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Was ist das für eine Wurzel???

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Garneleneier
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Hallo zusammen,
könnt ihr mir mal helfen und mir sagen was ich da für eine Wurzel im Cube habe???
Nun habe ich eben gerade hier im Forum gelesen das es Wurzeln gibt die für Garnelen
nicht so prickelt sind. Ich habe die Wurzel von meiner Cousine geschenkt bekommen,
die Wurzel ist seit Mai im Wasser aber es sind bei meiner Cousine vier von fünf Tigergarnelen
in dem Becken mit der Wurzel gestorben. Bei mir fährt der Cube gerade seit einer Woche ein,
sollte ich die Wurzel vielleicht doch lieber gegen eine andere austauschen???
 

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Hallo Gina,

was für eine Frage ???
Du kannst pokern und das Leben Deines Neubesatzes riskieren oder aber wirfst sie gleich raus ?
Denke diese Entscheidung musst Du selbst treffen.

Gruß
Michael
 
Hallo Gina,

was für eine Frage ???
Du kannst pokern und das Leben Deines Neubesatzes riskieren oder aber wirfst sie gleich raus ?
Denke diese Entscheidung musst Du selbst treffen.

Gruß
Michael

Hallo Gina,

ich finde es immer wieder klasse, wie auf manche Fragen hier mit einem ranzigen Zweizeiler ohne jeglich Aufklärung geantwortet wird - ist ja so schön einfach ... ich werde versuchen, Dir nochmal umfassend zu antworten:

1. Eine 100%ige Garantie wirst Du bei vielen Wurzeln, Steinen und gefärbten Kunststoff-Deko-Artikeln nicht haben.
2. Die Diskussion bzgl. Deiner Wurzel geht wieder in Richtung "Mopani" - ich werde noch einmal über Wurzeln allgemein schreiben.
3. In diesen Wurzeln werden keine "Schwermetalle" eingelagert, da haben auch keine kleinen Ameisen Kupferminen drin ... und mit Sicherheit liegen die Metalle nicht in gediegener Form vor. Wenn, dann handelt es sich um Strahlmittelrückstände auf der Oberfläche.
4. Strahlmittel ist ein weit gefaßter Begriff. Man kann z.B. Hart- oder Stahlguss, Quarzsand (nicht mehr hierzulande), andere metallische oder mineralische Stoffe (Keramik, Glas, Korund) und z.B. synthetische wie Kunststoffe einsetzen (pflanzliche Strahlmittel mal außen vor).
5. Strahlmittel behandelt die Oberfläche - ist mein Holz also sehr glatt, hart und weist keinerlei Risse und kleine Vertiefungen auf (da kann man, wenn, sehr gut die Rückstände sehen), kann auch nichts ins Holz "eindringen".
6. Wie kann ich metallische Strahlmittel optisch erkennen? Es sind kleine, metallisch glänzende "Perlen", meist je nach Körnung 50-150µS ...
7. Gutes, langes Wässern, kräftiges Abbürsten mit einer Schrubber-, Natur- oder Kunststoffbürste gehören dazu (keine Messing- oder "Draht"bürste) - mehr kann man nicht machen. Keinesfalls eine Wurzel kochen, damit wird nur die Struktur zerstört und der Zersetzungsprozeß des Holzes wird beschleunigt.
8. Welches Wurzeln werden gestrahlt? Grundsätzlich alle, an denen bei der Gewinnung Rückstände von Rinde, Bast oder Kambrium anhaften - damit wir schließlich alle schön die Holzmaserung bewundern können und zersetzende pflanzliche Stoffe keine Belastung im Aquarium erzeugen. Also sind meistens sog. Mopani-, Savannen-, Mangroven- und "Eisen"holz gestrahlt.
9. Eine Ausnahme stellt das durch den Abbau der Moore anfallende Moorkienholz dar, da das Holz im Laufe der Jahrhunderte durch das saure Milieu der Moore konserviert wurde,
während die äußeren Schichten, vereinfacht ausgedrückt, zerfielen.
10. Welche Gefahren drohen noch? Grundsätzlich ist bei vielen feucht gewonnen bzw. gewaschenen Hölzern (also auch Mangrove aus den Tropen und Moorkien z.B. aus weißrussischen Mooren) in den Ursprungsländern eine Konservierung durch Einsalzen zwecks Lagerung vorgenommen worden. Auch daher sollte gewässert werden.
11. Da es sich um importierte Naturprodukte handelt, welche nicht immer den direkten Weg in unser Zielland nehmen, kann auch z.B. in Seehäfen teilweise eine Pestizid-Behandlung der Container nicht ausgeschlossen werden.

Daher sollte jede Wurzel, mit Ausnahme deutschen Moorkiens (auch wenn der "Kienbaum" eigentlich die Kiefer ist, bezeichnet Moorkien nicht die Baumart, sondern praktisch die Art der Konservierung - "Holzstück aus dem Moor") gewässert und sorgfältig gereinigt werden.

Was heißt das jetzt? Siehe dazu Punkt 1 ...

Was ich machen würde? Ich finde die Wurzel nett, also würde ich sie kräftig abschrubben (gerade in den Ritzen, ggf. auch mal mit einem Hochdruckreiniger, wässerte sie separat noch 2-3 Wochen (häufig wechseln) ... und dann führte ich den in den letzten Tagen oft zitierten "Daphnientest" durch. Die reagieren "todsicher" innerhalb 2-3 Tage auf Schwermetalle und sind empfindlicher als Garnelen ...

Verwendest Du von vornherein Wasseraufbereiter, hat dieser mehr als genug EDTA's drin - und was machen die? "Schwermetalle" binden ...

Hegst Du Zweifel oder ist es Dir zu kompliziert - raus mit der Wurzel ...

So, wie man sieht, ist eine erklärender Gedankengang nicht in zwei Zeilen erledigt ...
 
Hallo;
ich tippe auch auf Mopani. Damit habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, hatte ständig Ausfälle. Nachdem ich die Wurzel entsorgt habe ging es den Tieren wieder gut. Was letztenendes an der Wurzel verkehrt war kann ich natürlich nicht sagen. Nur soviel: Das Abschrubben und wässern hat NICHTS gebracht. Mir kommt kein anderes Holz als Mangrove oder Moorkie ins Garnelenbecken.Aber auch die wässere ich ca. 2 Wochen.
 
Hallo,
Dirk hat es super erklärt.
Ich tippe auch auf Mopani.
Diese habe ich in einem 30er Cube ohne Ausfälle. Die Wurzel ist sehr umstritten.
 
Vielen lieben Dank für eure Hilfe, ich denke die Wurzel fliegt raus!!!
 
Moinsen,

nochmal kurz, durchaus in eigener Sache:

Ich weiß, dass ich mich manchmal härter ausdrücke, als es vlt. notwendig wäre. Das liegt zum Teil aber darin begründet, dass mir aufgefallen ist, wie selektiv teilweise Sachen, auch und gerade von Einsteigern aufgefaßt und dann ebenso bruchstückhaft weiterverbreitet werden.
Das mag durch die Zeiten und das Netz begründet sein, ist der Sache aber dadurch auch nicht förderlich.
Niemand weiß alles, aber gerade hier ist die Gemeinschaft bemüht, ihre Erkenntnisse, ihre Erfahrungen - positiver wie schmerzlicher Natur - zusammenzutragen und zu diskutieren.
Es befreit aber weder von der eigenen Verantwortung noch von der Pflicht, den Sachverhalt mal bei einer Tass' Kaff' in Ruhe zu überdenken.

Das eigentlich recht junge Garnelenhobby hat es mit sich gebracht, dass viele Einsteiger die Welt der Aquaristik betreten, ohne den "Umweg" über die Fischhaltung aus der Vergangenheit zu nehmen. Das ist weder gut noch schlecht, man sollte sich in meinen Augen nur noch bewußter mit der Materie auseinander setzen.

Egal ob Pleocyemata, Dendrobranchiata oder Mysida ... man sollte, ohne "Angst" zu entwickeln, einfach bedenken, dass unsere Pfleglinge mitunter empfindlicher sind als so mancher Fisch, den wir hielten.

Die Garnelenhaltung setzt aber weder die Naturgesetze außer Kraft, noch die grundlegenden Zusammenhänge von Wasserchemie und biologischen Prozessen im "künstlichen Ökosystem" Aquarium.

Niemand wird Euch die eigene Verantwortung für die Pfleglinge abnehmen, daher haftet ihr alleine für eine Entscheidung, die ihr aus erhaltenen Antworten ableitet. Wir gehören zu der Spezies, die das Rad erfunden hat - also nutzt einen Teil der kognitiven Fähigkeiten und denkt eine Sache bis zum Ende durch.

In Bezug auf "unsere Wurzeln" (stellvertretend für alle Einrichtungsgegenstände) heißt das doch, dass irgendein Importeur irgendwoher eine Lieferung irgendwelchen Holzes erhalten hat. Wer schon einmal ein großes Lager von innen gesehen hat, sollte sich mal die Gitterbox mit unseren Wurzeln vorstellen. Egal, womit und wie Sergej das Moorkienholz aus den Mooren geborgen und gesalzen, egal womit John in Tanganjika sein Mangrovenholz strahlte, letztendlich landet es bei Fritz im Lager. Und allen Gerüchten zum Trotz wird diese Gitterbox nicht von 12 Jungfrauen bewacht, die sie mit im Mondschein aus den Tautropfen eines heiligen Krautes gewebten Tüchern bedecken. Das besorgen u.U. Dieselabgase, Handwerkerstaub und ähnliches ...

Aber auch der Handel ist nicht immer unbedarft und rücksichtslos - er ist profitorientiert, das ist der Sinn des Handels. Daher gibt es auch verstärkt Unternehmen, welche ein Augenmerk auf nennen wir es mal umsichtige "Rohstoffgewinnung" haben - nur leider erschließt sich uns diese "Unbedenklichkeit" nicht immer.
Es ist aber Sache von uns Verbrauchern, auf diese Sachverhalte hinzuweisen - meldet es Eurem "Händler des Vertrauens", schreibt eine Email an die Zentralen der Ketten und die Importeure, bittet kleinere Unternehmen, die bisher schon vertrauensvoll gesammelte/behandelte Naturprodukte haben, auch "unbedenkliche" Wurzeln mit in ihr Sortiment aufzunehmen - das ist der Weg, den wir beschreiten können ... evtl. kommt anderes Strahlmittel zum Einsatz (dessen Abfälle die Natur im Herkunftsland zur ABwechslung auch nicht mehr ganz so belasten), evtl. wird die Wurzel 'nen Euro teurer. Wer weiß ...

Es ist aber nicht wegzudiskutieren, dass eine unverstandene Verbreitung von Informationsstücken der Sache nicht dienlich ist. Niemand von uns ist vor Irrtümern geschützt, kleines Beispiel:
Kürzlich "von Unterwegs" drei hübsche, passende - und nach zehnmal drehen und wenden - unbedenkliche Steine mitgebracht. Auf dem Balkon wie üblich kurz in Essigessenz geschmissen, was eigentlich nur aus Faulheit war, da der Eimer noch von einer anderen Reingungsaktion herumstand und ich so evtl. anhaftenden Dreck vorweichen wollte, bevor ich die Steine abschrubben würde. Tscha, und siehe da, eine Sedimentader löste einen Whirlpool aus. Für die Hälfte aller Becken sicher kein Drama, für meine Zwecke wäre es aber zumindest eine ominöse Quelle einer kontinuierlichen Aufhärtung geworden - Irrtum, ja, Fehler, nein - da es glücklicherweise "getestet" wurde.

Daher auch in der letzten Zeit des öfteren mein Hinweis auf den alten Daphnientest bzgl. Pestizide und Schwermetalle ...

Seht es mir also bitte nach, wenn manche Beiträge von mir ausführlicher und nachdrücklicher sind, als es vlt. erwartet wird.
 
Mopani

Moin,

nochmal ein kleiner Nachtrag zu "Mopani" - hatte ich vorhin vergessen - auch bei "Mopani" (Mopane, Mupani, Muxanatsi, u.ä.) handelt es sich mal wieder um ein Synonym bzw. einen Handelsnamen für eine ganze Reihe von Hölzern, meist deren Wurzeln, die teilweise unter Dialekten in den Handel kommen.

Weiterführende Stichworte: Mopane-Baum (Colophospermum mopane), Wüstenholz, Wüstenmopani, Ahnenbaum (Combretum imberbe), Opuwa, etc. ...
Verwechselt nicht die Farbe des eig. Nutzholzes mit der des Wurzelholzes, diese können sich stark unterscheiden.

Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder aktuelle Richtigkeit, da hier täglich neu gewürfelt wird ...
 
Klabauter, wo kommen diese Hölzer eigentlich her ,
gibt es da richtige Plantagen wo das Holz dann geschlagen wird , oder ist das Raubbau ???

Die Preise sind ja manchmal zwischen Gut und Böse
 
Céad míle fáilte,

zumindest in dieser Hinsicht dürften wir stille Nutznießer des "normalen" Raubbaues sein. Das Holz, was hier allgemein als Deko-Elemente ankommt, ist der normale "Abfall", der natürlich sonst als benötigtes Feuerholz Verwendung finden würde.

Hier wird ja auch nicht eines der letzten Moore abgetorft, um an Moorkien-Wurzeln für aquaristische Zwecke zu kommen.

Meines Wissens nach werden diese Hölzer, die überwiegend als Brenn- und Bauhölzer Verwendung finden, immer noch "gesammelt", also ausserhalb von Kulturen geschlagen, was den Wasserhaushalt mancher Region (z.B. Damaraland/Namibia) nachhaltig geschädigt hat. Dies ist aber immer auch verbunden mit extensiver Beweidung ...

Im Falle der Mangroven fallen genug Bestände immer noch Küstenausbau-Maßnahmen (Häfen, Marinas, Hotels, ...) zum Opfer.

Viele dieser Hölzer sind bestimmend für ganze Vegetationstypen (z.B. Mopane-Savanne) und stark an besondere klimatische Gegebenheiten gebunden (z.B. Mopane: warm, frostfrei, alkalischer Boden, gewisses Mindestmaß an Wasser ...).

Die Preisschwankungen erklären sich dadurch, dass nur wenige Importeure mal wieder einen Container an Land gezogen haben, und die Handelskette von Fall zu Fall recht lang ist, bis Händler X dann mal seine drei Wurzeln abnimmt.

Also, wie gesagt, ich denke nicht, dass unsere Nachfrage dort zu einem Raubbau führt (die Ökobilanz des Transportes der Vollständigkeit halber mal aussen vor, bevor es wieder PN's an mich gibt).
 
Hi,
das Thema ist zwar etwas älter, aber für mich sieht das Holzstück schwer nach Weinrebe aus.
Die werden für die Terraristik überall angeboten und verirren sich häufig in Aquarien.
 
Go raibh maith agat

dazu muss ich aber sagen das meine Frau mein Sohn aus Ireland stammen, oder besser gesagt Irre sind....Ich bin nur armer Deutscher der dem Irischen Volk helfen wollte, lach ....

Danke für die Info...

Das heißt ich kann gewisse Hölzer benutzen um gewisse Dinge im Wasser zu verändern.

Super Du bist der Beste
 
Bruidheamiad Gàidhlig! ... :D

Na, ich wollte Dich schon Paddy nennen ... ;)

Kommt darauf an, was Du mit dem Holz erreichen willst. Sicher gibt manches Holz im Sinne der "Wasserpflege/Wasserkonditionierung" recht nützliche Stoffe ins System ab, nur laugt es irgendwann aus. Ausserdem ist die Abgabe von Huminen/Humaten recht stark vom verwendeten Holz abhängig, da würde ich immer noch Moorkien auf Grund der nicht abgeschlossenen Humifizierung dieses Holzes vorziehen.
Solltest Du es ausser als Deko-Element (z.B. zum Aufbinden von Moosen/Aufsitzerpflanzen) einsetzen wollen, wäre die Verwendung von Seemandelbaum-Produkten (Blätter, Rinde), herbstlichem Eichen- Buchen- und Walnusslaub, sowie Erlenzapfen sicherlich besser steuerbar.
Entweder es wird gefressen, oder nach 3-4 Wochen, wenn es ausgelaugt ist, raus damit und neu.
Bei bestimmten Welsen ist natürlich die Bereitstellung einer Wurzel generell ratsam, da die Tiere damit ihre Nahrung ergänzen können/müssen.
 
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