Ludwigien ... Die mögen es def. nicht hell und machen sonst einfach "dicht".

Ich wollte einfach nur betont wissen, dass Pflanze nicht gleich Pflanze ist.

Nachtrag: Die Angabe xW/l als Faustformel einer optimalen Beleuchtungsstärke ist nicht nur seit T5-Röhren obsolet. Mittlerweile finden so viele Leuchtmittel unterschiedlicher Technik Verwendung, dass man sich eher wieder Gedanken um Lux machen sollte, analog zu den Messungen der Biotope.
 
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