... Man bekommt auch nicht immer alles mit - erst seit ich hier bin, lerne ich noch ne ganze Menge dazu. Mein Händler sagt mir nicht alles und sagt auch sehr oft zu mir "Les nicht so viel im I-Net, da wird viel Mist geschrieben, weil sich jeder zu jedem Thema äußern kann ohne dass man weiß, ob derjenige überhaupt weiß, wovon er spricht." ...
Hoi Nic,
ist im Prinzip richtig -
jegliche Art von Information verbreitet sich nunmal über das Netz schneller - mit allen Folgen hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes.
Auch Dein Händler sieht es aus seiner selektiven Erfahrung in der Aquaristik durchaus in vielen Bereichen richtig - und sei die Defintion von "richtig" im geringsten Falle auch nur die von "funktionierend".
Auch bei aquaristischen Büchern haben sich mitunter Fehler eingeschlichen, nur waren diese (zumindest in der Vergangenheit) auf mangelnde Untersuchungsergebnisse bzw. Messfehler oder falsche Interpretation von Beobachtungen und Messungen zurückzuführen. Insofern konnte man dies durchaus in die "wissenschaftliche Disputecke" schieben.
Nur ist der "Reifeprozess" eines Buches alleine auf Grund der damit verbundenen Kosten ein anderer. Es ist auch immer die Frage, wie Recherche betrieben wird - in der Vergangenheit hat man sich oft mit dem Buch ins Bett oder auf das Kanapee zurückgezogen, bewaffnet mit Block und Stift, und hat sich offene Fragen und Stichpunkte zwecks späterer Klärung herausgeschrieben ... im Pixelzeitalter ist dies seltener anzutreffen, obwohl sich der Prozess der Recherche eigentlich nicht verändert hat. Vlt. liegt es einfach an der Fülle der damit verbundenen Information.
Auf der anderen Seite hat aber auch bei Einsteigern die Ungeduld zugenommen, wie es auch im Chat beobachtet wurde.
Du hast zumindest in einem Forum den Vorteil, dass sich in der Regel Leute mit abweichenden Meinungen recht schnell zu Wort melden - dann obliegt es Dir, den Wahrheitsgehalt abweichender Aussagen zu überprüfen.
... Jedoch bin ich der Meinung, sowas darf, wenn überhaupt, nur einmal passieren, ein zweites mal wäre echt fahrlässig und dumm ...
Aye ...
... Ich frag mich nur mittlerweile, warum es für garnelensichere Pflanzen noch keinen Markt gibt? Immerhin scheint das ja wirklich gehäuft aufzutreten. Ich könnte mir vorstellen, bei meinem Händler auch eine Ecke mit Pflanzen vorzufinden, die eben garnelensicher gezüchtet wurden - gerne auch für 3 € mehr.... da wäre ich sofort Kunde ...
Siehe es so: Ich behaupte mal, die meisten großen Unternehmen in diesem Bereich haben zumindest nicht mehr Kenntnis über Wirbellose als dieses Forum zusammen - eher weniger. Das siehst Du alleine an den fremden Ressourcen, die sich diese Unternehmen sichern (müssen) - sprich, angeheuerte Honorarkräfte liefern das notwendige Wissen in vielen Bereichen, um schlicht und einfach die Personalkosten geringer zu halten. Ob es sich um Dekapodenphysiologie, Fischkrankheiten, Wasserchemie, etc. handelt - das notwendige Wissen wird zugekauft. Es gibt zum Glück bei einigen Unternehmen auch hinsichtlich Forschung und Entwicklung lobenswerte Ausnahmen.
Das heiß aber für unseren Bereich auch, dass Du zwei (leider) separate Schienen betrachten mußt:
"Die Garnele", welche zuerst importiert und in den Handel gebracht wurde, und dann das Problem der Haltung/Pflege derselben ...
Ich habe das Gefühl, dass viele Unternehmen sich jetzt erst richtig (zumindest nach außen hin) mit den Ansprüchen unserer Pfleglinge beschäftigen (Medikamente, etc.), vlt. wurde vorher die Problematik einfach nicht wahrgenommen oder war unprofitabel.
Was die Pflanzen angeht - das wird man ad hoc nicht ändern können. Der derzeitige Ansatz ist In-vitro, mit der Kostenproblematik.
Schau Dir mal "Aquarienpflanzengärtnereien" in Asien auf Bildern vor 30 Jahren an ... ich liefere Dir mal den Hinweis auf Schweinegüllebeseitigung lokaler Bauern durch eben jene Betriebe. Da sind es heute die reinsten Vorzeigeunternehmen. Damals war es preiswert und logisch, also wurde es gemacht.
Und welche Gärtnereien gibt es heute noch in Europa bzw. was kultivieren sie noch bei den Energiekosten, wenn es preiswerter ist, die meiste Ware einzufliegen.
Das Vorzeigeunternehmen schlechthin ist Tropica in Dänemark, die leisten wirklich alles. Auf der anderen Seite gibt es rührige Unternehmer wie Oliver Krause in Dessau, welche die Tradition von Hans Barth (Echinodoren) weiterführen, nur können die auf Grund wirtschaftlichen Druckes nicht alles leisten - zumal der Sortenschutz auf Grund einer Einigung für m.W. nach alle Züchtungen in unserem Bereich aufgehoben wurde - deshalb auch ein
Microsorum pteropus 'Windeløv' und eine
Echinodorus grisebachii 'Tropica' von Dennerle. Also was bleibt einer Gärtnerei dann noch außer der Preisschiene?
Viele dieser "Gärtnereien" topfen mehr Pflanzen nach dem Import um als dass sie kultivieren.
Und leider ist es so, dass die breite Masse der Aquarianer immer noch über den Preis entscheidet, egal ob Du oder ich bereit wären, mehr Geld auf die Theke zu legen.
... Nee, die Pflanzen sind noch drin. Werde ich dann heute raus holen.
Aber mal doof gefragt, können die Pflanzen nich drin bleiben? Weil dann können die schonmal Wurzeln schlagen und bekommen auch genug Licht. ...
Klar, aber das Problem ist nicht zwangsläufig nur "auf" der Pflanze, sondern im Falle eines systemischen PSM "in" der Pflanze.
Wenn Du die Pflanzen also drin läßt, würde ich die nächsten 4-6 Wochen das Becken nicht besetzen oder zumindest nach 2-3 Wochen erst einen Daphnientest durchführen.