Hallo Gina,
was für eine Frage ???
Du kannst pokern und das Leben Deines Neubesatzes riskieren oder aber wirfst sie gleich raus ?
Denke diese Entscheidung musst Du selbst treffen.
Gruß
Michael
Hallo Gina,
ich finde es immer wieder klasse, wie auf manche Fragen hier mit einem ranzigen Zweizeiler ohne jeglich Aufklärung geantwortet wird - ist ja so schön einfach ... ich werde versuchen, Dir nochmal umfassend zu antworten:
1. Eine 100%ige Garantie wirst Du bei vielen Wurzeln, Steinen und gefärbten Kunststoff-Deko-Artikeln nicht haben.
2. Die Diskussion bzgl. Deiner Wurzel geht wieder in Richtung "Mopani" - ich werde noch einmal über Wurzeln allgemein schreiben.
3. In diesen Wurzeln werden keine "Schwermetalle" eingelagert, da haben auch keine kleinen Ameisen Kupferminen drin ... und mit Sicherheit liegen die Metalle nicht in gediegener Form vor. Wenn, dann handelt es sich um Strahlmittelrückstände auf der Oberfläche.
4. Strahlmittel ist ein weit gefaßter Begriff. Man kann z.B. Hart- oder Stahlguss, Quarzsand (nicht mehr hierzulande), andere metallische oder mineralische Stoffe (Keramik, Glas, Korund) und z.B. synthetische wie Kunststoffe einsetzen (pflanzliche Strahlmittel mal außen vor).
5. Strahlmittel behandelt die
Oberfläche - ist mein Holz also sehr glatt, hart und weist keinerlei Risse und kleine Vertiefungen auf (da kann man, wenn, sehr gut die Rückstände sehen), kann auch nichts ins Holz "eindringen".
6. Wie kann ich metallische Strahlmittel optisch erkennen? Es sind kleine, metallisch glänzende "Perlen", meist je nach Körnung 50-150µS ...
7. Gutes, langes Wässern, kräftiges Abbürsten mit einer Schrubber-, Natur- oder Kunststoffbürste gehören dazu (keine Messing- oder "Draht"bürste) - mehr kann man nicht machen. Keinesfalls eine Wurzel kochen, damit wird nur die Struktur zerstört und der Zersetzungsprozeß des Holzes wird beschleunigt.
8. Welches Wurzeln werden gestrahlt? Grundsätzlich alle, an denen bei der Gewinnung Rückstände von Rinde, Bast oder Kambrium anhaften - damit wir schließlich alle schön die Holzmaserung bewundern können und zersetzende pflanzliche Stoffe keine Belastung im Aquarium erzeugen. Also sind meistens sog. Mopani-, Savannen-, Mangroven- und "Eisen"holz gestrahlt.
9. Eine Ausnahme stellt das durch den Abbau der Moore anfallende Moorkienholz dar, da das Holz im Laufe der Jahrhunderte durch das saure Milieu der Moore konserviert wurde,
während die äußeren Schichten, vereinfacht ausgedrückt, zerfielen.
10. Welche Gefahren drohen noch? Grundsätzlich ist bei vielen feucht gewonnen bzw. gewaschenen Hölzern (also auch Mangrove aus den Tropen und Moorkien z.B. aus weißrussischen Mooren) in den Ursprungsländern eine Konservierung durch Einsalzen zwecks Lagerung vorgenommen worden. Auch daher sollte gewässert werden.
11. Da es sich um importierte Naturprodukte handelt, welche nicht immer den direkten Weg in unser Zielland nehmen, kann auch z.B. in Seehäfen teilweise eine Pestizid-Behandlung der Container nicht ausgeschlossen werden.
Daher sollte jede Wurzel, mit Ausnahme deutschen Moorkiens (auch wenn der "Kienbaum" eigentlich die Kiefer ist, bezeichnet Moorkien nicht die Baumart, sondern praktisch die Art der Konservierung - "Holzstück aus dem Moor") gewässert und sorgfältig gereinigt werden.
Was heißt das jetzt? Siehe dazu Punkt 1 ...
Was ich machen würde? Ich finde die Wurzel nett, also würde ich sie kräftig abschrubben (gerade in den Ritzen, ggf. auch mal mit einem Hochdruckreiniger, wässerte sie separat noch 2-3 Wochen (häufig wechseln) ... und dann führte ich den in den letzten Tagen oft zitierten "Daphnientest" durch. Die reagieren "todsicher" innerhalb 2-3 Tage auf Schwermetalle und sind empfindlicher als Garnelen ...
Verwendest Du von vornherein Wasseraufbereiter, hat dieser mehr als genug EDTA's drin - und was machen die? "Schwermetalle" binden ...
Hegst Du Zweifel oder ist es Dir zu kompliziert - raus mit der Wurzel ...
So, wie man sieht, ist eine erklärender Gedankengang nicht in zwei Zeilen erledigt ...