Hallo :-)
Ich bin leider kein Krabben Experte, besitze selber diese Tiere erst seit Weihnachten 2023, quasi erst seit ca. 3 Monaten.
Meine erste Frage wäre, wo ihr die Tiere gekauft habt. Sind das Nachzuchten (von privat) oder Tiere vom Händler/ Internet (und damit zumeist Wildfänge)?
Meine zweite Frage ist, welcher Art die Tiere angehören/ der Name der Art/ Sorte. (Ich habe die Geosesarma "Hagen". Und ich habe mir die wenigen Fachbücher, die es dazu gibt, bestellt. Ich könnte unter der Artenbeschreibung eurer Tiere nachschlagen, ob es da spezielle Aussagen zum Verhalten gibt).
Da bei mir in der Nähe keine Angebote von Privat mit Nachzuchten waren, habe ich die Tiere im Internet bei Interaquaristik.de bestellt. Vorab habe ich da nach Fotos gefragt (ich hatte mir wie gesagt speziell die Geosesarma Hagen ausgewählt, weil angeblich von der Haltungstemperatur her einfacher (etwas kühler), als andere Arten) und bekam als Antwort, daß ich nochmal einen Tag später nachfragen soll, weil eine neue Lieferung käme. Mir in dem Moment nicht so klar, aber im Nachhinein die Erkenntnis, daß es dann wohl vermutlich definitiv Wildfänge sind.
Ich hatte 5 Tiere bestellt (3 Weibchen / 2 Männchen (am besten wäre wohl eine Haltung von mehr Weibchen als Männchen). Nach dem Einsetzen ins Paludarium sind erstmal alle 5 innerhalb von max. 30 Sekunden "verschwunden" und in bereitgestellten Höhlen / unter Laubblätter / in den Pflanzen in Deckung gegangen.
In den nächsten Tagen habe ich vereinzelt ein Tier oder max. die Beine in Verstecken gesehen / erahnen können, ein kleines Männchen war etwas erkundungsfreudiger und wechselte öfters mal den Standort, aber war dabei auch immer nur kurz zu sehen.
Die Außnahme: ein Weibchen. Es war relativ oft präsent, saß offen vorne auf dem Holzast oder Steinen, bewegte sich nicht viel. Am nächsten Morgen mal woanders, mal im Wasserteil, aber ansonsten inaktiv. Nach ca. einer Woche war es tot. Ich habe es die letzten zwei Tage davon im Wasser unter dem Filter gesehen, mir noch nichts dabei gedacht, aber am zweiten Tag saß das Tier voller Schnecken (habe in meinem etwas größeren Wasserteil Posthornschnecken, auch als Futtertiere). Das war eindeutig, habe das tote Tier natürlich sofort raus geholt (und einen wasserwechsel gemacht, sicher ist sicher).
Die anderen 4 Tiere leben (schätzungsweise) noch, wobei die sehr versteckt leben und ich zumeist nur das kleinere Männchen und ab und zu ein Weibchen (immer das selbe??) sehe.
In dem Buch ("BASICS Haltung & Zucht Vampirkrabben" von Höhle und Singheiser) steht unter anderem, daß NICHT empfohlen wird, "frische" Wildfänge zu nehmen (wie bei mir vermutlich der Fall), sondern nur eingewöhnte Tiere. (fraglich, bei Internetbestellungen).
Das diese Tiere während der Eingewöhnungszeit einen ausreichend großen wasserteil brauchen, da sie sich nach dem Umsetzen in ein neues becken meist Häuten und nach langem Transport fehlende Feuchtigkeit ausgleichen.
Den Wasserteil inklusive einer guten Ein- und Ausstiegsmöglichkeit, da im neuen Becken evtl. noch etwas orientierungslos.
Desweiteren steht in einem Buch (Krabben-Fibel vom Däne-Verlag) unter Krankheiten, das man diese oft nicht oder nur verspätet sieht, das "Lethargie und eingeschränkter Fluchtinstinkt wahrnehmbare Merkmale sind, das etwas nicht stimmt, jedoch kann man daran meist nichts ändern".
Wildfänge haben halt einen langen Transportweg, können geschwächt oder krank sein, man kennt das Alter nicht,...
Ich habe Interaquaristik.de eine Nachricht geschrieben, meine Haltungsbedingungen erklärt, gefragt, was die füttern und was ich evtl. falsch gemacht habe (aus Unwissenheit, da Anfänger in der Haltung und Sorge, das mir jetzt alle Tiere sterben). Als Antwort kam, daß ich wohl eher nichts falsch gemacht habe, die natürlich auch nicht das Alter kennen, mit denen die Tiere da ankommen (sieht man denen nicht an, das Weibchen war aber mit das größte Tier der 5), es aber auch sein kann, das die Revierkämpfe hatten und das Weibchen unterlegen war.
Ich vermutete, daß das Tier vlt. schon krank war oder alt. Revierkämpfe glaubte ich zu dem Zeitpunkt eher nicht, ich habe wie im Internet oder der Literatur empfohlen mehr Verstecke als Tiere und genug Landteil zum verbuddeln.
Kurze Zeit später habe ich aber ein Weibchen gesehen, was nur noch eine Schere hatte (beim Einsetzen hatten alle zwei Scheren, ist inzwischen nachgewachsen aber noch deutlich kleiner als die andere Schere, anscheinend hat sich das Tier gehäutet. Wobei ich keine Haut gefunden habe.)
Trotzdem glaube ich nicht, daß das tote Weibchen durch Revierkämpfe umgekommen ist, sie hatte optisch keine Verletzungen.
Ich habe seitdem aber kein totes Tier gefunden, war anscheinend auch keine ansteckende Krankheit.
Ansonsten kann ich nur noch sagen, daß die Tiere sehr versteckt leben und sich bisher anscheinend noch nicht so eingelebt haben, das die (laut Literatur) "mit der Zeit zutraulicher werden und auch mal offensichtlicher zu sehen" sind.
Ich sehe ab und zu ein einzelnes Tier, nie zwei auf einmal.
Was das Futter angeht: laut der Antwort vom Händler füttert er nur Gurke und Pellets.
Ich probiere alles mögliche aus (habe noch Aquarien). Pro Tag eine tierische und eine pflanzliche Komponente sowie ein paar Pellets speziell für Vampirkrabben, täglich wechselnd.
Speziell für Vampirkrabben:
- AT Geosesarma Vital, von Aqua-Tropica (Pellets)
- Crabs Natur, Krebsfutter, Sera (Ringe)
Tierisch:
- Fischtrockenfutter (Flocken, Granulat)
- Frostfutter (Artemia und rote Mückenlarven)
- Lebendfutter (rote Mückenlarven)
- gefriergetrocknet (s.o. Wie Frostfutter)
- Thunfisch aus der Dose (in eigenem Saft, kein Öl!!)
- kleine Stücke Fischfilet (natürlich Natur /unpaniert)
- selten getrocknete Mehlwürmer
Pflanzlich:
- gekochte Möhre
- Dosenmais
- Apfel oder Birne (ohne Kerne! Stichwort Blausäure)
- Banane / Erdbeere
- Salatgurke
- Tomate (ohne Kerne!)
- Zucchini
- Laub (grün und braun ist immer im Becken)
- Wasserlinsen (im Wasserteil)
Fazit:
Mais, Lebendfutter rote Mückenlarven, Frostfutter Artemia und rote Mückenlarven, minimal Gurke, minimal Fischfilet, sehr selten von Sera die Crabs Ringe - fehlt anderen Tags teilweise oder sieht etwas angeknabbert aus.
Der Rest - nö!
Ich habe aber Futtertiere in Form von Schnecken im Wasserteil sowie weiße Asseln und Springschwänze auf dem Landteil sowie Pflanzen im Wasser (Anubias, Farne), Wasserlinsen auf dem Wasser und Laub an Land.
Ich vermute, daß die davon auch fressen.
Ist halt schwierig mit Wildfängen, in der Natur liegen halt keine "Pellets" rum. Nachzuchten dürften da deutlich leichter sein.
Abschließend:
Wenn die Tiere von euch Wildfänge sind oder generell kein Fluchtinstinkt da ist/ kein Verstecken bei Bewegung von euch, könnte es sein, daß die Tiere wie das Weibchen bei mir evtl. krank sind. Aber ich denke, da hilft nur abwarten. Richtig helfen kann man da wohl nicht. Außer Futter, Verstecke, Wasserteil, Landteil mit Boden zum buddeln,... zur Verfügung stellen, fällt mir auch nichts ein. Daumen sind gedrückt!