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Caridina spinata - Goldfleckgarnele

goldfischli

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04. Mai 2011
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Hallo zusammen,

seit ca. 3 Jahren halte und züchte ich Kardinalsgarnelen. Sie vermehren sich eifrig und das Becken läuft toll. Mein erster Anlauf mit den Kardinalsgarnelen hat leider nicht geklappt und ich benötigte einen zweiten Anlauf. Aber seitdem läuft es prima.
Anfang des Jahres habe ich mich dann entschlossen mir eine zweite Sorte zuzulegen. Dabei fiel die Wahl auf die Spinatas. Ich kaufte also im Januar 14 Tiere zu einem recht hohen Preis - deutsche Nachzuchten. Es ist ein aquaart mit ca. 20-25 Liter. Betrieben mit einem Mattenfilter, einer kleinen Tunze Pumpe und einem 25W Heizer. Anfangs musste ich einige Verluste hinnehmen, da ich dachte, man kann das Wasser so lange stehen lassen wie bei den Kardinalsgarnelen. Weit gefehlt !!! Sobald das Wasser einen kritischen Wert übersteigt quittieren einem dies die Tiere mit dem Tod. Ich lernte aus dem Fehler und nun wird alle 5 Tage die Hälfte des Wassers gewechselt. Ich verwende Osmosewasser mit Sula 8,5. Ein Liter Osmosewasser reichere ich mit CO2 aus dem im Haushalt verwendeten Sprudelgerät. Darin löse ich das Salz und lasse das "Konzentrat" ein paar Tage stehen. Anschließend mit mit einem Sprudelstein das CO2 wieder ausgetrieben, mit Osmosewasser bis auf 180 ms aufgehärtet, vorgewärmt und ab ins Becken. Nach wenigen Stunden habe ich wieder klare Sicht. Das benötigte Wasser und Konzentrat wird immer mal zwischendurch vorbereitet; so dauert dann der eigentliche WW maximal 15 Minuten. Gefüttert wird alles an Fertigfutter - aber nicht täglich !!! Schließlich gibt es im Becken Algen usw. Die Reste vertilgen die Mini-Tylos. Ca. 4 Mal im Jahr wird mit einem Nanosauger der Kies gesäubert.
Die Urlaubszeit ist etwas problematisch. Dafür habe ich das fertige Wechselwasser mit 180 ms in einem 20 L Kanister vorbereitet. Das Futter für diese Zeit fülle ich in der fertigen Ration in kleinen Papiertüten ab. Während unseres dreiwöchigen Urlaubs wurde von einem Freund 2 Mal ca. 5 Liter Wasser gewechselt und nur alle drei Tage die fertigen Rationen Futter ins Becken gegeben. Beim 60er Kardinalsbecken erfolgte kein Wasserwechsel, gefüttert wurde gleich, wie bei den Spinatas. Ich kann nicht sagen, dass sich meine Bestände dezimiert haben - im Gegenteil, bei den Spinatas gab es sogar Nachwuchs.

Alles in allem muss ich sagen, dass die Spinatas sehr gut laufen und der Bestand auf ca. 50 große und halbwüchsige Tiere angewachsen ist. Die Kleinen nicht eingerechnet.

Sicher - die Wasserpanscherei ist etwas aufwendiger als gewöhnlich und die Tiere etwas empfindlicher als andere Arten. Die Arbeit lässt sich jedoch optimieren. Und wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet und bereit ist aus seinen Fehlern zu lernen, dann wird man mit den Sulawesis eine Riesenfreude haben.

Ich hoffe, dass ich einigen die Angst vor den Sulawesis nehmen konnte :-)

Viele Grüße
Olli

P.S. Drittes Sulawesi-Becken läuft gerade ein :-)

image.jpg image.jpg image.jpg image.jpg image.jpg image.jpg image.jpg
 
Schön auch mal ein Paar von den schwierigeren Sulas hier zu sehen. Bin gespannt was im dritten Becken landet.

Gruß,
Markus
 
Hallo Olli,

vielen Dank, daß du uns an deiner Vorgehensweise teilhaben lässt.
Neben den Kardinalsgarnelen liest/sieht/hört leider sehr wenig über die anderen Sula-Arten.

Darf man erfahren, warum du auf 180ms (du meinst wohl µS, oder?) aufhärtest und nicht auf die vorgegebenen 220µS?
Welchen Leitwert hat denn dein Osmosewasser?
 
Hallo Markus,

ja - ich meine mit ms mikrosiemens (µS). Musste jetzt mit copy & paste arbeiten :-)

Ich salze das Wechselwasser auf 180 µS auf, weil es nie gelingt das ganze Salz aufzulösen. Der Rest löst sich später im Becken was wiederum einen geringfügigen Anstieg des Leitwerts zur Folge hat. Das Wasser im AQ hat dann später ca. 220 µS und spätestens bei 250 µS wird wieder gewechselt.

Viele Grüße
Olli
 
Hallo Olli,

Hab selber Jahrelang Caridina Striata gehalten und auch vermehrt, leider hat der Stamm den Umzug in mein neues Haus nicht überlebt(war vorher auch schon bisschen der Wurm drin).
Was mir an den Striatas nicht gefallen hat, war das sie sehr scheu waren und man sie kaum zu gesicht bekommen hat(spitze ca. 150 Tier auf 54l und nur max 20 Tiere zu sehen). Ist das bei den Spinatas auch so?
 
Hallo Olli,

sehr schöne Tiere hast du da. Leider liest man viel zuwenig über Spinatas & Co.
Ich halte beide Arten zusammen in einem Becken und kann deine Erfahrungen, dass die Spinatas beim Wasser empfindlicher wären nicht bestätigen. Ich wechsel alle 2 Wochen ca. 20% im 50L-Becken. Ich mache mir auch nicht den Aufwand mit der Co2-Lösung des Salzes. Ich mische das Salz mit ca. 1L VE-Wasser (ca. 30°C) und schütte dieses Konzentrat ins Becken. die restlichen 9L kommen als pures VE-Wasser ins Becken. Der Leitwert sinkt dadurch um ca. 30µS ab aber das stört die Tiere nicht weiter. Das Becken ist dann für 3-4 Stunden milchig trüb aber länger dauert es kaum bis wieder klare Sicht auf die Tiere ist. Das Sula 8,5 löst sich nicht einfach so. Entweder man wählt die Co2-Methode, welche bei frischen Becken wohl besser ist oder man hat ein eingefahrenes Becken mit viel Biorasen auf den Oberflächen und im Filter. Die Bakterien sorgen für die Lösung des Salzes innerhalb weniger Stunden. Das geschieht durch die Co2-Produktion des Biofilms und andere Stoffwechselprozesse, die ich nicht erklären kann. ich bin nicht der Biologe aber vertraue dem Entwickler des Salzes da völlig :thumbup:. Ich habe im Becken einen Leitwert von ca. 230-250µS, den pH messe ich schon lange nich mehr müßte aber um 8 liegen.

Gefüttert wird fast täglich mit feinem Granulat oder Staubfutter, Walnussblättern, Mangold, Kürbis usw. Die bekommen eigentlich das gleiche, wie meine Bienen.

Zur Scheu der Tiere kann ich folgendes sagen. Anfangs habe ich auch nur sehr wenige gesehen und sobald ich mich vor dem Becken bewegt habe, waren alle zwischen den Steinen verschwunden. Es hat einige Monate gedauert bis sie mutiger wurden und inzwischen kann ich sogar beim Mulmsaugen im Boden wühlen ohne dass die Spinatas schreckhaft wegspringen. Ich muss sie fast wegschieben damit ich sie nicht einsauge ;). Je mehr Tiere im Becken sind, umso weniger scheu sind sie. Ich denke ab 50 Tieren werden sie entspannter und verstecken sich nicht mehr so sehr.

Und hier noch ein paar Bilder meines Beckens und der Tiere:
Sula_1.jpg
Sula_2.jpg
Sula_3.jpg
Sula_4.jpg
 
Hallo,

das ist völlig richtig, was Marko schreibt; je mehr Tiere im Becken sind, desto mutiger werden sie. Als ich mit den Kardinalsgarnelen anfing und das Becken noch fast leer war, hat man auch fast keine Tiere gesehen. Jetzt, wo der Bestand relativ groß ist, sind sie überhaupt nicht mehr scheu. Bei den Spinatas ist die Gruppe nicht nicht so groß.

Zum Salz: werde bei Gelegenheit auch mal Markos Methode versuchen.

Zur Standzeit des Beckens: mein Spinata-Becken hat leider nur 25L; das wird auch ein Grund sein, warum ich alle 5 Tage wechseln muss. Die Kardinalsgarnelen sitzen in einem 60er Becken mit Außenfilter, welches wesentlich besser läuft. Deshalb habe ich mich entschlossen die Spinatas in das neue 60er umzusiedeln, sobald es eingefahren ist. Das 25L Becken werde ich vermutlich aussortieren.

@marko: du hast ein sehr schönes Becken, gefällt mir echt gut !!!! Du hast einen Matteneckfilter, oder? Kannst du mir die Abmessungen des Beckens verraten? Es scheint weniger hoch als andere und eine größere Grundfläche zu haben.

Viele Grüße
Olli
 
Hallo Olli,

ich hatte die Spinatas früher auch in einem 25er Becken und es lief nicht so gut. Allerdings waren das damals noch Wildfänge, die sowieso sehr heikel waren. Deshalb habe ich mich entschlossen beide Arten in ein Becken mit mehr Volumen zu setzen. Die Werte sind dann einfach stabiler. Das Becken ist ne Sonderanfertigung und hat die Maße L60xT40xH25cm also 60L brutto. Abzüglich Steine und Boden werden ca. 50L drin sein. Rechts hinten ist ein Eck-HMF über TLH betrieben und links hinten ist noch ein Schwammfilter. Als Pflanzen habe ich Muschelblumen, Nixkraut, Süßwassertang und etwas Moos drin und natürlich einige Algen.
 
Hallo Marko,

Sonderanfertigung ist natürlich klasse !!! Ich habe mir schon oft gewünscht, dass ich in der Fächer mehr Platz hätte und in der Höhe weniger. Leider sind die Sonderanfertigung mit Abdeckung immer etwas kostspieliger. Aber die Form gefällt mir sehr gut.
Und ja - kleine Becken laufen leider nicht so gut wie größere ...

Viele Grüße
Olli
 
Hallo Olli,

soo viel teurer als Standard ist das auch nicht. Ich habe ca. 30€ inkl. Abdeckscheiben dafür bezahlt, wenn ich mich recht erinnere. Einfach mal bei nem Aquarienbauer oder Glaser in deiner Nähe anfragen. Wenn du es in einem Zooladen anfragst wird es meist teurer, weil die dadurch mehr Verwaltungsaufwand als mit Standard-Ware haben.
 
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