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Teccnik oder nicht?

Garnele 1989

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Hi, Garnelenfreunde!!!

Bin neu im Forum und hab da direkt mal eine frage!!!
Ich habe ein 12liter Aquarium mit Red Fire Garnelen, habe schon des öfteren gelesen das man Garnelenaquarien ohne jegliche Technik in betrieb nehmen kann,was sagt ihr dazu?


M.f.G
Garnele 1989

P.s.Schonmal vielen Dank :)
 
Hallo Garnele 1989,

viele Forennutzer hier halten ihre Garnelen in techniklosen Becken.
Das scheint ziemlich gut zu klappen.

Heizung braucht man in Wohnräumen normalerweise bei so kleinen Aquas nicht. Als Filter nutzen manche hier einen Mattenfilter oder Luftheber - aber es geht wohl auch ganz ohne.

Licht brauchen die Pflanzen natürlich - da kann man auf eine Schreibtischlampe zurückgreifen.
 
Hallo,

techniklose Becken sind absolut nichts für aquaristische Einsteiger. Es erfordert einiges an Wissen über die Wasserchemie und Erfahrung um so ein Becken dauerhaft stabil zu halten.
Ein kleiner Blubberfilter oder einen Luftheber sollte man besser einbauen. Da kann man eher aufs Licht verzichten, allerdings bringt das meist entweder pflanzenlose Becken oder Algen ( bei Sonnenlichteinfall ) mit sich.
 
Hi,Kirsten,

erst einmal Danke.Meinst du man könnte es auch mit ganz normalem Sonnen/Tageslicht betreiben?

M.f.g
Garnele 1989

Habe ein Becken 54liter mit Tanganjika(Lamprologus Brichardi)und Palu drüber.Und 12liter Garnelen Becken!!
 
chrisp wrote:
techniklose Becken sind absolut nichts für aquaristische Einsteiger. Es erfordert einiges an Wissen über die Wasserchemie und Erfahrung um so ein Becken dauerhaft stabil zu halten.

n'Abend :)

naja, ganz soo eng sehe ich das nicht. Wenn man mit eingeschaltetem Gehirn an die Sache rangeht und sich vorher darüber schlau macht, was möglich ist und was nicht, dann ist ein technikloses Becken auch als erst-AQ machbar. Als 'Anfänger' mag ich jemanden, der sich gründlich eingelesen hat und mit ein bisserl Verstand an die Sache rangeht, allerdings nicht unbedingt bezeichnen... ;)
Oder andersrum: ein Filter schützt nicht vor Fehlern durch Ignoranz...

Bei mir laufen übrigens 3/4 der Becken erfolgreich techniklos - und das, obwohl ich erst seit Jahresanfang dabei bin.... :)

Ich bin zwar nicht Kirsten, aber ja, man kann Becken auch nur mit Tages/Sonnenlicht betreiben - aber auch da muss man ein bisserl nachdenken. Wasser wird in der Sonne sehr schnell (zu) warm für die Insassen und möglicherweise gibt es eine sportliche Algenpopulation, die einem ganz schön den Spass verderben kann.

lg,
Ellen
PS: mhm, könnte man das Thema villeicht verschieben? Mit Vergesellschaftung hat das ja wenig zu tun.... ;)
 
Hi,Christian;
danke für den tipp. Habe schon öfters gasehen bzw. gehört das so etwas schief läuft. Habe schon etwa acht Jahre mit Aquaristik was zu tun habe auch schon mit meinem Dad Meerwasseraquarien betrieben, aber nun den man lernt immer etwas dazu!

M.f.G
Garnele 1989
 
Hallo,

ich habe das Thema ins passende Forum verschoben ;) Danke,Ellen

Natürlich können auch Einsteiger es schaffen, aber das ist erfahrungsgemäss die Ausnahme. Selbst langjährige Aquarianer haben da oft ihre Probleme. Deswegen empfehle ich lieber einen kleinen Filter einzubauen. Gerade die kleinen Becken sind sehr empfindlich in der Wasserchemie und mit Filter ist es dann etwas weniger anfällig.
 
Hi,

mit dem Thema Licht oder nicht habe ich mich überhaupt nicht weiter beschäftigt. Für mich war es irgendwie klar, dass da eine kleine Lampe drüber kommt. Erstens will ich gutwachsende Pflanzen und keine Algenplage und zweitens möchte ich meine Nelchen ja auch bewundern können.

Mit dem Filterlos ist das so eine Sache. Es gibt sicher "Anfänger", die alles zum Thema lesen was ihnen in die Finger kommt (ich glaube Ellen ist auch eine von der Sorte) - dann ist das sicher kein Ding der Unmöglichkeit. Ein bisschen "Feeling" für das was da im Becken passiert gehört aber wohl auch dazu.

Generell finde ich ist es aber kein Problem einen kleinen Filter einzuplanen. Ich werde auf jeden Fall einen HMF nutzen - den finde ich im bewachsenen Zustand sogar schön - und es ist ein hervorragender Garnelen-Spielplatz.
Ein kleiner Luftheber mit Mebranpumpe kostet um die 15 Euro, nimmt nicht viel Platz weg und erleichtert die Sache doch erheblich.
Also, was spricht eigentlich gegen einen Filter?
 
koerdy wrote: (ich glaube Ellen ist auch eine von der Sorte)
jupp, ganz übel.... Sozusagen ein Buchstabeninhalator ;) :D

koerdy wrote: Also, was spricht eigentlich gegen einen Filter?
Nichts ausser ein gewisser Hang zum Purismus.... ;)
Ausserdem ist es doch ein nettes Gefühl, nicht in Panik auszubrechen wenn der Strom ausfällt..... b)

lg,
Ellen
 
huhu


Das mit dem Strom ist schon eine Sache die techniklose Becken absolut befürwortet. Ich betreibe auch alle ohne Filter, nur an den CPO becken ist eine kleine Strömunspumpe dran.
Beleuchtet werden auch einige, aber nur weil ich nicht für alle Platz auf der Fensterbank habe

Ich finde nicht, dass techniklose Becken nur etwas für Fortgeschrittene sind. Ich hatte mit diesen Aquarien eigentlich noch nie Probleme. Nach Aussagen vieler laufen techniklose sogar stabiler. Und das kann ich nur unterstreichen!
Wo liegt denn der Unterschied, ob die Bakterien im Becken verteilt, oder nur im Filter angesiedelt sind?
Ich würde jedem mit einem gut bepflanzten, nicht überbesetzten, stabil laufenden Becken zu diesem Betrieb eines Aquariums raten. Zwar ist die Umstellung recht aufwendig und beansprucht recht viel Zeit, jedoch ist das Ergebnis umso schöner.
Leider gibt es immer wieder Aquarianer die bestreiten dass ein Aquarium ohne Filter stabil laufen kann. Sie meinen ein solches Becken müsse öfter gesäubert werden und es würde früher oder später kippen. Meine Beobachtungen haben mir gezeigt, dass dies nicht in jedem Becken der Fall sein muss. Der perfekte Ablauf bei der Umstellung meines Aquariums hat mich davon überzeugt alle meine Aquarien auf filterlos umzustellen. Und ich kann nur sagen, dass ich so schnell keinen Filter mehr an meine Becken anschliessen werde.

lg
Judith
 
Hallo,

der Unterschied liegt in der Nitrifikation. Damit diese vernünftig funktioniert müssen die Bereiche in denen die Filterbakterien siedeln von sauerstoffreichem Wasser durchflossen werden. In einem filterlosem Becken können die Bakterien daher nie die gleiche Arbeit leisten wie in einem mit Filter. Durch das Filtersubstrat können dort viel mehr Bakterien auf kleinstem Raum siedeln. Durch das durchströmende Wasser ist die Sauerstoffversorgung gewährleistet.

Natürlich muss ich bei filterlosen Aquarien öfter Wasser wechseln. Das liegt nicht nur an der schlechteren Nitrifikation, sondern auch an dem Sauerstoffgehalt. Dem kann mit der Bepflanzung zwar entgegengewirkt werden, jedoch oft nicht ausreichend. Vor allen Dingen nachts kann es dabei zu Problemen kommen.

Das filterlose stabiler laufen ist auch ein Märchen. Wer filterlose richtig betreibt erreicht auch einen sehr stabilen Zustand - keine Frage. Aber stabiler? Warum sollte das so sein?
Durch die längere Einlaufphase kann es so wirken, aber bei Becken die gleichlange eingelaufen sind ist das mit Filter stabiler.

Gerade Becken auf der Fensterbank bekommen im Sommer schnell Troubel. Kleine Becken heizen sich schnell auf - der Sauerstoffgehalt des Wassers sinkt. Da keine Oberflächenbewegung stattfindet gibt es auch kaum Gasaustausch - Folge: fast tägliche Wasserwechsel um Temperatur runter- und Sauerstoffgehalt raufzukriegen.

Mit Filter wäre dass nicht passiert ;) ( Jedenfalls nicht so extrem )
 
Hallo Christian,
chrisp wrote:
der Unterschied liegt in der Nitrifikation. Damit diese vernünftig funktioniert müssen die Bereiche in denen die Filterbakterien siedeln von sauerstoffreichem Wasser durchflossen werden.

das ist so nicht ganz Richtig
Ich denk mal es sollte so:

Nitrifikation und Denitrifikation
In ?Filter? wird der biologische Selbstreinigungsvorgang natürlicher Gewässer imitiert. Mit Hilfe erhöhter Sauerstoffversorgung durch Belüftung wird der Vorgang beschleunigt. Der zugeführte Sauerstoff wird von heterotrophen Bakterien zum Abbau organischer Verbindungen genutzt. Bei diesem Vorgang werden Stickstoffverbindungen freigesetzt. Im Zuge der biologischen Reinigung müssen zunächst die verschiedenen, im Abwasser vorliegenden Verbindungen die Stickstoff enthalten, vorwiegend Ausscheidungen (Harnstoff) und Eiweiße, in eine für Nitrifizierer verwertbare Form gebracht werden. Dieser Prozess wird als Ammonifikation bezeichnet, wobei Harnstoff durch Enzymaktivität (Urease) in Ammoniak und Kohlendioxid gespalten wird :

CO-(NH2)2 + H2O ? 2NH3 + CO2
Neben der Harnstoffhydrolyse führt auch der Eiweißabbau zur Ammoniumbildung. Eiweiße (Proteine) bestehen aus Aminosäuren, die Stickstoff als wichtigen Bestandteil enthalten. Zum überwiegenden Teil erfolgt die Ammonifikation bereits im Filter. Verbleibende Verbindungen werden im Schnell-Filter zu Ammonium umgesetzt. Im weiteren Verlauf der ?Reinigung? schließen sich die Nitrifikation / Denitrifikation an. Bei der Nitrifikation findet die Oxidation des Ammoniums durch verschiedene Mikroorganismen zu Nitrat statt. Diese autotrophen Bakterien werden als Nitrifizierer bezeichnet. An der Oxidation sind zwei verschiedene Bakteriengruppen beteiligt. Zunächst ist dies die Gruppe der Ammoniumoxidierer, wie z.B. Nitrosomonas und Nitrosococcus die Ammonium in Nitrit (NO2-) oxidieren:

NH4+ + 1? O2 ? NO2- + 2H+ + H2O
Es folgen die Nitritoxidierer, wie z.B. Nitrobacter die das entstandene Nitrit zu Nitrat (NO3-) oxidieren :
NO2- + ? O2 ? NO3-
Wie an den Formel ersichtlich wird verlangen die beiden Prozesse Sauerstoff, so dass die Schnell-Filter, in denen diese Vorgänge ablaufen, zusätzlich belüftet werden sollen. (Im Klärwerk als Belebungsbecken bezeichnet). Nitrifizierer. Aus den beschriebenen Reaktionen beziehen sie ihre Energie. Da der Nettoertrag jedoch gering ist, müssen sie große Mengen umsetzten, was beim Schnell-Filter ein Vorteil ist.

An die aerobe Nitrifikation schließt sich in einem nichtbelüfteten Becken die Denitrifikation an. Bei dieser Reaktion wird das entstandene Nitrat zu molekularem Stickstoff N2 reduziert, jedoch nur wenn kein im Wasser frei gelöster Sauerstoff vorliegt. Aus diesem Grund müssen die ?Filter-becken? anaerob gehalten werden, dürfen also nicht belüftet werden. Eine geringe Sauerstoffkonzentration kann toleriert werden. Entscheidend für die Reduktion des Nitrats ist die Anwesenheit einer Kohlenstoffquelle.

5 C(H20) + 4 NO3- + 4H+ ? 5CO2 + 2N2 +2H2O
Dieser Vorgang ist der einzige biologische Prozess, durch den anorganisch gebundener Stickstoff zu molekularen Stickstoff umgesetzt wird. Dieser Reaktion ist Teil des Stickstoffkreislaufs.
Frei Übersetzt: aus uni-osnabrueck - biologie.
Gruß Reiner
 
Hallo Reiner,

das ist alles natürlich äußerst richtig. Aber warum ist meine Aussage so nicht richtig?

Im Filter kommt es nur zur Nitrifikation. Eine Denitrifikation findet in den meisten normalen Filtern nicht oder nur unwesentlich statt. Deswegen müssen wir in regelmässigen Abständen Wasser wechseln, da sonst der Nitratgehalt immer weiter steigt.
 
Hi zusammen,

nun mag ich auch mal was beisteuern.

Wenn ich es richtig verstanden habe geht es im Besonderen um kleine Becken. Da man immer wieder hört und liest, dass ein größeres Becken leichter in einem stabilem Zustand gehalten werden kann als ein kleineres Becken, kommen hier meiner Meinung nach zwei "Risikofaktoren" zusammen.

1. kleines Becken, dass leichter zum kippen neigt, da schon winzige Veränderungen die Wasserchemie durcheinander bringen können. Hier führen auch bereits geringe Mengen an Giftstoffen (z.B. Nitrat, Ammoniak etc.) zu hohe Giftstoffkonzentrationen.
2. filterloses Becken, dass auf Grund der geringeren Bakterienanzahl bzw. Konzentration, bei minimalen Veränderungen die Wasserchemie zum kippen bringen kann.

Dies erlaubt eigentlich verschiedene Schlussfolgerungen:
1. Wenn man jegliche Veränderung unterbindet können auch kleine, filterlose Becken stabil laufen. (Wer kann denn absolut sicher sein, dass man nie auch nur eine winzige Spur überfüttert oder irgend etwas im Becken zu faulen beginnt.)
2. Ein größeres Becken mit Filter verzeiht kleinere Fehler, da die Giftstoffkonzentration nur langsam steigt und genug Zeit für Gegenmaßnahmen läst.
3. Ein technikloses Becken erfordert in jedem Fall eine intensivere Beobachtung, der Wasserchemie. Wenn es dazu auch noch ein kleines Becken ist muss ich noch intensiver auf Tendenzen in der Wasserchemie achten.

Also sollte man sich in jedem Fall die folgenden Fragen stellen:
1. Was ist mir wichtiger? Das es meinen Tieren gut geht, oder dass ich die Herausforderung eines techniklosen Beckens meistere.
2. Welche Gründe habe ich ein technikloses Becken einzurichten? Kann ich aus technischen Gründen keinen Filter benutzen, oder möchte ich aus rein optischen Gründen auf die Technik verzichten?

In meinen Augen sollte immer das Wohl der Tiere und deren möglichst Artgerechte Haltung im Vordergrund stehen. Alle ästhetischen und egoistischen Gründe dürfen nie zum Schaden des Tieres sein.


In diesem Sinne ...
 
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