Hi Biene,
ich zitiere mal die beworbene Fähigkeiten
Eigenschaften:
Schadstoffe werden adsorbiert und unschädlich gemacht (Schwermetalle, Pestiziede, usw.). Durch die verbesserte Nährstoffzuführung von Montmorillonit wird die Belastung des Filters erheblich verringert. Der Weißanteil von Fischen (Koi) und Garnelen (Bienengarnelen mit viel Weißanteil) erscheint strahlender und dichter. Das Wasser wird mit lebenwichtigen Mineralien angereichert, wodurch der Häutungsvorgang positiv beeinflusst wird.
Eigenschaften:
- hochlöslich mit extrem großer Oberfläche: 500 - 600m²/g
- durch die große Oberfläche werden Schadstoffe, Pestizide und Schwermetalle gebunden und so dem Wasser entzogen
- Ammonium wird gebunden, so das kein giftiges Ammoniak entstehen kann
- PH - Stabilisierung
- Aquarienwasser wird glasklar
- Versorgung der Tiere mit vielen lebensnotwendigen Mineralien
Das ist, was ich so bei den ersten beiden Anbieten gefunden habe, und das was im Allgemeinen auch die anderen Anbieter so propagieren.
1.) Montmorillonit ist unlöslich in Wasser. Wenn schon ein Anbieter mit der hohen Löslichkeit wirbt, muss ich mir Gedanken über die Verlässlichkeit der übrigen Angaben machen. Und wieso hat ein hochlöslicher Stoff überhaupt noch eine Oberfläche, wo er doch gelöst ist??

2.) Es wird von einer verbesserten Nährstoffzuführung geschrieben.. Wie das? Welche Nährstoffe werden denn zugeführt bei einer vereinfachten chem. Formel wie
(Na,Ca)[SUB]0.3[/SUB](Al,Mg)[SUB]2[/SUB]Si[SUB]4[/SUB]O[SUB]10[/SUB](OH)[SUB]2[/SUB]·4H[SUB]2[/SUB]O?? Und wieso entlastet eine bessere Nährstoffzufuhr den Filter??
Und daraus hervorgehend, wie kann es denn dann die Weißfärbung verbessern?
3.) Montmorillonit verfügt über ein Ionentauschvermögen, ja, und weiter? Das tun Zeolithe auch, und Informationen über präferiert eingelagerte Kationen und Moleküle sind leichter zu finden. Gut, die sind nicht quellfähig, auch keine Schichtsilikate, aber was bringt die Quellfähigkeit im Becken denn? Und ausgehend von der Formel, was wird denn beim Tausch der Kationen tolles an Mengen- oder Spurenelementen dem Wasser zugeführt? Und was passiert mit den bösen Schwermetallen, die vielleicht tatsächlich in dem Pulver in die Zwischenschichten gepackt werden, wenn ein Plötzlicher Natriumüberschuss vorhanden ist, weil man krankheitsbedingt das Becken aufsalzt? Und wenn man Montmorillonitbrocken ins Becken packt, denkt man auch dran die in diesem Fall vielleicht vorsichtshalber raus zu nehmen?
4) Zum Thema Adsorption von Pestiziden und Co hab ich keine Informationen. Aber wenn das möglich ist, ist es mit Sicherheit reversibel, das würde die Nutzung des Montmorillonit als Pulver aber wieder potenziell gefährlich machen.
Lithothamnium calcareum ist eine marine Rotalge, sie wird als Futterzusatz und Nahrungsergänzungsmittel genutzt, da sie getrocknet und pulverisiert zu etwa 30% aus Calcium besteht, das ob des organischen Ursprungs eine unerreichte physiologische Verwertbarkeit hat. Darüber hinaus sind diverse Spurenelemente enthalten. Das ganze als Zutat in einem Futtermittel macht in meinen Augen mehr Sinn. Als Ionentauscher würde ich eher Zeolithe hernehmen und gegebenenfalls entsprechend vorbehandeln. Und zwar eher weniger als Suspension die dem Wasser zugeführt wird als vielmehr als Granulat, das bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Denn die potenzielle Gefahr, dass Schadstoffe durch Überschuss anderer Kationen schlagartig wieder freigegeben werden, gilt natürlich auch bei Zeolith.