Get your Shrimp here

Unerklärliches CPO-Sterben

Algerich

GF-Mitglied
Mitglied seit
14. Jan 2011
Beiträge
329
Bewertungen
31
Punkte
10
Garneleneier
19.167
CPOs überleben in meinem Becken im Durchschnitt vielleicht eine Woche. Aktuell ist der Bestand auf ein Weibchen gesunken. Dieses Tier habe ich erworben, als es bereits Eier trug, ich habe aber kaum Hoffnung, dass es noch dazu kommt, dass die Jungtiere entlassen werden.

RAHMENDATEN: 54-Liter, sera Innenfilter f40, keine Heizung.

BESATZ: (außer CPO): Yellow Fire, Endler-Guppys, Turmdeckelschnecken, Blasenschnecken, Posthornschnecken

BEPFLANZUNG: Echinodorus tenellus, hygrophilia corymbosa, Wasserpest, Hornfarn, Anubias barteri coffeefolia, Peackock-Moos, Muschelblumen

SONSTIGE EINRICHTUNG: Lochgestein, Wurzeln, Seemandelbaumblätter, Erlenzapfen, zehn Krebsröhren unterschiedlicher Größe und Form.

WASSERWERTE: 20-23 Grad, pH 7,3, GH 9, KH 6-8, Nitrit und Nitrat nur knapp oberhalob der Nachweisgrenze, NH4 nicht nachweisbar, Kupfertesdt negativ, Sauerstofftest unauffällig.

Bislang habe ich mich mit folgenden möglichen Todesursachen beschäftigt:

a) Zufall
Ein zufälliges Ereignis kann angesichts von ca. 20 nacheinander verendeten Tieren wohl ausgeschlossen werden.

b) Gift
Eine Giftquelle ist für mich nicht ersichtlich. Das Thermometer habe sicherheitshalber ausgetauscht, die Pflanzen sind seit Juni im Becken, gedüngt wird mit einem reinen Eisenpräparat, das für Wirbellose unschädlich sein soll.
Ein im Wasser gelöstes Gift schließe ich eigentlich aus, weil die Garnelen nicht betroffen sind.
Das Anubias für Wirbellose schädlich sein sollen, wird meist als Mythos bezeichnet; trotzdem neige ich dazu, die Pflanze zu entfernen, einfach, weil mir keine anderen Veränderungsmöglichkeiten mehr einfallen.

c) Wasserqualität
Ich habe die Zahl der Wasserwechsel erhöht und wechsle aktuell zweimal wöchentlich je zehn Liter. Wegen der Mineralien habe ich einen Mineralien abgebenden Stein im Becken und füge ein JBL-Präparat zu. Auch die GH scheint mir ausreichend.

d) Kannibalismus
Lange Zeit hatte ich ein unleidliches Krebsmännchen im Verdacht, seine Artgenossen zu verspeisen, das kann ich aber inzwischen ausschließen, weil das Tier selbst Opfer der Todeswelle wurde.

e) Falsches Futter
Ich habe mit verschiedenen Futterprodukten gearbeitet, ohne dass sich etwas geändert hat. Meine letzte Theorie war, dass die Tiere zu viel gefüttert werden (ich hatte die Futtermenge erhöht, als ich von Kannibalismus ausgegangen war), und deswegen zu schnell wachsen. Auch eine drastische Reduzierung der Futtermenge brachte aber keine Besserung.
Umgekehrt können die Tiere in der kurzen Zeit, die sie im Becken leben, kaum verhungern, zumal Garnelen und Schnecken vorhanden wäre, um den ärgsten Hunger zu stillen.

f) Häutungsprobleme
Ich kann nicht genau sagen, ob die Todesfälle mit den Häutungen in Zusammenhang stehen; außerdem wäre das ein relativ unspezifisches Phänomen. Die Mineralien zum Panzeraufbau habe ich sichergestellt, auch meine ich nicht, dass es an der Fütterung liegt (s.o.).

g) Erbkrankheiten
Da CPOs wohl stark überzüchtet sind, hatte ich daran gedacht, dass die Tiere vielleicht einfach von schlechter Qualität sind. Ich habe aber inzwischen mehrere Anbieter ausprobiert und jedes Mal den baldigen Tod der Tiere verzeichnen müssen. Das Problem muss also in meinem Becken liegen.

ANMERKUNG: Das noch lebende Weibchen sitzt seit dem Einsetzen in einer Röhre und zeigt kaum Neigung, diese zu verlassen. OB das von Bedeutung ist, weiß ich nicht, wie ich ohnehin mit meinem Latein am Ende bin.

Kann mir jemand irgendwelche Ratschläge geben, die nicht darauf hinauslaufen, das Halten von Krebstieren aufzugeben?
 
Zum letzten Punkt, das Weibchen sitz in der Höhle - ist ganz normal, insbesonder mit zunehmender Entwicklung det Jungtiere unter dem Schwanz, um sie vor Feinden zu schützen.

Da die Garnelen keine Probleme haben, liegt die Vermutung nahe, das es nur die Anubia sein kann. Ich selber habe in mehreren Becken einige Anubias und keine Probleme mit der Pflanze bei meinen Wirbellosen. Allerdings habe ich sie nicht in den CPO-Becken. Vielleicht "knabbern" die CPO´s doch hin und wieder an den Pflanzen (was sie ja laut Literatur nicht machen sollen, so wie andere Krebse) und so auch an der Anubia und vergiften sich. Temperatur 23 °C ist schon etwas hoch, aber nicht bedenklich, führt nur dazu, daß sie sich unter Umständen etwas öfter/schneller häuten, was (die Anzahl der Häutungen) die Gesamtlebensdauer der CPO´s verkürzt, aber keine Erklärung für Dein Massensterben ist.

Also nimm mal die Anubia raus bzw. hast Du die Möglichkeit das Weib noch in ein anderes Becken zu setzten?! Bei einem "andere Gift" wären sonst schon die Garnelen im Himmel.

VG GR
 
Danke.
Natürlich werde ich die Anubias entfernen, aber so richtig glauben kann ich das nicht - Berichte über Krebssterben wegen Oxalsäurevergiftung habe ich sonst nicht gelesen. Gibt es weitere Hinweise, beziehungsweise Ideen an welche möglichen Todesursachen ich nicht gedacht habe?
 
Temperatur senken wird nicht einfach, da das Becken ohnehin nicht beheizt wird. Aber auch wenn 23 Grad etwas zu warm ist, kann das doch nicht ernstlich der Grund sein, die Lebenserwartung auf eine Woche zu verkürzen?
 
Wenn die Cpos sich unwohl fühlen dann ja. Ich hatte bei mir (außer im Sommer/kurze Zeit) meist eine Temperatur von ca. 16-19 Grad. Was löst bei dir diese Temperatur aus? Die Lampe?
 
Vermutlich geht die Temperatur auf die Lampe zurück, andere Ursachen sind für mich momentan nicht ersichtlich. Ich hatte mich selbst schon über den hohen Wert gewundert, dem aber keine weitere Bedeutung beigemessen.

Im hiesigen Lexikonartikel wird allerdings eine Temperaturspanne von 15-25 Grad angegeben, deswegen wundert mich, dass die Auswirkungen einer etwas überhöhten Temperatur so gravierend sein sollen.
 
Das ist der einzige Punkt den ich da sehe, zumal man eigentlich fast alles ausschließen kann, weil die Garnelen gesund sind. Ich habe die Cpos eher als recht robust in Erinnerung. Bei mir haben sie nur auf zu hohe Temperaturen empfindlich reagiert.
Weißt du wie alt die Tiere in etwa waren als du sie bekommen hast? Vielleicht wurden dir auch Alttiere verkauft.
 
Ich versuche, seit ich das Becken im Mai eingerichtet habe, CPOs am Leben zu erhalten und habe seither bei verschiedenen Anbietern Tiere unterschiedlicher Größe, zuletzt auch zwei Tiere von vielleicht 1,5cm Länge, also bestimmt keine ausgewachsenen Exemplare, erworben. Insgesamt sind ca. 20 CPOs verstorben. Da mögen alte oder kranke Tiere dabei gewesen sein, aber die Summe der Fälle erklärt das nicht. Ich möchte auch nicht wahllos weitere Tiere hinrichten, sondern wissen, welche Parameter ich ändern sollte, ehe ich weitere Todeskandidaten erwerbe.
 
YF und Guppys vermehren sich stetig; der genaue Bestand ist nicht einfach zu ermitteln, weil das Becken eine Vielzahlo von schwer einsehbaren Rückzugsmöglichkeiten bietet.

Natürlich sind Artbecken in verschiedener Hinsicht sachgerechter; mir fällt aber keine Erklärung ein, die eine Ursächlichkeit des Beibesatzes für das zügige Sterben der Krebse belegen könnte. Wenn Nachwuchs nicht hochkommt, die Tiere scheu und verängstigt sind etc. hätte ich auf Zudringlichkeiten der Fische getippt, aber bei Todesfällen adulter Tiere?
 
Hallo,


Unbekannte Krankheit bei Cambarellus patzguarense spec. „Orange“ (Auszug von der Interessengemeinschaft Süsswasserkrebse)

Seit einigen Jahren wird bei den Cpo eine rätselhafte Erkrankung mit bislang tödlichem Verlauf beobachtet.
Von der Krankheit sind überwiegen adulte Tiere betroffen, wobei ganze Zuchtstämme nach und nach befallen und vernichtet werden. Jungtiere sind offensichtlich nicht so anfällig.

Ohne erkennbaren Grund verharren agile Tiere mitten in der Bewegung und verfallen in eine Starre, wobei sie auch zur Seite kippen können. Die Körperstarre kann mehrere Stunden andauern. Plötzlich setzen die Tiere ihre Bewegungen wieder fort als sei nichts gewesen.
Bei völlig unauffälligem weiterem Verhalten einschließlich Nahrungsaufnahme, verenden die Tiere dann nach einigen Stunden bis mehreren Tagen.

Am äußeren Erscheinungsbild der Tiere ändert sich nichts. In jüngerer Zeit (Jan. 2005) wurde in diesem Zusammenhang bei einem verendeten Tier eine Weißfärbung eines Organs, vermutlich der Magen oder das Gehirn, beobachtet.
Die Erkrankung trat bislang nicht im Zusammenhang mit der Häutungsphase auf.
Mögliche Ursachen könnten Innzucht oder/und dauerhaft zu hohe Haltungstemperaturen sein, die zudem die Vermehrung von möglichen krankheitsauslösenden Pilzen, Bakterien oder Viren begünstigen.


Oder auch eine Überlegung wert...
Die Cambarellus patzcuarensis leben im Lago de Patzcuaro bei einem pH-Wert bis 9.
Unsere Leitungswässer kommen oft mit einem pH-Wert zwischen 7 und 8 aus der Leitung.
Die Lösung, einfach ein Kalkstein oder auch Muschelbruch im Becken. Der Kalkstein/Muschelbruch hält die Karbonathärte (KH) stabil und somit den pH-Wert konstant über 7, auch bei selteneren Wasserwechseln.
 
Ist irgendetwas darüber bekannt, wie diese Krankheit sich verbreitet? Muß ich davon ausgehen, dass das Becken "infiziert" ist, oder kann ich mit einer neuen Zuchtgruppe von vorn beginnen?

Da ich außerdem die Verhaltsauffälligkeit nicht beobachtet habe, die Diagnose also lediglich eine Spekulation ist, bin ich an alternativen Erklärungen natürlich weiter interessiert.
 
... gedüngt wird mit einem reinen Eisenpräparat, das für Wirbellose unschädlich sein soll.

Bei mir ist auch mal ein Cpo gestorben, eine Erklärung dafür konnte ich ebenfalls nicht finden. Bei Besatz und Deko gibt es kaum gemeinsamkeiten, bis auf die Anubien und den Eisendünger. Welchen verwendest du denn, und wie oft düngst du welche Menge ?
 
Zurück
Oben