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Wildfänge gefährlich (als Krankheitsüberträger?)

Tincto

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Hallo alle zusammen,

habe mal eine Frage bezüglich Wildfängen, aber bitte nicht lachen!
Ich habe am Donnerstag rote Nashorngarnlenen gekauft, ohne zu fragen ob es Wildfänge oder Nachzuchten sind (ist sonst so gar nicht meine Art, bin da recht pingelig!).
Nun habe ich eben in der Datenbank hier im Forum gelesen, dass angebotene Tiere dieser Art meistens Wildfänge sind, da die Art schwer zu züchten ist.
Nun habe ich die Tiere im mein Becken zu den Futterschnecken gesetzt und zur Zeit tummeln sich da auch noch rote Zwerggarnelen (die bekommen bald eine extra-Becken).
Nun zu meiner Frage: Können die Wildfänge irgendwelche Krankheiten an die Schnecken bzw. anderen Garnelen übertragen? Ich mein Parasiten oder ähnliches? Ich weiß nämlich noch gar nicht was es überhaupt so für Krankheiten bei Garnelen gibt, da ich ja ein ziemlicher Newbie bin!
Die Schnecken werden über kurz oder lang nämlich an Schildkörten verfüttert.
Freue mich auf Antworten.

Gruß
Tincto
 
Hallo Tincto,

mir persönlich ist bisher kein Fall bekannt in dem Garnelen-Wildfänge irgend eine Krankheit übertragen hätten. Bislang sind auch nahezu keine Garnelen-Krankheiten bekannt.

Schau doch mal in unsere Wissensdatenbank nach da gibt es eine Artikel zu Garnelen-Krankheiten.
 
da muss ich leider vehement widersprechen... es sind hunderte virale, bakterielle etc. Pathogene bei Garnelen bekannt. Gib bei google mal "shrimp deseases" ein..., in der Aquakultur ist das nichtvorhandensein von Medikamenten bisher das größte Problem und führt jedes Jahr in Farmzuchten zu Millionenschäden. Seit einiger Zeit verlegt man sich deshalb auf das "heranzüchten" von domestic pathogen-free stocks, einfach in Ermangelung an wirksamen Medikamenten.
Garnelen sind von Natur aus immer mit diversen Pathogenen behaftet, Ausbruch der Krankheiten erfolgt oftmals nach starkem Stress (also dem Fang, Hälterung, Export u. Import). Nach inofiziellen Schätzungen sind vier Wochen nach Import weniger als 50% der Tiere noch am leben....
Man sollte deshalb versuchen Nachzuchten zu bekommen, nicht weil man Wildfänge nicht ausrotten möchet (das kann die Umweltverschmutzung und der Flächenverbrauch viel besser) sondern weil diese stressresistenter und vielfach geringer pathogenbelastet sind.
 
Hallo,

das ganze ist zwar prinzipiell richtig.

Wie du schon selber schreibst sind diese "Krankheitserreger" jedoch normalerweise kein Problem für die Garnelen.

Aus diesem Grund würde ich nicht von Krankheiten sprechen. Alle "Krankheiten" die mir bei den Garnelen bisher begegnet sind, ließen sich auf die Haltungsbedingungen zurückführen. Also falsche Temperaturen, pH-Wert oder halt Stress.

Selbst wenn also Wildfanggarnelen bei mir im Aquarium waren und davon ein Teil gestorben ist, sind andere Garnelen nie betroffen gewesen.
 
wer einmal eine komplette Zucht mit x.tausenden von Garnelen innerhalb weniger Tage wegen "Zukaufs" verloren hat, der mag da etwas anders drüber denken. Potenziell ist jedes neue Tier ein gewisses Risiko für den Bestand, das geht dem professionellen Shrimpszüchter nicht anders als dem Hobbyhalter mit 2 Nanoaquarien (nur bei dem schlägt das nicht so zu Buche...).

Viele Krankheiten sind äußerlich auch nicht erkennbar und schlummern latent über Jahre, brechen unter Umständen auch nicht aus. Auf den Punkt gebracht meine ich nur (ganz persönliche Meinung) Neuanschaffungen ersteinmal für längere Zeit zu separieren und erst danach dem Bestand zuzuführen.

Ach so, wer mal vor Ort Garnelen-Habitate näher inspizieren konnte, der stellt sehr schnell fest, das die Tiere gar nicht so empfindlich auf "Umweltgifte" und plötzliche Parameteränderunge (Temperatur, PH) reagieren, ansonsten wären viele Flüsse Chinas und Indiens auf Grund der starken Belastung Garnelenleer.
 
... auch das ist wieder relativ.

es gibt halt unempfindlichere Arten gegenüber solchen Schwankungen.

Ich habe gerade Wildfänge aus Peru erhalten. Diese sind an absolut weiches Wasser und pH-Werte unter 6,5 gewöhnt. Die Ausfallrate bei diesen Tieren über den Transport war enorm hoch. Die Tiere sind über den Direktimporteur zu mir gelangt. Nachdem die Tiere in KH 1 und PH um 6 gelandet sind, waren nur noch minimale Ausfälle dabei und auch nur in den ersten Tagen.

Fakt ist, dass ich bisher kaum Fälle bei der Aquarienhaltung kennengelernt habe, die sich nicht auf Haltungsfehler zurückführen lassen.
Wobei Stress für mich ein Haltungsfehler ist.

Was aber nicht heißt, dass solche Fälle durchaus vorkommen können. Trotzdem behaupte ich ( und auch das ist natürlich nur meine Meinung ) dass Krankheiten bei Garnelen sehr selten sind.
Das Thema wird meines Erachtens in der Aquarienhaltung allgemein sehr strapaziert. Es ist natürlich einfacher eine Krankheit für den Tod verantwortlich zu machen, als eigene Fehler.

Generell gebe ich dir aber recht. Es ist immer besser und sicherer neue Tiere erst über einen gewissen Zeitraum zu separieren. Das bringt natürlich auch keine 100%ige Sicherheit, denn neue Tiere können gegen bestimmte Erreger resistent sein, diese aber mit einschleppen und den nichtresistenten Stamm im Aquarium infizieren.

Aber diese Möglichkeit ist noch weniger wahrscheinlich.
 
Es ist natürlich selbstverständlich richtig, das Krankheiten meist nur unter nicht adäquaten Bedingungen (für jede Art andere und du nennst dies eben Haltungsfehler) hervorbrechen, aber das war ja nicht die Frage auf die wir hier antworten.

Schwierig für den Laien u. viele ZFH sind "Haltungsfehler" zu vermeiden, wer weiß schon um die genauen Wasserparameter am Fangort, beim Exporteur, Grosshändler und dann beim ZFH. Und wenn Garnelen aus verschiedensten Herkunftsländern beim Exporteur in der Durchflussanlage stehen, muss man kein besonderes Fachwissen aufbringen um die Konsequenzen was die Infizierung mit Viren u. Bakterien angeht, zu sehen.

Wer schreibt es gäbe keine Garnelenkrankheiten,..., das entspricht schlicht und einfach nicht den Tatsachen und Krankheiten bei Garnelen selten, sorry, bei hunderten bekannten Viruserkrankungen? Fakt ist und bleibt das man den Garnelen meist nicht ihre Erkrankungen ansieht (im Gegensatz zu Fischen) und es selbst dem Spezialisten nur per Laborarbeit möglich ist, diese mit Laborpräparaten "sichtbar" zu machen.

Unter dem Hintergrund der "Nichtexistenz" von wirksamen Medikamenten lässt es sich recht einfach erklären, das gerade das vermarktende Gewerbe nicht gerne von Krankheiten spricht und dem Laien nur zu oft einredet, er hätte durch unsachgemäße Behandlung die Verluste herbeigeführt, für mich ein wenig zu bequem...

_________________
 
Hallo,

gerade das vermarktende Gewerbe hat ein Interesse an Krankheiten, gerade bei Zierfischen, da der Medikamentenmarkt ein sehr gutes Geschäft ist.
Das es keine Krankheiten gibt, würde ich auch nicht behaupten. Jedoch sind echte Krankheitsfälle zumindest in unseren Aquarien extrem selten.
Weit über 90% der Sterbefälle (bei mehreren Tieren) in Aquarien lassen sich auf Vergiftungen oder ähnliches zurückführen. Sauerstoffmangel zählt da für mich genauso zu, wie Ammoniak oder Nitrat.
Auch Umsetzfehler führen schnell zum Tod vieler Garnelen. Wenn ich Garnelen zu schnell umsetze und die Parameter vorher voneinander abweichen kann es schnell zum Verlust kommen. Eine zu schnelle Änderung des osmotischen Drucks durch pH-Wertänderung hat diese Folge. Eine Erfahrung die ich leider bereits selber sammeln durfte.

Die genauen Wasserparameter sind gar nicht wichtig, aber wenn ich Garnelen aus einem Weichwassergebiet fange und dann relativ schnell in härteres Wasser umsetze, erhöhen sich die Verluste. Wenn ich mir als Laie Tiere anschaffe, sollte ich zumindest ein paar grundlegende Informationen einholen - dafür gibt es genügend Anlaufstellen im Netz.
Tue ich das nicht, dann können Tiere auch sterben. Das sollte aber im Verantwortungsbewußtsein liegen.
Auf jeden Fall kann ich nicht sagen - ok, ich habe die Tiere völlig falsch gehalten, aber das die dann krank werden konnte ich doch nicht ahnen.
Ob die Tiere in dem Fall an Krankheitserregern sterben oder am geschwächtem Zustand, der es den Krankheitserregern leicht macht ist eine Frage wo sich der Hund in den Schwanz beißt.

Es ist jedenfalls so, dass ich bisher noch keine Krankheit in meinen Becken hatte. Natürlich hatte ich auch schon Todesfälle und größeres Sterben, aber bisher konnte ich immer die Ursache lokalisieren. Meist waren es meine Fehler.
Bei den Fischen ist es eigentlich das Gleiche. Die Krankheiten dort treten meist auf, wenn gewisse Bedingungen nicht stimmen. Die Krankheitserreger sind eigentlich in jedem Becken vorhanden.

Natürlich kommen auch andere Fälle vor, jedoch nur sehr selten. Altersbedingte Erkrankungen z.B. oder auch Parasiten
Bei den Garnelen würde ich diese Fälle auf unter 1% der Todesfälle schätzen. Für mich ist das selten.

Für mich ist das Gerede über Krankheiten immer auch ein Teil Panikmache und Schönfärberei. Achtung Sarkasmus: "Natürlich sterben hin und wieder Tiere im Aquarium - das ist ja ganz normal"
Mit solchen Äußerungen wird gerade Laien erzählt, dass nicht Beratungsfehler oder Haltungsfehler schuld sind, sondern das ist ja normal. Sind ja nur recht "wertlose" Tiere die sich leicht ersetzen lassen.

Für mich ist eher das Gerede von Krankheiten bequem. Viruserkrankung - kann man nichts machen - probier doch dieses Medikament oder kauf neue Tiere.
Die Ursache zu suchen und zu beseitigen ist dagegen wesentlich schwieriger.

Ich glaube aber, sehr weit liegen wir mit unseren Ansichten gar nicht auseinander. Die Existenz von Krankheiten bezweifel ich mit Sicherheit nicht.

Schöne Grüße nach Venezuela.
 
Hallo alle zusammen,

oh je, das ich so eine Diskussion los trete wegen meiner Frage, damit hab ich nicht gerechnet.
Aber ok, die Meinungen gehen da recht weit auseinander.
Ich hab bisher zum Glück glaub ich keine Ausfälle bei meinen "alten" Garnelen gehabt, hoffe mal, dass es so bleibt.
Nun bleibt aber noch immer die Frage, ob diese Krankheiten oder Nicht-Krankheiten ;) auch an die Futterschnecken übergehen können?

Gruß
Tincto
 
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