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Reines Wallnußlaubbecken?

Sven3

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09. Nov 2010
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Garneleneier
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Moin All,

nachdem ich den Vortrag "Südchina, Reiseimpressionen zu den Fundorten von Tiger- und Hummelgarnele" präsentiert von Andreas Karge auf dem Norddeutschen Wilotreffen erleben durfte, habe ich mich entschlossen ein Becken mit HMF und Wallnußlaub als Bodengrund einzurichten. An den Fundorten dort in Südchina war ja fast immer nur Laub zu sehen am Boden. Besetzt wird das Becken mit bl. Tigern. Spricht aus Eurer Sicht was dagegen?

VG Sven
 
Ja, ich hätte Bedenken, dass sich das Laub zersetzt und dadurch das Wasser belastet.

Im Biotop (zumeist Flüsse) ist ein ständiger Wasserwechsel gegeben, der ständig für "Frischwasser" sorgt. Im Aquarium ist dem nicht so.

Aber hübsch wäre das bestimmt!

Ulrike
 
Hallo Sven, ich denke das viel Laub und Holz das wichtigste im Garnelenbecken ist.
Walnusslaub ist ok, habe ich auch drinn.
Pflanzen sind nur optisch für´s Auge und in der Tat gibt es in Garnelenbächen so gut wie keine.

Gruß Stephan
 
na ich denke wenn es gut getrocknet ist, und du wochentlich so 30% wasser wechselst, dürfte das kein problem sein nur laub als bodengrund zu haben
 
Das sähe bestimmt interessant aus. Aber ein bisschen Kies würd ich schon reintun, da der Grund der Bäche wohl kaum sauberes Glas ist...
Um es naturnah zu bekommen, müsste man das aber einige monate (für den zersetzungsprotzes) stehen lassen, muss man ja aber nicht.
 
Pflanzen sind nur optisch für´s Auge und in der Tat gibt es in Garnelenbächen so gut wie keine.
Hallo,

nein, das stimmt so nicht!

Pflanzen übernehmen in unseren Becken eine sehr wichtige Aufgabe! Durch sie werden die verschiedensten Stoffe "gefiltert", umgewandelt, eingebaut etc..

In der Natur gibt es beinahe Pflanzenlose Abschnitte, dort werden die Stoffe jedoch weggespült.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in dem vorgeschlagenen Becken einen stetig hohen Nitratwert haben wirst.

LG
 
Kann mich der Meinung von Dennis anschließen. Die Pflanzen übernehmen die wichtige Rolle der "Schadstoffkiller". In den Bächen gibts wirklich nicht viel Planzen,aber:
1. Das Wasser kommt oft direkt von Quellen
2. Man sollte bedenken dass auch Pflanzen und Bäume die emers wachsen ihre wurzeln in den Bächen haben, und diese viel mehr Schadstoffe aus dem Wasser filtern.

Die Idee finde ich sehr gut. Eine gute Filterung, guter Wasserwechsel, vieleicht zeholit und ein paar Wasserpest :)
 
Moin,

wie groß soll das Becken denn sein? Wenn es Probleme gibt, vielleicht kannst Du es längs zweiteilen und eine schmale hintere Kammer als "Filterbecken" benutzen mit Pflanzen, vorne dann eben "Bachaufbau" nackig mit Strömung. Oder eben ein kleines Zweitbecken. Spart dann auch denn HMF im Show-Bereich, der verschwindet in der Klärgrube.

Alternativ: emerse Randbepflanzung mit einem netten Ast mit Aufsitzer-Pflanzen (Orchideen, Bromelien, Farne, ...), die ggf. ins Wasser reinwurzeln können. Aber das bräuchte wohl auch etwas Platz zum Wirken.
 
Moin,

bei "normalen" Beckengrößen (30 - 100l) ist von meiner Erfahrung her mit zu viel Laub Vorsicht geboten! Ich selber habe vor 3 Jahren trotz Eheim Außenfilter bei Bienengarnelen böse Erfahrung gemacht, als ich in einem 60 L-Becken nur je 5 Blätter Buche und Eiche rein tat. Die wasserqualität ging so rapide in den Keller, daß bereits nach 12 Stunden die Garnelen an der Oberfläche japsten und ich trotz radikalem Wasserwechsel (50 %) und Entfernung des Laubes etliche der großen Tiere insbesondere Eiertragende Weibchen verlor.
wallnuslaub ist super, desinfiziert, wird wahnsinnig geren vonn allen Zwerggarnelen und auch Tylos gefressen. Aber wie schon in vorangegangenen Reaktionen auf Deine Frage, unsere becken sind keine Bäche mit ständiger Frischwasserzufuhr und Ausschwämmung der Gerbstoffe.

Habe übrigens auch den Vortrag von Andreas Karge gesehe, großartig und zu gleich erstaunlich, wie er genau dem Gegenteil von meinen und sicher vielen anderen Vorstellungen zu Garnelenbiotopen in Asien wiedersprach.

Gruß Peter
 
Moin,

@Peter: denke nicht, das es an der Laubmenge lag bei Dir. So rapide dürfte da normalerweise gar nichts passieren. Gerade Eiche dauert lange, bis es anfängt sich zu zersetzen, und Buche ist auch nicht flott. Ein 60l-Becken sollte so viel Oberfläche für Bakterien und Co. bieten, das die paar Blätter dies nicht signifikant steigern. Oder war es vorgegammlt, also bereits im Zersetzungsprozeß (feucht vom Boden aufgesammelt oder so), eventuell mit Giftstoffen in Kontakt? Oder völlig frisch, und Du hast die Gerbstoffe leicht rauslösbar gehabt?
Ggf. hilft, nicht alles auf einmal reinwerfen, sondern die Menge langsam steigern, damit die Biologie sich anpassen kann.

Habe in meinem 20l gerade drin: 1x Ahorn, 1x Buche, 2x Walnuss, +diverse Gerippe von den früher verfütterten Blättern, ohne das es sich bislang negativ bemerkbar macht (1x Woche ca. 15% TWW). Mengenmäßig dürfte es gemessen an der Wassermenge mehr sein als bei Dir. Die RF sind munter und benagen fleißig die Blätter, wobei Walnuss und SMBB bislang eindeutig Favorit sind.

Aber läßt sich ja einfach rausfinden: man nehme einen Eimer, tue Wasser und Laub hinein (gerade reichlich vorhanden, wer will darf vorbeikommen und unseren Garten durchrechen ;-), und schaue was passiert - regelmäßig Wassertests, ggf. TWW wie geplant. Dann erhält man ggf. eine erste Indikation, ob und wie sich die Brühe vor dem Verjauchen bewahren und garnelengerecht stabilisieren läßt, ohne viel zu investieren.

Wie gesagt, mit einem ausreichend dimensionierten Biofilter (Zweitbecken mit Pflanzen) stelle ich mir die Aufgabe lösbar vor.
 
Moin Thomas,

also das Laub war frisch also trockenes bzw. fast trockenes Laub, absterbend vom Baum geflückt, dann gebrüht und ab ins Becken. Aber manche Red Bee-Stämme reagieren ohnehin recht empfindlich auf sich plötzlich ändernde Wasserwerte. Inzwischen habe ich diese Probleme mit meine Bees aber auch nicht mehr, sind recht robust geworden.

Gruß Peter
 
Hi Sven,

also ich habe zwar noch nicht soviel praktische Erfahrung mit den Garnis aber empfinde Laub auch als Schlüssenfaktor für stabile Wasserwerte und vor allem für das Wohlbefinden dieser Tiere.
Vielleicht lag es daran dass ich meine erste Eier tragende rote Tiger einen Tag später nachdem ich erstmals Eichenlaub eingefüllt hatte entdeckte ?
Mittlerweile bin ich aber auch grosszügiger was die Laubgabe betrifft und zähle die Blätter echt nicht mehr ab, hole aber Blätte die älter als 1,5 Wochen sind auch mal wieder raus aus dem Wasser.
Was meine Vorredner geschrieben hatten klingt auch logisch.
Auch wenn es in deren Natur Habitaten kaum Grünpflanzen oder organischen Bodengrund gibt, so haben sie doch permanente Frischwasserversorgung, dadurch ausreichend Sauerstoff im Wasser, Gift und Gerbstoffe der Blätter werden ruck zuck abtransportiert ect.
Wasserwechsel halte ich daher, egal wie top die Wasserwerte auch immer sein mögen für die wichtigste Pflegemassnahme überhaupt in einem Garnelenbecken, und wenn Du nur mit Laub als Bodengrund arbeitest umso mehr.
Es ist ein ziemliches Risiko die zerschmodderten Blätter in grösserer Stückzahl alle drinne zu lassen, aber ok cool dass Du hier berichtest und vielleicht wirds ja auch das mega über naturnahe Becken ?

Gruß
Michael
 
Moin Zusammen,

vielen Dank für die Gedankensammlung! Ich habe ein 25 l Testbecken eingerichtet:

Daten:
25 l, HMF mit cz. Luftheber, 5mm schw. Glanzkies, Wallnußblätter (vorher getrocknet, nicht gebrüht), Wurzel mit moos, Froschbiss

WW:
ph 7; gH 10; kH 5; NH4 0,5; NH3 0; NO2 0,5; NO3 10

Ich lasse das ganze mal 6 Wochen einlaufen!

VG Sven
 

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Hallo,

hab den Thread gerade beim Suchen nach Walnuß gefunden. Wie ist der Versuch eigentlich ausgegangen ?

Viele Grüße,
Oliver
 
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