Klabauter
GF-Mitglied
Moinsen,
was bisher geschah ... findet ihr hier.
Was geschah danach?
Zusammenfassung der Ereignisse:
Nic kaufte auf der Messe in Duisburg (30.09.-03.10.2010) am Stand einer namhaften Firma Wasserpflanzen für das o.a. im link angegebene Becken (180l).
Bei den hier betrachteten Pflanzen handelt es sich um Microsorum pteropus und Anubias barteri var. nana 'Petite'.
Die Probleme, welche sich ergaben, werden unter o.a. link behandelt.
Nach ihrem Urlaub wurden am 15.11. die zwischenzeitlich entfernten und separat gewässerten Pflanzen wieder eingesetzt bzw. aufgebunden. Am 16.11. schrieb Nic noch von "Status grün", am 17.11. zeigten die Amano-Garnelen wieder die gleichen Symptome (Apathie am Filterauslass/Rückwand) wie vorher, dank eines sofortigen Eingriffes - Wasserwechsel, Aktivkohle, entfernen der Pflanzen - diesmal ohne Verluste, lediglich vereinzelte Verfärbungen der Tiere wurden beobachtet.
Nic hatte aus "Selbstzweifel" schon nichts mehr dazu in ihrem Thema geschrieben ... Wir haben mittlerweile recht ausführlich miteinander telefoniert, um mal auf einen Nenner zu kommen.
Die Wasserwechselintervalle bzw. -aufbereitung wurden durchgeführt wie immer, Gespräche mit einer etwas "geknickten" Nic bestätigen auch defintiv ein seit zwei Jahren stabil laufendes Becken bis zu diesen Ereignissen.
Um die "Geschichte" mal zu relativieren, hat Nic mir die Pflanzen vorgestern zugesandt, denn sowas hatte ich bisher auch nicht gehört. Gestern kamen 2x Microsorum pteropus und 1x Anubias barteri var. nana 'Petite' bei mir an und wurden in den Versuch überführt.
Versuchsaufbau:
4x 10l-Eimer meiner aquaristischen Gerätschaften (Methylan Tapetenkleister-Eimer)
4x TetraTec Ausströmerstein AS25 (neu)
Versuchsanordnung:
In Reihe (Werkbank im separaten Raum), pro Eimer einen AS, zentral auf niedriger Stufe betrieben, zentrale Beleuchtung über eine Arbeitsleuchte (Röhre) in Kopfhöhe.
Versuchsvorbereitung:
Alle Eimer und AS wurden gereinigt (desinfiziert) mittels wässriger Wasserstoffperoxid-Lösung (3%ig - im Gegensatz zur Sterilisation mit 30%iger Lösung) - anschliessendes Klarspülen mittels abgekochtem VE-Wasser.
Alle Eimer wurden gleichermaßen mit 10l Versuchswasser befüllt - 5l Wasser aus meinem Daphnienansatz (incl. Schwebalgen als Nahrung) + 5l VE-Wasser befüllt - und wie beschrieben gedrosselt belüftet.
Es wurden keinerlei Aufbereiter, Zeolithe, DOC oder Humine beigefügt. Lediglich im Wasser des Zuchtansatzes ist ein gewisser Prozentsatz an DOC/Huminen nicht auszuschliessen.
In alle vier Eimer wurden jeweils zwei gestrichene TL Daphnien aus dem Zuchtansatz gegeben.
"Versuchsergebnisse":
Ich weiß um die Mängel des Versuches bzw. seiner beschränkten Möglichkeiten. Weder das Wasservolumen noch die Masse des verwendeten Materials war ausreichend. Andererseits habe ich versucht, die Parameter möglichst gleich zu gestalten. Eine Erhöhung der Wassermenge war auf Grund des relativ kleinen Daphnienansatzes von mir nicht gegeben (war froh, überhaupt das Becken noch behalten zu haben). Eine noch größere Streckung wollte ich auf grund etwaiger Bedingungsänderungen für die Versuchsorganismen auch mit Aufsalzung nicht riskieren. Ich habe versucht, die möglichen Umwelteinflüsse gering zu halten bzw. gleich zu gestalten. Ich weiß auch, dass jede Versuchs- und Kontrollgruppe möglichst mehrfach hätte angesetzt werden müssen. Die Pflanzenmasse (Abtropfgewicht) wurde mittels Chemikalienwaage bestimmt und versucht, auch hinsichtlich Blattmasse/fläche zumindest optisch ähnlich zu gestalten.
Andererseits wollte ich Nic auch nicht im Regen stehen lassen, denn das Verhalten der Tiere war mehr als merkwürdig.
Insofern kann man hier wohl eher von einem "Feldversuch" sprechen ...
Deutungsversuche:
Betrachtet man Nics Beobachtung und die Ergebnisse, beschleicht einen schon ein etwas merkwürdiges Gefühl. Mehr als sechs Wochen waren seit dem Kauf vergangen, dennoch reagierten die Amanogarnelen und die Versuchsorganismen so drastisch. Auf der einen Seite (Versuch) steht ein relativ kleines Wasservolumen (10l) mit einer relativ hohen "Belastung" (insgesamt 100g Pflanzenmasse), sowie ein im Verhältnis noch empfindlicherer Organismus (Daphnien).
Auf der anderen Seite (Nic) steht ein großes Wasservolumen (180l), aber auch ein in der Relation zum Versuch unempfindlicherer Organismus (Amanogarnele).
Insofern passen eigentlich die Beobachtungen, dass sie damals nach dem Kauf sfort eine sehr starke Reaktion der Garnelen feststellte, während es jetzt 48h dauerte bis sich Anzeichen einer Vergiftung einstellten.
Die Möglichkeit eines evtl. mit Medikamentenrückständen belasteten Holzstückes (siehe o.a. link) wurde zwischenzeitlich auch ausgeschlossen.
Was der Auslöser an den Pflanzen sein mag, läßt sich mit Bordmitteln sicher nicht feststellen. Ich wäre eigentlich geneigt, ein systemisches PSM auszuschliessen. Wir betrachten hier aber zwei extrem langsam wachsende Pflanzen, so dass ein Abbau innerhalb der Pflanze, bedingt durch suboptimale Hälterung (Licht/Dünger) in der Wässerphase, nicht verneint werden kann. Sollten Kontaktgifte zum Einsatz gelangt sein, so Frage ich mich ernsthaft, was im Zeitalter post-DDT noch so lange anhaftend und stabil bleibt.
Andererseits sprach Nic davon, dass die Pflanzen auf der Messe teilweise frisch ausgepackt wurden.
Sollten also "frische", hochbelastete Pflanzen direkt hier zum Verkauf gelangt sein? Und wenn ja, was für Mittel wurden eingesetzt? Wir haben hier nur Nics Beobachtungen (die hoffentlich nicht mehr an sich zweifelt) und den oben beschriebenen Versuch, der zumindest nicht unabhängig protokolliert wurde und im Umfang nur gering ist.
Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack ...
was bisher geschah ... findet ihr hier.
Was geschah danach?
Zusammenfassung der Ereignisse:
Nic kaufte auf der Messe in Duisburg (30.09.-03.10.2010) am Stand einer namhaften Firma Wasserpflanzen für das o.a. im link angegebene Becken (180l).
Bei den hier betrachteten Pflanzen handelt es sich um Microsorum pteropus und Anubias barteri var. nana 'Petite'.
Die Probleme, welche sich ergaben, werden unter o.a. link behandelt.
Nach ihrem Urlaub wurden am 15.11. die zwischenzeitlich entfernten und separat gewässerten Pflanzen wieder eingesetzt bzw. aufgebunden. Am 16.11. schrieb Nic noch von "Status grün", am 17.11. zeigten die Amano-Garnelen wieder die gleichen Symptome (Apathie am Filterauslass/Rückwand) wie vorher, dank eines sofortigen Eingriffes - Wasserwechsel, Aktivkohle, entfernen der Pflanzen - diesmal ohne Verluste, lediglich vereinzelte Verfärbungen der Tiere wurden beobachtet.
Nic hatte aus "Selbstzweifel" schon nichts mehr dazu in ihrem Thema geschrieben ... Wir haben mittlerweile recht ausführlich miteinander telefoniert, um mal auf einen Nenner zu kommen.
Die Wasserwechselintervalle bzw. -aufbereitung wurden durchgeführt wie immer, Gespräche mit einer etwas "geknickten" Nic bestätigen auch defintiv ein seit zwei Jahren stabil laufendes Becken bis zu diesen Ereignissen.
Um die "Geschichte" mal zu relativieren, hat Nic mir die Pflanzen vorgestern zugesandt, denn sowas hatte ich bisher auch nicht gehört. Gestern kamen 2x Microsorum pteropus und 1x Anubias barteri var. nana 'Petite' bei mir an und wurden in den Versuch überführt.
Versuchsaufbau:
4x 10l-Eimer meiner aquaristischen Gerätschaften (Methylan Tapetenkleister-Eimer)
4x TetraTec Ausströmerstein AS25 (neu)
Versuchsanordnung:
In Reihe (Werkbank im separaten Raum), pro Eimer einen AS, zentral auf niedriger Stufe betrieben, zentrale Beleuchtung über eine Arbeitsleuchte (Röhre) in Kopfhöhe.
Versuchsvorbereitung:
Alle Eimer und AS wurden gereinigt (desinfiziert) mittels wässriger Wasserstoffperoxid-Lösung (3%ig - im Gegensatz zur Sterilisation mit 30%iger Lösung) - anschliessendes Klarspülen mittels abgekochtem VE-Wasser.
Alle Eimer wurden gleichermaßen mit 10l Versuchswasser befüllt - 5l Wasser aus meinem Daphnienansatz (incl. Schwebalgen als Nahrung) + 5l VE-Wasser befüllt - und wie beschrieben gedrosselt belüftet.
Es wurden keinerlei Aufbereiter, Zeolithe, DOC oder Humine beigefügt. Lediglich im Wasser des Zuchtansatzes ist ein gewisser Prozentsatz an DOC/Huminen nicht auszuschliessen.
In alle vier Eimer wurden jeweils zwei gestrichene TL Daphnien aus dem Zuchtansatz gegeben.
- E1 - Versuchsgruppe 1: 10l Versuchswasser
- E2 - Versuchsgruppe 2: 10l Versuchswasser + 50g Aktivkohle im Netzbeutel über den AS platziert
- E3 - Kontrollgruppe 1: 10l Versuchswasser
- E4 - Kontrollgruppe 2: 10l Versuchswasser + 50g Aktivkohle im Netzbeutel über den AS platziert
- Es wurde versucht, alle Eimer möglichst gleich mit Pflanzenmasse zu beschicken.
- Microsorum pteropus wurde in zwei gleich große Stücke (Abtropfgewicht ca.50g) geteilt.
- Um bei Anubias barteri var. nana 'Petite' der "Oxalsäuregeschichte" keinen Vorschub zu leisten, verzichtete ich auf eine komplette Teilung des sehr fleischigen Rhizoms.
- Stattdessen entnahm ich entsprechend Blätter gleicher Masse (ca.50g) und versiegelte die Schnittstelle mittels einer Flamme.
- Für die Kontrollgruppen verwendete ich gleiche Massen (ca.50g) eigener Pflanzen: Microsorum pteropus 'Windelov' und Anubias barteri var. nana (bei letzterer ebenfalls die Blätter, versiegelt wie beschrieben).
- Alle Pflanzen wurden vor dem Einsatz kurz nacheinander in jeweils zwei Behältnissen (2x für die Versuchspflanzen, 2x für die Kontrollpflanzen) ausgeschwenkt.
- Versuchsgruppe 1: jeweils ca.50g Abtropfmasse M. pteropus & A. barteri var. nana 'Petite' - bestehend aus den "Problempflanzen"
- Versuchsgruppe 2: jeweils ca.50g Abtropfmasse M. pteropus & A. barteri var. nana 'Petite' - bestehend aus den "Problempflanzen"
- Kontrollgruppe 1: jeweils ca.50g Abtropfmasse M. pteropus 'Windelov' & A. barteri var. nana - bestehend aus eigenen Kontrollpflanzen
- Kontrollgruppe 2: jeweils ca.50g Abtropfmasse M. pteropus 'Windelov' & A. barteri var. nana - bestehend aus eigenen Kontrollpflanzen
"Versuchsergebnisse":
- E1: Gut ein Drittel aller Daphnien tot, der Rest zeigt starke Bewegungshemmung (eigene optische, subjektive Beobachtung).
- E2: Starke Bewegungshemmung fast aller Tiere, vereinzelte tote Tiere (eigene optische, subjektive Beobachtung).
- E3: Keinerlei Veränderungen im Verhalten, auch im Vergleich zum Zuchtansatz (eigene optische, subjektive Beobachtung).
- E4: Keinerlei Veränderungen im Verhalten, im Vergleich zum Zuchtansatz evtl. geringfügige Erhöhung der Aktivität (eigene optische, subjektive Beobachtung).
Ich weiß um die Mängel des Versuches bzw. seiner beschränkten Möglichkeiten. Weder das Wasservolumen noch die Masse des verwendeten Materials war ausreichend. Andererseits habe ich versucht, die Parameter möglichst gleich zu gestalten. Eine Erhöhung der Wassermenge war auf Grund des relativ kleinen Daphnienansatzes von mir nicht gegeben (war froh, überhaupt das Becken noch behalten zu haben). Eine noch größere Streckung wollte ich auf grund etwaiger Bedingungsänderungen für die Versuchsorganismen auch mit Aufsalzung nicht riskieren. Ich habe versucht, die möglichen Umwelteinflüsse gering zu halten bzw. gleich zu gestalten. Ich weiß auch, dass jede Versuchs- und Kontrollgruppe möglichst mehrfach hätte angesetzt werden müssen. Die Pflanzenmasse (Abtropfgewicht) wurde mittels Chemikalienwaage bestimmt und versucht, auch hinsichtlich Blattmasse/fläche zumindest optisch ähnlich zu gestalten.
Andererseits wollte ich Nic auch nicht im Regen stehen lassen, denn das Verhalten der Tiere war mehr als merkwürdig.
Insofern kann man hier wohl eher von einem "Feldversuch" sprechen ...
Deutungsversuche:
Betrachtet man Nics Beobachtung und die Ergebnisse, beschleicht einen schon ein etwas merkwürdiges Gefühl. Mehr als sechs Wochen waren seit dem Kauf vergangen, dennoch reagierten die Amanogarnelen und die Versuchsorganismen so drastisch. Auf der einen Seite (Versuch) steht ein relativ kleines Wasservolumen (10l) mit einer relativ hohen "Belastung" (insgesamt 100g Pflanzenmasse), sowie ein im Verhältnis noch empfindlicherer Organismus (Daphnien).
Auf der anderen Seite (Nic) steht ein großes Wasservolumen (180l), aber auch ein in der Relation zum Versuch unempfindlicherer Organismus (Amanogarnele).
Insofern passen eigentlich die Beobachtungen, dass sie damals nach dem Kauf sfort eine sehr starke Reaktion der Garnelen feststellte, während es jetzt 48h dauerte bis sich Anzeichen einer Vergiftung einstellten.
Die Möglichkeit eines evtl. mit Medikamentenrückständen belasteten Holzstückes (siehe o.a. link) wurde zwischenzeitlich auch ausgeschlossen.
Was der Auslöser an den Pflanzen sein mag, läßt sich mit Bordmitteln sicher nicht feststellen. Ich wäre eigentlich geneigt, ein systemisches PSM auszuschliessen. Wir betrachten hier aber zwei extrem langsam wachsende Pflanzen, so dass ein Abbau innerhalb der Pflanze, bedingt durch suboptimale Hälterung (Licht/Dünger) in der Wässerphase, nicht verneint werden kann. Sollten Kontaktgifte zum Einsatz gelangt sein, so Frage ich mich ernsthaft, was im Zeitalter post-DDT noch so lange anhaftend und stabil bleibt.
Andererseits sprach Nic davon, dass die Pflanzen auf der Messe teilweise frisch ausgepackt wurden.
Sollten also "frische", hochbelastete Pflanzen direkt hier zum Verkauf gelangt sein? Und wenn ja, was für Mittel wurden eingesetzt? Wir haben hier nur Nics Beobachtungen (die hoffentlich nicht mehr an sich zweifelt) und den oben beschriebenen Versuch, der zumindest nicht unabhängig protokolliert wurde und im Umfang nur gering ist.
Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack ...